Der Graf mit der eisernen Faust

    • Der Graf mit der eisernen Faust




      Originaltitel: Mystères de Paris, Les
      Herstellungsland: Frankreich, Italien
      Produktion: Paul Cadéac
      Erscheinungsjahr: 1962
      Regie: André Hunebelle
      Drehbuch: Eugène Sue (Roman), Diego Fabbri, Pierre Foucaud, Jean Halain
      Länge: ca. 100 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Kamera: Marcel Grignon, Jean Tournier
      Schnitt: Jean Feyte
      Budget: ca. -
      Musik: Jean Marion
      Darsteller: Jean Marais, Dany Robin, Jill Haworth, Raymond Pellegrin, Pierre Mondy, Alain Dekok, Georges Chamarat, Madeleine Barbulée, Renée Gardès, Guy Delorme, Catherine Brieux, Paul Cambo


      Inhalt:
      Der wohlhabende Graf Rodolphe de Sombreuil mischt sich als gewöhnlicher Arbeiter unter das Proletenvolk, denn nach einer Wettfahrt mit der Kutsche tötete er die Eltern Marie's, die er seitdem bemitleidet. Doch das Leben unter den normalen Bürgern gefällt ihm recht gut und findet wirkliche Freunde. Er lernt Marie kennen und lieben, doch als diese entführt wird und er an dem Tode seines Dieners beschuldigt wird, tun sich verzwickte Intrigen auf, hinter denen ein Nebenbuhlers des Grafen steckt. Es ist der Baron höchstpersönlich, der Marie selbst sein Eigen nennen möchte.


      Der wohlhabende Graf Rodolphe de Sombreuil mischt sich als gewöhnlicher Arbeiter unter das Proletenvolk, denn nach einer Wettfahrt mit der Kutsche tötete er die Eltern Marie's, die er seitdem bemitleidet. Doch das Leben unter den normalen Bürgern gefällt ihm recht gut und findet wirkliche Freunde. Er lernt Marie kennen und lieben, doch als diese entführt wird und er an dem Tode seines Dieners beschuldigt wird, tun sich verzwickte Intrigen auf, hinter denen ein Nebenbuhlers des Grafen steckt. Es ist der Baron höchstpersönlich, der Marie selbst sein Eigen nennen möchte und gewillt ist den Ruf vom Grafen zu schädigen.

      Der Graf mit der eisernen Faust ist mal wieder so ein hochkarätiger aber genauso unterschätzter, wie auch vollkommen unbemerkt unbekannter Abenteuerfilm, der mit Jean Marais (Fantomas) als Held und Graf noch eine Starbesetzung hat. Aber auch ansonsten braucht sich dieser Film keineswegs zu verstecken, denn dieses abenteuerliches Intrigenspiel, gespielt im Paris des späten 19.Jahrhunderts oder auch des frühen 20.Jahrhunderts ist facettenreich und schlichtweg kein blanker Abenteuerklopper, wie man vielleicht am etwas niveaulos naiven Titels erwarten würde. Klar, ehreinbringende Kloppereien, die unter den Absichten des Grafens geschehen gibt es genug, aber zwischendrin ist dieser liebevoll ausgestattete Kostümfilm ein recht herzerweichender, fast schon kitschig schöner Romantikfilm mit dem gewissen Gothicflair einer wunderschön abgefilmten Hammerverfilmung. Den besonderen Charme versprühen dabei natürlich die schönen Kulissen des Armenviertels Paris, das mit seinen schäbigen Schenken und heruntergekommen Häusern einfach ein schönes Bild abgibt. Das dann darunter noch ein versteckter Graf unter geheimer Mission unterwegs ist und sich als weltoffen entlarvt, macht das Ganze umso schöner, vorallem wenn sich so ein vermeintlich verweichtlicht vornehmer Graf in irgendeiner heruntergekommenen und siffigen Hinterstrassenkneippe boxt um die arme Marie vor den Klauen von Entführern zu befreien. Dass seine Absicht dabei nur ist, ihre Trauer über ihre toten Eltern zu besänftigen, was auch er Schuld war, ist dabei recht nebenrangig, denn der Graf wirkt als Prolet unter seinen neuen Freunden einfach nur zu freundlich und menschlich, all jene herzerweichende Szenen, in denen Marie und Rodolphe sich näher kommen versprühen dermaßen Charme, dass der flotte Wechsel zur vollkommenen Situationsänderung ins Gegenteil einfach nur stimmig sind. Denn während Marie wirklich entführt wird um in den dreisten Plan des Barons eingeführt zu werden, wird der Graf in sein feuchtkaltes Grab geschickt, welchem er natürlich entkommt. Von Anfang bis Ende ist der Film begleitet von einem guten Spannungsaufbau, das komplette Drehbuch überrascht in seinem vollkommenen Wendungsreichtum und ohnehin ist die ganze Inszenierung mit seinen guten Darsteller und verschiedenen Charakteren einfach bloss exzellent. Das Ende bietet derweil gnadenlos spannende Machtwechsel, sollte aber klar sein, dass ein Happy - End Pflicht sein wird.

      Fazit:
      Schönes, stimmiges, liebevolles und vorallem authentisches Abenteuer mit viel Herzblut und einem Drehbuch, das routinierter und unterhaltsamer nicht sein kann. Kann man neben seiner Free - TV Verramschung sicher öfters sehen, sollte man auch, denn der Graf mit der eisernen Faust ist eine unentdeckte Perle des italenischen Kinos. Dazu noch mit einem Protagonisten, der in seine Rolle nicht hätte besser passen können.

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