The Guilty (Remake)

    • The Guilty (Remake)



      Produktionsland: USA
      Produktion: Justin Bursch, Lina Flint, Eric Greenfeld uva.
      Erscheinungsjahr: 2021
      Regie: Antoine Fuqua
      Drehbuch: Nic Pizzolatto / Originaldrehbuch: Gustav Möller, Emil Nygaard Albertsen, Gustav Möller, Jonathan Oakes, Nic Pizzolatto, Eric Greenfeld
      Kamera: Maz Makhani
      Schnitt: Jason Ballantine
      Spezialeffekte: Mark Hawker
      Budget: ca. -
      Musik: Marcelo Zarvos
      Länge: ca. 90 Minuten
      Freigabe:
      Darsteller: Jake Gyllenhaal, Christina Vidal, Eli Goree, David Castañeda, Adrian Martinez, Oscar Balderrama, Becky Wu, Bret Eric Porter, Maurice Webster, Beau Knapp


      Inhalt:

      Ein Polizist wird degradiert und in die Notrufzentrale versetzt, wo er eine Anruferin in Not retten muss und einen Tag der Enthüllungen -und die Abrechung- durchlebt.


      Trailer:




      Deutschland Start: 01.10.2021 (Netflix)


      Kritik:

      Das Dänische Meisterwerk von 2018 hat sein großes Publikum auf dem Heimvideomarkt definitiv erfolgreich abgeholt, wieso benötigt man 3 Jahre später schon wieder ein Remake?

      Statt Rotlichtviertel gibt es hier Bankenviertel und zwar bei einem Notruf wo jemand beklaut wurde. Schon allein an dieser kurzen Vorgeschichte merkt man wie anders dieses Remake ist. Auch der Mann in der Notrufzentrale wirkt halt arg amerikanisch, abgeklärt fühlt er bei weitem nicht so mit, wie beim dänischen Original.

      Hinzu kommt noch die Einfallslosigkeit solcher Schnellschussremakes, die keine Aufwertung darbeiten, weder zeitlich da sie schnell nachgeschoben wurden, noch inhaltlich, da zum größten Teil alles noch mal aufgekocht wird und dann auch abgemildert, so dass die Intensivtäter nicht mehr so rüber kommt.

      Klar ist die Geschichte, selbst wenn sie nur in einem Raum spielt, sehr packend, aber im Gegensatz zum Original ist es hier glatt. Das Konfliktpotenzial unter den Personen beim Anrufen der verschiedenen Stellen, kommt nicht rüber. Manchmal gelingt es trotzdem noch als Remake auch wenige Zeit nach dem Original noch zu funktionieren, vor allem dann wenn das Original keinen so großen Schatten wirft oder meist dann wenn es sich um Standard Thriller- oder Actionkost handelt, nicht aber bei sehr intensive Dramen oder Horror. Zudem sind hier Dialoge dabei, die zu unrelastisch sind und im Original so nicht vorkommen. Wie die Tochter am Telefon, die doch tatsächlich meint, das man ihren Vater weh getan hat, mit einer früheren Verhaftung. Das ist gerade in diesem Alter von 6 Jahre und dieser Situation hier, absolut nicht glaubwürdig, das ein Kleinkind so was am Telefon raus haut. Da wäre auch noch dieser „Gehen wir mal ein Bier trinken“ Spruch des Notrufvermittlers zu seinem Kollegen, ja locker und flockig gibt er sich, aber wie wenig nimmt ihn eigentlich diese Entführungsgeschichte bitte mit, es dreht sich zu Beginn mehr um seine eigene Familie, die nichts weiter liefert als das moderne Auseinanderleben von Paare wegen kleiner Konflikte.

      Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, wie der Vermittler im Vergleich zum Original präsentiert wird. Im Original war es ein Vermittler der psychische Konflikte mit sich hatte, hier ist es der glatt rasierte Schwiegermuttertraum mit Flachwichserwutausbrüche.

      Ich würde schon sagen komplett in den Sand gesetzt, mitunter fand ich es eine peinliche Vorstellung, gerade weil ich das Original direkt davor gesehen habe. Wer das Original nicht kennt, wird wohl trotzdem noch unterhalten. Starregisseur Antoine Fuqua macht mit modernen Mainstreambrei dort weiter, wo wer über die letzten Jahre schon aktiv war.

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