Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies

    • Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies



      Produktionsland: Frankreich, Italien, Liechtenstein
      Produktion: Marius Lesoeur, Karl Heinz Mannchen
      Erscheinungsjahr: 1973
      Regie: Jesus Franco
      Kamera: José Climent
      Schnitt: Pierre Belair
      Musik: Bruno Nicolai
      Länge: ca. 75 Min. / 88 Min. ( Directors Cut - Szenen von 1980)
      Freigabe: Ungeprüft / FSK 16 (VZM Uncut)
      Darsteller: Christina von Blanc


      Inhalt:
      Die junge Christina erhält die Nachricht, dass ihr Vater gestorben ist. Sie macht sich auf den Weg zur Testamentseröffnung, die auf dem Schloss mitten in England stattfinden soll. Sie unterbricht ihre Reise in einem Gasthaus. Dort wird sie nicht nur von schrecklichen Träumen heimgesucht , sondern auch von der Wirtin gewarnt, nicht zum Schloss Montserrat zu fahren. Angeblich ist es verlassen und keiner ihrer Verwandten mehr am Leben. Trotzdem trifft am Morgen Basilio ein, der geschickt wurde, Christina abzuholen. Im Schloss angekommen muss Christina feststellen, dass es doch bewohnt ist. Seltsamerweise wirken aber alle emotionslos und kalt. Direkt im Anschluss an die Testamentsverkündung erscheint ihr der tote Vater als Geist mit einem Strick um den Hals. Er verrät ihr, dass er ermordet wurde und auch sie von den "untoten" Verwandten geopfert werden soll. Bevor Christina jedoch flüchten kann muss sie mehrere Vergewaltigungen, explizite erotische Ausschweifungen und eine "Orgie des Todes" über sich ergehen lassen. Der Tod in Form einer nackten, schwarzhaarigen Frau öffnet die Arme nach ihr! Covertext der X-Rated DVD


      Christina ist auf dem Weg zum Schloss Montserrat, auf dem die Testamentsvorlesung ihres verstorbenen Vaters stattfinden soll. In einer Gaststätte eingekehrt, erfährt sie, dass das Schloss schon seit langer Zeit unbewohnt sein soll. Trotzdem plant sie die Reise dorthin und muss seit Anbeginn feststellen, dass hier etwas sehr sehr merkwürdiges von statten geht. Nicht nur, dass ihre Verwandten sehr kühl und emotionslos wirken, nein, auch Christina erleidet die immerselben Visionen, in denen ihr Vater am Seil erhangen vor ihr erscheint.

      Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies, wie der vollkommen unpassende deutsche Titel dieses Werks von Jess Franco heisst, ist mitunter wohl der merkwürdigste Film den ich jemals sah. Ich erwartete wahrlich nicht viel, denn den ersten Film, den ich von Franco sah, war sein vollkommen hundsmiserabler Mansion of the living dead, mit dem er den Reitenden Leichen fröhnen wollte, aber bloss ein getarnter Sexstreifen war. Dazu noch ein verdammt unerotischer. Ähnlich ergeht es diesem Streifen, dem wohl der Alternativtitel "Christina, princesse de l'érotisme" besser stehen würde, als dieser verheissungsvoller Titel, bei dem man tolle Manschschlachten a la Voodoo erwarten könnte. Aber wohl mal wieder ein toller Vermarktungsgag der deutschen Labels, denn von Zombies ist hier meilenweit nicht die Spur, zwar kann man die Emotionslosigkeit der Verwandten, als Sinnbild für lebende Tote interpretieren, von verfaulten Leichen hat dass dann dennoch nichts. Trotzalledem und gerade deswegen ist der Film Francos aber dennoch irgendwo ein vollkommen verstörendes kleines Stück Billigkino, der in seiner kompletten Inszenierung wohl sleaziger nicht sein. Die vollkommen statische Kamera zeigt uns minutenlang wunderschöne Fotografien des herrlichen Anwesens, während in voller Tiefgründigkeit von dem Leben und dem Tod geredet wird. Das mag zwar im gesamten Kontext zwar keinen Sinn ergeben, aber wenigstens, werden damit die Gelüste jedes verstörten Psychodelikers bedient, der zwischen lüsternen Erotiksleaze noch morbidmysteriösen Mumpitz sehen will. Eigentlich verdient der Film jedwede Verspottung und trotzdem fühlte ich mich die recht kurzen 75 Minuten durchweg unterhalten. Eigentlich ein vollkommen auf pseudogruselig getrimmter Schundstreifen, der falsche Tatsachen verspricht und einen letztendlich gänzlich ratlos darstehen lässt. Bethmann beschreibte das Ganze als ein Gedicht, in dem jeder Dialog wie Poesie klingt. Das kann man so oder so sehen, aber viele werden das wohl bloss als gähnende Langeweile titulieren. Die Darsteller sorgen allesamt für geistige Beklemmung, allesamt Charaktere, die einem wahrlich tausende von Fragen an den Kopf werfen. Wahrlich alles in diesem Film ist vollkommen hanebüchen und doch auf eine Weise furchbar verstörend. Ein Film, der die Filmgemeinde in zwei Lager spalten wird.

      Fazit:
      Ich weiss nicht ob ich dem Film nun 1 punkt oder 8 geben soll. Wer ihn verstanden hat, sollte mir bitte Bescheid geben, ich werd mich jetzt jedenfalls zu Bett legen und über dieses verstörende Stück psychodelischer Filmkunst sinnieren. Ein auf pseudotiefgründig getrimmter Sex - Sleaze - Gruselstreifen mit alptraumhaften wie auch wunderschönen Aufnahmen.

      ULTRASLEAZE !

      [film]8[/film]

      [film]8[/film]
    • Noch mal ansehen möchte ich ihn mir nicht. Deswegen übernehme ich die alte kurze Meinung, die ich mal verfasst habe.

      Der Film ist wahrscheinlich mehr Trash als Sex.
      Zombies sind das schon mal nicht die hier verkauft werden sollen, sie können sprechen und sehen aus wie normale Menschen.
      Außerdem machen die Darsteller auch keine gute Figur, die Story ist Schrott! Vor allem die Einblendungen des Vaters als Geist am Henkersseil, passen nicht rein.
      Die oft in Gedichtform gesprochenen Dialoge finde ich langweilig.
      Nur die Atmosphäre und evtl. noch der Orgelsound (so richtig gut ist er allerdings auch nicht) fand ich noch akzeptabel, natürlich ist das viel zu wenig so das der Film bei mir ganz durchfällt.

      [film]1[/film]
    • Für mich ist das einer der besten Filme von Vielfilmer Franco...Extrem schöner und verträumter Psychodelicsleaze...

      sid.vicious Irgendwie Kult.
    • Reizvoll wäre diese DVD, der Preis ist aber nicht gering

    • Original von sid.vicious
      Reizvoll wäre diese DVD, der Preis ist aber nicht gering



      Steht seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste, ist mir aber viel zu teuer.
    • Hmmm,...hast du ihn mal gesehen? Sind die 35 Euro es wert? Zombie Lake kostete mich damals (Feb. 2010) übrigens nur knapp 10 Euro auf Xjuggler.
    • Habe den Film noch nie gesehen. Jungfrau in den Krallen von Frankenstein kennt man ja, aber diesen leider nicht. Zombie Lake ist mir mit den momentanen preis von 35 Euro auch zu teuer.
    • Original von sid.vicious
      Habe den Film noch nie gesehen. Jungfrau in den Krallen von Frankenstein kennt man ja, aber diesen leider nicht. Zombie Lake ist mir mit den momentanen preis von 35 Euro auch zu teuer.


      Ich hab Zombie Lake vor noch nichtmal nem halben Jahr für unter 10 Euro bei XJuggler gekauft.
    • Yes, netter Film =)
      vor Jahren mal gesehen nu steht er im Regal.
      Aber wollt mich demnächst eh mal wieder an die älteren Filme ransetzen und sie mir alle angucken.
      :6: :6: :6:

      Wer auf die alten Schinken steht, sollte ihn gesehen haben =)
      Gewalt ist eine Tatsache, die sich hauptsächlich im Kopf abspielt.
    • Original von Angstlos
      Yes, netter Film =)


      Hätte nicht gedacht, dass du den magst. Aber willkommen zurück im Forum :)
    • Der deutsche Titel ist Etikettenschwindel wobei die ursprüngliche VHS-Fassung nachgedrehte Szenen enthielt wo wenn man so will tatsächlich u.a. neben einer Vergewaltigungsszene eine Sequenz mit lebenden Toten enthalten war. Der Film hat für mich eine sehr ansprechende Atmosphäre und ich sehe ihn sehr gerne aber mit hatte auch schon "Entfesselte Begierde" (1974) von Jess Franco gefallen welcher weiss gott auch nicht jedermanns Sache sein dürfte. Für mich einer der besseren frühen Filme Jess Francos aber ich kenne Leute bei denen der Film komplett durchfiel. [film]8[/film]
    • Original von Hyperakusis
      Der deutsche Titel ist Etikettenschwindel wobei die ursprüngliche VHS-Fassung nachgedrehte Szenen enthielt wo wenn man so will tatsächlich u.a. neben einer Vergewaltigungsszene eine Sequenz mit lebenden Toten enthalten war. Der Film hat für mich eine sehr ansprechende Atmosphäre und ich sehe ihn sehr gerne aber mit hatte auch schon "Entfesselte Begierde" (1974) von Jess Franco gefallen welcher weiss gott auch nicht jedermanns Sache sein dürfte. Für mich einer der besseren frühen Filme Jess Francos aber ich kenne Leute bei denen der Film komplett durchfiel. [film]8[/film]
      ....ach Hyperakusis! Schön das du wieder hier bist, deine Meinung hat gefehlt! :0:
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Original von Hyperakusis
      Für mich einer der besseren frühen Filme Jess Francos aber ich kenne Leute bei denen der Film komplett durchfiel. [film]8[/film]


      Was mich irgendwie nich wirklich wundert, denn auch wenn das einer der besseren Filme Francos ist (zumindest für Kenner), ist der immer noch meilenweit davon entfernt, ein leicht verdauliches Stück Sleaze und Exploitation zu sein. Ist halt alles andere als Mainstreamtauglich,.
    • Die 10 Jahre später gedrehten Szenen sind unpassend für den Film. Verständlicherweise distanziert Franco sich mittlerweile davon. Dieses wird zumindest innerhalb der Texttafel auf der X-Rated DVD vermerkt.

      Ich habe mir den Film nach vielen Jahren, heute noch einmal angesehen. Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies bewegt sich fernab vom Mainstream und geht eigene Wege. Diese Wege zu verstehen, zu ergründen, sollte für 90% der Zuschauer kaum möglich sein. Zu sehr setzt Franco hier auf Surrealismus im sleazigen Gewandt. Die Absicht liegt zweifelsohne darin eine andere Welt zu schaffen in der sich ein Teil der Realität bewegt. Ein Teil, in Form der Hauptdarstellerin Christina, die durch Naivität und Gutgläubigkeit dem Verderblichen ausgeliefert ist und zum Ende die Hand der Königin der Finsternis gereicht bekommt um mit ihr eins zu werden, bzw. in das Reich der Finsternis, der anderen Welt einzuziehen. Franco fährt eine ähnliche Schiene wie Rollin und versucht den Grad der Zwischenwelt zu beleuchten. Sei es in Form von herbeigeführter Einbildung oder der Wunsch nach der Flucht in eine andere Welt. Das diese von Schmerzen gezeichnet sein wird, lässt sich anhand einiger Dialoge eindeutig erkennen.

      Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies ist ein Film für ein kleines ausgewähltes Publikum, das bereit ist, sich auf den Film einzulassen und über diesen nachzudenken. Mainstream und Fließbandkonsumenten, sind hier gänzlich fehl am Platz.

      [film]7[/film]
    • :6: :6:

      Einige sagen, dass Rollin die Filme drehte, die Franco immer gerne gedreht hätte, bzw. Rollin das Talent hatte, was Franco immer versuchte abzukupfern.
      Auch wenn Rollin auf intelligentere Art viel tiefgründiger ist, hat zb. dieser Franco diese surrealistischen Komponenten, die auch ein Rollin hat, auch wenn er nicht soviel Interpretationspotenzial besitzt.
      Jedenfalls ein Meisterstück von psychodelischer Sleazekunst, die mich immer und immer wieder fesselt. Ich liebe diesen bizarren Film.
    • Original von funeralthirst
      :6: :6:

      Einige sagen, dass Rollin die Filme drehte, die Franco immer gerne gedreht hätte, bzw. Rollin das Talent hatte, was Franco immer versuchte abzukupfern.


      In diesem Film kommt zumindest der Gedanke zum Tragen. Franco war hier auf einem guten Weg, wenn auch Meilenweit von Rollins Klasse entfernt. Trotzdem ein guter und beachtlicher Film.
    • Tja, hier wurde ich mal extrem dreist vom Titel und Cover verarscht. Bei "Jungfrauen" war mir ziemlich klar, dass es einige nackte Frauen geben wird. Der Protagonistin kauft man die Jungfrau leider in keiner Szene ab, dafür kommt sie irgendwie leicht dämlich rüber. Aber Zombies? Die gab es nicht wirklich, zumindest nicht in der normalen Form. Die Zombies hier werden als ganz normale Menschen dargestellt.
      Gefallen hat mir das Surreale, Atmosphäre, Kulisse und Musik.
      Die Darsteller sind stellenweise ungewollt witzig, die Dialoge sind manchmal unsinnig und die Pseudo-Zombies haben mich besonders enttäuscht. Das Ende war ok, hätte man besser machen können.
      6/10
    • Das ist nun mal ein Film von Jess Franco . So etwas ist nicht leicht zugänglich.

      Das mit den Zombies hat man nicht nur der deutschen Titelschmiede zu verdanken, die dem Film allerdings auch den weiteren Titel "Das Grauen von Schloss Montserrat" gegeben hat.

      Der Originaltitel lautet: Una Vergine tra i Morti Viventi, da werden aus den lebenden Toten schnell die Zombies und die werden fälschlicherweise immer mit dem Konsum von Menschenfleisch in Verbindung gebracht.
    • Nun, Zombies müssen kein Fleisch fressen, aber untot sollten sie sein und willenlos. Hier sehen sie absolut nicht untot oder willenlos aus. Zudem sind die auf dem Cover abgebildeten ganz andere, als die im Film. Auf dem Cover sehen sie verwest aus und zerfleddert. Im Film sind es normale Menschen.

      Zudem finde ich Behauptungen wie "der Film ist von Hans Dieter, der ist nicht für jeden leicht zugänglich" ziemlich inadäquat. Sicher haben einige Regisseure einen bestimmten Stil, trotzdem kann da jeder seine Meinung zu haben, ohne das er ein Fan dieses Regisseurs ist und meint, nur er wäre offen dafür.
    • Habe mir das Teil eben auch mal angetan.
      Diese hohen Bewertungen können ja wohl nur ein Scherz sein? lol
      Was haben wir? Christina, die von London zurück zum Schloß ihrer Familie gerufen wird. Im Vorort angekommen, wird sie gewarnt, daß dort gar keiner wohnen würde. Trotzdem wird sie am nächsten Tag von einem Angestellten der Familie abgeholt. Köstlich: Jess Franco spielt einen dämlichen Diener, der nur Grunzlaute von sich geben kann. Eine Paraderolle und Einstimmung auf den weiteren Film.
      Während der Fahrt denkt sich Christina epische Dialoge über die lange Fahrt und die Landschaft aus, die in keinem Zusammenhang mit der gezeigten (langweiligen) Landschaft stehen.
      Übrigens: wer fährt eigentlich???? Der taucht nirgends im Film auf!
      Im Schloß angekommen, trifft sie auf ihre Familie, die sich so weldfremd wie blöd benimmt. Just im Moment ihrer Ankuft verstirbt die Frau ihres Vaters. Diese sieht immer noch wie ein kleines Mädchen aus.
      Des Nachts tauchen seltsame Familienmitglieder auf, die in keinem Zusammenhang mit der Handlug stehen: ein blindes Mädchen, irgendwelche Spanner, ein junger Freund...und der tote Vater erscheint auch immer wieder und versucht, seine Tochter zu warnen.
      Also, ich weiß ja nicht - mir würde es schon reichen, meinen verstorbenen (erhängten) Vater zu sehen, um abzuhauen. Nicht so Christina.
      Lange Rede, gar keinen Sinn: am Ende stellt sich überraschenderweise für uns alle heraus, daß die Familie schon tot ist und sich in den Fängen der Herrin der Dunkelheit befindet.
      Nun wird auch Christina geholt & alle verschwinden in einem See mit vielen Seerosen.

      Eine Story dünner als Pergamentpapier.
      Keine Atmosphäre, sauschlechte Kameraführung (hin und wieder geraten die Szenen aus dem Fokus und sind unscharf!), schnelle Schnitte. Völlig uninteressanter Film, der nur durch die hübschen Frauenkörper getragen wird. Christina von Blanc ist natürlich eine niedliche Augenweide und wertet den Film als Einziges auf. Ich werde mir mal "Jungfrauen-Report" und "A bell from hell" mit ihr anschauen.

      Insofern bekommt der Film mit Gnade noch:

      [film]2[/film]

      Ohne Christina von Blanc (bereinigt): [film]0[/film]
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk
    • Jo Jess Franco , das ist für mich auch so ein rotes Tuch. Trash mit dem ich nichts anfangen kann, das ist mir einfach zu stümperhaft.
    • So, ein weitere Film von Jess Franco , dessen Schaffen bei mir wohl am ehesten mit „Hit and Miss“ beschrieben werden könnte. Als „Hit“ würde ich da ohne zu zögern einen Großteil der Filme von und mit Erwin C. Dietrichs Hilfe beschreiben – als „Miss“, naja – vieles! Leider Gottes handelt es sich bei „Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies“ eher um Letzteres.

      Dabei ist die Ausgangslage wirklich absolut vielversprechend. Ein gutes Setting, viel Handlungsleerlauf, den man mit Sleaze und anderen Beispielen der Exploitationtugenden füllen könnte, ein passendes Ambiente und zwei der hübschesten Darstellerinnen, die Franco zu bieten hat. Leider Gottes wurde hier fast alles an Potential verschenkt. Die Handlung ist nicht nur wirr, sondern gewissermaßen nichtexistent. Hier und da kommt ein leichtes Gothichorrorfeeling auf, das aber sofort im Keime erstickt wird. Auch ein wahres Gefühl von Bedrohlichkeit oder Horror stellt sich nie ein. Wer Gewalt oder Sex erwartet, wird enttäuscht werden. Neben den zwei Klecksern roter Wandfarbe, sieht man zwar ein wenig Nacktheit, aber wirklich ausgebaut wird dieser Aspekt nie. Übrig bleibt ein Sammelsurium von Anfängen, die zu keinem Ende führen und ein Genremischmasch, der sich selbst nicht verstehen und demzufolge auch nicht entwickeln kann.

      Positive Eigenschaften, wenn auch rar gesät, lassen sich natürlich im Ansatz erkennen. Ein gewisses Flair ist auszumachen, die laszive und unterschwellige Erotik (vielleicht auf Jean Rollin zurückzuführen?) schwingt doch immer mit und so ganz unatmosphärisch ist das Geschehen auch nicht. Dennoch bleiben dies alles Tropfen auf dem heißen Stein.

      Fazit: „Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies“ ist leider einer dieser Filme, bei dem Titel und Cover einen Scheck ausstellen, den Franco nicht auszubezahlen weiß. Die gute bis sehr gute Ausgangssituation versinkt in der Ereignislosigkeit und besonders unverzeihlich ist der fehlende Erotikgehalt. Nur für Komplettisten und Sammler interessant – beim Rest dürfte sich Enttäuschung breitmachen. Schade!




      [film]3[/film]