Produktionsland: Australien
Produktion: Nigel Christensen, John Cordukes, Rob Gibson, Josh Reed
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Josh Reed
Drehbuch: Josh Reed
Kamera: John Biggins
Schnitt: Josh Reed
Spezialeffekte: Hill Vinot
Budget: ca. -
Musik: Rob Gibson
Länge: ca. 80 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe (Cut)
Darsteller: Krew Boylan, Zoe Tuckwell-Smith, Wil Traval, Lindsay Farris
Inhalt:
Eine Gruppe junger Leute unternimmt einen Ausflug ins Outback. An einem idyllischen See in der Nähe einer versteckten, von Aborigines-Zeichen übersäten Höhle schlagen sie ihr Zelt auf, doch das zum Baden ladende Wasser entpuppt sich als von Blutegeln verseucht, und ein Mädchen wird schwer gebissen. Als man am nächsten Morgen erwacht, sind der gebissenen Dame Reißzähne und gewaltige Kräfte gewachsen, die sie nun einsetzt, um ihre Freunde zu jagen und ebenfalls zu infizieren. Die aber ahnen, dass die Ursache des Problems in der Höhle liegt.
Bekanntlich erblühte das moderne Australien auf Bergen ermordeter Ureinwohner, weshalb sich das damit verbundene schlechte Gewissen schon seit alten Peter-Weir-Tagen immer mal wieder in mythologisch unterfütterten Horrorfilmen niederschlägt. In "Primal", einem typischen gehobenen B-Movie mit Festival-Appeal, wird das Ethnothema jedoch nicht näher vertieft, sondern macht bald Platz für eine äußerst effektvolle, blutgetränkte Schnitzeljagd mit reihum dämonischer Besessenheit verfallenden, scheinbar universal typischen Durchschnittsteenagern.
Trailer:
Premiere in den USA: 23.09.2010
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 22.09.2011 (Verleih: 22.09.2011)
deutsche Fassung ist geschnitten
Österreich DVD/Blu-Ray: März 2013 (Uncut)
Kritik:
Sehr ansprechend ist die bergige Landschaft Australien, was von der tropischen Naturkulisse in Horrorfilmen immer mit die beste Wahl ist, so auch hier, wenn gleich der Film dies nicht voll ausschöpft und weitestgehend dann in der Nacht spielt. Die Charaktere werden entsprechend zu Beginn vorgestellt, zumeist bestehend aus frechen Gören die man schnell den Tod wünscht. Die Dialoge sind nämlich zu unpassend ulkig, sie wirken zwar unterhaltsam und flott, aber das Gesprochene versiebt in zu viel zusammenhangslose Dämlichkeit. Das Charakterverhalten ist jedenfalls sehr eigenwillig, damit wird man streckenweise Probleme bekommen, wenn die Opfer ihre Lage überhaupt nicht richtig ernst nehmen und zur Parodie reicht es hier auch nicht, irgendwie so mitten drin und somit wirkt die Besetzung nervig. Dann kommen solche Aktionen wie Blutegelangriff bei einer Nackten ganz gut um doch Lachen zu können und somit zwischendurch Interesse aufzubauen, wenn plötzlich neben den Blutegeln auch Käfer aggressives Verhalten zeigen und die Teens nun im Waldgebiet gefangen sind, weil wegen der fressgierigen Käfer das Auto kaputt gegangen ist. Lagerfeuerstimmung ist jedenfalls vorhanden. Was hier nun nicht so gefallen kann sind einige Sprünge der Infizierten, wo ersichtlich etwas CGI Pfusch betrieben wurde, ähnlich wie bei manchen Bockbusterfilm gibt es hier riesige unnatürliche Sprünge durch die Luft. Es fehlen komplett die Erklärung woher das Böse kommt und warum die Tiere allgemein so aggressiv sind und das unlogische Verhalten der Opfer sind auch nicht immer verständlich, wenn einer doch meint die Infizierte hat Angst vorm Feuer und das weis er natürlich gleich nach der Verwandlungsszene ohne dass das Monster anzeichnen gemacht hat Angst vorm Feuer zu haben. Ganz schlecht ist Primal aber nicht, wenn es um die Unterhaltung geht, denn Langeweile kommt in dem Treiben nicht auf, aber so ulkig wie er sein sollte, ist er gewiss nicht, sondern er ist zu eigenwillig. Es gibt fast durchweg nur eine Bestie mit dämonischem Killergebiss, was dann keine richtige Bedrohung auslöst, erst am Ende kommt die Bedrohung noch von wo anders her. Splatterfreunde bekommen ein wenig was geboten, wie ein Kopfzerplazter. Es wird fast ausschließlich Nachts in einem Waldgebiet gespielt, wo atmosphärisch noch mehr drin war, auch wenn es ausreichend ist was an Nebelschaden und Gruselgeräusche im Hintergrund vereinzelt geliefert wird. In einigen Szenen wird die Kamera die Szenerie zu unsauber und wackelig einfangen.
Der australische Primal ist zwar unterhaltsam genug, Potenzial war auf jedenfalls zu erkennen, aber die Charaktere wirken einfach eine ganze Schippe zu eigenwillig, daher Genreschnitt ganz knapp verfehlt.