Piratensender Powerplay

    • Piratensender Powerplay



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Karl Spiehs
      Erscheinungsjahr: 1982
      Regie: Siggi Götz
      Drehbuch: Siggi Götz
      Kamera: Rolf Deppe
      Schnitt: Cladia Wutz
      Kostüme: Rolf Albrecht
      Budget: ca. -
      Musik: Diverse Top Hits
      Länge: ca. 85 Minuten
      Freigabe: FSK 6

      Darsteller:

      Thomas Gottschalk: Tommy
      Mike Krüger: Mike
      Evelyn Hamann: Fräulein Wachtel
      Rainer Basedow: Einsatzleiter Pluderer
      Willy Harlander: Richter
      Ralf Wolter: Rundfunkintendant
      Beate Hasenau: Fräulein Pfiff
      Gunther Philipp: Dr. Müller-Hammeldorf
      Denise Biellmann: Susi
      Jacques Herlin: Dr. Eisenhauer
      Volker Prechtel: Gerichtsbediensteter
      Otto Retzer: Polizist
      Katja Flint: Internatsschülerin

      Handlung:

      Die Freunde Tommy und Mike senden regelmäßig montags um 15:00 Uhr als Piratensender aus einem behelfsmäßigen Studio in einer Wohnung, um dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit seinem „bescheuerten Programm“ den Spiegel vorzuhalten.
      Der Sender ist überaus beliebt bei der Bevölkerung, und das ist – neben der Tatsache des Vorhandenseins eines Piratensenders – Unterhaltungschef Dr. Müller-Hammeldorf vom Bayerischen Rundfunk ein Dorn im Auge.
      Angesichts immer weiter sinkender Einschaltquoten seines eigenen Programms wünscht er sich sehnlich, dem Treiben der illegalen Konkurrenz endlich ein Ende zu setzen.

      Er ist kurz vor dem Ziel, da bekommen Tommy und Mike unerwartet Hilfe von Mikes Schwester Irmgard.
      Sie präsentiert den verdutzten Jungs eine neue mobile Sendeanlage, eingebaut in einem Wohnmobil.
      Mit jetzt 200 Kilometern Reichweite und mehreren Werbeverträgen zur Finanzierung des Projekts geht Radio Powerplay wieder auf Sendung.
      Es entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Peilwagen der Post und der Polizei, und schon bald haben die Verfolger die wahre Funktion des unscheinbaren Gefährts erkannt. Um dennoch weiter senden zu können, müssen Tommy und Mike fortan in immer neue, teils skurrile Verkleidungen schlüpfen.

      Schließlich kommt es zum Showdown in einem Mädcheninternat, wo die ganze Sache endgültig auffliegt.
      Doch anstatt einer Strafe hat der BR-Programmdirektor eine Überraschung für die beiden Freunde: Er engagiert sie für den Bayerischen Rundfunk, und alles löst sich in einer riesigen Fete zum allseitigen Wohlgefallen auf.

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    • Entstehung:

      Die Idee zu dem Film erhielt der Produzent Karl Spiehs von Désirée Nosbusch.
      Spiehs wählte Thomas Gottschalk, mit dem er zuvor bereits mehrmals als Musikberater zusammengearbeitet hatte, und Mike Krüger für die Hauptrollen aus. Im Hotel Bachmair am See in Rottach-Egern, arbeiteten diese das Drehbuch so um, dass die beiden Männerrollen dominierten, während die Frauenrolle bedeutungslos wurde.
      Mit einer Million Kinobesuchern etablierte Piratensender Powerplay das Komikerpaar Gottschalk/Krüger.

      Bezug zur Realität:

      Der Film hat Bezüge zu Gottschalks wahrer Karriere: Er begann beim Bayerischen Rundfunk als Radiomoderator, der zwar wegen seiner modernen Sendungen und lockeren Art bei Vorgesetzten damals in der Kritik stand, aber aufgrund seines Erfolges bei den Hörern eine gewisse Narrenfreiheit besaß.

      Der Film spielt zu einer Zeit, als der private Rundfunk in Deutschland aufgrund gesetzlicher Einschränkungen noch nicht existierte. Dies ist erst seit 1984 der Fall. Den Wunsch nach Veränderung des „bescheuerten“ öffentlich-rechtlichen Programms, wie er im Film anfangs formuliert wurde, gab es damals tatsächlich, insbesondere bei jüngeren Hörern.

      Trivia:

      - Die Anfangsszene, in der Evelyn Hamann mit dem Auto über Landstraßen und schließlich in einen Bauernhof fährt, wurde im oberbayrischen Holzhausen, Gemeinde Münsing, östlich vom Starnberger See gedreht.
      Drehort des (fiktiven) Internats Lerchensee ist das heutige Kreisaltenheim Garatshausen in der Gemeinde Feldafing am Westufer des Starnberger Sees.

      - Die Innenaufnahmen des bayerischen Rundfunks fanden im Rathaus Dachau statt.
      Weitere Szenen wurden am Achensee sowie in München gedreht.

      - Die zweite Hälfte des Films ist von Manche mögen’s heiß inspiriert; zahlreiche Dialoge und Gags stammen direkt aus Billy Wilders Film.

      - Der zur Radiostation umfunktionierte Van ist ein Chevrolet G20. Gottschalk und Krüger verwenden darin ein Sennheiser MD 421 als Mikrofon und einen Beyerdynamic DT48 als Kopfhörer.

      - Im Film findet sich auch eine Anspielung auf den ersten Schimanski-Tatort Duisburg-Ruhrort.
      Bei der Stürmung des besetzten Hauses wird ein Sessel aus einem höher gelegenen Fenster hinausgeworfen (im Tatort ein Fernseher).
      Kommissar Pluderer (in einer beigen Jacke) stößt, als er sich in Sicherheit bringen will, mit einem Verkehrsschild zusammen und ruft „Scheiße“. Dies waren auch Horst Schimanskis erste Worte („Du Idiot, hör doch auf mit der Scheiße!“).

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    • Nach "Piratensender Powerplay" folgten "Die Supernasen" aus dem Jahr 1983 mit Mike Krüger und Thomas Gottschalk.
      Der Film war einer der Kassenerfolge des deutschen Kinos der 1980er Jahre und ist der zweite Teil der Supernasenfilmreihe.
      "Die Supernasen" hatten sogar über 3 Mio Kinobesucher, einer davon war ich.
      Kommerziell waren sie allesamt ein Hit.

      Schiesslich kamen noch "Zwei Nasen tanken Super", und der vierte gemeinsame Film "Die Einsteiger", dabei spricht man auch von den Supernasen-Filmen.

      So saudumme Witze wie "Zur Kur nach Bad Spänzer, unter der Adresse Terrenz Hill 27..." haben mich bis heute geprägt.... :3:





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    • Kann man sich heute wohl nur unter der Einahme von stärksten Betäubungsmitteln als Neuling geben - ich habe die Reie auf Amazon entdeckt und hatte einen lustigen Sonntag...
      Das war eben die Zeit damals, und ich bin froh das ich damals jung sein durfte.

      Was mir für mich aufgefallen ist, der Humor ist einfach nur gnadenlos, aber die Musik ist haltbar bis heute, und wird es wohl auch für immer sein.

      [film]9[/film]
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    • Ist irgendwie ein Zeitdokument. Können die Jungen nicht nachvollziehen, warum private Radiosender 1982 verboten war.

      Der Humor ist... ok. Gottschi und Krügi in Frauenklamotten wurde in Teil 2 wieder aufgegriffen.

      [film]8[/film]
    • Desmodus schrieb:

      Der Humor ist...
      ist auch damals nicht für jeden was gewesen.
      Gottschalk bei "Na sowas" oder "Wetten Dass", gerne aber die Filme mit den beiden fand ich auch schon früher doof (wie eigentlich jeder in meinem damaligen Bekanntenkreis)
    • Ich kenne den Film zwar nicht, ich war aber erstaunt, als mir mein texanischer Arbeitskollege Carsten erzählt hat, dass Thomas Gottschalk, Mike Krüger und Otto in den 80ern und 90ern Stars in den USA waren.
      Die hätten da als Comedians ihr Programm auf Deutsch durchgezogen, die Amis hätten zwar kein Wort verstanden, aber die hätten sich wohl die ganze Zeit beömmelt.
      Gottschalk soll wohl auch in einem der "Sister Act" Filme in ner kleinen Rolle einen Priester gespielt haben.

      So oder so.....erstaunlich.
    • Fällt mir ein, meine Familie hatte immer einen Restaurant/Hotel Betrieb, und dort auch eine Bierschwemme, sprich eine Art Kellerbar.
      Leider war ich damals noch zu viel jung, aber ein gewisser Mike Krüger ist auch dort aufgetreten, da hatte er auch schon "Mein Gott Walter" im Programm, das war aber kurz vor seinem Durchbruch.
      Leider kann ich meine Eltern, da verstorben, nicht mehr nachfragen was da so los war, meine Geschwister müsste ich mal darauf ansprechen.
      Wurde aber sehr gut angenommen, auch Jürgen von der Lippe oder diverse Sänger wie Freddie Breck waren dort.
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