Produktionsland: Australien
Produktion: Chris Brown, Todd Fellman, Mike Gabrawy, Peter Barber, Gary Hamilton, Ian Maycock, Sharon Miller, Russell Mulcahy
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Kimble Rendall
Drehbuch: Russell Mulcahy, Shayne Armstrong, Shane Krause
Kamera: Ross Emery
Schnitt: Rodrigo Balart
Spezialeffekte: Angelo Sahin
Budget: ca. 20.000.000$ (australisch)
Musik: Joe Ng, Alex Oh
Länge: ca. 90 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Cariba Heine, Alice Parkinson, Jesse Spencer, Xavier Samuel, Julian McMahon
Inhalt:
Genau ein Jahr, nachdem der Rettungsschwimmer Josh seinen besten Freund durch einen Haiangriff sterben sah und aus Trauer die Verlobung mit Tina auflöste, überschwemmt eine Tsunami-Welle den Strand einer australischen Kleinstadt und schließt die beiden in einem Supermarkt ein, der obendrein gerade überfallen wird. Nun sitzen die Überlebenden, darunter ein verletzter Polizist und diverse Angestellte, auf den Regalen der überfluteten Mall und stehen auf dem Speiseplan eines von der Riesenwelle eingespülten, gefräßigen weißen Hais.
Trailer:
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Kino USA: 14.09.2012 (limitiert)
Kino Australien: 20.09.2012
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 19.06.2013 (Verleih: 19.06.2013)
Kritik:
The Bait ist ein Film der sich erfreulich in einigen Belangen von der aktuellen Masse an Horrorfilme abhebt, insbesondere durch die Action und guten CGI-Effekte, denn hier steckt ersichtlich einiges an Dollar drin. Der Hai ist absolut gelungen und sieht stellenweise echt aus, wie man den Tsunami aufzeigt ist auch großes Computerkino, dass können Big Budget Produktionen nicht besser. Wenn gleich die Schlußszenen von der CGI wiederum im Vergleich zum Beginn plötzlich schwächer ausschauen, wahrscheinlich hat das Geld dann doch nicht durchweg gereicht, aber für ein Tierhorrorfilm ist die CGI gut.
Bluteffekte gibt es im Verlauf ein paar, der Hai kommt auch ausreichend oft und gut verteilt vor. Es fehlt nicht an Konfliktpotenzial unter den Darstellern. Gut und lustig besetzt sind die Tusse und ihr Lover, die als Nebendarsteller im Auto gefangen sind, wo der Hai dann ab und zu an die Scheibe klopft, die beiden zicken sich dabei herzlich an. Ihr Motto lautet im ganzen Film wahrscheinlich lieber im Auto ertrinken als vom Hai gefressen zu werden. Ansonsten wirken die 2 Bösewichte in der Gruppe dann gut, wenn sie aus sich rauskommen dürfen. Dabei kann auch die Story im ersten Drittel mit Vorstellung der beiden Bad Boys etwas überraschen,
wenn gleich 2 Personen unabhängig voneinander das hier präsentierte Kaufcenter überfallen, wo dann auch noch der Tsunami ausbricht
Das Problem des Films sind aber einige wichtige Protagonisten die kein bisschen Charisma und nichts nerdiges ausstrahlen, wie man es im Tierhorrorgenre vom Weißen Hai bis hin zu Piranha 3D eigentlich gewöhnt ist. Hollywoodyoungster Alex Russell (Chronicle, Carrie Remake) ist ein sehr glatt gestylter Schönling in der Haupt- und Heldenrolle und er wirkt viel zu lieb, genau so wie seine Uschi Phoebe Tonkin, die aber noch einen tollen Körper hat und damit eigentlich doch wieder etwas passt. So wirken die jungen Darsteller optisch zur sehr polierten Kulisse ebenfalls toll hergerichtet, ähnlich wie in Twilight, sie bleiben einen richtig egal und dadurch gelingt es hier nicht, mit Ausnahme des verrückten Paars im Auto, zu den eigentlichen Hauptdarstellern einen emotionalen Bezug aufzubauen. Weder wünscht man sich schnell ihren Tod, noch fiebert man mit ihnen mit, sie sind zu kantenlos und die Heldenrolle nimmt man Alex Russell damit kein Stück ab, wodurch die ergreifendsten Szenen gegen den Hai richtig verpuffen. Diesen Milchbubi wünsche ich mir gleich wieder zurück in die Versenkung Hollywoods. Groß atmosphärisch sollte man hier nichts erwarten, dafür ist die immerhin ansprechende CGI zu künstlich und der Schauplatz des Einkaufscenters ist ausdrucksstark aber der B-Tierhorrorfan wird die Naturlandschaft vermissen, die im Tierhorrorgenre fast immer anzutreffen ist.
The Bait ist ein hochpolierter Tierhorrorfilm, mit typisch ulkiger Genrestory und ein paar Logiklächerlichkeiten, leider dabei zu liebe, glatte Jungdarsteller als Hauptcharaktere, die den Trash total im Wege stehen, dafür gibt es aber überzeugende Computereffekte und ein paar blutige Szenen die The Bait ins Genremittelmaß verhelfen. Nur nicht zu viel erwarten, denn The Bait wird schnell wieder in die Vergessenheit geraten, es ist kein Abfeierfilm wie Piranha 2 zuletzt. Regisseur Kimble Rendall hatte mich mit seinem Erstlingswerk Cut - Film ab... und Schnitt! schon mal mehr überzeugt, auch wenn The Bait für einmal anschauen geeignet ist.
Tusse: "Du bist ein Kerl, du musst was tun."
Lover: "Soll ich seine Schwanzflosse etwa kraulen?".