Tanz der Skelette (Kurzfilm)

    • Tanz der Skelette (Kurzfilm)




      Originaltitel: Skeleton Dance, The
      Herstellungsland: USA
      Erscheinungsjahr: 1929
      Regie: Ub Iwerks
      Länge: ca. 6 Min.
      Darsteller: n/a


      Inhalt:
      Ein abgelegener Friedhof: Katzen und Hunde und anderes Getier halten ihren abendlichen Gejammer und Gebelle ab und stören dabei die Todesruh. Die Skelette stehen von den Toten auf und halten unter Einklang der Tiere ihre eigene mitternächtliche Tanzchoreographie ab. Ein Musikstück des Grauens, dass jeden Menschen abschrecken soll.





      Dieser animierte 6 minütige Kurzfilm von Walt Disney (!!!) entstand im Jahre 1929 und findet sich in der Reihe "A silly Symphony" wieder, die aus reihenweisen kurzer Musikfilme besteht. Dieser geschickt animierte Kurzmusikfilm ist zwar in keiner Weise gruselig, aber in allen Belangen liebevoll unterhaltsam. Der Zeichenstil ist zwar düster, der Friedhof gibt ein gut detailiertes Bild ab, die Erscheinung der Skelette oftmals eindringlich böse, aber in Bewegung zu der Musik entfacht sich der wahre Witz dieses kleinen Filmchens. Wenn das eine Skelett mit den Oberschenkelknochen eines anderen auf den Rippen rumtrommelt, dann mag das schon mal lustig aussehen, vorallem ist es für das Erscheinungsjahr angenehm schwarzhumorig. Lustig und bizarr auch die pompösen Klänge zu diesem lustigen Mitternachtskonzert von Katzen, Eulen und den 4 Skeletten, und wenn der Hahn in Morgesröte kräht, dann ist es für die Skelette fast zu spät.

      Fazit:
      Geschickt animiertes Gruselmitternachtskonzert mit knochigem Beilag. Liebevoll gezeichnet und wirksam vertont. Sehr schön.

      73%
    • Für die damalige Zeit echt ein Hammer! Der Sound unterstützt die Schwarzhumorigkeit hier bestens. Im vergelcih zu heutigen Animefilmen sogar besser und nicht so völlig überdreht oder langweilig. Am lustigsten empfand ich den Gockel dann gegen Ende. Ein richtige Partyfilm! :5:

      [film]8[/film]

      [bier]9[/bier]
    • Oh, den habe ich lange nicht mehr gesehen!!! Danke Fun!!!

      Nostalgiepunkte [film]10[/film]
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • Original von Samazone
      Danke Fun!!!


      Gern geschehen, Samazone.
    • Als offizielles Mitglied der europäischen Totentanzvereinigung e.v. gebe ich jetzt mal meinen Senf zu diesem Film hinzu^^

      Dieser Film setzt sich mit der Thematik des Totentanzes auseinander und repräsentiert hier einen der ersten Animationsfilme die sich mit diesem Thema befassen. Vor ihm gab es noch die Filme "Le squelette joyeux" der Gebrüder Lumière aus dem Jahre 1898 und den Film "Le Palais des mille et une nuits" von Georges Méliès aus dem Jahre 1905. Dazu kommen noch einige andere Filme die jedoch nicht animiert waren.
      Schon zu Beginn zeigt der Film ein typisches Motiv des Totentanzes. Er beginnt nicht auf einem normalen Friedhof, sondern auf einem mittelalterlichen Kirchhof. In diesem Ambiente gibt es sehr viele Totentanzszenen und dort hat man sie in einigen Fällen auch vorgefunden (Berühmt ist auch heute noch der monumentale Totentanz in dem Karner von Metnitz). Die gruselige Stimmung die allerdings durch dieses Ambiente erzeugt wird, wird jedoch schnell wieder beseitigt, sobald das erste Skelett auftaucht und der Tanzreigen beginnt. Schlacksig und absurd bewegen sich die Toten über den Krichhof, immer zu einigen Kunststückchen bereit. Dazu werden sie auch Resepktlos gegenüber den lebenden Kreaturen indem sie sie als Musikinstrumente benutzen. Das ganze endet erst, als die Sonne aufgeht und die Partynacht somit ihr Ende nimmt...

      Der Film steht ganz in der Tradition der alten Totentänze. Der Tanz war jeher ein Ausdruck der Lebendigkeit und des Glückes und die Bilder in denen der Tod die Sterbenden tanzend ins Jenseits geleitet wurde immer als eine Art "Perversion" des Tanzes gesehen. Tanz bedeutet Leben, Freude und Erotik, nicht umsonst hat die Kirche jede Kunstform in ihre Liturgie einfließen lassen, nur den Tanz hat sie aussen vor gelassen. Er war zu lasterhaft. Der tanzende Tod war eine Herrausforderung und eine Provokation.
      Das gibt dieser Film gut wieder. Das respektlose Verhalten der Knochenmänner und die Albernheit mit der sie auf dem geweihten Ort auftreten ist grandios!

      Für jemanden der sich mit dieser Thematik auseinandersetzt ist dieser Film eine kleine Offenbarung!

      [film]10[/film]


      "das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013
    • Gefällt mir jedenfalls um Lichtjahre besser, als der neuerliche 3D Animine Müll.
    • Stimme ich dir zu. Diese alten, handgemachten Filme haben einen Charme den die heutigen nicht mehr ausstrahlen...


      "das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013