Die Piraten der Karibik

    • Die Piraten der Karibik



      Originaltitel: Caraibi
      Herstellungsland: Deutschland, Italien
      Erscheinungsjahr: 1998
      Regie: Lamberto Bava
      Länge: ca. 360 Min. (4x 90 Min.)
      Darsteller: Anna Falchi, Mario Adorf, Jennifer Nitsch, Nicholas Rogers, Paolo Seganti, Remo Girone, Padma Lakshmi, Francesco Casale, Michaela Flenerova, Branislav Martinak, Gianni Musi, José Antonio Rodríguez

      Inhalt:
      1664: Ferrante, ein eher ungebildeter aber treuer Degenfechter der mailandischen Adelsfamilie Abrizzi verliebt sich verbotenerweise in die adelige Livia Cornero. Sie treffen sich heimlich, doch er weiss nicht, dass sein gebildeter Bruder Ippolitos eine Affäre mit der wechselhaften Livia führt. Bei einem Überfall feindlicher Mächte wird Livia jedoch ungewollt von Ippolitos getötet und Ferrante muss alles mit ansehen. Nicht nur der Umstand, dass sie tot ist, sondern die Erkenntnis, dass sie doppelspurig fuhr, verfeindet die Brüder extrem. Wegen Verrat und Mordes sind die Brüder des Todes verurteilt, doch Ferrante kann flüchten. Ferrante begegnet dem berüchtigen Freibeuter Teufelskralle mit dem er sich verbündet und fortan die tollsten Abenteuer durchlebt. Durch dieses neue Kapitel in seinem Leben verdrängt er den unbarmherzigen Hass und die Trauer vergangener Tage, bis er erfährt, dass sein Bruder noch lebt.


      Ausgestoßen und gejagt:

      1664: Ferrante, ein eher ungebildeter aber treuer Degenfechter der mailandischen Adelsfamilie Abrizzi verliebt sich verbotenerweise in die adelige Livia Cornero. Sie treffen sich heimlich, doch er weiss nicht, dass sein gebildeter Bruder Ippolitos eine Affäre mit der wechselhaften Livia führt. Bei einem Überfall feindlicher Mächte wird Livia jedoch ungewollt von Ippolitos getötet und Ferrante muss alles mit ansehen. Nicht nur der Umstand, dass sie tot ist, sondern die Erkenntnis, dass sie doppelspurig fuhr, verfeindet die Brüder extrem. Wegen Verrat und Mordes sind die Brüder des Todes verurteilt, doch Ferrante kann flüchten. Ferrante begegnet dem berüchtigen Freibeuter Teufelskralle mit dem er sich verbündet und fortan die tollsten Abenteuer durchlebt. Durch dieses neue Kapitel in seinem Leben verdrängt er den unbarmherzigen Hass und die Trauer vergangener Tage, bis er erfährt, dass sein Bruder noch lebt.

      Lamberto Bava, seines Zeichen der Sohn des Italokultregisseurs Mario Bava, der für genreprägende Werke wie Blutige Seide zuständig war, begann seine Regiekarriere mit dem unbekannten Drama Venus of Ille, mitunter in Zusammenarbeit mit seinem Vater. Sein Name sollte fortan für Klasse bürgen, musste er sich doch wohl ungewollterweise und völlig freiwillig in den extrem populären Schatten seines Vaters stellen. Ein Unterfangen, Erwartungen die er zu überwinden wusste, und so begann auch seine eigentliche Karriere mit den durchaus sehenswerten Spätgialli Macabro - Die Küsse der Jane Baxter und dem bis dato berühmten und in Fankreisen geschätzten A Blade in the dark. Die Erwartungen ihm gegenüber waren durchaus bestätigt, und so sollten auch seine zwei Dämonenfilme Demoni 2 und Demoni einschlagen wie eine Bombe. Nicht zu Unrecht gilt Lamberto Bava als einer der besten Italoregisseure dieser Zeit, doch damit hegt er sicher den Umstand als einer derjenigen, die im Laufe der Jahre immer mehr von ihrer Qualität verlierten. Die Folgejahre nach Demoni waren gesegnet von innovationslosen und schwach inszenierten Horrorbilligflicks wie Per Sempre, Die Gruft oder Dinner with the Vampire. Alles maßgebliche Titel, in einer Zeit, in der das italenische Kino immer mehr in der Versenkung und Bedeutungslosigkeit versank, denn auch weitere Regisseure wie Fulci oder Lenzi inszenierten, aufgrund deutlich abgesunkenem Budget, unsägliche, bisweilen billigst trashige Schundfilme ohne jeden Nennenswert. Selten gelang den Regisseuren darüber hinaus der Sprung in Richtung Besserung, fernab jeglicher gewaltexessiver Exploitation, ebnete sich aber L.Bava den Weg in Richtung leicht budgetiertes und leicht verdauliches Mainstreamkino. Die Prinzessin Fantaghiro Teile war nur wenige der unzähligen Flicks, die Bava bewunderswerterweise recht ordentlich inszenierte und bisweilen sogar recht bekannt zu sein scheinen. Zu diesen massentauglichen Produktionen des einst verdorbenen Splatterregisseurs zählt auch die vierteilige in Spielfilmfortmat produzierte TV - Miniserie Piraten der Karibik, die erstmalig 1999 im Free Tv ausgestrahlt wurde.

      (SPOILER! (in allen besprochenen Episodenkritiken)

      Piraten der Karibik gesellt sich heute und muss sich wie Bava damals gegen eine grosse Grösse gegenüberstellen, denn mit Johnny Depp erschien wenige Jahre später ein Mainstreamfilm, der ähnliche Thematik mit einem sonderbaren Hype public machte. Dabei ist auch schon der grössten Unterschied festzuhalten, denn Bava's 4 teiliger Piratenteil ist extra aufs Free Tv ausgelegt. Doch inwiefern, kann er darüber hinaus unterhalten?

      Die Geschichte ist gewiss eingängig erzählt und ohnehin zeichnet Bava bewusst Charaktere, mit denen man symphatisieren kann. Sicherlich ein Umstand, der für eine solch dramaturgische und wendungsreiche Geschichte üblich und brauchbar ist. Die zwei Identifikationscharaktere, die Albritizibrüder, allen voran der von seinem Bruder verratene Farrante, regen zum Mitsehen an und insgesamt ist die erste Hälfte, die Hinführung zu den Piratenheldentaten der Baustein für die komplette Serie. Man gönnt dem ehrlichtreuen aber genauso dümmlichen Farrante die Beziehung zu der wunderschön adligen Livia ohne weiteres und umso dramatischer ist es dann, wenn im Kampf die etwas, bis dahin für den Zuschauer unsymphatische Frau stirbt. Ihre Zerstrittenheit mag zwar Nachvollziehbar sein, doch insgesamt sind ihre Gefühlwechsel und ihr doppeligen Gefühle für die beiden Brüder fordernd für die Antipathie gegenüber ihr, auch wenn dadurch sicher erst der Umschwung in die Geschichte kommt.

      Der Umschwung kommt drastisch denn Farrante muss sich fortan durchs Leben kämpfen, bis er dem berüchtigten Pirat Todeskralle begegnet. Anfänglich als Trottel verspottet erlangt er bald die oberste Position in der Bruderschaft, doch sein Vorgehen, sein neues Leben als Engel der Dunkelheit, so sein neuer Name ist nur allzu unpiratig, denn seine Vergangenheit als treuer und gefühlvoll ehrlicher Mann lebt ihn im weiter. Zwischen all dieser recht symphatischem Tiefgang der Charaktere darf der vermeintlich freche Humor der Piraten nicht fehlen. Innerhalb dieses Piratentrips dürfen gewisse Klischees nicht fehlen und so haben wir mit Todeskralle einen recht fülligen und aberwitzig zynischen Altmeister seiner Zunft, der seine besten Zeiten schon hinter sich zu haben scheint. Das Alles ist bisweilen recht munteres Treiben, was in diesem recht gut gefilmten Kostümfilmes prächtig aufgeht, ohne dabei besondere Höhepunkte verzeichnen zu können.

      Recht stimmige schwülstige Dialoge wechseln mit Piratenpower, unter Einklang immer fortlaufender idyllisch exotischer Klänge wirkt das Alles sehr authentisch. Doch Farrantes Abenteuer beginnt er in Teil 2 so richtig.

      Die Kulissen sind stimmig und aufwändig gestaltet, die Kostüme bemerkenswert und die Kamera immer ruhig und passend.

      Mal sehen wie sich Farrantes Abenteuer bezüglich des zweiten Teiles entwickelt. Man darf gespannt sein, denn mitunter mag es dennoch ein Problem sein, die Abenteuer Farrantes mit stimmigen und unterhaltsamen Material zu füllen ohne dabei zu langwierig und aufgesetzt zu wirken.

      77%


      Mit dem Tod im Bunde:

      Nachdem Farrante seine grosse Liebe verlor und sein Bruder zur Sklaverei wegen Verrat verurteilt, verbündet sich Farrante mit dem gefürchteten Piraten Teufelskralle,der ihn alsbald als oberster Pirat seiner Bruderschaft ernennt. Zusammen erbeuten sie viele Schätze, mit dem einzigen Unterschied, dass Farrante, jetzt mit Piratennamen Dunkler Engel getauft, ein barmherziger und frauenliebender guter Pirat ist, der für Todeskralle wie ein verweichtlicher Wurm wirkt. Sie retten zusammen eine Frau von einem Sklavenkutter und nehmen sich als höchstes Ziel die Burg von Spanien zu stürzen. Unterdessen opferte Epillitor sein Leben für den König von Frankreich unter dessen Befehlen er jetzt steht. Schon bald ist der dunkele Engel weltbekannt unter seinem Namen und schon sein Bruder erfährt von seiner Existenz, ohne zu wissen, dass es sein Bruder ist. Die Burg von Spanien ist das grösste Ziel der ungewöhnlichen Piratentruppe.

      Die zweite Episode erzählt den ersten Teil nahtlos weiter und ist in seiner Inszenierung ähnlich wie der Erste. Die Befürchtung, dass die Serie in belangloses Piratengetümmel übergehen konnte, verwirklichte sich nicht, stattdessen wird die personenbezogene Piratenhatz um den gebeutelten Farrante extrem beleuchtet, sodass solche Momente wie das Begraben seines alten Ichs fast schon zum weinen rührend sind. Selbst das Duo Farrante und Teufelskralle ist dafür ein grosser Faktor, punktet diese Konstellation des gierigen und böszynischen Altmeisters und dem charmanten Neupiraten mit ungemeiner Symphatie. Nicht zuletzt ist es der Wendepunkt in der Geschichte, als Teufelskralle unerwartet Farrante die Führung seiner Truppe überlässt und er von dannen zieht. In gemächlicher Nebenhandlung erleben wir den Bruder, der dann alsbald von der vermeintlichen Todesstätte seines Bruders erfahren muss, obwohl dieser als gutherziger Pirat die Weltmeere unsicher macht.

      Handwerklich ist das Alles beim Alten und gewohnt gut umgesetzt, Bava konzentriert sich allzu sehr auf seine gut gezeichneten Protagonisten und deren zwischenmenschliches drumherum. Die Kämpfe sind geschickt inszeniert, doch bisweilen trabt da schon dann und wann ein wenig Leerlauf durch, vorallem die Synchro einer Beteiligten raubt dann schon den letzten Nerv. Übrigens die gleiche Darstellerin, die in ersten Teil Livia mimte. Farrante versprüht fast schon den unwiderstehlichen Charme eines Johnny Depps, ohne natürlich dessen Klasse natürlich zu erreichen. Das macht aber auch so alles nichts, denn die gewissen Abenteuer seiner Truppe unterhalten so auch ungemein, zumindest an einem öden Samstagnachmittag ist das ein Film, den man sich bedenklos einpfeifen kann. Farrantes Schiff trägt übrigens den Namen seiner Frau Livia und als die Herren auf einem fremden Schiff Kakao mit Schiesspulver tauchen um damit am nächsten Tag die spanische Burg zu attackieren, dann darf ruhig mal unter lautem Getose, aufgrund der perfekt aufkommenden Action applaudiert werden.

      Man darf also gespannt sein auf Teil 3+4, die morgen zur perfekten Sendezeit auf Tele 5 laufen.

      Selten symphatisch inszenierte Piratenhast, die durchweg Spass bereitet.

      75%



      Corneros Rache:

      Nachdem der schwarze Engel mit seiner Piratenmannschaft die spanische Burg besetzte, der adeligen Sklavin zur Heirat verhalf und sie eine weitere Frau eines Indianerstammes retteten, macht sich der mittlerweile zu den Spaniern übergeschwappte Bruder Ippolito, der nun Captain Du Pont heisst, auf, den schwarzen Engel zu erhängen, ohne dabei in der Kenntnis zu sein, dass dies sein Bruder ist, nach dem er schon seit Jahren sucht. Doch eines Tages erfährt er von dem ehemaligen, mittlerweile erblindeten Teufelskralle von seinem Bruder und seiner neuen Existenz. Doch auch auf den Höfen der spanischen Regierung wandelt eine mysteriöse Existenz, mit Maske getarnt, entpuppt sich diese bald als jene Frau, wegen der der Streit der Brüder erst entfachte. Ist sie doch nicht tot? Wie wird sie sich rächen? Ihr Hass auf Ippolito ist grenzenlos, denn Ferrante alias schwarzer Engel hat die Indianerfrau, die er einst rettete geheiratet. Doch plötzlich treffen die beiden Brüder aufeinander. Der Hass steckt noch tief, und wie wird es weitergehen?

      Die dritte Episode bietet sich als weitere grosse Offenbarung auf, denn die mittlerweile eh schon durch zahlreiche Wendungen und Emotionen getränkte Tv Serie um die verhassten Brüder, fährt neue Wendungen auf und abermals ist das Alles aufgrund der vorangehenden Teile eine Wechselbad der Emotionen. Schwarzer Engel ist einem bisher derart ans Herz gewachsen, dass sein Ziel seinen Bruder zu töten auch jenes des Zuschauers wird, denn Ippolito mausert sich solangsam zum Untergebenen menschlicher Gräultaten, angebohrt von Macht und Übermut wohingegen Ferrante, mit dem Charme eines Johnny Depp den barmherzigen, cleveren und anderen Piraten mimt. Die Gehschehnisse dieser Brüdergeschichte sind maßgeblich fordernd für die allgegenwärtige Dramatik, auch wenn sicher die Abenteuer des Ferrante und seiner Piratenmannschaft im Vordergrund stehen.

      Alleine das Wiedersehen mit dem mittlerweile erblindeten Todeskralle bieten den Höhepunkt in der Story, und die Vermutung, dass sich hinter dem rachsüchtigen, maskierten Ritter des spanischen Hofes Livia befindet, offenbart sich als richtig, auch ohnehin hätte man das so irgendwie erwarten können. Seis drum, es ist eine Schande, das dieses ungewöhnliche, sehr gut erzählte und wendungsreiche Piratenabenteuer so noch nie in Deutschland seine Veröffentlichung fand, bietet sie doch durchweg kurzweilige Unterhaltung mit bodenständiger Story, symphatischen Charakteren und authentischen Kulissen, Kostümen und traumhafter Musik.

      Durch die dritte Episode, das Zusammentreffen der Brüder nach 15 Jahren und der Erkenntnis das Livia noch lebt, spitzt sich die ganze Dramatik absolut zu, vorallem weil die beiden auch wegen Aufeinandertreffung weiterhin getrennte Wege als neue Existenzen gehen. Die Vergangenheit ist vergessen, aber befeindet sind sie weiterhin. Er Pirat - Er Captain der verfeindeten Spanier. Doch das Ende der dritten Episode bietet eine Wendung, die so absolut schockierend ist. Was das ist, ist gewiss erst in Teil 4 zu sehen. Man darf nur hoffen und hoffnungsvoll abwarten, was uns die letzte Episode an Wendungen und Ergebnissen offenbart, ob Ferrante auf seine Livia trifft, sich die beiden Brüder versöhnen und was mit seiner neuen Frau Malina passiert. Die Hoffnung für Ippolito schein dahin, doch der Zuschauer weiss es ohnehin besser.

      78%


      Das Geheimnis der Kaziken:

      Nach den brenzligen Geschehnissen im dritten Teil der Miniserie zieht sich Ferrante auf die Insel seiner Indianerfreunde zurück, während Ippolito schwer erkrankt im Sterbebett weilt. Der spanische König und seine Tochter rachsüchtige Tochter Livia nehmen sich vor ihn zu beseitigen, während sie schon gleichzeitig davon erfahren, dass Farrante bei der Seeschlacht nicht ums Leben kam. Geldgierig zieht er mit seinen Truppen auf die Insel um Ferrante zu töten und den Schatz der Kaziken zu entnehmen. Doch Ippolito, der von den Vergiftungsversuchen des spanischen Königs erfährt, kann sich erretten, kommt zu Kräften und reisst auf die Insel mit, um seinem Bruder im Kampfe beizustehen. Doch die Begegnung der Brüder mit der mittlerweile starkt veränderten und rachsüchtigen Livia steht noch aus.

      Der letzte Teil dieser wunderbar inszenierten Piratenserie schlägt hierbei mitunter stark in actionlastige und bisweilen düstere Gefilde ab, liegt das Hauptaugenmerk indes auf der Rache der erstellten Livia, die alles dran setzt die beiden qualvoll zu töten. Insbesondere die Locations der Indianerinsel mit all seinen religiösangehauchten Kulissen verbreiten dabei schon atmosphärische Klasse, die Katakombenähnlichen Gänge mit ihren Skeletten und Götteranbetungsplätzen wissen da sicher zu gefallen. Aber das mag nicht der grösste Punkt dieses vermeintlichen Finales sein, auch wenn sich der Grossteil von "Geheimnis der Kaziken" dort abspielt. Die vierte Episode ist somit die Verschmelzung von Teil 3 und 4 und mitunter auch die wendungsreichsten und geschickt inszeniertesten Episoden. Tief reiht sich an Hoch, emotionale Szene reiht sich actionlastige Degenkämpfe und Kämpfe in den Wäldern der Insel. Das alles ist schon recht exzessiv, auch wenn Bava auf wirklich drastische Szenen, aufgrund FSK 12 verzichtet. Bisweilen fliesst da massentauglich der rote Lebenssaft, aber das mag in Anbetracht des Lebens in diesem herrlichen Spektakel nebensächlich sein.

      War man im zweiten und dritten Teil bemüht mit Eppilitor zu symphatisieren, offenbart sich der Wechsel zu den Spaniern als Vorgang um der Existenz seines Bruders besser auf die Schliche zu kommen, auch wenn es sein Ziel war, ihn, als Schwarzer Engel und Pirat zu töten. Doch nun, völliger Tatendrang und mit eisiger Wehmut im Herzen kämpft er um die Gunst seines Bruders und so ist man auch sehr dazu gewillt, fast schon zu weinen, wenn die beiden aufeinandertreffen. Das ist zwar alles recht absurder Kitsch mit dem nötigen Happy - End, aber seien wir ehrlich: Die vier Teile haben gefordert, die Wege der beiden waren interessant, genauso wie deren geistige Entwicklung. Und dabei ist es dann kein Wunder, wenn man das Ende feiert, als hätte man selbst in diesem Treiben mitgewirkt. Wenn mich ein Film dermaßen berührt, dass mir die Gänsehaut den Rücken runterläuft, dann muss da doch was dran sein. Und das in einem Werk von Lamberto Bava. Der Regisseur, der mir unter den italienischen Filmschaffenden am wenigsten zusagt.

      Unlogisch erscheint dabei nur die Erklärungen der entstellten Livia für ihre Rachegründe, die reichlich oberflächlich ausfallen. Aber sei es drum, sei der Grund für die Abenteuer der beiden noch so belanglos, Piraten der Karibik ist eine TV-Serie der besonderen Art die fesselt, unterhält, reichlich wendungsreich ist und emotional berührt. Und Teufelskralle ist auch wieder mit dabei. Samt Papagei und Piratenausrüstung. Herrlich.

      Fazit:
      Aufwändige aber genauso bodenständige Piratenserie mit reichlich Herzblut. Die Metamorphose von Piratenaction, Dramatik, Emotionen und reichlichen Wendungen macht aus diesem Abenteuer ein Geheimtipp, der gesehen werden sollte. Es macht einfach Spass, auch wenn bisweilen die Logik manchmal auf der Strecke bleibt und einiges an Klischees aufgefahren wird. Piraten der Karibik hätte wirkliche eine vernünftige und vorallem deutschsprachige DVD - Veröffentlichung, fernab des Free - Tv's verdient.

      83%

      1. : 77%
      2. : 75%
      3. : 78%
      4. : 83%

      = 313,25 / 4

      Gesamt: 78%

      [film]8[/film]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nezyrael ()

    • RE: Piraten der Karibik

      Kannte ich bisher nicht, macht aber nen schnieken eindruck, mal schauen ob der in der Videothek meines vertrauens zu bekommen ist.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • RE: Piraten der Karibik

      Original von tom bomb
      Kannte ich bisher nicht, macht aber nen schnieken eindruck, mal schauen ob der in der Videothek meines vertrauens zu bekommen ist.


      Diese vierteilige Mini - Tv Serie wurde bisher nur in der Niederlande veröffentlicht. Nicht mit deutschem Ton. Die Reihe lief nur mal im deutschen Fernsehen (Tele 5) vor knapp einem Jahr.
    • Es gibt auch eine italienische DVD und seit Februar eine deutsche DVD (FSK 12). Mir war auch so, dass er vor paar Wochen auch wieder bei das vierte oder Tele 5 lief. :5: Erstausstrahlung soll lt. wunschliste.de 1999 auf ProSieben gewesen sein.
      I know nobody's listening 'cos you're all looming, but I got a shot of hot rock 'n roll for you anyway... - KOKLA Red River Rock 'n Roll Request.
    • Original von Skilla
      Es gibt auch eine italienische DVD und seit Februar eine deutsche DVD (FSK 12). Mir war auch so, dass er vor paar Wochen auch wieder bei das vierte oder Tele 5 lief. :5: Erstausstrahlung soll lt. wunschliste.de 1999 auf ProSieben gewesen sein.


      Yes, yeah, danke der Information Skilla. Anna Falchi :44:
    • :3: nichts zu danken, wollte mich auch mal schlau machen und da es auch eine dt. dvd gibt werde ich mir den mal merken, die gibts garantiert irgendwo mal günstig. Das Vierte hat ihn im Juni tatsächlich ausgestrahlt, zumindest habe ich ein Datum zu einer Folge gefunden, deshalb kam es mir auch bekannt vor, weil ich damals einwenig davon gesehen hatte.
      I know nobody's listening 'cos you're all looming, but I got a shot of hot rock 'n roll for you anyway... - KOKLA Red River Rock 'n Roll Request.
    • Immer noch Lamberto Bavas bestes Werk.
    • Da hab ich ja noch nie von gehört. Direkt mal aufschreiben.
      I'm the cool dad. That's my thing. I'm hip. I surf the Web. I text. LOL: laughing out loud. OMG: Oh my God. WTF: Why the face? Um you know, I know all the dances to High School Musical so..

      [ Dienstag | 23:48 ] <Anyu> also wenn three fingers würstchen einen agenten hat, dann muss ich es mal anerkennend schütteln