Originaltitel: Voyage dans la lune, Le
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 1902
Produktion: Georges Méliès
Regie: Georges Méliès
Kamera: Michaut, Lucien Tainguy
Schnitt: Georges Méliès
Drehbuch: Jules Verne & H.G. Wells (Romane), Georges Méliès
Länge: ca. 14 Min.
Darsteller: Victor André, Bleuette Bernon, Brunnet, Jeanne d'Alcy, Henri Delannoy, Depierre, Farjaut, Kelm, Georges Méliès
Von diesem legendären Science Fiction Kurzfilm aus dem Jahre 1902 existier eine spanische, französische und amerikanische DVD.
Inhalt:
Eine Gruppe von Menschen macht sich auf den Weg zum Mond. Dort treffen sie auf seltsame Einwohner.
Als das Filmemachen noch in den Kinderschuhen steckte, fertigte ein Regisseur diesen visuell bahnbrechenden Kurzfilm über die Reise zum Mond. Knapp 70 Jahre vor der ersten Reise zum Mond (wir erinnern uns: 1969 Neil Armstrong), muss dieses kurze, bildgewaltige und vorallem effektreiche Filmchen ein wahrer Garant für runterfallenende Kinnladen gewesen sein. Zwar bekommt man in den ersten 5 Minuten bloss eine Horde hyperaktiver Menschen zu Gesicht, die in einem mit astrologischen Werkzeugen überhäuften Raum umherhampeln und rumdiskutieren, aber die fantasiereiche Darstellung der damaligen Ansicht des Mondes ist einfach nur herzlich. Allein die einfache Idee, dass man mit einem überdimensional grossen Fernrohr als Abschussmittel auf den Mond gelangt ist unterhaltsam ohne Ende.
Zumindest aus heutiger Ansicht, aber vorallem auch hochinteressant, da man zu dieser Zeit keinerlei Informationen über den Mond und schonmal gar nicht über die Raumfahrt hatte. Dabei ähnelt das Raumschiff schon vage an heutige Raumfahrtgeschosse, hierbei ähnelt es aber doch eher einer Patrone eines Kleinkalibers. Die Effekte, wie die Raumkapsel abgeschossen wird und auf den mit Gesicht gekennzeichneten Mond landet sind wundervoll dargestellt, ohnehin arbeitet der Film mit wunderbar detailreichen Hintergründen. Kulissen gibt es indes eher weniger, ausser die Höhle im inneren des Mondes, die vorzüglich mit Pilzen ausgestattet sind.
Aus diesen übergrossen Pilzen befördern sich dann die Mondbewohner, die hier eher aussehen wie primitive Kannibalen aus schlechten 80er Streifen. Der gesellschaftskritische aber auch wissenschaftlich interessierte Aspekt, den dieser Film dabei geht, lässt schon damals erahnen, wie unerschrocken das Interesse daran sein müsste auf dieser Erde nicht allein zu sein. Dabei fährt der Film mit seiner Darstellung sicher gewisse Parallelen auf, ingesamt ist Die Reise zum Mond ein zeitloser Höhepunkt filmisches Schaffens und einfach bloss sehr interessant zu Sehen.
Fazit:
Ein kleiner Meilenstein der Filmgeschichte.