Godzillas Todespranke

    • Godzillas Todespranke



      Originaltitel: Taekoesu Yonggary
      Herstellungsland: Japan, Südkorea
      Erscheinungsjahr: 1967
      Regie: Ki-duk Kim
      Drehbuch: Ki-duk Kim, Yun-sung Seo
      Musik: Jeong-geun Jeon
      Kamera: In-jib Byeon
      Spezialeffekte: Kenichi Nakagawa
      Darsteller: Oh Yeong-il, Nam Jeong-im, Lee Soon-jae, Moon Kang, Lee Kwang Ho
      Länge: ca. (US- Fassung: 80 Min / DEU - Fassung: 66 Min.)
      Freigabe: FSK 12 (CUT)

      Inhalt:
      Nach Atombombentests kommt es nahe der Hauptstadt Seoul zu Erdbeben. Die Erdoberschichten verschieben sich, die Häuser stürzen ein und schon bald muss man herausfinden, dass sich hinter den grossen Zerstörungen die angebliche Sagengestalt Yongary befindet. Yongary, ein 10 Meter grosses Echsenmonster, ist natürlich erst mal stinksauer und zerstört willenlos die Städte. Doch ein Wissenschaftler sucht nach einer Lösung.



      Der deutsche Titel Godzillas Todespranke dieses 1967 erschienenen Titels dient lediglich zu Marketingzwecken, denn im Original stammt dieser Film nicht von Ishiro Honda sondern von dem Koreaner Kim Ki-Duk und wird dort als Yongary - Das Monster aus der Tiefe umworben. Dieses Plagiat ist ähnlich wie das Original von 1954 eine reine trashige Zerstörungswut von Modellstädten und bietet neben diesen Orgien wohl nicht viel mehr. Optisch ist Yongary ein ähnliches Monstrum wie der klumpfüssige Godzilla, mit glühendem Stachel auf der Schnauze und seinen grossen Augen sieht er allerdings wesentlich symphatischer aus als der Dornenbesetzte Godzilla. Und Yongary kommt aus den Untiefen der Erde während Godzilla in den Untiefen des Meeres beheimatet ist. Soweit zu den grundlegenden Unterschieden, die ja so eigentlich keine sind. Ferner wird halt eben das gleiche Grundgerüst aufgefahren, wie in den unzähligen Sequels, Plagiaten und Teilen davor bzw. auch danach. Irgendwann kommt halt das Monster zum Vorschein, der Ausnahmezustand wird ausgerufen, die Massen schreiten in Panik und ganz ausgeschlafene Wissenschaftler suchen nach einer Lösung. Also das Rad wird auch bei diesem Teil nicht neu erfunden und so beschränkt man sich auch mal wieder hier auf die Zerstörung von schön augearbeiteten Papp und Plastikstädten. Und auch hier unterhält das wunderbar, vorallem weil es in seiner Inszenierung und Umsetzung noch billiger, trashiger und simpler erscheint wie in Ishiro Hondas Streifen. So kann man stellenweise schon sehr arg erkennen, dass sich hier ein Mensch in Echsenkostüm durch die Prärie schleicht. Ein Unterfangen, was den Godzillafilmen weitesgehend verwehrt blieb. Schön auch zu sehen, wie reales fahrendes Auto und Yongarys Riesenfüsse auf einer Szene gleichzeitig erscheinen. Da hatte man wohl vergessen, dass Yongary ein grüngrauens Monstrum ist, stattdessen stehen da bloss orangenfarbene Klumpen rum, die wohl Fuss und Bein darstellen sollen. Doch nicht nur das ist der einzig grosse Trashfaktor dieses Filmes, so ist des Rätsels Lösung das Monstrum zu besiegen eine Ammoniakpulvermischung. Klar, warum auch nicht. Erscheint doch logisch, bei einem Urzeitwesen, das aus dem Erdkern kommt, sich von Erdöl ernährt und Feuer speihen kann. Lustig auch zu sehen, wie Yongary vereinzelt rumsteht und sich füchterlich zu kratzen beginnt, da er von dem Ammoniak besteubt wurde. Herrlich putzig und in dem Falle einfach bloss noch unfreiwillig komisch. Aber wenn die Firma Marketingfilm das Ganze schon auf ihrer DVD als trashig - kultige Unterhaltung anwirbt, wundert mich gar nichts mehr. So ist es auch unschwer abzusehen, dass die Darsteller allesamt ultrablass bleiben und ihren Handlungen naiver nicht sein könnten. Insgesamt ist wohl hier jede Art von menschlicher Logik abhanden gekommen, doch das stört auch weniger, denn vordergründig erwartet man bei einem solchen Film das ohnehin nicht. All das indirekte Anprangern an atomare Tests und wissenschaftliche Folgen geht da natürlich auch gnadenlos unter, aber das ist eben ein Faktor, der bei einem japanisch - koreanischen Monsterfilm Pflicht zu sein scheint.

      Fazit:
      Effektvoller und vorallem kurzweiliger Godzillaableger, der noch weitaus trashiger als sein Vorbild daherkommt. In der deutschen Kinofassung angenehm kurzweilig und sogar spannend, aufgrund kurzer 65 Minuten Spieldauer. Wer aber nach dem Original schon genug hatte, sollte diesen millionsten Ableger meiden. Für alle anspruchslosen Godzillafans eine wohltuende Bereicherung, in Sachen Trash und unfreiwilliger Komik.

      67%

      [film]7[/film]

      [bier]10[/bier]
    • Den habe ich auch in meiner Sammlung (als "Godzillas Todespranke"). Netter Monster-Trash. Zwar offenbar stark gekürzt aber dafür fast mit dem originalen deutschem Intro (bei mir steht im Film selber "Monster des Schreckens"). 7.5/10
    • Godzillas Todespranke



      Originaltitel: 대괴수 용가리
      Herstellung: Südkorea, 1967
      Regie: Kim Ki-duk
      Darsteller: Oh Yeong-il, Nam Jeong-im, Lee Sun-Jae, Kang Moon, Lee Kwang-ho, Cho Kyoung-min
      Genre: Fantasy, Kaiju
      Laufzeit: ca. 65 Min. (Deutschland)
      Freigabe: Deutschland: FSK 12
      Kinostart: 13.08.1967



      Veröffentlichungen:

      DVD Deutschland: 29.08.2004 (Marketing) - Als: Yongary - Das Monster aus der Tiefe
      DVD Deutschland: 20.10.2006 (CMV) - Als: Godzillas Todespranke
      DVD Deutschland: 21.11.2012 (CMV) - Als: Godzillas Todespranke - Kleine Hartbox
      DVD Deutschland: 01.03.2013 (TB Productions) - Als: Yongary - Das Monster aus der Tiefe

      Inhalt:

      Die Chinesen machen an der Grenze zu Korea irgendwelche Bombentests. Plötzlich mehren sich Erdbeben in Korea. Das eigenartig ist aber, dass diese nicht stationär sind, sondern sich schnell in Richtung Seoul bewegen. Schnell wird klar, das es sich hier nicht um ein Naturschauspiel handelt sondern um ein Wesen, welches in Sagen, Yonggary genannt wird. Da mn nicht daran glaubt, dass die Wissenschafft hier weiterhelfen kann, setzt man das Militär ein. Doch können Panzer und Raketen das Riesenmonster aufhalten?

      Meine Meinung:

      In Deutschland in der "Godzilla" Filmreihe einsortiert, handelt es sich bei Godzillas Todespranke, nicht um einen Beitrag aus Japan sondern um einen Vertreter aus Südkorea. Naja, was solls. Der geneigte Kaiju-Schauer aus den 70ern, hat sicherlich gemerkt, dass der vermeintliche Godzilla zwar vollkommen anders aussieht, das er aber nicht aus Japan kommt bestimmt nicht. Auch sonst kommt einen "Taekoesu Yonggary" wie ein billiger Abklatsch unserer aller Lieblingsechse aus. Also was hätten wir da:

      - Atomtest? Check!
      - Militär welches sich um das Monster kümmert? Check!
      - Eine Person im Gummikostüm? Check.
      - Miniaturhäuser und Spielzeugautos? Check!
      - Monster verwüstet Teile der Hauptstadt? Check!

      Also was möchte man mehr? Eine ausgeklügelte Story? Ich glaube nicht. Auch wenn man in der koreanischen Originalfassung, die knapp 80 Minuten ging, eine hatte, so muss man sich in der deutschen Synchronisation mit einer verstümmelten "internationalen" Fassung zufrieden geben. Die deutsche DVDs von Marketing und CMV enthalten zwar die längere, fast 80 Minütige US Fassung, jedoch nur in englisch und ohne Untertitel. Englische Synchronisation auf asiatische Filme, sind mir immer ein Graus, obwohl ich sagen muss, das sie bei kurzen reinzappen, gar nichtmal so übel klang. Da ist man um einiges Schlechteres gewöhnt. Die originale 80 Minuten Fassung aus Korea soll ja angeblich verschollen sein, nachdem man sämtliches Material für eine internationale Fassung über den großen Teich verschifft hat.
      Nun aber zu Yonggary selber. Das Design gefällt mir ganz gut, auch wenn das Horn, welches er auf der Nase trägt, ein wenig gewöhnungsbedürftig aussieht. Aber wenn Augen und Horn anfangen zu leuchten ist es ein schön anzusehender Effekt. Die Miniaturen die Yonggary zerstört, sind allesamt schön anzusehen und stehen der japanischen Kleinbaukunst in nichts nach. Alles in allen haben wir hier einen koreanischen Kaiju der sich in die Welle seiner japanischen Pendaten wirft, dabei aber auf Eigenständigkeit verzichtet, jedoch durch seine, in Deutschland, recht kurze Laufzeit und guter Monsteraction zu unterhalten vermag.

      Die Qualität der (Marketing) DVD ist jedoch unter aller Sau. Das Bild wechselt ständig die Qualität. Und durch Filmrisse und sonstigem Geschneide wird so mancher Dialog verschluckt. Dies merkt man hauptsächlich am Ende. Diesen Umstand aber direkt af Marketing zu schieben, ist vielleicht unfär. Es wäre ja möglich, das man zu diesem Zeitpunkt nichts besseres rausholen konnte aus dem vorliegenden Material.

      Trailer: