Die Kavaliere vom schwarzen Schwert

    • Die Kavaliere vom schwarzen Schwert



      Originaltitel: Cavaliere dalla spada nera, Il
      Herstellungsland: Italien
      Erscheinungsjahr: 1956
      Produktion: Fortunato Misiano
      Regie: Luigi Capuano, Ladislao Kish
      Musik: Carlo Innocenzi
      Freigabe: FSK 6
      Länge: 82 Min.
      Darsteller: Steve Barclay, Marina Berti, Otello Toso, Fulvia Franco, Nerio Bernardi, Eva Vanicek, Luigi Tosi, Carlo Tamberlani, Enzo Fiermonte, Piero Palermini, Pietro Pastore


      Inhalt:
      Der schönste Tag in ihrem Leben wird für die Comtesse Laura zu einem Alptraum. Vor der Kirche wird ihr Ehemann, der Graf Montefalcone von einem Pfeil getroffen und tödlich verletzt...



      An dem Tag als die Comtesse Laura heiratet, wird ihr Ehemann vor der Kirche von unbekannten Mördern umgebracht. Seitdem ist sie mit der Wahl eines Mannes sehr vorsichtig und das einzige Anzeichen für den Mörder ist ein Kristall, der an einen Degen gehört. Doch da ist noch der Kavalier mit dem schwarzen Degen, der alle Unholde in der Nähe der Gräfin in die Weite schlägt. Wer ist der geheimnisvolle Kavalier mit der Maske und dem schwarzen Degen. Der Mörder selbst? Ein Schlossbewohner oder jemand ganz anderes?

      Ehrlich gesagt präsentiert sich dieser unbekannte Abenteuerfilm aus italenischen Landen unwahrscheinlich routiniert und anfänglich sogar recht harmonisch und simpel strukturiert, doch der mindere Bekanntheitsgrad kommt sicher nicht von ungefähr. Denn bereits in der entscheidenen Szene, in der der Mann vom unbekannten Killer getötet wird, offenbart sich uns schon der grosse Mankel des Filmes. Der Regisseur lässt jedes Gefühl von Timing und Tempo vermissen, so dass der Mord und die fortlaufenden Szenen um den Mord zum banalen Akt werden. Das sich dann jene Szene in 5 Minuten abspielt mag nicht das Schlimmste sein, nein, eher wie sie sich abspielt. Die vollkommene Gleichgültigkeit des Plots und der bisweilen recht schäbig agierenden Darsteller lässt keinerlei Feingefühl für Spannung und Dramatik zu, es scheint, als müsste man diesen Teil der Geschichte schnellstmöglichst überwinden, denn handeln tut es sich ja hier um Kavaliere vom schwarzen Schwert. Achtung Mehrzahl im Titel, doch freilich gibt es bloss einen Kavalier. Den Anfang kann man sicher noch verzeihen, sofern man denn Fan von harmonisch wunderschön abgefilmten Schlössern und Gärten ist. Daran kann man sich sicher nicht sattsehen, aber ab dort trabt der Film auf der Stelle. Nicht nur, dass der Zuschauer ohnehin weiss wer der Mörder ist und somit eh jegliche Spannung genommen wurde, weiss man durch gewisse vordergründige Charakterzeichnung auch schon, wer sich hinter dem sagenumwobenen Kavalier steckt, der alsbald die Gräfin küsst. Die Gräfin hingegen ist ihm bereits verfallen, soviel Heldentum muss belohnt werden, ist ja klar. Der komplette Film mag zwar in seiner Inszenierung durchaus zugefallen, aber das Drehbuch und der Sinn des Films ist so löchrig wie der löchrigste Käse. Gewiss hat er da so seine charmanten und auch humoristischen Szenen, aber insgesamt gesehen doch mit vielen Längen und überaus vielen Füllszenen gestraft, sodass jede Unterhaltung auf der Strecke bleibt. Auf der Strecke bleiben indes auch Symphatiefiguren, auch wenn eben gewissem Schlossbauern Marco genug Raum gelassen werden. Marco = Kavalier verstehst?

      Fazit:
      Absolut substanzloser und vorhersehbarer, schlecht getimter aber immerhin gut gefilmter Abenteuerfilm mit tollen Kulissen und Kostümen. Aber durchweg ein Fall für die Hinterbank. Filme dieser Sorte gibts genug und insofern ist es kein Wunder, dass meine Bewertung die Erste ist. Abenteuer ohne wendungsreichen bzw. spannungsreichen Plot, dass Drehbuch ist eh ein Fall für die Tonne.

      42%