Produktionsland: USA, Kanada, GB
Erscheinungsjahr: 1974
Produktion: Bob Clark, Gerald Flint-Shipman, Peter James, Geoffrey Nethercott, John Trent
Regie: Bob Clark
Drehbuch: Alan Ormsby
Budget: 235.000$
Kamera: Jack McGowan
Schnitt: Ronald Sinclair
Spezialeffekte: Tom Savini
Musik: Carl Zittrer
Länge: ca. 88 Min.
Darsteller: John Marley, Lynn Carlin, Richard Backus, Henderson Forsythe, Anya Ormsby
Freigabe: Ungeprüft (Bootleg) / Geschnittenes deutsches Tape: FSK 18
Deutsche Blu-Ray Fassung: 29.04.2016 ungeprüft
Inhalt:
Andy Brooks kämpft als junger Mann in Vietnam. Zu Hause hoffen Vater, Mutter und Schwester auf eine baldige Rückkehr ihres Sohnes bzw. Bruders. Doch eines Abends bekommt die Familie die Info, dass ihr Sohn gefallen sei. Ihre Welt bricht zusammen, doch einige Tage später taucht Andy plötzlich auf, lebendig. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, denn Andy benimmt sich immer merkwürdiger…
Kennt jemand CHILDREN SHOULDN'T PLAY WITH DEAD THINGS? Ebenfalls 1972 erschienen, erschuf der recht unbekannte Bob Clark einen kleinen aber liebevollen Zombiefilm im Fahrwasser des Erfolges von NIGHT OF THE LIVING DEAD. Dass dieser, nicht im entferntesten die Qualität eben genannten erreichen würde und könnte ist klar, so ist es auch unschwer verständlich warum Bob Clarks Filme eher unbekannt und unbeachtet geblieben sind. Das mag auch vielleicht daran liegen, das Bob Clarks Darstellung eher durchwachsen ist. Quälte man sich in CHILDREN.... durch 50 Minuten Seifenoperdialoge, bis mal was passierte, so ergeht es damit ähnlich mit seinem kurz davor erschienenen DEAD OF NIGHT.
Recht vielversprechend ist jedoch der Anfang des Filmes, ähnlich atmosphärische Kulisse wie in seinem Zombeibeitrag, unterlegt mit klassischer und bedrohlicher Musik, lässt man viel erahnen und hoffen. Etlich morbider Charme wird versprüht als eine Stimmen aus dem Jenseits darum bittet ihn zurückzubringen. Um wen es darum geht, erfahren wir kurz darauf.
Typisches 70er Horrorfeeling macht sich breit und man möge gar nicht glauben, dass dieses fast schon professionel wirkende Intro mit all seinen Bildern, Tönen und Einstellungen vom gleichen Regisseur stammt wie von CHILDREN...
Eine kleinbürgerliche Standardfamilie beim Abendessen. Man betet für den Sohn. Es ist Krieg. Kurz darauf eine traurige Nachricht eines Freundes. Der Sohn ist im Krieg gefallen. Entsetzen, und kurz darauf, steht auch dieser totgeglaubte und gemeldete Sohn in der Türschwelle. Besser kann man die Einführung in einen Film nicht darstellen. Was sich aber dann ergibt ist ähnlich durchwachsen, wie auch eher öde belanglos wie wir es aus seinem Nachfolgerwerk kennen. Der Sohn wird herzlich empfangen, erscheint aber wesentlich verändert zu sein. Er redet wenig, isoliert sich in seinem Zimmer oder kauert wippend auf dem Gartenstuhl ohne mit der Wimper zu zucken. Allein die Darstellung dessen lässt hoffen und Anfangs bietet dies schon recht herbe Gruselstimmung. Leider kommt es darüber nicht hinaus. Da können die paar Opfer, die der leicht veränderte Alex mitsich bringt nichts ändern. Die paar Morde die er begeht sind belanglos und stehen in einem öden Kontext zum restlichen Geschehen des Films. Weiterhin passiert einfach zu wenig, man quält sich durch etliche und immerwährend gleiche Problemdialoge der kleinen spiessbürgerlichen Kleinfamilie. Oft mutet der Film wie ein Familiendrama an. Der trinkende Vater, die gebeugte Mutter und der etwas traumatisierte Sohn, der aus dem Krieg zurückkam. Von Horrorstimmung ist hier selten die Spur, oftmals steht hier vieles nur auf der Stelle auch wenn der Film eine scheinbar fassadenhafte Idylle eines Kleinstädtchens einfängt. Der Film hätte viel Potenzial gehabt, Schockmomente wurden indes aber leider spärlich bis gar nicht gesäht und man wartet bis auf die letzten 10 Minuten ab, bis der Film ein wenig Fahrt gewinnt. Genauso wie in CHILDREN... ist es auch das Ende das einzig und allein was zu bieten hat. Darstellermäßig ist hier alles okay. Meckern kann man hier über nichts. Der veränderte Sohn, gibt anfangs ein kaltes Bild ab, leider wirkt er eher wie ein traumatisierter Pubertärer als ein Toter. Der Rest der Darsteller geht in Ordnung. Die musikalische Untermalung des Filmes ist exzellent, vorallem der Schluss weiss zu gefallen, weil man ihn nicht erwartet, aber irgendwie trotzdem erhofft hatte. Die auftretene Verwesung an Alex als Zombie ist exzellent. Die Zombiemaske wirkt richtig gut, leider wartet man auf solche Höhepunkte viel zu lange.
Fazit:
Ein solider und berechtigerweise eher unbekannter Film von Bob Clark, der sich ähnlich wie auch in CHILDREN... mit seiner Filmentwicklung schwertut, da vieles eher als Problemfilm anmuten lässt. Ein tolles, atmosphärisches Ende macht nun leider keinen guten Horrorfilm aus, auch wenn der 70er Jahre Charme insgesamt gepasst hat.