Martyrs

    • Produktionsland: Frankreich, Kanada
      Produktion: Frédéric Doniguian, Richard Grandpierre, Simon Trottier
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Pascal Laugier
      Drehbuch: Pascal Laugier
      Kamera: Stéphane Martin, Nathalie Moliavko-Visotzky
      Schnitt: Sébastien Prangère
      Budget: 6.500.000 $
      Musik: Alex Cortés, Willie Cortés
      Länge: ca. 97 Minuten
      Freigabe: SPIO/JK: strafrechtlich unbedenklich
      Darsteller: Robert Toupin, Patricia Tulasne, Morjana Alaoui, Mylène Jampanoï, Catherine Bégin, Juliette Gosselin, Xavier Dolan-Tadros, Isabelle Chasse, Emilie Miskdjian, Mike Chute, Gaëlle Cohen, Anie Pascale





      Inhalt:

      Frankreich, Anfang der 70er-Jahre, ein verlassenes Industriegelände. Keine Menschenseele ist zu sehen, als sich die zehnjährige Julie schreiend und blutend durch die staubigen Straßen schleppt, dem Wahnsinn nahe, auf der Flucht vor unbekannten Peinigern. Als sie endlich aufgefunden wird, weist ihr geschundener Körper die Merkmale monatelanger Entbehrungen auf, aber keinerlei Anzeichen sexueller Gewalt. Das Mädchen wird in ein Krankenhaus eingewiesen. Täter und Motiv bleiben im Dunkeln. 15 Jahre später klingelt es an der Tür einer vierköpfigen Familie. Als der Herr des Hauses öffnet, sieht er sich Julie gegenüber - und dem todbringenden Lauf eines Jagdgewehrs.


      Trailer:


      Homepage: martyrs-lefilm.com/


      Kino: Fantasy Filmfest 2008

      US DVD Fassung: 28.04.2009
      Deutsche DVD Fassung: ?? ( Verleih: 01.04.2009 )
      Österreich Fassung: 30.04.2009 (NSM - 2 Disk Special Edition)
      Schweiz Fassung: 30.03.2009 (Frenetic Films)


      Österreich Mediabook (DVD + Blu-Ray): 28.02.2014


      Kritik:

      Ich habe in letzter Zeit schon oft gehört, dass dieser Martyrs ein typischer aktueller französischer Folterfilm sein soll, so wie zuvor von "Inside", "Frontier(s)" und "High Tension" zu sehen. Diese Richtung schlug in diesem Jahr durchaus der britische "Eden Lake" auch ein, aber Frankreichs "Martyrs" sollte man trotz seines schon vernommenen Rufes diesbezüglich nicht auf jene Stufe stellen, nein gewiss nicht.
      Gut, in einem einzigen Punkt wurden bereits eben erwähnte Genre-Filme der letzten Jahre sogar übertroffen und zwar die brutale Vorgehensweise gegen eine Frau, jener Ablauf aber eher den Terrorfan Ansprechen dürfte, als den Gorehound, denn viel Splatter gibt es nicht, dafür harte Schläge mit Köpfchen gegen Wände und Prügel, die bis zum nahen Tode geht, was von sehr angsteinflößende und verstörende Schreie der Frauen begleitet wird, somit sich die Härte viel mehr im Kopf abspielen wird, als optisches vorhanden ist. Deswegen würde ich den Härtegrad insgesamt hinter einen "High Tension", "Hostel" oder "Saw" ansehen, aber diesen unterschiedlichen Gewalt-Punkt miteinander zu Vergleichen, sollte man wohl doch besser sein lassen.

      Was man zumindest erwarten darf, ist eine düstere, dreckige und blutverschmierte Kulisse, mit sehr gut agierende Darsteller, insbesondere unsere 2 schwarzhaarigen Hauptcharaktere die Schönheiten "Morjana Alaoui" und "Mylène Jampanoï", auch noch zu erwähnen wäre die Junge "Juliette Gosselin" am Filmanfang, die irgendwann mit Sicherheit auch mal solch eine Luxusschnitte sein dürfte. Alle Charakter sind nicht nur von der Optik, sondern auch vom schauspielerischen Talent her bestens besetzt, wovon Hollywoodfilme momentan meist nur Träumen können.

      Womit ich in diesem Film allerdings überhaupt nicht klar kam, ist der komplizierte und verwurstelte Charakterbezug der Lucie, wenn sie wie wild in ein Haus einbricht und eine scheinbar Perfekte und sympathisch wirkende Familie metzelt.
      Dies ist sicherlich ein Kritikpunkt, bei dem ich auch ein Auge zudrücken könnte, auch wenn man zu wenig über die Familie aufgezeigt hat. Natürlich kann man sich dies gut mit dem realen Leben Erklären, es wirkt auf mich allerdings irgend wie nicht passend zu den sehr lieben und sympathischen Gesichtszügen der Darsteller, andererseits ist man anschließend auch um so mehr geschockt, wenn herauskommt, dass diese Eltern für das Verbrechen verantwortlich sein sollen. Allerdings funktioniert die umkippende Antipathie und Überraschung keinster Weise, da unser wiederkehrendes Opfer (Lucie) den Fehler macht und unschuldige Kinder der Familie gleich noch berechnend mit umbringt und somit den Unsympathiefaktor bei sich behält und die Eltern auch als Opfer durchgehen werden, weil man vor Opfer Lucie zudem vorher nur eine Wage Vermutung gehört hat, deren Geisteszustand man ja nun nicht mehr Vertrauen kann, dass dies auch wirklich die Foltereltern sein könnten, was nicht mal Anna glauben will. Es werden keinerlei Beweise (wie Fotos) von Lucie gezeigt, sie ist sich nach gut 15 Jahren aber doch irgendwie sicher, dass es die Foltereltern sind. Bis auf den Keller im letzten Drittel, gibt es bis dato nicht mal einen Beweis dafür, ob sich Lucie nicht doch um ein Haus vermacht hat oder völlig Geisteskrank ist, dass wäre ja mal eine Wendung, die Frau hat sich vertan!

      Dass mit dem Folterkeller ist jedenfalls viel zu spät eingefügt worden, man hat nie das Gefühl, dass Lucie hier rechtens (oder aus Selbstjustiz) gehandelt hat, sondern kommt sich vor, wie das Erleben aus der Sicht einer Psychopathin, hiermit sind jetzt nicht die Geister-Wahrnehmungen gemeint. Aus einer Vermutung heraus gleich eine Selbstjustiz zu Vollstrecken, lässt den Charakter für mich und viele andere mit Sicherheit als psychisch nicht Zurechnungsfähig rüberkommen und der Film hat zu diesem Zeitpunkt bei mir auch schon aufgrund der fehlenden Sympathie zu Lucie verloren. Somit ist ein Mitfühlen mit dem Opfer und der Komplizin in der Hauptrolle gar nicht mehr möglich, wenn man das Abschlachten unschuldiger Kinder verabscheut, da kann auch die gute Darstellerin den sehr unsympathisch gewordenen Charakter nicht mehr glatt polieren und man wünscht sich somit, dass dieser auch schnell ein Ende bereitet wird.

      Dabei hätte doch alles einigermaßen gut werden können, mit einem Rachemotiv, verschmutzter Kulisse und überzeugenden Darstellern. Mit dem auftreten der Sekte, die wie aus heiteren Himmel auch recht unpassend genau an diesem Tag und Moment noch Auftritt, bekommt der Film eine überraschende Wendung. Zumindest gibt es nun Folterszenen gegen eine Frau, was an sich viel Intensität aufzeigt, dass wiederum vom Zuseher ein gutes Gemüt abverlangt, wenn gleich ich hier irgend wie keinen Bezug mehr zu gebotenen fand, da ich die Anna ja als Komplizin der unsympathische rübergebrachten Lucie ansah und es ihr irgend wo auch zu recht geschieht, was an Folter nun folgen sollte. Selbst diesen harten Teil des Filmes habe ich eher mit etwas Langeweile verfolgte. Die Industial Sounduntermalung ist zumindest Perfekt dazu gewählt, wurde aber zu wenig eingesetzt.

      Noch mal zum Finale, ich fand die Sektenthematik mit dem erlangen wollen vom Wissen nach dem Tode an sich ganz interessant, insbesondere mit dem Schlusspunkt dann, wenn gleich ich das Jenseits gerne erklärt haben wollte (gibt es auch nichts von). Diese 2.Hälfte mit dem Folterkeller passt nicht wirklich zur ersten Filmhälfte, da es einfach zu großer Zufall ist. Eine Ganzkörperenthäutung würde im Verlauf in Wirklichkeit auch noch sofort zum Tode führen und an das Jenseits glaube ich nicht wirklich, deswegen wäre ich auf eine Erklärung diesbezüglich richtig gespannt gewesen, aber was die Kirche nicht Erklären kann, soll dann Martyrs schaffen? Man hätte es zumindest Versuchen sollen, denn schließlich darf ein Film ja auch unnatürliches Aufzeigen.

      Man hätte hier vom Material her 2 ordentliche Filme draus machen können, so bleibt bei mir aber nur der Eindruck, zu viel gewollt zu haben. Somit ist Martyrs in meinen Augen rein spekulativ nicht unbedingt massentauglich und erst gar nicht einfach zu Verstehen, da sich die 3 weiblichen Charaktere und das Pseudo Phänomen alle samt sehr ähnlich sehen, so wie bei asiatischen Darstellerinnen in deren Filmen. Aber die Gewaltdarstellung allein, die Tabu Themen bricht, findet trotzdem seine Fans, wenn gleich ich einige Werke gesehen habe, die mit ähnlicher Thematik schon wesendlich glaubhafter und rationaler gefoltert haben, ohne ins stark rücksichtslose und hirnlose zu verkommen, anhand von schwacher Charakterintensivierung und Rücksichtslosigkeiten, von "High Tension", "Inside", "Frontier(s)" bis hin zu "Snuff Road" und "Bloodsucking Freaks" gibt es besseren Stoff diesbezüglich.

      [film]7[/film]

      Edit: Aufwertung am 20.03.2014 von 5 auf 7 Punkte. Mehr dazu auf Seite 9.
    • Frontier(s), Inside... Wird wohl der nächste Knaller werden und der Abschluss des Diesjährigen neuen französischen Horrorerlebnisses. Ich freu mich drauf. lol
    • also mir hat martyrs im gegensatz zu frontier(s) und inside leider gar nicht gefallen...
      die erste halbe stunde is war eigentlich nicht schlecht, hat mich irgendwie an nen ital. rachwestern erinnert... held wird was böses angetan, danach geht es auf blutigen rachefeldzug... nunja soweit so gut... aber ab dann... ich weiß nicht vllt erwarte ich auf meine alte tage doch zu viel von den filmen... mir hat die zweite hälfte des films gar nicht gefallen (einziges highlight waren die geilen effekte bei der häutungsszene) aber sonst fand ich den recht eher langweilig und das ende war mehr als unzufriedenstellend...

      es ist ein film, den mal mal gesehen haben sollte, sich meines erachtens jedoch nicht lohnt in die heimische dvd sammlung zu holen. aber die geschmäcker sind ja verschieden gott sei dank... (5/10 punkten) [im vergleich inside erhält bei mir ne glatte 10/10] :3:

      ich bin aber auch mal gespannt, was die franzosen noch so schönes in der kommenden zeit produzieren
    • Den Film würde ich mir definitiv mal in der Videotheak ausleihen, vorausgesetzt, dass sie ihn in unserer kleinen Videotheak auch haben.
    • Original von Dr.Doom
      Den Film würde ich mir definitiv mal in der Videotheak ausleihen, vorausgesetzt, dass sie ihn in unserer kleinen Videotheak auch haben.


      also solange du nicht im ösi land oder bei den eidgenossen wohnst, wirste wohl leider wenig glück haben den in ungeschnittener weise als verleihversion zu bekommen... so wie ich mitbekommen hab wird bei dem ähnlich stress gemacht, wie bei inside, den du bei uns ja leider auch nur als re-import aus ösiland bekommst... ich hatte den damals im kino gesehen das war halt schon was anderes, als zu hause auf em kleinen tv :5:
    • Als Offiziell sollte am 05.11.2008 eine Verleihfassung erscheinen, was wahrscheinlich aber doch nicht geschehen ist. Zumindest weis meine Videothek von nichts. Sie haben zwar nicht alles, aber im Computer haben sie auch nichts gefunden. Ich glaub auch, dass die dt. Fassungen alle geschnitten werden, ohne den Film gesehen zu haben. :)
    • Original von Dr.Doom
      Ich glaub auch, dass die dt. Fassungen alle geschnitten werden, ohne den Film gesehen zu haben. :)


      hab das aus recht zuverlässiger quelle, dass die fassung nur cut kommen wird... nunja mir soll es egal sein, ich hab ihn 1 mal gesehen, das reicht mir auch... :P
    • Die DVD erscheint Heute und hat eine Spielzeit von ca. 93 Minuten. Die Originallänge bei dem FFF betrug ca. 97 Minuten. Die DVD dürfte somit geschnitten sein.
    • Original von Dr.Doom
      Die DVD erscheint Heute und hat eine Spielzeit von ca. 93 Minuten. Die Originallänge bei dem FFF betrug ca. 97 Minuten. Die DVD dürfte somit geschnitten sein. lolp


      ist doch meine rede... aber nur um ihn mal gesehen zu haben, sollte es ja reichen, wenn du dir mal die cut version anschaust und wenn du dann noch wissen willst, was fehlt schau doch einfach auf der seite mit den schnittberichten (keine ahnung, ob ich hier die seite verlinken darf) vorbei
    • Das erscheinen der dt. DVD Fassung wurde auf unbestimmt Zeit verschoben, ich habe mich ja schon gewundert, dass mein Videotheak von nichts weis, somit wandert der Film wieder in die "Coming Soons" Ecke zurück, hoffentlich nicht für immer. lolp
    • Das ist auch schon eine kleine Weile bekannt. Bei Schnittberichte.com, gab es vor kurzem eine Meldung, das die Verleihversion des Films eventuell Uncut mit Spio/Jk veröffentlicht werden soll. Ob das auch stimmt wird sich zeigen, wenn die DVD in der Videothek steht. Die Spio soll dem Film ein "strafrechtlich unbedenklich" gegeben haben. lolp
      I know nobody's listening 'cos you're all looming, but I got a shot of hot rock 'n roll for you anyway... - KOKLA Red River Rock 'n Roll Request.
    • Ok, ein Erscheinungsdatum hat es vor kurzen mal gegeben, aber dass ist wieder zurückgenommen wurden, ich weis allerdings auch nicht den Grund, bei der ofdb steht Erscheinung der DVD im Dezember 2009, das wäre jetzt noch lange hin. lolp
    • Hm,
      hoert sich interessant an.
      Kommt der ueber all in den Kinos?
      Oder erscheint er direkt auf DVD?(Wenn ja wann?)
      Yes I'm a Crazy Freak... so what? :17: :25:
    • Original von Lady Jezebel
      Hm,
      hoert sich interessant an.
      Kommt der ueber all in den Kinos?
      Oder erscheint er direkt auf DVD?(Wenn ja wann?)


      Das ist die große Frage wann er hier bei uns rauskommt. Die US Scheibe gibt's ab 24.02. lol
      I know nobody's listening 'cos you're all looming, but I got a shot of hot rock 'n roll for you anyway... - KOKLA Red River Rock 'n Roll Request.
    • Hm, ok. Ich denke mal so Mai oder Juni oder so wird er sicher auch hier raus kommen. Spaetestens mitte des Jahres...
      Abwarten und tee trinken. =)
      Yes I'm a Crazy Freak... so what? :17: :25:
    • Martyrs soll dann, mit einer Spio/JK-Freigabe, ab 1. April 2009 in der Videothek stehen. Ein Termin für die Kauf-DVD ist bislang nicht bekannt, diese wird aber sicher geschnitten sein.

      blairwitch.de/index.php?seitenid=14&newsid=5855
      I know nobody's listening 'cos you're all looming, but I got a shot of hot rock 'n roll for you anyway... - KOKLA Red River Rock 'n Roll Request.
    • :( Ach so wie immer also. die schoensten stellen schneiten die weg und so mit ist der film gleich um 5 minuten kuerzer... Irgend wie ist das nicht erhlich.... warum dann erst kaufen? :(
      Yes I'm a Crazy Freak... so what? :17: :25:
    • RE: Martyrs

      Über Österreich (NSM) ist Ende April eine ungeschnittene Kauf-Fassung geplant.
      In der Schweiz ist ebenfalls eine ungekürzte DVD Fassung erschienen.
      In den USA hinkt man wieder mal hinterher und erst Ende April erschient der Film dort auf DVD. Hier in Deutschland ist immerhin die Leih-Fassung ungeschnitten erschienen, bei der Kauf-Fassung bin ich aber sehr pessimistisch gestimmt, dass diese ungeschnitten erscheinen könnte.

      (siehe oben)
    • Das der Film in Deutschland ungeschnitten heraus kommt, hätten wohl nur die wenigsten erwartet, da ja mit den französichen Filmen High Tension, Inside und Frontier(s) nur die geschnittenen Fassungen bei uns gelandet sind. Aber wenn man sich den Film betrachtet, dann ist man doch ein wenig verwundert. Er geht zwar Goremäßig nicht so ab wie die 3 genannten Filmen, doch wird auch hier nicht zimperlich zur Sache gegangen und das Thema Selbstjustiz wird in Deutschland auch nicht gerne gesehen - und dann schnell mal die Schere angesetzt. Vor allem wenn es um Kindesmisshandlung mitsamt Rache und Folter geht.

      Martyrs ist irgendwie ganz anders, auch wenn er "ein harter Brocken" ist, aber man rechnet eben mit viel viel mehr. Gore Hounds werden zwar auf ihre Kosten kommen, doch bleibt sicher ein fader Beigeschmack hängen. So wird mit einer Doppelläufigen Flinte ein paar mal um sich geschossen und auch später wird eine Kehle aufgeschlitzt und noch ein paar kleinere Schweinereien angestellt. Der Film ist ganz klar auf Thriller und nicht auf Splatter und Gore getrimmt, wobei dies geschickt miteinander vermischt wurde.

      Die erste Hälfte ist recht spannend umgesetzt, da man sich fragt was hier wohl alles passieren wird. Und vor allem in welchem Ausmaß. Deswegen will ich hier nochmal sagen, dass er anders ist und man nicht mit den falschen Erwartungen dran gehen soll. Denn man kann ja schnell sagen, dass er mit den 3 anderen Landsmännern nicht wirklich mithalten kann. Und das tut er auch nicht, wobei ich ihn auch nicht schlecht reden will. Am Anfang geht es in Rückblicken um die Gefangennahme und dann wie Lucy dann Rache nimmt. Was am Anfang erst einmal völlig konfus scheint, wird im Verlaufe des Films aufgeklärt, denn plötzlich taucht eine Gestalt auf (ähnlich wie bei The Grudge) und mischt da auch auf einmal mit. Aber das Ende stellt den Film dann wieder auf einen anderen Verlauf, obwohl es im nach hinein betrachtet passt.

      Der Film geht unter die Haut - im wahrsten Sinne des Wortes!


      7,5 / 10
    • Ich versuch ja immer noch den Film zu Kaufen (Videothekenfassung), der Preis ist aber zur Zeit nicht gerade günstig. rofl Werd ihn mir endlich mal ausleihen.
    • hmmm ich fand den film gar nicht so schlecht.geht meiner meinung nach doch etwas unter die haut. bei filmen wie frontiers bin ich immer ein wenig vorsichtig mit dem ausleihen,weil mich bisher filme wo hinten auf dem cover so etwas wie *gallileo media,koch media usw steht* teilweise kommen mir die filme unter dem vertrieb amateurhafter vor wie die ersten von olaf ittenbach. kann auch sein,das ich doch nicht ganz so viel ahnung von filmen habe...auch wenn ich sehr viele gesehen habe oder auch selbst besitze ;o)
      30% aller Amokläufer spielen Killerspiele!
      100% aller Amokläufer essen Brot!
      Verbietet Brot!!! :28:
    • frontiers ausleihen würde ich auch lassen, da der Film stark geschnitten ist, zumindest in Deutschand.
    • Frankreich, Anfang der 70er Jahre, ein verlassenes Industriegebäude. Keine Menschenseele ist zu sehen, als sich die zehnjährige Julie schreiend und bkutend durch die staubigen Strassen schleppt, dem Wahnsinn nahe, auf der Flucht vor unbekannten Peinigern. Als sie endlich aufgefunden wird, weist ihr geschundener Körper die Merkmale monatelanger Entbehrungen auf, aber keinerlei Anzeichen sexueller Gewalt. Das Mädchen wird in ein Krankenhaus eingewiesen. Täter und Motiv bleiben im Dunkeln. 15 Jahre später klingelt es an der Tür einer vierköpfigen Familie.Als der Herr des Hauses öffnet, sieht er sich Julie gegenüber - und dem todbringendem Lauf eines Jagdgewehrs.

      Ich empfinde es als einen sehr gelungenen Schachzug, das diese Inhaltsangabe auf der Rückseite des DVD Covers lediglich einen ziemlich kleinen Teil dessen verrät, was den Zuschauer in diesem Film erwartet. Denn nur so ist es möglich, das sich das hier gezeigte Geschehen so richtig im Kopf des Betrachters entfalten kann. Und die hier erzählte Geschichte ist der absolute Hammer und frisst sich mit einer beängstigenden Intensität in die Eingeweide des Zuschauers, ohne das es auch nur im geringsten zu verhindern wäre. Ich habe in meinem Leben schon sehr viel an Härte und Brutalität gesehen, doch hier ist selbst mir manchmal die Luft weggeblieben, denn das Geschehen ist so extrem hart, das es teils schwerfällt, den Film bis zum bitteren Ende anzusehen.

      Wer der Meinung ist, das Filme wie "Saw" oder "Hostel" brutal und hart wären, der kann "Martyrs" noch nicht gesehen haben, denn gegen diesen Film wirken andere Terror-Filme viel eher wie ein netter Kindergeburtstag. Vor allem die extreme Härte, die dieser Film auf die Psyche des Betrachters ausübt, dürfte selbst hartgesottenen Genre-Freunden stark an die Substanz gehen. Denn gerade, wenn man im Laufe des Films mehr über die Motive erfährt und wer hinter dem Ganzen steckt, wirkt die gesamte Szenerie noch um ein Vielfaches härter und intensiver, als sie von Haus aus schon ist. Dafür sind aber auch die fantastischen Darsteller verantwortlich, dir durch die Bank so überzeugende Leistungen abliefern, wie man bei weitem nicht in jedem Film zu sehen bekommt. Ausdrucksstärke und Autenzhität sind hier das Aushängeschild eines wirklich erstklassigen Schauspieler-Ensembles.

      Besonders die sich hier entfaltende Stimmung ist kaum in Worte zu fassen, das muss man wirklich selbst erlebt haben. Man ist geschockt, kann seine Blicke aber dennoch zu keiner Zeit vom Gesehenen abwenden, eine gewisse Faszination zwingt einen förmlich, die Augen weiterhin auf den Bildschirm zu richten. Vielleicht liegt es allein an der eigenen Fassungslosigkeit über den hier extrem auftretenden Sadismus, der einfach keine Grenzen kennt. Verzeweifelt sucht man nach irgendeiner Rechtfertigung für die Dinge, die sich hier abspielen, findet aber noch nicht einmal den Ansatz einer Rechtfertigung, was einen umso betroffener macht. Ein Gefühl der vollkommenen Beklemmung macht sich breit, dessen man sich einfach nicht erwehren kann, selbst wenn man es wollte.

      Und obwohl man sich beim hier Gezeigten spürbar nicht wohl in seiner Haut fühlt, in gewissen Phasen des Films sogar ein Würgegefühl nur mühsam unterdrücken kann und auch so manchen Schweissausbruch erdulden muss, ist man auf der anderen Seite wie gebannt und der unheimlichen Faszination von "Martyrs" hilflos ausgeliefert. Man leidet richtiggehend mit und hat nicht selten das Gefühl, das man körperlich ausgezehrt ist. Doch am härtesten ist hier ganz eindeutig der psychische Druck, der nur schwer auszuhalten ist, wofür insbesondere die autenthische Darstellung der Härte verantwortlich zeichnet. Und Härte gibt es in diesem Werk mehr als nur genug, das steht absolut ausser Frage. Und da frage ich mich ganz automatisch, wie dieser Film bei uns in Deutschland ungeschnitten auf DVD erscheinen kann, was mich persönlich natürlich sehr freut, aber gerade beim momentanen Schnittwahn irgendwie nicht logisch nachvollziehbar ist. Vielleicht wollte man ja auch einfach einmal den Liebhabern des genres eine echte Freude machen.

      Desweiteren ist die Story viel komplexer, als es die Inhaltsangabe aussagt. Man sollte schon einigermaßen konzentriert sein, um den Sinn des Filmes auch zu verstehen, denn es geht meiner Meinung nach um mehr, als nur darum, die gezeigten SFX in sich aufzusaugen. Und gerade zum Ende hin, wenn man weiss, worum es eigentlich wirklich geht, kommt dann dieses echte "Hammer-Ende", das einen erst einmal mit offenem Mund zurücklässt und Spielraum für eigene Interpretationen lässt. Ein offenes Ende, das hier aber nahezu einen perfekten Schlusspunkt unter einen extrem verstörenden und brutalen Film setzt, der einen auch noch lange nach dem Abspann nicht wirklich abschalten lässt, weil er dafür ganz einfach zu viele Eindrücke vermittelt hat, die man erst einmal in Ruhe verarbeiten muss.


      Letztendlich ist "Martyrs" ein weiterer schockierender Film aus unserem nachbarland Frankreich, das ja in den letzten Jahren schon mit Werken wie "High Tension" oder auch "Inside" zu überzeugen wusste und uns hier den nächsten vollkommen kompromislosen Terror-Schocker präsentiert. Ein Film, der zartbesaiteten Leuten nicht unbedingt zu empfehlen ist, aber für jeden Genre-Freund ein absoluter "Must See Film" sein dürfte.


      [film]10[/film]
      Big Brother is watching you
    • RE: Martyrs

      Hab mein Review im ersten Thread noch mal geändert und den Film von 4 auf 5 Punkte aufgewertet. lol Aber so richtig warm bin icht nicht mit geworden.
    • RE: Martyrs

      Original von Dr.Doom
      Hab mein Review im ersten Thread noch mal geändert und den Film von 4 auf 5 Punkte aufgewertet. lol Aber so richtig warm bin icht nicht mit geworden.




      Und das kann ich wirklich nicht nachvollziehen, habe den gerade gestern wieder gesehen und der Film hat mich fast noch mehr beeindruckt als beim ersten Mal, der Film ist einfach nur extrem intensiv und genial. :6:
      Big Brother is watching you
    • RE: Martyrs

      Original von Master of Horror
      Original von Dr.Doom
      Hab mein Review im ersten Thread noch mal geändert und den Film von 4 auf 5 Punkte aufgewertet. lol Aber so richtig warm bin icht nicht mit geworden.




      Und das kann ich wirklich nicht nachvollziehen, habe den gerade gestern wieder gesehen und der Film hat mich fast noch mehr beeindruckt als beim ersten Mal, der Film ist einfach nur extrem intensiv und genial. :6:


      Bin halt wählerisch. lolp
    • Der Wertung von Master of Horror kann ich mich gut anschliessen, habe seit Inside keinen so harten Film mehr gesehen. Damit ein paar alte Leute beruhigt ins Jenseits abtreten können, werden hier hilflose Kinder und junge Mädchen aufs Brutalste gefoltert, um ihnen im Sterben Informationen über das Nirwana zu entlocken. Sowas muss schon einem extrem kranken Hirn entspringen.

      Meine Wertung 9,5 von 10.
      Und auch nur, weil hier das Leiden der Opfer m.E. nach auch noch ausführlicher in den einzelnen Szenen hätte dargestellt werden konnen.

      Ein Film der betroffen macht!
      ***************************************************************
    • ist doch total unterhaltend der film, mal was anderes als die meisten us schrott c - movies. wenn man neutral rangeht muss man sagen das ich angenehm überrascht war. hat nicht das spannunglevel von high tension oder inside. ist dennoch nen doller streifen! [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Großartiger Film. Habe auch eine Zeit gebraucht das zu erkennen.
      Beim ersten Ansehen fand ich den Film widerlich. Mittlerweile habe ich
      erkannt, das der Film eine Anklage an die Gewalt ist.

      Martyrs ist in keiner Weise Gewaltverherrlichend.

      [film]10[/film][/quote]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von sid.vicious ()

    • Habe kürzlich mit Jemanden gesprochen, der beim Fantasy Film Festival
      anwesend war und meinte, das selbst ein Teil des sehr hartgesottenen
      Publikums den Vorführraum vorzeitig verlassen hat.
    • Original von sid.vicious
      Habe kürzlich mit Jemanden gesprochen, der beim Fantasy Film Festival
      anwesend war und meinte, das selbst ein Teil des sehr hartgesottenen
      Publikums den Vorführraum vorzeitig verlassen hat.
      ...das hat es bei mir noch nie gegeben! lolp widerwärtig fand ich aber 120 Tage von Sodom, Gestern gesehen.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Original von sid.vicious
      Habe kürzlich mit Jemanden gesprochen, der beim Fantasy Film Festival
      anwesend war und meinte, das selbst ein Teil des sehr hartgesottenen
      Publikums den Vorführraum vorzeitig verlassen hat.



      Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn wenn man dazu in der Lage ist, sich auf die eigentliche Thematik des Films einzulassen, entwickelt diese eine nicht für möglich gehaltene Intensität, der man sich kaum erwehren kann.
      Big Brother is watching you
    • Du hast es dir angetan? Ich fand die 120 Tage von Sodom ebenfalls
      widerlich. Es ging einfach darum, den Film gesehen zu haben, genau wie das
      bei Men behind the Sun der Fall war. Obwohl Zweitgenannter recht gut
      ist.
    • Original von Master of Horror
      Original von sid.vicious
      Habe kürzlich mit Jemanden gesprochen, der beim Fantasy Film Festival
      anwesend war und meinte, das selbst ein Teil des sehr hartgesottenen
      Publikums den Vorführraum vorzeitig verlassen hat.



      Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn wenn man dazu in der Lage ist, sich auf die eigentliche Thematik des Films einzulassen, entwickelt diese eine nicht für möglich gehaltene Intensität, der man sich kaum erwehren kann.


      Genau das ist es was ich durch den Film vermittelt bekam. Es war nicht einfach
      durchgehend hinzusehen, denn wenn ich ehrlich bin habe ich mitgelitten und
      insgeheim auf Rettung gehofft. Aber Nichts dergleichen, der Film geht böse
      zu Ende, man sieht keine Hoffnung, nur die eigene Betroffenheit bleibt
      zurück. Nach den Abspanncredits hatte ich zumindest erst mal den Kaffee auf
      und fühlte mich so gerädert wie nach Ansicht einer 4 stündigen
      Wagner-Oper.

      Es dauert sehr lang den Film zu verarbeiten und vor allem noch länger
      seine eigentliche Klasse zu erkennen.
    • Original von sid.vicious
      Habe kürzlich mit Jemanden gesprochen, der beim Fantasy Film Festival
      anwesend war und meinte, das selbst ein Teil des sehr hartgesottenen
      Publikums den Vorführraum vorzeitig verlassen hat.


      Haben auch einige in ihren Kritiken bei der ofdb bekannt gegeben, dass sie den nicht ertagen konnten bei den FFF. Mein Ding war er irgend wie auch nicht, zumidnest mag ich die aktuellen französischen Folterfilme alle ansonsten, schon kommisch. lolp
    • Das mag eventuell wirklich in der Thematik begründet sein, die ja erst richtig im zweiten teil des Films zum Ausdruck kommt, die harten Passagen bis dahin sind ja eigentlich nicht mehr als das Resultat daraus und das echte Thema ist trifft sicherlich nicht jeden Geschmack.
      Big Brother is watching you
    • Endlich habe auch ich diesen Film gesichtet.

      Und muss mich zu 100% Master Of Horror anschließen.
      Besser hätte ich meine Meinung nicht vormulieren können.

      Kann (Muss) den Film nur jedem empfehlen.
      Ein wirklich einzigartiger Film.

      [film]10[/film]
      Vorsicht vor dem zurückgekehrten Wahnsinnigen!!! :00008040: :00008040: :17: rofl


      Indigestion
      Für Menschen mit "gepflegtem" Musikgeschmack! :221:
    • Original von DerWahnsinn


      Und muss mich zu 100% Master Of Horror anschließen.
      Besser hätte ich meine Meinung nicht vormulieren können.


      Dem ist Nichts hinzuzufügen. Die Meinung die Master of Horror vertritt und
      darlegt ist identisch mit dem was ich bei Martyrs empfunden habe.
    • Original von sid.vicious
      Original von DerWahnsinn


      Und muss mich zu 100% Master Of Horror anschließen.
      Besser hätte ich meine Meinung nicht vormulieren können.


      Dem ist Nichts hinzuzufügen. Die Meinung die Master of Horror vertritt und
      darlegt ist identisch mit dem was ich bei Martyrs empfunden habe.




      Mann, bin ich gut, jetzt lese ich schon die Gedanken einiger User, ab sofort dürft Ihr mich Gott nennen. :0: :0:
      Big Brother is watching you