Missing Peggy - Ein Mädchen verschwindet

    • Missing Peggy - Ein Mädchen verschwindet



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Roger Melcher, Manuela Strauch, Franziska Otto, Josua Dombrowe, Melissa Biller
      Erscheinungsjahr: 2022
      Regie: Petra Maier-Siclovan
      Kamera: Eva Gühne, Philip Drangmeister
      Schnitt: Philip Drangmeister, Xenia Kalinitchenko
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Johannes Phillipp, Sebastian Starke
      Episoden: 3
      Länge: ca. 46 Minuten
      Freigabe: -
      Darsteller: Susanne Knobloch, Otto Lapp, Rainer Maier, Ulvi Kulaç


      Inhalt:

      7. Mai 2001 - für Susanne Knobloch der schlimmste Tag ihres Lebens. Ihre Tochter Peggy verschwindet spurlos. Der Tag, der Susannes Leben für immer verändert und seit dem sie sich einem unglaublichen Vorwurf konfrontiert sieht.

      Trailer:
      -


      Deutschland Start: 14.03.2022 (RTL+)


      Kritik:

      Packende Aufarbeitung mit Peggy’s Mutter und Schwester, in diesem für großes Aufsehen sorgenden vermissten und später Mordfall eines Mädchens Anfang der 2000er, dass bis Heute nicht aufgeklärt ist, auch weil es zu viele unterschiedliche und widersprüchliche Aussagen gibt. Die 3 Episoden sind genau passend, um den verworrenen Fall zu präsentieren und auch stückweit der Social Media Hetze gegen Susanne Knobloch mit entgegen zu wirken, die nichts mit dem Mord ihrer Tochter zu tun hat, was ihr lange angedichtet wurde.

      Peggys Vater, der zu dieser „Bürgerinitiative“ Lichtenberg’s gehörte, welche den vermeidlichen Täter wieder durch einen Prozess aus dem Knast raus geholt hat, wird nicht erwähnt. Die Initiative selbst, wollte sich an der Doku aber auch nicht beteiligen. Guter letzt muss man aber auch sagen, dass kann durchaus Gründe haben, denn so intensiv und aufklärend die Doku Susanne hier präsentiert, so schlecht kommen die Lichtenberger weg, die Doku zeigt diese Seite nicht und das ist unzureichend für eine Doku, welche das Thema so kritisch aufnimmt. Das ist mir aber auch nur klar geworden, weil ich die ZDF Serien-Doku „Höllental“ aus dem letzten Jahr noch gesehen habe.

      Dennoch ist diese Doku ergreifend und sehenswert was den Kriminalfall betrifft und der Bezug zu meinem Geburtsort Hall-Saale wird natürlich auch hergestellt. Die Knobloch’s sind gebürtige Hallenser.

      Hinten raus wird der Fall in Grunde fast aufgeschlüsselt, die Leiche von Peggy wurde ja mittlerweile gefunden und es gibt einen neuen (alten) Haupt-Tatverdächtigen, wo auch die Aussagen des zuvor lang inhaftierten Ulvi Kulaç zusammen passen. Für mich nicht nachzuvollziehen, warum der Tatverdächtige Manuel S. nicht als Täter verurteilt wird, so wie auch Kulac zuvor. Zwar ist bis Heute nicht klar wer den Mord wirklich begangen hat oder ob es, so vermute ich durchaus mal, einfach ein Unglück war, wo aber Peggys Leiche dann von beiden versteckt wurde. Dazu ist die Doku Höllental auch noch informativer und etwas länger, da fügt sich das Puzzle eigentlich komplett zusammen. Es ist unfassbar das man bei der Beweislage, aufgrund der Selbst-Aussagen der möglichen Täter, diese nicht dauerhaft hinter Schloss und Riegel bringen konnte. Das ist zumindest meine Meinung zu dem Fall und die Verniedlichung des geistig behinderten Ulvi Kulaç's, der mehrfach Kinder sexuell missbrauchte, finde ich schon etwas abscheulich. Ein zu langes Verhör wie es beide Dokus auch darstellen, daran glaube ich nicht so wirklich, zumal es sogar lange Zeit geheime Tonbandaufnahmen von Kulac und seinem Vater gibt, wo der Tathergang geschildert wurde.

      Der Fall Peggy wurde auch bereits in Dominik Grafs schnarchigen, bayrischen TV-Krimi „Das unsichtbare Mädchen“ 2011 mal verpackt, der damals von Kritiker viel zu hoch bewertet wurde und nach dem Heute kein Hahn mehr kräht, da er hoffnungslos veraltet ist. Konkurrieren tut dieses RTL+ Produkt mit der ZDF Produktion Höllental, die Detail genauer heran geht und das Thema auch packend aufarbeitet. Die RTL Produktionen setzt hingegen auf Sozial-Drama, beleuchtet aber auch die Seite von Peggys Mutter und Schwester intensiv, was die ZDF Doku nicht tut, somit eine gute Ergänzung, wenn auch etwas einseitig berichtet was den Verlauf des Falls angeht, denn die Lichtenberger kommen zu schlecht bei weg.

      [film]7[/film]


      es gibt noch eine Doku vom MDR aus dme Jahr 2019, die ist zumindest auch informativ, wenn gleich sie mehr auf Standart abläuft