High Lane - Schau nicht nach unten!

    • High Lane - Schau nicht nach unten!



      Originaltitel: Vertige
      Produktionsland: Frankreich
      Produktion: Alain Benguigui, Thomas Verhaeghe
      Erscheinungsjahr: 2009
      Regie: Abel Ferry
      Drehbuch: Johanne Bernard, Louis-Paul Desanges
      Kamera: Nicolas Massart
      Schnitt: Soline Guyonneau
      Spezialeffekte: Guillaume Colas
      Budget: ca. -
      Musik: Jean-Pierre Taieb
      Länge: ca. 81 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Justin Blanckaert, Nicolas Giraud, Raphaël Lenglet, Johan Libéreau, Fanny Valette, Maud Wyler


      Inhalt:

      Eine fünfköpfige Gruppe junger Leute, zwei Pärchen und ein ungebetener Ex, wollen gemeinsam ein bisschen in den Bergen klettern, bevor sich die Wege der Pärchen für eine Weile trennen werden. Schon früh steht das Unternehmen unter keinem guten Stern, doch spitzt sich die Lage noch dramatisch zu, als eine Hängebrücke, über die man ein bewaldetes Hochplateau erreichte, hinter den Kletterern zusammen bricht. Nun müssen sie die Nacht dort oben verbringen, ohne zu ahnen, das sie Gesellschaft haben von einem, der Jagd auf Menschen macht.


      Trailer:




      Deutsche DVD Fassung: 25.06.2010 (Verleih: 28.05.2010)


      Meinung:

      Die Darsteller machen zunächst einen sympathischen Eindruck. Im weiteren Verlauf wird noch die Spreu vom Weizen getrennt, sobald die Szenerie ernst wird und Angst in den Mimiken widergespiegelt werden soll. Fanny Valette wird ihren Charakter ungenügend bewältigen, insbesondere wenn es richtig bedrohlich wird. Johan Irbereau schaut aus wie ein Milchgesicht und wird sobald es ernst wird ganz Baden gehen dürfen, seine Charakterzeichnung darf gar als Katastrophal bezeichnet werden, dazu später mehr. Raphael Ienglet und Nicolas Giraud (96 Hours) spielen abgeklärt und liefert noch B-Movie Schnitt. So differenziert muss man hier schon herangehen, wenn die Charaktere wie Tag und Nacht zusammengesetzt werden. Der später erscheinende Hinterwäldler wird kein richtiges Charisma eingeräumt, da ist die Darstellerleistung aber nicht wirklich zu beurteilen.

      Die abgelegene, bergige Urlaubskulisse von Kroatien ist passend gewählt.
      Im Auto unserer Teenager wird auch gleich gesungen, dabei kochen unweigerlich Erinnerung an „High Tension“ hoch, woran man vom Filmtitel „High Lane“ ohnehin schon gedacht haben könnte.

      Ein wenig fragwürdig ist es, dass beim klettern einige Stricke und Sicherungen reißen können, sogar die an sich nicht alt wirkende Hängebrücke stürzt langsam ganz ein, wo sich neu wirkende Verschraubungen wie aus Zauberhand rausbohren. Zu diesem Zeitpunkt hab ich noch an etwas Dämonisches geglaubt, auch wenn dies hier beim Berge beklettern wohl gar nicht gepasst hätte. Es wird zwar bekannt, dass dieses Klettergebiet gesperrt sei, aber ganz nachvollziehbar war es für mich nicht, wieso die Teenager dann dort das gefährlich ausschauende Gebiet besteigen wollen, total durchgeknallt sind die Teenager nicht, so dass man sich dieses vorgehen nicht erklären kann.

      Ein Hinterwäldler wird also später mit reingeschoben, wo dieser die Teenager nach und nach schnappt. Lange Zeit stellt er nur lauter Fallen auf, die um den Berg herum aufgebaut sind. Soweit so gut, zusammenpassen mag die ganze Geschichte nicht, aber das Geschehen kann unterhalten.

      Die immer wieder aufgezeigten gleichen Rückblicke, anhand eines Charakters, hätte man sich komplett sparen können. Gezeigt werden noch über eine lange Zeit mal komplette Schwarzbilder, wo nur gewinselt wird und wir uns was zusammenreimen müssen, nicht mal eine richtige Bedrohung war auszumachen, unglaublich aber wirklich war. Die Kamera ist recht nervös und schwankfreudig, bei den späteren Auseinandersetzungen mit dem Hinterwäldler, bekommen wir fast nur verwackelte und hektisch geschnittene Bilder zu sehen. Die Behausung des Hinterwäldler schaut schön gruselig aus, optisch ist „High Lane“ durchaus gut, auch wenn das Bild nicht so scharf ist, wie z.B. bei Wrong Turn zu sehen, aber muss es ja auch nicht. Mit der 2. Filmhälfte wird das Geschehen zu einem echten Backwood umschlagen. Das Charakterverhalten unseres Milchbubis (der auch nicht gut besetzt ist), darf ab Filmmitte als desaströs bezeichnet werden. So wird er doch tatsächlich einen seiner Freunde in den Keller einsperren und mit einem anderen Charakter flüchten gedenken, ohne das man es sich erklären kann, bis dann der Hinterwäldler auch nach 55 Minuten zum ersten mal optisch erscheint und diese Flucht verhindert. Es ist leider keineswegs zu klären, wieso der ansonsten vom Charakter her weichlich spielende Milchbubi plötzlich so durchgedrehte und stark bösartige Charakterzüge offenbart, dass passt vorn und hinten nicht zusammen. So etwas Dämliches kann eigentlich überhaupt nicht verkauft werden, einfach nur ärgerlich so etwas schlecht erleben zu müssen, dann später in Verbindung mit Dramatik gepaart, denn diese Charakterwandlung sollte durchaus einen Zweck erfüllen, aber ohne eine Erklärung zu liefern.

      Ganz schlecht ist High Lane zwar nicht und er wird seine Fans sicher finden, aber er wirkt im Verlauf doch viel zu zerfahren und hektisch.

      [film]4[/film]
    • Klingt nach vernünftigem Backwood aber FSK 16? :3:
    • Von den Kritiken her bestenfalls noch Durchschnitt.
    • Die ersten 30 Minuten (ca) ziehen sich in die länge.

      Aber dann is er ganz gut. [film]7[/film]
    • Die ersten 30 Minuten sind noch das Beste, dannach wird der Film schlecht. Mein Review steht oben.
    • Ich kann nur sagen, dass die ersten 30 Minuten nicht so gut sind wie das Folgende, aber der Film ist gesamt gesehen richtig gut.

      Nachdem die Franzosen mit Lady Blood und Mutants eher daneben lagen, wird mit Vertige ein richtig guter Genrebeitrag geboten.

      Tja, wer hätte das gedacht...

      [film]7[/film]
    • Der Film ist echt nicht schlecht, da ich Backwood-Filme liebe hat er von vornherein schon mal gute Karten bei mir, und ich finde die ersten 30 Minuten auch sehr gelungen, die wunderschöne Berglandschaft und die riskanten Aktionen unserer Protagonisten leisten doch einen erheblichen Beitrag zur doch sehr bedrohlichen Atmosphäre, ab dort wo die Hängebrücke reißt breitet sich langsam aber sicher der Terror aus...

      und auch der darauffolgende Verlauf war sehr zu meiner zufriedenheit, lediglich hätte man die Maske des Hinterwäldlers etwas besser gestalten können, sieht er doch mehr aus wie einer der sich 5 Wochen lang nicht gewaschen hat, als nach einem wahnsinnigen zurückgebliebenen, aber das ist nur eine persönliche Meinung. Der Film ist wirklich ein weiterer gelungener Beitrag aus Frankreich und auf jeden Fall besser als so manche Schundproduktion die sich in letzter Zeit in den Videotheken breitmachen.

      Die Musik passt immer zur Situation und unterstreicht zusätzlich den Terror. Ein paar eingestreute Splattereinlagen fügen sich sehr gut ins Gesamtbild mit ein. Alles in allem sehr empfehlenswert, kann aber nicht ganz mit Wrong Turn und konsorten mithalten.

      7,5/10

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    • Die Franzosen können es. Nichts neues, aber all das was man schon kennt und mag etwas neu verpackt, so kann man High Lane wohl bezeichnen. Schöne Bergkulisse, dieses mal nicht in Kentucky oä. sondern in Kroatien. Sehr gute Kamerafahrten wie zb bei der überquerung der Schlucht, hält bei laune wobei das Ende etwas abrupt daher kommt. [film]7[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Gekonnte Mischung aus Cliffhanger und Wron Turn.Netter Splatter,spannend und inovativ.Top.
    • Original von Mr.Splatter
      Gekonnte Mischung aus Cliffhanger und Wron Turn.Netter Splatter,spannend und inovativ.Top.


      Kann dem nur zustimmen...gelungen und durchaus spannend! :3:
    • So heute endlich mal angesehen.Hatte gar nichts erwartet und wurde von dieser sehr guten Mischung aus Cliffhanger (was anderes fällt mir zum Vergleich gerade nicht ein) und Slasherfilm positiv überrascht.Die Landschaftsaufnahmen sind einfach grandios.Die Schauspieler nervten nicht und konnten in ihren Rollen überzeugen.Der Spannungsaufbau des Films ist sehr gut und auch die Effekte waren recht blutig.Wieder mal ein sehr guter französischer Film.
    • Hat in der 1.Hälfte wunderbar die Landschaft eingefangen und damit echten Flair vermittelt. Leider verkam High Lane danach nur noch zum lieblosen Jagdfilm womit er deutlich an Intensivität verlor.

      Nichts besonders, trotz mittelmäßigen Erwartungen.

      Dann lieber ne Mischung aus Cliffhanger, Vertical Limit & Wrong Turn 1 natürlich :6:
      [film]5[/film]
    • Fand den Film sehr durchschnittlich.
      Am Anfang noch interessant mit den Cliffhanger-Szenen.
      Später wurde es ein 08/15 Backwood Film.
      Nix dolles, kann man sich mal ansehen.

      5,5 von 10
    • Die erste Stunde des Filmes fand ich sehr gut gemacht. Die Einführung der einzelnen Charaktere, die Kulisse (erinnerte mich an die Plitzvitzer Seen in Kroatien und den Limski Fjord in Istrien) fand ich sehr gelungen.
      Störend ist für mich immer die Erklärungslosigkeit hinter einem Abgeschlachten. Ein Satz am Ende und damit ist alles gesagt. Das störte mich ein wenig. Aber ansonsten, solide Arbeit. Spannung, wie es weiter geht. Gelungen!

      [film]8[/film]
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • High Lane
      (Vertige)
      mit Fanny Valette, Johan Libereau, Raphael Lenglet, Nicolas Giraud, Maud Wyler, Justin Blanckaert
      Regie: Abel Ferry
      Drehbuch: Johanne Bernard / Louis-Paul Desanges
      Kamera: Nicolas Massart
      Musik: Jean-Pierre Taieb
      FSK 16
      Frankreich / 2009

      Zwei junge, befreundete Pärchen machen sich auf den Weg zu einer Kletterpartie im Hochgebirge. Dies soll ihr letztes Abenteuer werden, bevor sie sich in den stressigen Berufsalltag stürzen. Das fünfte Rad am Wagen ist Loic, der Ex-Freund von Chloe, der von Anfang an Probleme bereitet. Nachdem sich ihre Routenplanung nicht umsetzen lässt, beschließen die Fünf, freestyle Richtung Himmel zu klettern. Als sie bei dem lebensbedrohlichen Aufstieg feststellen, dass sie nicht allein sind, wird der Kletterausflug schnell zum Albtraum...


      Und schon sind wir bei der nächsten französischen Produktion, die es wieder einmal in sich hat. Zwar ist dieses Mal nicht ein so expliziter Härtegrad vorhanden, wie bei einigen Filmen der letzten Jahre, die unsere Nachbarn uns beschert haben, dafür bekommt man eine äusserst gelungene Kombination aus Extremsport-und Horror/Thriller geboten. Diese Kombi kann man phasenweise sogar schon als wirkliche Adenalin-Granate bezeichnen, denn es kommt ziemlich oft vor, das die extreme Spannung dem Zuschauer schweissnasse Hände beschert, die man beim besten Willen nicht verhindern kann. Was hier mit erstklassig in Szene gesetztem Bergsteigen beginnt und doch schon sehr an den Film "Cliffhanger" erinnert, entwickelt sich mit der Zeit zu einem äusserst dichten und sehr spannenden Horror/Thriller, der über seine gesamte Laufzeit von knapp 80 Minuten jederzeit beste und sehr kurzweilige Unterhaltung bietet und einem dabei einen Adrenalinkick nach dem anderen versetzt, denn durch die eher etwas knapp bemessene Laufzeit bleibt keinerlei Zeit, sich von diversen Ereignissen erst einmal zu erhölen, da das nächste nicht lange auf sich warten lässt.

      So entstehen erst gar keine irgenwie langatmig geartete Passagen, als Betrachter steht man förmlich ganzzeitig unter Strom und hat stellenweise Schwierigkeiten, dem sehr temporeichen und actiongeladenen Geschehen zu folgen. Das beginnt schon mit dem verbotenen Aufstieg der 5 jungen Leuten, denn die ausgesuchte Kletterstrecke ist gesperrt. Fast selbstverständlich umgeht man das Verbot und macht sich trotzdem daran, einen Berg zu erklimmen. Man sollte jetzt aber nicht zu viel Wert auf Logik legen, denn es ist doch ziemlich befremdlich, das einer der Jugendlichen unter starker Höhenangst leidet, sich aber dennoch an dem Aufstieg beteiligt, um seiner Freundin zu imponieren. Ganz generell ergeben sich während der Geschichte noch einige Dinge, die etwas realitätsfremd erscheinen, doch fällt das eigentlich nicht weiter ins Gewicht, da "High Lane" ein so rasantes Tempo vorlegt, das man gar nicht dazu kommt, einige unlogische Verhaltensweisen der Protagonisten zu analysieren.

      Viel lieber lässt man sich von der Faszination in Beschlag nehmen, die insbesondere von den erstklassig eingefangenen Kletterszenen ausgeht, bei denen man schon fast unweigerlich einige Male die Luft anhalten muss und einige gut eingesetzte Schockmomente überstehen muss. Wer jetzt aber denkt, das nach dem letztendlich doch noch gelungenem Aufstieg erst einmal Ruhe einkehrt, der sieht sich schnell getäuscht, denn jetzt beginnt erst der wahre Horror, der die Gruppe wie ein Keulenschlag trifft. So fallen einige einem zuerst unsichtbaren Gegner zum Opfer, der scheinbar wahllos eine Jagd auf Menschen veranstaltet und dabei äusserst hart und brachial zur Sache geht. Es entwickelt sich eine wirklich mörderische Hatz, die bis zur letzten Minute anhält und kaum Zeit für kleinere Verschnaufspausen bietet. Die zuvor schon hervorragende Atmosphäre des Films verdichtet sich noch einmal zusätzlich und nimmt jetzt zudem noch extrem bedrohliche Ausmaße an. Auch der von Haus aus schon straff gezogene Spannungsbogen verdichtet sich immer mehr, bis sich die angesammelte Spannung zum Ende hin vollends entladen kann. Gerade das gewählte Ende sorgt noch einmal für eine ordentliche Portion Adrenalin und lässt den Zuschauer so richtig mitfiebern, allerdings wird man nicht mit einem Happy End konfrontiert, was bei diesem Film aber meiner Meinung nach auch vollkommen abwegig gewesen wäre.

      Letztendlich kann man "High Lane" als äusserst gelungenen Genre-Mix bezeichnen, der zwar teilweise mit Klischees behaftet ist und auch nicht unbedingt immer durch logische Verhaltensweisen seiner Protagonisten glänzt, jedoch kann man über diese kleinen Defizite locker hinwegsehen, da man jederzeit mit sehr temporeicher und unheimlich spannender Filmkost bedient wird, die einen ganzzeitig in Atem hält. Hinzu kommen auch die gut agierenden Schauspieler, die trotz teils unlogischer Verhaltensweisen einen guten und überzeugenden Eindruck hinterlassen und so zum insgesamt sehr guten gesamtbild beitragen, das man hier gewonnen hat.


      Fazit:


      "High Lane" ist ein extrem temporeicher Genre-Mix, der den Zuschauer ganzzeitig unter Strom setzt und kaum Platz für kleinere Erholungsphasen lässt. Immer, wenn man der Meinung ist, das erst einmal etwas Ruhe einkehrt steht schon das nächste Highlight vor der Tür, so das man erst gar nicht zur Ruhe kommt und fasziniert dem Geschehen folgt, das sich auf dem Bildschirm abspielt. Die gelungene Mixtur aus Extremsport-und Horror tut ihr Übriges, um diesen Film aus der breiten Masse hervorstechen zu lassen. Wer Lust auf eine gehörige Portion Adrenalin verspürt, kommt an diesem Werk von Regisseur Abel Ferry ganz einfach nicht vorbei.


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you
    • Original von Trasher:
      Wieder mal ein sehr guter französischer Film.


      Eben!!!
    • Die Kletterpartie unter Freunden vor herrlicher Naturkulisse fand ich grandios eingefangen. Der Übergang zum survival Backwood Film empfand ich da schon deutlich holprigen als ich mir es im Kopf vorher ausgemalt hatte. So muss ich fast sagen das die erste Hälfte für mich das Highlight darstellte. Denn so frisch er anfangs kommt so Klischee beladen ist das Gepäck was die Charaktere mit auf den Berg schlepppten… Mit diesen Ballast mutiert er doch leider sichtlich mehr und mehr zum Schema F Backwood Flick, der sich natürlich auch noch in einige Ungereimtheiten verzettelt. Was bleibt sind schwindelerregende und doch wunderschöne Kameraperspektiven und ein Film der die Spannungskurve stetig steigert aber irgendwann war der Berg halt erklommen und dann kann es ja auch fast nur noch abwärts gehen und so einfach doch eigentlich die Zutaten für Backwood sind war mir das zu wenig und daher ließ mich dieser Part völlig kalt und so gings rapide abwärts.

      [film]6[/film]
      >I<