Produktionsland: Italien
Produktion: Franco Gaudenzi
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Lucio Fulci , Bruno Mattei, Claudio Fragasso
Drehbuch: Claudio Fragasso, Rossella Drudi
Kamera: Ricardo Grassetti
Schnitt: Alberto Moriani
Spezialeffekte: Rodolfo Torrente
Länge: ca. 95 Min.
Freigabe: Ungeprüft
Inhalt:
Wissenschaftler entwickeln im Auftrag des Militärs einen bakteriellen Kampfstoff auf den Philippinen. Als Terroristen das Labor überfallen, tritt "Death One" aus und ein befallener Terrorist wird im Krematorium verbrannt. Dummerweise wird dadurch seine Asche vom Wind über die ganze Region verteilt und plötzlich stillen überall zu neuem Leben erwachte Tote ihren Appetit auf Menschenfleisch. Ein Trupp Soldaten und eine Gruppe Busreisender versuchen, sich in einem abgelegenen Hotel zu verbarrikadieren. Nur wenige von ihnen überstehen den ersten grossen Ansturm der Zombies. Also wagen sie die Flucht nach vorn... verfolgt von Zombies und von Soldaten in Strahlenschutzanzügen, welche den Befehl haben, den Kampfstoff mitsamt allen lebenden und untoten Zeugen um jeden Preis zu beseitigen...
Trailer:
Mediabook (DVD/Blu-Ray in besonderer Langfassung): 09.11.2018
Zombi 3, der 1988 erschien wurde anfänglich von Zombie - Altmeister Lucio Fulci unter Regie geführt, nach späterer Erkrankung Fulci's machte sich Italogorekollege Bruno Mattei ans Werk, den Film weiterzuführen, der unter anderem am meisten bekannt durch "Hölle der lebenden Toten" sein dürfte und bekanntlichermaßen mit seinen Filmen für Gelächter aufgrund des hohen Trashgehalts sorgte. Zu guter letzt musste sich auch noch ein dritter ins Boot klinken. Kein geringerer als Trashoberpfeife Claudio Fragaso. Naja und wie man bei diesem ganzen Hin und her vermuten kann, ist hierbei ein ganz ganz grosser versalzener Topf enstanden, in dem jeder was anderes kochen wollte. Trash galore eben.
Spätestens hier sollte jeder, der nichts mit Italogore, den späten 80ern, Bruno Mattei und Lucio Fulci anfangen kann, aufhören zu lesen.
(SPOILER)
Die Story entpuppt sich als ideenlose, einfältige Standardsache. Die Nummer um Viren / Radioaktivität / Kampfstoff usw. gab es schon zuhauf. In diesem Falle, ist es der besagte Stoff "Death One", der vom Militär als Kampfprodukt, ähnlich wie in den "ROTLD" - Teilen, also dem Trioxin, entwickelt wurde. Bei einer Übergabe des "Death One" Stoffes kommt es allerdings zu einigen Eskalationen. Eine Gruppe Banditen borgt sich den Koffer mit dem Stoff und kann flüchten. Als er schließlich angeschossen wird, fliesst scheinbar etwas Flüssigkeit des "Death One" Stoffes in die Wunde. Unglaublicherweise erleidet das Fluchtopfer unheimliche Veränderung im Hotel, in das er sich zum Schutze zurückgezogen hatte. Seine getroffene und Deathoneverseuchte Hand scheint zu mutieren. Bergegrosse Erhebungen entwickeln sich auf seiner Haut aus denen schwarz - grünes Blut austritt. Letztendlich entschliesst sich das Opfer, sich von seiner Hand zu verabschieden. In der Zwischenzeit, völlig unbemerkt, überträgt sich diese Seuche im ganzen Hotel, nachdem das mutierende Opfer eine Putzfrau nageld and die Tür zur Strecke bringt, erscheint das Militär und evakuiert das gesamte Hotel. Höchste Alarmbereitschaft verkünden Wissenschaftler, die in Death one, das Ende der Menschheit sehen. Death One verbreitet seine schier unendliche Kraft über Luft, Speichel und jegliche Körperflüssigkeit. Nachdem das Militär den mutierten Flüchtling festnahm und zur Strecke brachte, wird dessen Leichnam verbrannt. Kein gutes Vorhaben, wie der Professor danach verkündet, denn böse böse Aschepartikel mit Deathone schwirren durch den Kosmos. (auch wieder ROTLD) So und noch viel mehr klaut man sich durch ach soviele Zombievorgänger). Dazu später nochmals. So sind bald die ersten Vögel von dem Virus betroffen und greifen erstmal herzenslustig ein Päarchen in ihrer Corvette an. Der männliche Part dieses Duetts kann dies schier unglaubliche nicht fassen und verkündet erstmal in hochfröhlicher Stimme: "Ach du scheisse, was ist das denn?" Sieh mal der hier"... Diese und viele andere Szenen, in denen einfach die plumpe Pornohafte Synchro dazu führt, das zahlreiche Dialoge zum Lachmuskelkrampf werden sind schier zahlreich und derbst unterhaltsam. Daraufhin wird der Kerl auch schon von so einem endbösen Zombievögelchen gebissen. Man sucht ein Krankenhaus auf. An einer Tankstelle, sucht der weibliche Part erstmal Wasser, obwohl die Tankstelle irgendwie aussieht als würde man sie schon seit 10 Jahren nicht mehr benutzen. Total nervtötend schreit sie durch die offensichtlich verfallene Tankstelle ob denn jemand da sei. Selbst durch die meterdicken Spinnenweben, die aussehen, als würden diese von einer Megamonstrumriesentarantel gewebt worden sein, lässt sie sich in ihrem Vorhaben nicht stören. Irgendwo in dieser Tankstelle muss es doch einen geben, der Wasser hat...und sie schreit 1000 mal weiter, bis sie dann schliesslich von einem Zombie angefallen wird. Sie kann flüchten, und schlauerweise weiss das Mädchen, das Benzin brennbar ist und lässt erstmal die Tankstelle explodieren. Folge Zombie tot. Obwohl der Zombie tot ist, schreit dieses doofe Weib hysterisch umher: "Fahr doch". Na sie sitzt am Steuer, dann sollte sie wohl gefäligst selbst fahren, oder hat sie vergessen wo das Gaspedal ist?
Eine andere Gruppe in der gleichen Zone, die mittlerweile aussieht als hätte hier ein Tornado gewütet, ist auf der Urlaubsreise, nachdem auch diese von Zombievögeln überfallen wird, begeben sich diese zu diesem einem Hotel, das komischerweise auch aussieht als hätte dort 10 Jahre keiner geputzt. Was ist das bloß? Warum sieht das so aus obwohl vor kurzem das Militär erst das Teil geräumt hatte, als erste Reaktion der Seuche, die Vögel mutieren und dann die Gegend schon so verlassen und verwüstet ist, als hätte hier der 30 jäjrige Krieg getobt. Viele viele Fragen, aber auch viel viel Gelächter. Weiteres Gelächter und pure Unlogik in der nächsten Szene. Tussi und Typ gehen zu einem Haus. Tussi will Wasser holen. Haus ebenfalls verlassen und von unheimlichen Nebelschwaden umgeben. Sie schreit und schreit. "Ist jemand da, ist jemand zuhause", das ganze 100 mal bis sie verdutzt fragt, warum antworten sie nicht? Haha. Wer soll denn antworten, wenn wahrscheinlich niemand da ist? Dann ein plötzlicher Angriff eines Zombies, Das arme Mädel fällt in den Pool, schreit flehend um Hilfe und als dann der Kerl zu Hilfe schreit und ebenfalls in den Pool springt um diese herauszuziehen, fehlen ihr die Beine? Was soll das? Ist in dem Pool wohl beinezersetzende Säure oder gar Zombiefische, und warum fehlen nur dem Mädchen die Beine obwohl der Kerl auch im Wasser war? Mysteriös oder gar frauenfeindlich?
Diese und viele selbstzweckhafte Szenen führen zu grosser Unlogik, die den Film arg in die Lächerlichkeit abdriften lassen, aber sowas passiert nunmal wenn man 3 Goregrössen an einem Film arbeiten lässt, einer der von Logik beweiten wenig versteht ( Fulci), jemand der sich weniger gekonnt durch die Filmgeschichte klaut ( Mattei) und jemand der absolut kein Freund von guten Filmen ist (Fragasso). Ein einziges Chaos ist dieser "Film", der uns von Szene zu Szene den nächsten Lacher bereit hält.
So haben wir die absolut lächerliche Pornosynchronisation, die lächerlichen Darsteller, die durch ihre lächerlichen Dialoge noch lächerlicher und unbedarfter wirken und das alles in einer Story, die so wirr, konfus und dümmlich zugleich ist. Die Zombies können sich beiweitem nicht entscheiden ob sie denn nun Hochleistungssportler sind oder 4 % haben und Gehhilfebedürftigt sind. Desweiteren verzeichnen wir in dem Film, ja ich betone es wieder, bei dem Film hat Bruno Mattei mitgewirkt, etliche Ideenklaus, so gibts es auf der einen Seite das böse böse Militär, das jeden in der Zone umbringt und keinerlei Kompromiss kennt und auf der anderen Seite die guten guten Wissenschaftler? Wo haben wir sowas oder ähnliches schonmal gesehen? Richtig...Day of the dead! Ähnliches ereignet sich auch am Ende. Völlig unerwartet steht ein Heli bereit. Woher? Richtig. Day of the dead. Die Idee mit dem Radiotyp ist zwar ganz nett, aber auch geklaut. (NOTLD). Desweiteren nervt diese unbedarfte Kritik an unserer Nachgiebigkeit an unserer Umwelt. Das konnte Romero auch besser.
Fazit:
Unbedarfter, wirrer, chaotischer und hochtrashiger Spätzombiefilm, nachdem das Genre verständlicherweise in der Versenkung verschwand. Einige Ansätze von Atmosphäre sind vorhanden, zerfällt aber wieder in purer Unlogik und Peinlichkeiten. Viele Lacher und für den Gorefreund ist auch was dabei.