Persischstunden

    • Persischstunden



      Produktionsland: Deutschland, Weißrussland, Russland
      Produktion: Sol Bondy, Ilya Stewart, Ilya Zofin, Murad Osmann, Jamila Wenske
      Erscheinungsjahr: 2020
      Regie: Vadim Perelman
      Drehbuch: Ilya Zofin
      Kamera: Vladislav Opelyants
      Schnitt: Vessela Martschewski
      Casting: John McAlary
      Budget: ca. -
      Musik: Evgueni Galperine, Sacha Galperine
      Länge: ca. 127 Minuten
      Freigabe: FSK 12

      Darsteller:

      Nahuel Pérez Biscayart: Gilles
      Lars Eidinger: Klaus Koch
      Jonas Nay: Max Beyer
      Leonie Benesch: Elsa
      Lola Bessis: Melanie
      Nico Ehrenteit: Obersturmführer Krupp
      Ingo Hülsmann: Sturmbannführer Farber
      Giuseppe Schillaci: Marco
      David Schütter: Paul
      Felix von Bredow: Untersturmführer Siemens
      Alexander Beyer: Kommandant
      Marcus Calvin: Investigator

      Handlung:

      Während des Zweiten Weltkriegs im besetzten Frankreich, 1942. Gilles, der Sohn eines Rabbiners aus Antwerpen, der eigentlich in die Schweiz fliehen wollte, wird von SS-Soldaten zusammen mit anderen Juden verhaftet.
      Er entkommt einer Hinrichtung im Wald nur knapp, weil er den SS-Leuten schwört, kein Jude zu sein, sondern Perser.
      Diese Lüge rettet ihm das Leben, denn Hauptsturmführer Klaus Koch, der in einem Durchgangslager die Verpflegung der SS-Leute und der Gefangenen organisiert, sucht dringend jemanden, der Farsi spricht.

      Weil er in Besitz eines Buches in persischer Sprache ist, wird er zu Koch gebracht, der ihm nach einem kleinen Test glaubt. Er nimmt den Namen Reza Joon an, im Buchdeckel der Name des Sohnes, dem sein Vater das Buch schenkte. Gilles spricht Französisch und auch Deutsch, doch im Persischen kennt er nur die Wörter für Mutter und Vater, was jedoch erst einmal ausreicht, um den Hauptsturmführer zu überzeugen.
      Koch, der vormals als Chefkoch in einem großen Restaurant arbeitete, plant nach dem gewonnenen Krieg nach Teheran zu gehen und dort ein Restaurant zu eröffnen, weshalb er in den nächsten zwei Jahren vorhat, so viele Vokabeln wie möglich zu lernen.
      Da stört es ihn nicht, dass Gilles erklärt, kein Farsi schreiben zu können.

      Koch teilt ihn in der Küche ein, und Gilles beginnt während seiner Arbeit für alle möglichen Wörter, die etwas mit Kochen und dem Essen zu tun haben, Vokabeln zu erfinden und sich einzuprägen. All die Vokabeln die Koch büffelt, muss Gilles genauso lernen.
      Koch trägt auch die Verantwortung für die Buchführung über die Gefangenen, aber auch die Getöteten oder bei der Deportation ums Leben Gekommenen.
      Die Listen führt, nicht ganz zu Kochs Zufriedenheit, Fräulein Strumpf.
      Da Rottenführer Max Beyer dem Perser von Anfang an misstraut, und der, den er immer noch für einen Juden hält, die Arbeit von Fräulein Strumpf übernimmt, planen beide gemeinsam, Gilles fliehen zu lassen, um ihn so los zu werden, doch der erkennt schnell die Falle und dass es für ihn kein Entkommen gibt und stapft brav zurück ins Lager.
      Seine Arbeit als Buchhalter erweist sich jedoch schnell als Glücksfall, denn um für Kochs Sprachunterricht immer mehr neue Vokabeln zu erfinden, lässt er sich von den Namen der Gefangenen inspirieren, die er in die Listen schreibt, wodurch sich beide Arbeiten gleichzeitig verrichten lassen.

      Als Koch seinen Perser als Helfer zu einem Picknick mit der Lagerleitung einteilt, verwendet Gilles aus Gedankenlosigkeit eine Vokabel, die er zuvor bereits für einen anderen Begriff verwendet hatte.
      Koch glaubt, von ihm betrogen worden zu sein und verprügelt ihn und teilt in für die Arbeit im Steinbruch ein, wo Beyer ihm das Leben zur Hölle machen soll...




      Kinostart in Deutschland: 24.09.2020
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 29.01.2021
      Mein Herz schlägt für meine Mama &


    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Kritik:

      Wenn der Deutsche an Filme was gut kann, dann sind das Kriegsdramen. Persischstunden lohnt sich absolut, auch wenn man schon einiges in diesem Bereich gesehen hat. Die Geschichte ist sehr gelungen und eigen. Es geht darum das ein Jude versucht um sein Leben zu kämpfen, indem er sich als Perser ausgibt, die damals von der SS nicht verfolgt wurden. Die SS selbst ist sich nicht sicher ob der Mann nun Jude oder Perser ist, der Jude hat aber Glück das ein Obersturmführer persisch lernen möchte, wofür sieht man noch am Ende. Das ganze Werk erinnert ziemlich an Schindlers Liste und kommt dieses auch vom Drama, Emotionen und erfreulicherweise auch guten Schauspiel recht nahe. Die Handlung ist immer spannend, es bleibt lange ungewiss wie es ausgeht und kann zum Ende noch überraschen. Den Trailer fand ich garnicht mal so überzeugend, aber der Film packt einen.

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    • Den wollte ich eigentlich auch noch sehen. Gibts aktuell bei Amazon Prime zum leihen oder kaufen.
      Denk mal, die 5 Euro fürs Leihen sollte er zumindest wert sein.
      They will make cemeteries their cathedrals and the cities will be your tombs
    • Ja, aber Amazon ist zu teuer zum Leihen. SD Qualität reicht auch, da gibt es genug Anbieter wie Youtube, Google etc. oder wie ich damals beim Videobuster mit Monatsabo, was sich bei Vielseher von neuen Filmen erst richtig lohnt.
    • Der schreckt mich eher ab, als das er mich reizt. Wahrscheinlich Kammerspiel mit viel Gelabber und wenig Spannung.
    • Der Deutsche Film ist schon facettenreicher als seine Stärke nur aus für mich uninteressanten Kriegsthematiken zu schöpfen.
      Allein Titel und ganz besonders Trailer schrecken ab, in Verbindung seines Inhalts sowieso. Dieses lustlose halbwegs versteifte Schauspiel, gräßlich.
    • Dr.Doom schrieb:

      Ja, aber Amazon ist zu teuer zum Leihen. SD Qualität reicht auch, da gibt es genug Anbieter wie Youtube, Google etc. oder wie ich damals beim Videobuster mit Monatsabo, was sich bei Vielseher von neuen Filmen erst richtig lohnt.
      Heh...die meisten neuen Filme, die auf DVD kommen o.ä. leihe ich mir in unserer einzigen Videothek, die all die Jahre überlebt hat. Die brauchen das Geld eher ;)
      They will make cemeteries their cathedrals and the cities will be your tombs
    • Warum ich mir unsicher war ob der etwas für mich ist?
      Die Handlung ist so ungewöhnlich, und dabei doch so verständlich.
      Ich habe so etwas noch nie gesehen, deshalb war es spannend von Beginn bis hin zum Ende.
      Nahuel Pérez Biscayart spielt Gilles so gut das er gar nicht auffällt, ich hatte das Gefühl er ist es wirklich.
      Lars Eidinger als Klaus Koch ist noch einen Tick stärker, er gibt den Offizier, den Ekel, den Choleriker, den verständnisvollen, den gütigen, den Opportinisten so gut, so böse.
      Mir fiel es schwer mir vorzustellen was als nächstes kommt... leichte Panik ist hier ein stetiger Begleiter.

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      Mein Herz schlägt für meine Mama &