Human Traffic

    • Human Traffic



      Produktionsland: GB
      Produktion: Allan Niblo und Emer Mccourt
      Erscheinungsjahr: 1999
      Regie: Justin Kerrigan
      Drehbuch: Justin Kerrigan
      Kamera: Dave Bennett
      Schnitt: Patrick Moore
      Kostüme: Claire Anderson
      Budget: ca. - 2.200.000 Millionen Britische Pfund
      Musik: Matthew Herbert und Roberto Mello
      Länge: ca. 95 Minuten
      Freigabe: FSK 18

      Darsteller:

      John Simm: Jip
      Lorraine Pilkington: Lulu
      Shaun Parkes: Koop
      Danny Dyer: Moff
      Nicola Reynolds: Nina
      Richard Coyle: Andy
      Andrew Lincoln: Felix
      Howard Marks: Spliff-Politics-Sprecher
      Dean Davies: Lee
      Carl Cox: Clubbesitzer Pablo Hassan

      Handlung:

      Jip lebt in Cardiff, arbeitet in einem Bekleidungsgeschäft und leidet unter sexuellen Versagensängsten.
      Mit dem grauen Alltag ist er unzufrieden, auch sein familiärer Hintergrund lässt wenig Hoffnung aufkommen: sein Vater sitzt im Gefängnis und seine Mutter verdient ihr Geld mit Prostitution.
      Ähnlich ergeht es seinen Freunden.
      Jips einziger Lichtblick sind die Wochenenden, die er mit ihnen unter Drogeneinfluss verbringt.
      Der Film nimmt eines solcher Wochenenden in den Fokus. Jip, Koop, Nina (Koops Freundin), Lulu und Polizistensohn Moff wollen in das Asylum, einen angesagten Club Cardiffs, gehen.
      Jedoch haben sie nur vier Karten für den Club bekommen...

      Mein Herz schlägt für meine Mama &




    • Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Das ist für mich der beste und realistischste Drogenfilm.
      Ganz oft wird die 4. Wand durchbrochen, die Darsteller reden direkt zum Zuschauer. Dort werden Gedankengänge der Charaktere erläutert.

      Im Grunde handelt der Film von einer Gruppe von Freunden.
      Eine Woche lang begleiten wir die Charaktere bei ihren alltäglichen Handlungen. Während Jipp in einem Jeansladen arbeitet und völlig abgefuckt von seinem Job ist (wunderbar dargestellt, als Jipp seinen Chef als Bonzainapoleon bezeichnet und dieser dann Jipp über einen Tisch mit Jeans beugt, Jipp einen Barcode auf den Mund klebt und anschließend Jipp vergewaltigt, während der Chef erklärt wie Jipp zu arbeiten hat), ist Moff ein kleiner Dealer, "aber nicht so wie in Scarface" wie Moff selbst beteuert.
      Der andere Charakter arbeitet in einem Plattenladen und schafft es durch sein sprachliches Verkaufstalentm selbst die teuerste LP unter's Volk zu bringen.
      Die Charaktere gehen arbeiten oder auch nicht. Aber jeder von den Leuten arbeitet auf seine eigene Art und Weise auf das Wochenende hin. Denn dann ist für die Freunde Party angesagt. Es geht in Electro Clubs, oder man ergattert sich sehr geschickt den Eintritt in den angesagtesten Club der Stadt, oder man ist auf einer Hausparty.

      Der Film ist unfassbar lebendig. Der Film hat grandiose inszenatorische Ideen. Aber vor allem hat der Film erstklassige Darsteller, deren Rollen ich zu jeder Sekunde sofort abkaufe. Die Chemie (haha) zwischen den Schauspielern ist unbeschreiblich gut. Man ertappt sich sehr oft dabeim dass man vergisst, dass man gerade einen Film sieht. Die Charaktere sind zu ehrlich und zu real geschrieben. Genau solche Leute kennt man auch irgendwie aus dem privaten Umfeld.
      Der Film ist zudem ein gutes Stück Zeitgeist.
      Ich glaube, dass der Film im Jahre 2000 rauskam. Den ganzen britischen Electro Sound der damaligen Zeit atmet der Film ein. Es gibt unzählige Verweise auf die damalige Zeit. Seien es Gespräche über die Spice Girls, über Peter André oder über Ronni Size.
      Es gibt eine großartige Szenem in der die Freunde in einem Pub sitzen. Jipp kommt dann auf die Idee, dass die Englische Nationalhymne umgedichtet werden sollte, und in seinem Kopf spielt sich dann ab, wie er im Pub aufsteht und seine umgedichtete Nationalhymne zum besten gibt. Der ganze Pub steigt daraufhin mit ein. Alle stehen und singen. Plötzlich gibt es für den Zuachauer eine Karaoke Einblendung zum mitsingen.

      Der Film glorifiziert den Konsum von Drogen in keinster Weise, denn schließlich hat Jipp durch den häufigen Konsum eine erektile Dysfunktion.
      Ich habe den Film vor vielen Jahren einem ehemaligen streicht Edge Kumpel von mir gezeigt. Ich war erstaunt, als er nach dem Film meinte, dass er lange nicht mehr so viel fun mit einem Film gehabt hätte wie mit diesem.
      Muss ein Film so auch erstmal schaffen.

      Einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Ehrlich, real, pure fun.
      Wird mindestens 1x pro Jahr geschaut und ist Pflicht, wenn man Kumpels zu Hause hat, die den Film noch nicht kennen.