Tales of Frankenstein (Kurzfilm)

    • Tales of Frankenstein (Kurzfilm)





      Originaltitel: Tales of Frankenstein
      Herstellungsland: Großbritannien, USA
      Erscheinungsjahr: 1958
      Produktion: Michael Carreras
      Regie: Curt Siodmak
      Kamera: Gert Andersen
      Schnitt: Anthony DiMarco
      Drehbuch: Curt Siodmak
      Länge: ca. 27 Min.
      Darsteller: Anton Diffring, Don Megowan, Richard Bull, Ludwig Stössel, Helen Westcott


      Inhalt:
      Doktor Frankenstein möchte seine fehlerhafte Kreatur perfektionieren, die er zuvor austestete. Doch um die unkontrollierbare Kreatur menschlich zu machen, braucht Dr. Frankenstein ein gutes Gehirn. Da kommt ihm das Paar gerade Recht, die bei Dr. Frankenstein für eine Behandlung an dem todkranken Mann anfragen.


      Frankensteins Mottenkiste

      Frankensteinverfilmungen gibts viele, immergleiche Frankensteinverfilmungen gibts wie Sand am Meer, doch nur wenige kommen an die Klasse des Originales mit Boris Karloff von 1931 heran, auch wenn man bedenken muss, dass der Stoff sogar schon im Jahre 1910 recht impulsant seinen Ursprung in einem Kurzfilm fand. Warum der Frankensteinstoff gewiss so viele Nachempfindungen fand, liegt sicher in der Tatsache, dass die Grundidee der Geschichte für damalige Horrorverhältnisse revolutionär war, gilt die Darstellung des verrückten Wissenschaftlers mit jeder Absicht den Tod zu überwinden als legendär, und gemein hin, war es diese Charakteristik des Doktoren konträr zu dem erschaffenden Wesen, welches sich in seiner neuen Existenz selbst als makaberes Monster sieht.

      Doch das grösste Problem der meisten Verfilmungen liegt in der Problematik, dass viele Geschichten einfach bloss kopieren, ohne dabei eigene Höhepunkte zu setzen, und versagen dabei, mit ihrer dreisten Kopie in Spielfilmlänge bei dem gewohntem Zuschauer ohne weiteres. Tales of Frankenstein, zu seinem Erscheinen als Pilotfilm erschienen, geht dort andere Wege, bündelt er die typische Geschichte von Zeigen der Bastelei an dem Monster mitsamt den ganzen Laborrequisiten, bis hinzu der typischen Paargeschichte mit dem totkranken Mann, indem Frankenstein das nächste Opfer für sein gescheitertes Projekt sieht. Tales of Frankenstein ist also ebenfalls einer dieser immergleichen Verfilmungen, hat aber den Vorteil, dass die ganze Choose auf 27 Minuten gebündelt ist.

      Dabei sind zwar gezielte Charakteristiken Fehlanzeige, aber immerhin kommt die notwendige Dramatik um den zu sehr angespornten, rücksichtslosen und kalten Professors durch, somit das zumindest authentisch wirkt. Der Konflikt des Monsters, der schockierten Frau und dem Doktor ist dabei nur allzu typisch, wird in Bildern festgehalten, die man gerne als atmosphärisch und stimmig bezeichnet, wozu auch sehr typisch 50er Horrormäßig der Score beiträgt, der sehr nach Night of the living dead (1968) klingt. Das ist dabei aber bloss das einzigst kuriose, denn das Monster an sich wird gut in Szene gesetzt, sieht sein Gesicht typisch Karloffmäßig aus, Mimik und Gestik passen da auch ohne weiteres, um nicht in Lächerlichkeiten abzudriften.

      Fazit:
      Unbekannter Pilotkurzfilm um den Frankensteinstoff, der recht typisch agiert. Kann man sehen, wenn man absoluter Frankensteingeek ist, vorallem weil die 27 Minuten nicht wirklich langweilen.

      PS: Film ist Public Domain, kann übers Internet kostenlos abgerufen werden und ist in der USA in einer 50 Movie Collection erschienen. Für Freunde klassischer Horrorfilme ist das jedenfalls der Tipp schlechthin.

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