Welcher Film macht euch Angst?

    • Welcher Film macht euch Angst?

      Welcher Film, welche Szene oder welches Horrorelement macht euch Angst? Gibt es überhaupt noch etwas, was euch einen Schauer über den Rücken jagt?

      Es existieren bereits Threads zum Thema Ängste, doch hier sind weder eure Kindheitsängste noch eure Urängste gefragt. Gemeint ist, ob es Horrorfilme gibt, die etwas so gut inszenieren, dass es euch selbst als Erwachsener noch ängstigt. Vielleicht war der Film nicht mal besonders gut, aber diese eine bestimmte Szene hat euch die Haare aufgestellt? Oder was konkret müsste ein Film zeigen, wie müsste eine Szene umgesetzt sein, damit ihr sie unheimlich findet?

      Der Einfall zum Thema ist mir gekommen, nachdem mein Mann und ich "Carrie" (1976) und das Remake davon (2013) geguckt haben. Wieder, wie so oft, haben wir uns die Frage gestellt, warum es eigtl. kaum ein Horror-Filmemacher noch drauf hat, etwas wirklich Ängstigendes und Verstörendes zu zeigen. Warum billige Jumpscares heutzutage so viel beliebter scheinen als langsam herankriechendes Grauen. Warum nicht jede Fratze auch eine unheimliche Wirkung hat. Und was diese bestimmten Szenen oder Elemente, die wir persönlich eben herausragend finden, eigtl. genau ausmacht bzw. unterscheidet. Ich fand diesen Unterschied in letzter Konsequenz sehr schwer mit Worten herauszuarbeiten, obwohl er gewaltig ist. Und ich frage mich, wer hier vielleicht ein ähnliches Empfinden hat oder wer überhaupt noch behaupten kann, dass es Dinge gibt, die ihn in unheimlicher Weise bei den Eiern packen.

      Wenn es da etwas gibt, schreibt bitte nicht nur "Gestalt X aus Film Y". Sowas is langweilig, fördert kein Gespräch und erklärt auch nicht, was genau euch daran verstört.
    • Keiner. Aus dem Alter bin ich raus
    • Man hat schon so viel gesehen, dass es schwierig ist, sich noch zu fürchten. Und die meisten Horrorfilme, vor allem die Neueren, die sehr auf Computergeneriertes oder Jumpscares setzen, sind m.M.n. einfach nur schlecht. Selbst ein Film mit an sich ganz guter, düsterer Atmosphäre oder ästhetischen Inszenierungen schafft es trotzdem nicht auch automatisch, etwas zu zeigen, was mich persönlich gruselt. Es gibt da eigtl. nur eine Handvoll Filme bzw. Szenen, die bei mir wirklich geknallt haben. Aber es gibt sie. Und ich freue mich auch immer sehr darüber, wenn ich mal was mir bis dato Unbekanntes seh, das eine solche fiese, unheimliche Wirkung auf mich hat. Denn das ist dann logischerweise Horror für mich, hier wurde für mich dann quasi etwas richtig gemacht.

      Es kommt nur noch äußerst selten zu solchen Momenten, aber was mich erst kürzlich echt ins Mark getroffen hat, war eine Szene aus der Serie "Akte X". Scully betritt dort ein bestimmtes Areal im Wald und im Waldboden waren an dieser Stelle Überreste einer alten Steinplatte verborgen, die "magisch" aufgeladen war. Eine Art Alien-Artefakt. Jdf. etwas, von dem eine wie auch immer geartete Kraft ausging. Und in dem Moment, als sie diese Stelle betritt und Kontakt mit diesem Artefakt hat, fängt ihr ganzer Körper tierisch an zu zucken. Nicht wie bei einem epileptischen Anfall oder sowas, sondern auf sehr schnelle, hektische und völlig unnatürlich aussehende Weise. Das hat mir echt die Schuhe ausgezogen und ich musste reflexartig kurz weggucken. Dieser Anblick hat mich so dermaßen erschrocken und angewidert, dass ich aufrichtig behaupten konnte, Angst gehabt zu haben. Und sowas ist natürlich mega. Das is Horror. Das ist, was dich auch nach dem Film noch in unheimlicher Stimmung zurücklässt und mit Glück - oder Pech, je nach dem wie man's sieht - bis in deine Träume verfolgt. Sehr, sehr geil.



      Ich persönlich habe auch die kuriose Eigenart, dass, wenn mich etwas wirklich auf eben diese Weise ängstigt, mir abrupt die Tränen in die Augen schießen. Ich spüre dann richtig, wie sich die Tränendrüsen schlagartig zusammenpressen, dass es schon fast weh tut, und dieser Reiz dann auch meine ganze Augen- und Stirnpartie "elektrisiert". Das ist nicht vergleichbar mit dem Gefühl der Augenbeanspruchung, wenn man vor Trauer oder Wut heult. Sondern da is so ein merkwürdig angenehm nervliches Prickeln dabei, 'ne Art kleiner "Augenorgasmus" lolp Kennt das jemand? Hat das jemand? Ich bin nicht sicher, ob ich das hätte, wenn mich zwar etwas in gleicher Weise ängstigen, ich aber nicht parallel auf Horror eben auch stehen würde. Ich glaube, diese Körperreaktion ist gekoppelt an das eigene Wesen, das es mag, sich zu gruseln und genau da immer wieder auf den Kick wartet :97:
    • Emotional kann ich auch immer gut mitgehen, wenn der Film gut ist. Ängstigen kommt aber nicht mehr vor. Ich genieße da eher wenn der der Faktor Grusel, Härte, Atmosphäre etc. Gut rüberkommt. Das ist ja das was ich mir wünsche zu erleben.
    • Das sind ja auch sehr wichtige Faktoren, unbedingt. Stichwort Atmosphäre zum Beispiel. Is ja fast undenkbar, so'n Moment, wie ich ihn oben meinte, zu haben, wenn der Film insgesamt total unatmosphärisch is. Ich mein, gut, wer weiß, vielleicht gibt's selbst das. Aber dann bleibt dir auch echt nur diese eine Szene im Kopf und der Rest is halt Schrott. Ich persönlich hatte solche Momente jdf. immer, wenn auch der Film insgesamt einfach gut war.

      Meinst du wirklich, es is eine Frage des Alters? Es wird schon eine Rolle spielen, ja. Aber meinst du nicht, dass es vielleicht Dinge gäbe, die auch bei dir ziehen würden, wenn sie eben nur richtig gemacht wären? Hast du keinen Nerv mehr, vielleicht auch unabhängig von Filmen, der nur gepiekst werden müsste, damit auch du iwas unheimlich findest? :97:
    • Ds schafft jetzt wohl kaum nooch ein Film, wenn sind es kleinere Momente, Auszüge, für mich ist es ganz schwer erträglich wenn es Szenen gibt in denen Kinder oder Tiere vorkommen.
      Man ahnt was geschiehen könnte und ich denke mir "Bitte nicht" , dann will ich nur das es anders kommt, oder ich das überspringen könnte.
      Da passiert sogar noch etwas in meinen Beinen, Oberkörper, die Anspannung die vielleicht einige kennen.

      Ohne jetzt wirklich nachzudenken fallen mir so ein:

      "Mann beisst Hund" , ich hatte bei der ersten Sichtung fast das Gefühl es könnte sich um eine echte Doku handeln.
      "Cannibal – Aus dem Tagebuch des Kannibalen" fällt mir ein, ein wirklich mulmiges Gefühl enstand.
      "Human Centipede 2" , man der Typ wirkte trotz seiner kleinen Grösse so krank, möchte ich nicht nachts im Parkhaus antreffen.
      "Feed" , ein Mann der Frauen zu Tode fütterte, furchtbar welche Fetische manche haben, Angst einflössend.
      "A Seribian Film" , tja was soll ich da sagen, wer mitreden will sollte ihne gesehen haben, es ist eine kranke Welt in der wir leben, und dieser Film nur ein kleiner Auszug dessen was alles geschieht.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Voorheesian Witch schrieb:

      Welcher Film, welche Szene oder welches Horrorelement macht euch Angst? Gibt es überhaupt noch etwas, was euch einen Schauer über den Rücken jagt?
      Interessantes Thema. Naja, so richtig Angst (per Definition) hatte ich bei Filmen das letzte Mal als 7 oder 8jähriger, als ich heimlich im TV Nightmare on Elm Street 6 angeschaut hab. Ich weis das bis heute noch, weil ich wirklich extreme Angst hatte und die ganze Nacht mit Licht an Comichefte gelesen habe und ständig vom Bett aus ums Eck geschaut hab, ob nicht Freddy da lauert. Ich hatte auch einige Zeit Albträume deswegen.

      Im gleichen Alter sah ich Der Weiße Hai und hab mich einen Sommer lang nicht richtig ins Wasser getraut (kein Witz).

      Ansonsten hatte ich noch ein einziges Mal ein "mulmiges" Gefühl, als ich mit meinem Kamerad als 12jähriger Tanz der Teufel ansah. Ich fuhr mit dem Rad (war Herbst und früh dunkel) nach Hause und drehte mich ein paar Mal um, da "es" vielleicht hinter mir her war, jedoch weis ich noch, dass ich es dann eher lustig fand und nicht wirklich Angst hatte. Es war aber das letzte Mal, wo ich kurz so eine ängstliche Grusel-"Attacke" hatte.

      Ein ziemlich unwohles Gefühl hatte ich dann noch als 14jähriger als ich das erste Mal Cannibal Holocaust sah, konnte damals das Gefühl nicht wirklich einordnen, das hatte ich ansonsten später nur noch bei ganz wenigen Filmen.

      Es gibt ja auch im Gegensatz zu ängstlichem Grusel auch wohlig-angenehmen Grusel, das währen dann bei mir so Filme wie Halloween 2 und 3 oder The Thing, die einfach eine schöne Gruselatmosphäre haben, wo man sich total wohl fühlt ähnlich wie wenn man nachts im Wald spazieren geht.

      Es gibt durchaus noch Filme, wo mich irgendwo schockieren oder zum nachdenken anregen, aber Angst hatte ich wirklich nur als kleiner Bub bei Freddy und dem weißen Hai. Die Filme wo mich emotional bewegen, teilweise auch fertig machen sind eher Dramen oder an der Realität angelehnte Filme.
    • Prinzipiell ein interessantes Thema, jedoch befürchte ich, dass hier nichts wirklich nennesnswertes kommen wird. Kindliche Ängste sind hier ja ausgeklammert.
      Wir alle haben schon den ein, oder anderen Horror/Grusel Film gesehen. Wir wissen, dass es ein Film ist und haben schon vielöes gesehen. Natürlich kann ein Film Phobien triggern, die man hat. Ein beklemmendes Gefühl kann ausgelöst werden, aber abseits dessen, wird kein Film Angst verbreiten. Evt täusche ich mich aber auch und es sieht bei anderen Menschen anders aus.
    • Habt ihr euch die Szene aus Akte X oben mal angesehen? So aus dem Kontext gerissen und am hellichten Tag geht da bestimmt einiges flöten. Man ist nicht in Mood. Aber würde ich sie nicht kennen, jetzt so sichten und würd mir etwas intensiver vorstellen, sie nachts und alleine zu sehen, dann würd ich diesen unnatürlichen, ekelhaften Aspekt trotzdem erahnen. Man kann "raussehen", dass das etwas Fieses ist. Oder tut sich da rein gar nichts bei euch, Scully zappelt halt rum?

      tom bomb schrieb:

      "Feed" , ein Mann der Frauen zu Tode fütterte, furchtbar welche Fetische manche haben, Angst einflössend.
      Klingt fies, ja. Fand's bei "Das Große Fressen" schon fies und schrieb auch was Entsprechendes dazu.

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Es gibt durchaus noch Filme, wo mich irgendwo schockieren oder zum nachdenken anregen (...) Die Filme wo mich emotional bewegen, teilweise auch fertig machen sind eher Dramen oder an der Realität angelehnte Filme.
      Ja klar, das gibt's auch. Ist auch gut so. Wen rein gar nichts mehr zum Nachdenken anregt oder emotional erreichen kann, der is doch iwie... tot.

      Pesti schrieb:

      Prinzipiell ein interessantes Thema, jedoch befürchte ich, dass hier nichts wirklich nennesnswertes kommen wird.
      Das hab ich bei Erstellung auch befürchtet. Immerhin bliebe aber darüber zu reden, warum das so ist, ob's am Alter liegt, an allgemeiner Abstumpfung oder ob sich im Laufe des Gesprächs nicht doch noch was herauskitzeln lässt, das theoretisch Angstgefühle erzeugen könnte, wäre es in einem Film nur entsprechend gut umgesetzt. Ich mein, wär's nicht eigtl. absolut ironisch, dass Horrorfilmfans zwar gerne Horrorfilme gucken, aber kein einziger Horrorfilm es tatsächlich mehr schafft, sie wenigstens mit einer bestimmten Szene zu ängstigen? Wie beschissen is das bitte :5: Und da stell ich mir schon die Frage: liegt das, abgesehen von Alter & Co, nicht anteilig auch daran, weil fast nur noch Müllfilme rauskommen? Es heißt ja immer, es sei schwer, die Menschen zum Lachen zu bringen (so als Komiker etwa). Aber ich glaub echt, schwerer is, sie noch zum Gruseln zu bringen.

      Ich persönlich jdf. hab da noch einige Szenen, die mich bei Erstsichtung stark gekickt haben. Und da war ich kein Kind mehr. Inzwischen is die Wirkung zwar nicht mehr so krass, weil man die Filme 6479202x gesehen hat. Aber ich sehe immer noch das Erschreckende darin, das im Vergleich zu anderen Filmen Gut-Gemachte, und weiß, dass es mir das selbe Gefühl auch heute noch geben würde, würde ich den Film zum ersten Mal sehen. Nachts. Allein.

      Zum Beispiel die Szene aus "Signs - Zeichen", wo Graham (Mel Gibson) durch's Maisfeld latscht und plötzlich ein langes, dürres Alienbein zu sehen ist, das im Feld verschwindet. Nur ein Bein. Das hat mich abgeschossen. Weil auch der ganze Film hochgradig atmosphärisch ist. Unheimliche Musik. Komische, charakterlich sehr steife Menschen. Alienbedrohung ohne jedwedes actiongeladene Technikgedöns oder Geballer. Auch der Nachrichtenbericht innerhalb des Films, ein Vogel sei am Himmel gegen etwas wie eine unsichtbare Wand geflogen oder Merrills (Joaquin Phoenix) entgleister Gesichtsausdruck, wenn er zum ersten Mal eine Aliengestalt in den Nachrichten sieht... Find ich so unfassbar genial, diesen Film. Hat es geschafft, Angst zu erzeugen.






    • Voorheesian Witch schrieb:

      warum das so ist, ob's am Alter liegt, an allgemeiner Abstumpfung
      Es liegt schlicht am Alter. Als Kind (unter 12) kannst du Filme allgemein nicht durchschauen, schon gar nicht wenn sie subtil sind. Deshalb hinterließ auch Cannibal Holocaust ein unangenehmes Gefühl bei mir als 14jähriger, während (der gewalttechnisch ähnliche) Cannibal Ferox den ich im gleichen Alter sah keinerlei (tiefere) Gefühle auslöste.

      Ich hab mich schon immer für Filme interessiert und wollte immer wissen, wie sie gemacht werden, wie die Effekte entstehen, wie der Zuschauer manipuliert wird usw. Filme waren für mich gesamtheitlich gesehen immer eine große Kunstform. Mag sein, dass sich Leute leichter von Filmen beeindrucken oder emotionalisieren lassen wenn sie sich nicht dafür interessieren, wie sie gemacht werden.

      Ich kenne zwar gaaanz vereinzelt erwachsene Personen, welche sich nicht mal Saw oder Scream ansehen "können", weil sie da Angst bekommen (natürlich ausschließlich Frauen), aber sich gleichzeitig gerne bei Mystery/Geisterfilme "gruseln". Jedoch bekommen die allermeisten erwachsenen Personen bei Filmen nicht wirklich Angst, was ja logisch ist, da man als Erwachsener logisch denkt und infantile Denkweisen sich natürlich auflösen.


      Voorheesian Witch schrieb:

      absolut ironisch, dass Horrorfilmfans zwar gerne Horrorfilme gucken, aber kein einziger Horrorfilm es tatsächlich mehr schafft, sie wenigstens mit einer bestimmten Szene zu ängstigen?
      Nur sehr oberflächlich betrachtet "ironisch", da die meisten Horrorfilmfans deshalb Horrorfilme schauen, weil sie Horrorfilme schön finden. Ich kenne niemand, der sich Halloween oder Jason immer wieder ansieht und dann sagt "boa hab ich Angst gehabt". Oft sind es auch Kindheitserinnerungen und Nostalgie, weshalb man sich alte Klassiker immer wieder ansieht.

      Der leider oft getätigte Vorwurf der angeblichen "Abgestumpftheit" ist gerade gegenüber Horrorfilmfans völlig falsch, da

      a) speziell der Horrorfilmfan sich allgemein für Filmkunst/technik interessiert und somit die Effekte und Dramaturgie durchschaut

      b) ich speziell Horrorfilmfans oft als allgemein sensible und nachdenkliche Menschen kennengelernt habe

      c) es kein Zeichen von emotionaler Intelligenz ist, wenn man sich von gewöhnlichen (Horror-)Filmen emotional manipulieren lässt

      d) der Horrorfilmfan sich durch die Kunst der Filme problematischen Dingen wie Ängste, Abgründe, Gewalt usw. zu "stellen" bzw. sich überhaupt damit auseinanderzusetzen.

      Desweiteren gibt es im Horrorbereich so viele Sub-Genres und Richtungen wie in keinem anderen Filmgenre und spricht damit insgesamt ein extrem breites Publikum (und damit auch sehr viel verschiedene Ängste) an.
    • Ich habe über das Thema nachgedacht. Mir fiel auf, dass viele Menchen siuch nicht eingestehen, das Wort Angst zu verwenden. Man nutzt ein Synonym, oder umschreibt es eher.
      "Es gruselt mich ein wenig"
      "Er löst Unbehagen aus"
      "Ich habe mich erschrocken"

      Man assoziiert es noch immer, dass man Angst haben mit Schwäche gleichsetzt. Bei einem Mann wird dann noch gelächelt. Nach dem Motto: "Schau dir mal das Weichei an, höhöhö".
      Gewohnheit kommt dann natürlich auch noch dazu.

      Voorheesian Witch schrieb:


      Zum Beispiel die Szene aus "Signs - Zeichen", wo Graham (Mel Gibson) durch's Maisfeld latscht und plötzlich ein langes, dürres Alienbein zu sehen ist, das im Feld verschwindet. Nur ein Bein. Das hat mich abgeschossen. Weil auch der ganze Film hochgradig atmosphärisch ist. Unheimliche Musik. Komische, charakterlich sehr steife Menschen. Alienbedrohung ohne jedwedes actiongeladene Technikgedöns oder Geballer. Auch der Nachrichtenbericht innerhalb des Films, ein Vogel sei am Himmel gegen etwas wie eine unsichtbare Wand geflogen oder Merrills (Joaquin Phoenix) entgleister Gesichtsausdruck, wenn er zum ersten Mal eine Aliengestalt in den Nachrichten sieht... Find ich so unfassbar genial, diesen Film. Hat es geschafft, Angst zu erzeugen.

      Die Szene im Maisfeld war sehr stimmungsvoll und untermalte alles noch etwas. Angst würde ich bei mir aber nicht feststellen.
    • In meiner Kindheit haben mir Filme noch Angst gemacht.
      X-Tro, The Deadly Spawn, The Kindred (Anthony), Woodoo - Schreckensinsel der Zombies und der dritte Teil der Freitag Reihe haben mir ordentlich zugesetzt.
    • The AeoN schrieb:

      In meiner Kindheit haben mir Filme noch Angst gemacht.
      X-Tro, The Deadly Spawn, The Kindred (Anthony), Woodoo - Schreckensinsel der Zombies und der dritte Teil der Freitag Reihe haben mir ordentlich zugesetzt.
      Ja mir auch, aber Witch erwähnt ja schon, dass es hier ein eigenes Thema über kindliche Ängste gäbe.
    • Ups sorry. Das hab ich übersehen.
    • Eine gewisse Abgestumpftheit spielt auf alle Fälle eine Rolle. Ich habe alle Sub-Generes durch. Mittlerweile lege ich viel Wert auf bild und Ton. Die DVD ist für mich tot. Blu-Ray‘s kaufe ich nur noch in Ausnahmefällen. Bei mir läuft fast nur noch 4 K Material.
    • Defintiv gebe ich Knorrhahn damit Recht das es mit dem alter zu tun hat.
      Um so mehr man erlebt oder gesehen hat, um so weniger kann einen schocken.
      Ob im Alltag oder eben bei Filmen.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Jedoch bekommen die allermeisten erwachsenen Personen bei Filmen nicht wirklich Angst, was ja logisch ist, da man als Erwachsener logisch denkt und infantile Denkweisen sich natürlich auflösen.
      Auf die meisten Filme trifft das natürlich genau so auch zu, ja, und das ist der Grund, warum man sich als Kind fürchtet und da als Erwachsener nur noch drüber lachen kann. Vor allem so Monsterfilme betreffend. Aber atmosphärische Filme, die eher wenig zeigen? Manchmal sogar nichts. Wo sich ein Großteil des Horrors im Kopf des Zuschauers entwickeln soll. Bei mir kann das durchaus schonmal funktionieren, weswegen z.B. auch der erste "Paranormal Activity" bei mir ganz gut gewirkt hat, trotz dass ich aus dem Kindesalter längst raus war. Wie gesagt, wenn man diese Filme dann mehrfach guckt, lässt der Eindruck nach. Aber wenn ich in Mood wär und würde ihn zum ersten Mal sehen? Schätze, das könnte noch immer zimmern. Da z.B. stellt sich die Frage auch kaum, wie es gemacht wurde, denn man sieht ja im Endeffekt nichts.

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Nur sehr oberflächlich betrachtet "ironisch", da die meisten Horrorfilmfans deshalb Horrorfilme schauen, weil sie Horrorfilme schön finden. Ich kenne niemand, der sich Halloween oder Jason immer wieder ansieht und dann sagt "boa hab ich Angst gehabt". Oft sind es auch Kindheitserinnerungen und Nostalgie, weshalb man sich alte Klassiker immer wieder ansieht.
      Deswegen fielen solche Slasher Filme für mich früher auch nie wirklich unter den Bereich Horror. Sie mögen zwar Teil des Genres sein und bauen auch durchaus Atmosphäre auf, vor allem Halloween. Aber diese Atmosphäre war mir immer zu irdisch, wenngleich manche Gestalt da paranormalen/übermenschlichen Hintergrund hat. Da ist ein Killer und er tötet Menschen. Okay, er mag, je nach Film/Reihe, selbst zwar nicht (mehr) menschlich sein. Aber seine Gestalt und sein Handeln sind zu fassbar, als dass das Unheimlichkeit erzeugen könnte. Bei Kindern schon, natürlich, da ist die Psyche noch ganz weit offen für so monströse Gestalten. Aber später? Natürlich nicht.

      Mir persönlich geht es eher um solche Horrorfilme, die mit Geistern und Dämonischem zu tun haben. Also das ist die Sparte, die die meisten "Angsttreffer" bei mir hatte. Da ich iwo im Forum mal gelesen habe, dass dich gerade das NICHT interessiert, erklärt sich so, warum du eher Jason oder Myers als Beispiel nennst. Und warum es wahrscheinlich auch keinen solchen Film gibt, der im Stande wär, dir tatsächlich mal kurz den Knochen aus'm Schuh fliegen zu lassen. Das is allerdings etwas, wo ich persönlich so ganz anders gestrickt bin. Natürlich kann man nicht von jedem Menschen erwarten, dass er sich für solche paranormalen Dinge interessiert. Auch nicht von einem Horror(-film)fan. Aber wem würde nicht die Farbe aus dem Gesicht fallen, würde er tatsächlich mal einen Geist am Bett stehen sehen oder eine schattenhafte Gestalt, die auf ihn zukommt? Mag langweilig klingen, wenn man es gerade so liest und mit diesen Dingen nichts am Hut hat. Oder vielleicht schmunzelt einer, weil er den Begriff "Geist" mit Bettlaken und Kettengerassel verbindet. Aber es dürfte ja wohl klar sein, dass ich das so nicht meine 8))

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Der leider oft getätigte Vorwurf der angeblichen "Abgestumpftheit" ist gerade gegenüber Horrorfilmfans völlig falsch, da
      a) speziell der Horrorfilmfan sich allgemein für Filmkunst/technik interessiert und somit die Effekte und Dramaturgie durchschaut

      b) ich speziell Horrorfilmfans oft als allgemein sensible und nachdenkliche Menschen kennengelernt habe

      c) es kein Zeichen von emotionaler Intelligenz ist, wenn man sich von gewöhnlichen (Horror-)Filmen emotional manipulieren lässt

      d) der Horrorfilmfan sich durch die Kunst der Filme problematischen Dingen wie Ängste, Abgründe, Gewalt usw. zu "stellen" bzw. sich überhaupt damit auseinanderzusetzen.

      Desweiteren gibt es im Horrorbereich so viele Sub-Genres und Richtungen wie in keinem anderen Filmgenre und spricht damit insgesamt ein extrem breites Publikum (und damit auch sehr viel verschiedene Ängste) an.
      Du verteidigst hier stark das Horror-Genre bzw. den Horrorfilmfan. Der Begriff "allgemeine Abstumpfung" war von mir zumindest aber auf den Menschen generell gemünzt. Also ich meinte nicht explizit, der Horrorfilmfan könnte abgestumpft sein, weil er viel Horror geguckt hat, sondern der Erwachsene im Gegensatz zum Kind könnte abgestumpft sein durch den üblichen Verlauf seines Lebens und Alterns. Also sprich Erfahrungen, Arbeit, Stress, Sorgen, Ruhelosigkeit, Schnelllebigkeit, permanentes Überangebot von allem und permanenter Konsum von allem. Zu Letzterem gehören dann natürlich auch z.B. Filme oder Videospiele, die vor Action, Gewalt oder Sex nur so strotzen.

      Über deine aufgeführten Punkte könnte man allerdings trotzdem reden.

      Pesti schrieb:

      Ich habe über das Thema nachgedacht. Mir fiel auf, dass viele Menchen siuch nicht eingestehen, das Wort Angst zu verwenden. Man nutzt ein Synonym, oder umschreibt es eher.
      (...)
      Man assoziiert es noch immer, dass man Angst haben mit Schwäche gleichsetzt. Bei einem Mann wird dann noch gelächelt.
      Mit Sicherheit ist das so, ja. Eigtl. schade. Also ich bin sicher kein Vertreter von "Deine Angst is deine Stärke" und so'n Quatsch und in meinen Augen zumindest wird ein Mann auch sicher nicht attraktiver, wenn er viele Ängste hätte. Aber so Thema unerklärliche Erscheinungen, schattenhafte Bedrohungen, Fratzen etc.? Fänd's ein starkes Stück, wenn nachts etwas durch die Wand käme und derjenige keine Angst hätte :215:

      Pesti schrieb:

      Die Szene im Maisfeld war sehr stimmungsvoll und untermalte alles noch etwas. Angst würde ich bei mir aber nicht feststellen.
      Verdämmt! :16: :0:

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    • Als "Kind" bin ich ewig auf Zelda aus Friedhof der Kuscheltiere hängengeblieben, wie Sie ununterbrochen nach Rachel ruft.
      Ansonsten bin ich auch eher "abgestumpft" (im positiven Sinne) was Gewalt, Jumpscares, Gore/ Splatter angeht. Gewalt gegen Kinder und Frauen schocken da noch am meisten. Ich komme grad nicht auf den Film, aber Jessica Alba hat mal ordentlich auf´s Maul bekommen in einem Pyschothriller, das war nicht schön anzusehen. Killer Inside Me war es (der Clip heisst "sapao318 Jessica Alba The Killer Inside Me" auf YT).
    • Bei mir was noch ein gruselflair bzw beklemmende Gefühl auslöst ist langoliers und body snatchers mit Donald sutherland. Bei langoliers denke ich immer wieder wie es ist allein im Flughafen zu landen und kein schwein ist da. Wo wir betriebsruhe waren wir zu zweit allein wachhaus und beim riesengroßen Gelände wenn ich Rundgang machte, musste ich an langoliers denken.

      Bei body snatchers immer noch die schleichende Bedrohung und Entfremdung.
    • Eine Zeit lang hat mich "It Follows" sprichwörtlich verfolgt, und die Angst, was der/die/es mit mir macht.

      In der Jugendzeit lief im Fernsehen "Stephen Kings The Night Flier". Mann oh Mann, als die Toten im Flughafen erwachten, aufstanden und auf Miguel Ferrer zu gingen. Schauder, schauder.

      Kindheitsklassiker ist "Ghostbusters". Der Bibliothek-Geist (der erste Jumpscare in meinem Leben) und wie Marshmallow Mann verbutzelt wurde.