Originaltitel: Hole, The
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Nick Hamm
Produktion: François Ivernel, Bill Shephard, Jeremy Bolt, Lisa Bryer, Andrea Calderwood, Pippa Cross
Drehbuch: Ben Court (Roman), Caroline Ip, Ben Court
Kamera: Denis Crossan
Schnitt: Niven Howie
Musik: Clint Mansell
Budget: ca. 4.158.370 £
Länge: ca. 98 Min.
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Thora Birch, Desmond Harrington, Daniel Brocklebank, Laurence Fox, Keira Knightley, Embeth Davidtz, Steven Waddington, Emma Griffiths Malin, Jemma Powell, Gemma Craven, Anastasia Hille, Kelly Hunter
Inhalt:
Ein blutüberströmtes Mädchen läuft die baumbesetzte Schulallee entlang. Überall Vermisstenanzeigen von 4 jungen Schülern. Dann die ruckartige Aufklärung. Über das Wochenende, in denen die Schule zu einem Ausflug unterwegs war, begeben sich 4 Jugendliche, Liz, Franky, Mike und Geoff mithilfe von Martin, einem streberhaften Aussenseiter, verbotenerweise in einen unterirdischen Bunker um dort ausgelassen Party zu feiern. Niemand weiss dort von ihrem Aufenthalt, ausser Martin, der den Schlüssel zu der Grube hat. Die grosse Chance für Liz, sich ihrem Schwarm Mike nähern zu können, doch als die Frist abläuft und Martin die Luke nicht öffnet beginnt der Kampf um ihre Nerven, deren körperliche Verfassung und der Kampf gegen die Isolation und Ausweglosigkeit. Oder ist dass doch alles bloss der hoffnungslose Versuch einer der Beteiligten Aufmerksamkeit zu bekommen?
Als ich damals The Hole das erste Mal sah, war ich nervlich am Ende zu Ablauf des Abspanns. Ein solcher wendungsreicher und intensiver Streifen kam mir selten zu Gesichte. Ähnliche Angst verspürte ich seinerzeit bloss bei deutschen Psychothrillern wie Anatomie, doch was sich hier an Horrorvorstellungen durchringt ist der kaltpackende Wahnsinn. Und dabei zeigt sich der Streifen Anfangs so unverhofft vorhersehbar, denn rein psychologisch gesehen hatte man die Absichten des Martin, der die Jugendlichen dort unten einsperrt längst entlarvt. Doch das macht eben die Wendungen dieses Filmes aus, der eben mit solchen Psychospielchen an den Nerven der Zuschauer nagt, wie auch eben die beklemmende ohnehin schon auswegslose Situation der Protagonisten im dunklen, schmutzigen Bunker.
Welche nervenzerreißende und vor allem beklemmende Stimmung sich dabei im Kopf des Zuschauers abspielt ist dabei vollkommen erwartungsgemäß angebracht, was eben auch auf die vollkommen nachvollziehbaren Handlungen der Darsteller zurückzuführen ist. Schnell wird dann eben auch klar, dass die Situation gar nicht sein müsste wie sie ist und das Schicksal bloss völlig gewillt in den Händen der krankhaft verliebten Liz liegt. Wer den Ernst der Lage hier noch nicht bemerkt hat oder eben doch, ist trotzdem verpflichtet, sich dieses Werk zu Gemüte zu führen, denn der eigentliche Terror ist die Klaustrophobie, die Einsamkeit und die pure Ausweglosigkeit. So ausweglos wie hinter Gittern, bloss wie lebendig begraben.
Und das oder eben jene Inszenierung dieser Angst, die sich fortan in unseren Köpfen anbahnt und gerade den Protagonisten widerfährt ist vehement intensiv, vor allem wenn man als Zuschauer weiss, dass das Schicksal der ungläubigen Anderen vollkommen ungerechtfertigt ist und sie die Opfer einer blinden Liebe sein werden. Und trotz aller psychischen Achterbahnfahrten und der Verluste die Liz erleiden muss, scheint sie völlig in ihrer Bahn zu sein, was dann auch der einzige Kritikpunkt hierbei sein muss. Aber vielleicht sind ihre unlogischen, feigen und kalten Handlungen Indiz dafür, dass man für Liebe über Leichen geht, womöglich auch über die starre Leiche seiner Liebe.
Fazit:
The Hole ist Psychoterror pur. Selten war Angst so intensiv, wie bei diesem Thriller der Extraklasse. Da sind dann auch die leicht klischeebehafteten Charaktere egal, denn Inszenierung, Wendungen, Charaktere und die eigentliche Angst sind furchterregend authentisch.
86%