Produktionsland: Großbritannien, USA
Produktion: Christopher Nolan, Emma Thomas, Thomas Tull, Zakaria Alaoui, Chris Brigham
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Christopher Nolan
Kamera: Wally Pfister
Schnitt: Lee Smith
Spezialeffekte: Chris Corbould, Koji Ohmura
Budget: ca. 160.000.000 $
Musik: Hans Zimmer
Länge: ca. 148 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Ken Watanabe, Joseph Gordon-Levitt, Marion Cotillard, Ellen Page, Tom Hardy, Cillian Murphy, Tom Berenger, Michael Caine, Lukas Haas, Tohoru Masamune, Talulah Riley
Inhalt:
Dom Cobb ist ein begnadeter Dieb, der absolut beste auf dem Gebiet der Extraktion, einer kunstvolle und gefährliche Form des Diebstahls: Cobb stiehlt wertvolle Geheimnisse aus den Tiefen des Unterbewusstseins, wenn der Verstand am verwundbarsten ist - während der Traumphase. Dank seiner seltenen Begabung ist Cobb in der heimtückischen, neuen Welt der Industriespionage heiß begehrt. Doch diese Existenz hat auch ihre Schattenseiten: er wird auf der ganzen Welt gesucht und hat alles verloren, was er liebte. Eines Tages bietet sich ihm die Chance zur Rettung: Ein letzter Auftrag könnte ihm zu seinem alten Leben zurück verhelfen, aber nur, wenn ihm das absolut Unmögliche gelingt: die so genannte "Inception". Statt eines perfekt ausgeführten Diebstahls müssen Cobb und sein Spezialistenteam das genaue Gegenteil vollführen. Ihr Auftrag lautet nicht, eine Idee zu stehlen, sondern eine einzupflanzen. Sollte ihnen das gelingen, wäre es das perfekte Verbrechen.
Doch kein noch so ausgetüftelter Plan oder geballtes Fachwissen bereitet das Team auf diesen brandgefährlichen Feind vor, der jeden ihrer Schritte vorauszuahnen scheint. Ein Gegner, den nur Cobb hat kommen sehen.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 29.07.2010
Deutsche DVD Fassung: 03.12.2010
Meinung:
In der Story weis man nicht so wirklich um was es geht, außer das es sich um Träume (für Träumer) auf verschiedenen Zeitebenen handelt. Dies bezüglich wird nicht wirklich erklärt, auf welcher Basis die Traumgeräte nun wirklich funktionieren, wodurch man in die Traumwelt gelangt. Unser Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio hat 2 Kinder die sich in Amerika befinden, wo Herr DiCaprio aber nicht hin kann, da er dort Anklagen am Laufen hat. Deswegen nimmt er den Auftrag „Inception“ an, wo ihm dann versprochen wird, die USA bereisen zu dürfen. Die Familienverhältnisse auf diese hier intensiv eingegangen werden, werden nie wirklich geklärt, vielleicht auch mit Absicht so gemacht. Bei irgendjemanden müssen die Kinder ja sein, wenn der Mann in den USA ist und die Frau verstorben. Der Film ist zwar bei intensiver Konzentration trotz der 4 Traumebenen noch lange Zeit zu verfolgen, aber den Grund um was er hier tatsächlich geht, wird im Film nicht deutlich genug offenbart, angeblich um jemanden einen Gedanken ins Hirn zu setzen, ist dafür aber eine so waghalsige Hatz wie hier aufgezeigt denn auch wirklich nachzuvollziehen?
Die Kamera fängt einige Szenen etwas unübersichtlich ein und die Schnitte sind nicht immer passend. Es wird Anfangs gleich losgekämpft und es herrscht auch Anarchie nur sieht eine Charaktervorstellung anders aus, daran kränkelt auch Inception, so wie viele Mega-Blockbuster, die keine Charakterintensivierung benötigen und die Protagonisten wirken dadurch oberflächlich. Ellen Page (X-Men 3) wurde nur vom optischen her gecastet, sie agiert blass und ist vom schüchternen, unschuldigen und somit stark erotisches, verschlossenes Erscheinungsbild wie gemalt für den Mainstream von Heute. Wenn man sie mal genau beobachtet, ist zu ersehen, das sie während des ganzen Filmes immer den Mund ersichtlich offen hat, was sicher Absicht war um sie ach so niedlich wirken zu lassen, was auch mehr als geglückt ist. Allein für ihre Anwesenheit wird bei diesem Mega-Budget ein großer Teil für ihre Schauspielleistung drauf gegangen sein. Ich meine während des ganzen Films mit halboffenem Mund durchzuhölzern bedarf schon eine Sonderausschüttung. Komisch auch das ausgerechnet so ein labiler Charakter hier für das Projekt ausgesucht wurde, die doch ohne wirklichen Grund ein paar mal plötzlich in Panik gerät, was natürlich gut inszeniert wurde um beim Zuschauer Unbehagen zu erzeugen, aber wirklich nachzuvollziehen ist es trotzdem nicht. Zum Rest: Leonardo DiCaprio spielt gewohnt gut. Joseph Gordon-Levitt an seiner Seite geht auch in Ordnung, allgemein ist der Rest vom Cast zufrieden stellend. Die Story ist komplex und soweit interessant, da sie so noch nicht da gewesen ist, auch wenn man sich ersichlich an Matrix orientiert hat. Trotzdem kommt keine richtige Spannung rein, weil weder Action noch richtig Tempo geboten wird und das Werk nur von seiner Versticktheit der 4 Ebenen und der Auflösung des Gedankenknotens lebt. Die mehr als 2 Stunden Spielzeit werden dabei sehr ausgedehnt erscheinen. Die teils gebrochen deutsch gesprochene Synchronisierung ist wieder mal ziemlich fehl am Platz und soll die Gangster glaubhafter machen, wenn sie Ostländler sind. Tricktechnisch und von der Optik her ist das Ganze zweifelsohne schön anzuschauen.
Kaum nennenswerte Effekte sind dann aber in der 2.Filmhälfte auszumachen. Ein Spektakel alla Matrix sollte man hier gewiss nicht erwarten, richtig Action gibt es hier auch nicht. Die Sounduntermalung dudelt sehr oft in annehmbarem Rhythmus. Eigentlich geht es hier doch viel mehr um die Liebe und das Zusammenbleiben, Kinder kriegen und Altern?
Der Film ist in Grunde genommen genau so oberflächlich und unspannend wie zuletzt Avatar, auch wenn Inception in eine ganz andere Richtung geht, aber auch hier sind es lediglich die sehr ansprechende Kulisse, sowie der Modezwang mitreden zu können, was die Story hier reichlich hergibt, was den Film aber doch so interessant macht wie Markenklamotten mit irgend welchen schönen Schriftzeichen drauf.