Originaltitel: Killer Fish
Herstellungsland: Brasilien, Großbritannien, Italien, USA
Erscheinungsjahr: 1979
Produktion: Enzo Barone, Olivier Perroy, Alex Ponti, Turi Vasile
Regie: Antonio Margheriti
Drehbuch: Michael Rogers
Kamera: Alberto Spagnoli
Schnitt: Roberto Sterbini
Musik: Guido De Angelis, Maurizio De Angelis
Spezialeffekte: Riccardo Pallottini, Augusto Possanza, Waldomiro Reis
Länge: ca. 97 Min.
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Lee Majors, Karen Black, Margaux Hemingway, Marisa Berenson, James Franciscus, Roy Brocksmith, Dan Pastorini, Frank Pesce, Charles Guardino, Anthony Steffen, Fábio Sabag, Jorge Cherques
Deutsche DVD Fassung: 25.03.2013
Mediabook (inkl. Blu-Ray): 29.05.2020
Inhalt:
Nach einem Raub an Diamanten verstecken die Gauner ihre Errungenschaft in einem See und warten 2 Monate um sie dann wieder einzuholen, nachdem Gras über die Sache gewachsen ist. Der Anführer der Bande ist aber misstrauisch gegenüber seinen Mitarbeitern und lässt erstmal ein paar Piranhas im See frei. Während der Bergung des Schatzes bekommt jedoch das Boot ein Leck und das Vorankommen nicht mehr möglich. Was also tun? Durch den See voller Piranhas an Land schwimmen, oder langsam untergehen?
Trailer:
Als inoffizielles Sequel zum im gleichen Jahr erschienenen amerikanischen Originals Piranhas, ist Die Rache der Killerfische schlichtweg schlechter als sein Quasivorbild. Denn auch wenn Antonio Margheritis (Asphalt - Kannibalen, Schloss des Grauens) Plagiat handwerklich ein recht gehobenes Filmwerk ist, ist das im Vergleich zum indirekten Vorgänger einfach zu wenig, um überhaupt als Film punkten bzw. unterhalten zu können.
Zahlreiche, vorallem ellenlang belanglose Dialoge der uninteressanten Gaunercharaktere verderben dabei die recht stimmige Suppe, denn die Kulisse der brasilianischen Tropen hat da schon so ihren verträumten, verführerischen und atmosphärischen Reiz, aber in Anbetracht des Titels sind die zwischenmenschlichen Konflikte eher belanglos, bis nervig, vorallem weil wahre Tierhorrorkost in Form von Piranhas auf sich warten lässt. Und das sogar wahrlich lange, bisweilen zu lange um als erwarteter Italotierhorrortrash mit bissigen Piranhas niveaulos unterhalten zu können. Dabei entpuppt sich das Drehbuch eher als simpler Krimi ohne nennenswerte Höhepunkte, versteift sich zu sehr in seinen Charakteren und deren Falschheit. Das mag ja in einem biederen Krimi interessant sein, denn die Charaktere sind bisweilen recht tief und brauchbar gezeichnet, jedoch zu keinster Zeit symphatisch oder brauchbar um als Identifikationsfiguren gelten zu können. Schlichtweg gesagt ist das Drehbuch wirr und substanzlos, ein roter Faden in der Story existiert dabei leider selten, vorallem weil er ohnehin mit vielen unterschiedlichen Handlungssträngen extrem chaotisch wirkt.
Und auch wenn der Film nahezu eine Stunde extrem gähnend vorranplätschert, wissen die extrem mit Spannung erwarteten Piranhaszenen zu gefallen. Zumindest ist das nicht der totale Totalflop wie im kläglich unsäglichen Piranha (1972), der schlichtweg keine einzigen fleischfressenden Fischlein aufzuweisen hatte. Die Attacken sind zwar indes recht simpel und durchschaubar inszeniert (zuckelndes Fischlein an Objekt, Einsprühen von Kunstblut), sind aber aufgrund ihrer stellenweise aufkommenden Unbeholfenheit recht stimmig anzusehen. Extrem blutig wirds dabei nie, allerhöchstens mal blutverfärbtes Wasser und paar effektarme Wunden. Also typisch in solchen Tierhorrorfilmen, die aufgrund ihrer tatsächlich titelgebenden Monster eben schonmal grundlegend keinen grossen Platz für inszenatorische Überleistungen darstellen. Was solls, die paar Realaufnahmen von paar Piranharudeln, die dann und wann mal unter Einklang trashiger Synthiemucke eingeblendet werden, machen das Ganze auch nicht gruseliger, zumindest mal der Ansatz, oder der Versuch dem Titel gerecht zu werden. Das wirkliche Drama oder der Horror steckt aber bisweilen eher in der Endszene auf hoher See, denn die Location des sinkenden Kutters umgeben von gefräßigen Piranhas, könnte so auch in zb. in Open Water vorkommen (wäre wohl auch spannungsfordender für jenen Film gewesen). Aber allzu dramatisch ist das dann doch wieder nicht, schliesslich ists dann eh egal, welcher der deppichen Ekelcharaktere den verdienten Tod findet.
Fazit:
Belangloser, bisweilen träger Piranhahorror von Kult & Vielfilmer Margheriti, der inhaltlich zu dialoglastig und in seinen Horrorszenen zu unbeholfen ist. Lieber zum offiziellen Sequel, oder dem Original greifen.
42%