Silbersattel

    • Silbersattel



      Originaltitel: Sella d'argento
      Erscheinungsjahr: 1978
      Regie: Lucio Fulci
      Originaltitel: Sella d'argento
      Herstellungsland: Italien
      Drehbuch:Adriano Bolzoni
      Länge: 100 Min.
      Produktion: Piero Donati
      Musik: Fabio Frizzi, Vince Tempera, Franco Bixio
      Darsteller: Giuliano Gemma,Sven Valsecchi, Ettore Manni, Cinzia Monreale, Geoffrey Lewis, Donald O'Brien, Philippe Hersent, Aldo Sambrell, Licinia Lentini


      Inhalt:

      Roy ist erst 10 Jahre alt, als er ansehen muss, wie sein Vater von dem berüchtistem Killer des skrupellosen Barrett-Clans ermordet wird. Der Stolz des Killers ist sein silberner Sattel. Der junge Roy hat nurnoch ein Ziel: Rache! Aber der Barrett-Clan ist mächtig.




      Im Alter von 10 Jahren muss der kleine Roy Blood mitansehen, wie sein Vater vom Barretclan erschossen wird. Der kleine Roy dreht den Spies um und erschiesst den Mann und bedient sich an seinem Markenzeichen. Einem Silbersattel. Geschätzte 20 Jahre später gilt Roy Blood als der Revolverheld in der Wüste und als er den Auftrag erhält einen Angehörigen der Barretfamilie zu töten, kommt alles anders. Er wird in ein Netz aus Entführungen, Rachegelüsten und wilden Schiessereien geführt und findet dabei einen kleinen Freund fürs Leben, der genauso gewitzt ist, wie er. Doch der kleine Junge ist ein Barret und so bahnt sich Problem an Problem.

      Wenn ein Western so beginnt, wie hier, dann deckt das nicht nur alle Klischees in einem ab, nein, es wirkt auch noch wunderbar erheiternd. Und auch wenn man alle Spaghettiwestern kennen sollte, die sich nahezu inhaltlich alle gleichen, so ist Lucio Fulcis Spätwestern von 1978, genauso unterhaltsam, weil er eben so solide vorhersehbar ist. Eben so, wie man sich einen Western vorstellt. Da werden dann jegliche Klischees des Western aufgefahren, zwischen fetten Komplotten, Konflikten und Rachegelüsten zwischen Banden und einem Revolverhelden, kommen dann doch noch lustige und nette Ideen durch. Und auch wenn die Dialoge so abgedroschen sind, wie sie sind, machen sie die reine Faszination aus. Dabei ist das Drehbuch eigentlich noch echt gut durchdacht, denn dem Film kann man keineswegs vorschreiben, träge inszeniert worden zu sein. Die Geschichte rund um den bekannten Roy mit dem Silbersattel, der seinen kleinen Freund in der Familie findet, die er einst so hasste ist dabei so dramatisch wie auch fast schon unrealistisch einfühlsam. Aber sowas macht eben einen guten Film aus, wenn man die Freundschaft zweier ungleicher aber dennoch gleicher Menschen schildert, die dabei noch das Abenteuer ihres Lebens erleben. Da kann das Happy - End noch so schnulzig sein, die Inszenierung ist dabei nur herzallerliebst, aber für einen Fulci wirklich schon ungewöhnlich. Das dabei etliche typische Stilmittel von ihm nicht ausgelassen werden, erfreut dann wiederrum doch, denn Silbersattel ist an einigen Stellen wirklich schön blutig, auch wenn es sich dabei nur auf Schusswunden beschränkt. Der eindringliche Score von Fabio Frizzi ist dabei einfach nur passend und rein handwerklich und optisch macht dieser Film seine Sache einfach bloss gut, auch wenn der B-Movie Faktor immer noch vorherrscht. Die schönen Kulissen und Drehorte lassen aber fast schon vergessen, dass man hier einen Fulcifilm vor sich hat.

      Fazit:
      Sicherlich irgendwo ein Western von der Stange, der aber ausserordentlich solide unterhält. Einfach ein Western, wie man ihn erwartet. Mit Klischees getränkt und rein inszenatorisch einfach unterhaltsam. Eine Story wie aus einem Bilderbuch, eine coole Geschichte um zwei grossartige Helden, die die Freundschaft und das Abenteuer ihres Lebens finden. Fast schon zu schnulzig für viele, aber immerhin:

      77%

      [film]8[/film]
    • Silbersattel bedient sich in seiner Story beim Altbewährten. In einigen Passagen kann man eine Ähnlichkeit mit Eine Pistole für Ringo nicht ausschließen. Dieses ist allerdings auch einzig auf den Inhalt und eine gewissen gemeinsamen Hang zum US Western Schema zu beziehen. Was verbindet Fulci in Silbersattel zum US Western? Einfach gesagt: der Hang zu einer gewissen Schnulzigkeit und Sentimentalität, welche für das Italo Western Genre absolut ungewöhnlich ist. Tessari hingegen suchte ein direktes Bindeglied zwischen dem europäischen und den amerikanischen Western.

      Aber warum sollte man nun tiefer darauf eingehen, denn Fulci ist lang kein Tessari und das erwartet man auch nicht, denn dazu liegen die eigentlichen Genreaktivitäten beider Regisseure zu weit auseinander.

      Silbersattel ist einer der letzen guten italienischen Western. Man merkt dem Film schnell an, dass er aus einer späten Epoche des Italo Westerns stammt. Dazu trägt das eher blass gehaltene Bild, im Stile von Der Mann aus Virginia zweifelsohne bei.

      Fulci bedient sich innerhalb seines Films neben der leicht theatralischen Sentimentalität
      auch an den klassischen Elementen des Italo Westerns. Die fiesen Mexikaner, der reiche Haziendabesitzer, seine attraktive Tochter und der Antiheld, den alle für den Bösen halten, der aber am Ende alles Böse bekämpft und anschließend als Guter weiter reitet. Alles zigmal gesehen- aber irgendwie immer wieder schön anzusehen.


      [film]7[/film]