Das Lehrerzimmer

    • Das Lehrerzimmer



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Ingo Fliess
      Erscheinungsjahr: 2023
      Regie: İlker Çatak
      Drehbuch: Johannes Duncker, İlker Çatak
      Kamera: Judith Kaufmann
      Schnitt: Gesa Jäger
      Make Up: Barbara Kreuzer
      Budget: ca. -
      Musik: Marvin Miller
      Länge: ca. 98 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Deutscher Kinostart: 4. Mai 2023
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 20.10.2023

      Darsteller:

      Leonie Benesch: Carla Nowak
      Leonard Stettnisch: Oskar
      Eva Löbau: Friederike Kuhn
      Michael Klammer: Thomas Liebenwerda
      Anne-Kathrin Gummich: Dr. Bettina Böhm
      Kathrin Wehlisch: Lore Semnik
      Sarah Bauerett: Vanessa König
      Rafael Stachowiak: Milosz Dudek
      Uygar Tamer: Frau Yilmaz
      Özgür Karadeniz: Herr Yilmaz

      Handlung:

      Als eines Tages einer ihrer Schüler des Diebstahls verdächtigt wird, beschließt die Lehrerin Carla Nowak der Sache persönlich nachzugehen.
      In der Folge droht die junge Frau aufgerieben von ihren Idealen und dem System Schule sowie den Konsequenzen ihres Handelns zu zerbrechen.

      Mein Herz schlägt für meine Mama &


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    • Entstehungsgeschichte:

      Das Lehrerzimmer ist der vierte Kinospielfilm von Regisseur İlker Çatak.
      Das Drehbuch verfasste er gemeinsam mit Johannes Duncker.
      Es wurde durch die Schulzeit der beiden mitinspiriert, über die sie sich während eines gemeinsam verbrachten Urlaubs austauschten.
      Ab der achten Klasse besuchte Çatak eine Schule in der Türkei, wo er einen ähnlichen im Film dargestellten Fall um das Filzen der Brieftaschen der männlichen Schüler durch das Lehrpersonal persönlich miterlebte.
      Ebenso hatte eine Putzfrau der Familie einst seine Eltern bestohlen.
      Dunckers Schwester wiederum arbeitete als Mathematiklehrerin an einer Schule, wo im Lehrerzimmer Diebstähle verübt worden waren.
      Dem Eindruck, einer „aufregenden Geschichte“ auf der Spur zu sein, reiste Çatak zu seiner ehemals besuchten weiterführenden Schule nach Berlin, wo er von seiner ehemaligen Schulleitung in dem Projekt unterstützt wurde.
      Ein geplanter Dreh an Çataks ehemaliger Schule kam aber nicht wie geplant zustande.
      Neben Dunckers Schwester führten beide Gespräche mit gut einem Dutzend Personen aus dem Bildungssektor, darunter Lehrer, Schulleiter, Schulpsychologen und Sportlehrern, die das Autoren-Duo mit teambildenden Maßnahmen vertraut machte.

      Çatak fiel auf, dass sich im Vergleich zu seiner Schulzeit „vor allem die Art der Kommunikation“ geändert habe.
      Mit Hilfe von Instant-Messaging-Diensten könnten sich die Eltern untereinander schneller austauschen und Probleme ansprechen.
      Auch hatte der Regisseur das Gefühl, dass Eltern heutzutage mit einem anderen Selbstbewusstsein auftreten würden.
      Dies sei ihm vor allem bei Kindern aufgefallen, die auf eine „bessere“ Schule geschickt wurden.

      Obwohl Çatak und Duncker bei ihren Recherchen klar wurde, dass der Fall um das Filzen der Brieftaschen heute nicht mehr vorkommen würde, bauten sie es unter der Prämisse der Freiwilligkeit in ihr Drehbuch mit ein.
      So ist im Film auch mehrfach der Nebensatz „Das Ganze ist freiwillig, aber wenn man nichts zu verbergen hat, hast Du nichts zu befürchten“ zu hören.
      Çatak empfand dieses „Verfahren“ als „total perfide“, da ein solcher Prozess nicht auf Augenhöhe zwischen Schülern und Lehrern stattfinden könne.

      Çatak und Duncker wurden in ihrer Anfangsidee von ihrem Filmproduzenten Ingo Fliess ermutigt, mit dem angefangenen Skript fortzufahren.
      Er mietete beiden ein Haus im Wald, wo sich das Autoren-Duo eine Woche lang bei Spaziergängen über die Prämisse des Films austauschen konnte.
      Danach kehrte Çatak nach Berlin und Duncker nach Köln zurück.
      Über ein miteinander geteiltes Online-Dokument kam das Drehbuch zustande.
      Dabei gefiel Çatak die Idee, den Film in einer Schule spielen zu lassen, das er diese als „Mikrokosmus“ der Gesellschaft betrachtete.
      Neben dem zentralen Thema der Wahrheitsfindung und dem Glauben an die Wahrheit, kamen mit Fake News, Cancel Culture oder dem Bedürfnis der Gesellschaft, einen „Sündenbock“ zu benennen, weitere Themen hinzu.
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    • Gewann den Deutschen Filmpreis 2023 als Bester Spielfilm.
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    • Bei der Verleihung zum Deutschen Filmpreis 2023 folgten fünf Auszeichnungen, darunter als Bester Spielfilm.
      Dabei setzte sich "Das Lehrerzimmer" gegen das zuvor vielfach preisgekrönte Kriegsdrama "Im Westen nichts Neues durch".
      Nun gibt es die "Krönung" , der Film wird der deutsche Oscar Beitrag 2024, in der Kategorie "Best International Feature Film" .
      Gewonnen haben den für Deutschland bislang "Die Blechtrommel" (1980), "Nirgendwo in Afrika" (2003), das "Das Leben der Anderen" (2007) und 2023 "Im Westen nichts Neues".
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    • Obwohl ich ewig aus der Schule heraus bin, ist mir doch sofort einiges bekannt vorgekommen.
      Die Schüler spielen ihre Rollen gut, Leonie Benesch ihre Hauptrolle sogar sehr gut.
      Ein empathisches Drama bei dem man viel Glaubwürdiges zu sehen bekommt, eine Spirale die einmal losgetreten wird, ist so einfach nicht aufzuhalten.

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    • Es ist schon ein wenig merkwürdig was heute alles International gefeiert wird, ich will den Film auf keinen Fall schlecht reden - mir hat er ja gefallen wie oben zu lesen - nur gab es solche früher beinahe im Dutzend, jährlich, gerade aus Deutschland.
      Jetzt könnte er sogar der deutsche Oscar Beitrag werden...

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    • Hatte schon ein Auge drauf, aber das er mich so abholen würde. :00008040:

      tom bomb schrieb:

      nur gab es solche früher beinahe im Dutzend, jährlich, gerade aus Deutschland.

      Kenne ich keinen.. ok ich habe vermutlich auch nur wenige gesehen, aber kann mir kaum vorstellen das da einiges so intensiv war?
    • Wenn es einen Oskar geben würde, dann ist er berechtigt und zwar für die darstellerische Leistung. Die Kinder sind sehr gut, aber die Klassenlehrerin toppt es noch, mit Leonie Benesch kann man sehr gut mitfühlen. Zu erwarten gilt mehr ein Psychothriller, da baut sich einiges an Druck auf so eine Lehrkraft auf. Lehrerinnen wie Leonie Benesch wünscht man sich sicher auch für das eigene Kind, wenn gleich die pädagogische Perfektionierung von Frau Benesch einen manchmal fragen lässt, ob man sich als Mensch nicht selbst dafür zu sehr aufopfert. Die Spirale die sich durch Ereignisse auftut führt tief hinein und auch am Ende ist nichts geklärt. Ich fand das Ende überraschend und absolut absurd ulkig. Gerade in der heutigen Zeit die Probleme die Lehrer durch fehlende Autorität am eigenen Leib spüren müssen, das Problem auch mit den heutigen Mitteln wie private Kamera an Handys wird gut verarbeitet.

      Das Lehrerzimmer behält die klassische Art schon noch an sich, so wird man auch viel entdecken, wenn man vor den 2000ern Schulkind war, es ist nicht all zu viel modern hier, vielleicht spiegelt es auch nicht alles wieder, wie schwierig Kinder in der Klasse werden können, es ist auch kein Brennpunktviertel hier. Es ist aber absolut packend was mit der Psyche durch verschiedene Ereignisse gemacht wird. Neben Sonne und Beton der beste Film aus Deutschland in diesem Jahr, was nun besser ist, dass ist nur Themen abhängig, beide sind spitze. Sollte man gesehen haben, in Schulen kann man den auch gut vorführen, es lohnt sich.

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    • Der Film macht weiter Karriere, der Internationale Trailer kurz vor den Oscars:

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