Menschenjagd (Man Hunt)

    • Menschenjagd (Man Hunt)



      Produktionsland: USA
      Produktion: Kenneth Macgowan
      Erscheinungsjahr: 1941
      Regie: Fritz Lang
      Drehbuch: Dudley Nichols
      Kamera: Arthur C. Miller
      Schnitt: Allen McNeill
      Kostüme: Travis Banton
      Budget: ca. -
      Musik: Alfred Newman
      Länge: ca. 105 Minuten
      Freigabe:

      Darsteller:

      Walter Pidgeon: Captain Alan Thorndike
      Joan Bennett: Jerry Stokes
      George Sanders: Major Quive-Smith
      John Carradine: Mr. Jones
      Roddy McDowall: Vaner
      Ludwig Stössel: Arzt, der Thorndike nach seiner Folterung versorgt
      Heather Thatcher: Lady Alice Risborough
      Frederick Worlock: Lord Gerald Risborough
      Roger Imhof: Captain Jensen
      Egon Brecher: Pfandleiher
      Lester Matthews: Major
      Holmes Herbert: Saul Farnsworthy
      Eily Malyon: Postvorsteherin
      Arno Frey: Polizeileutnant
      Frederick Vogeding: Botschafter
      Cyril Delevanti: Taxifahrer
      Adolf Edgar Licho: Kleiner, dicker Mann
      Olaf Hytten: Piel
      Kurt Kreuger: deutscher Attaché
      Otto Reichow: deutscher Wachposten
      Carl Ekberg: Adolf Hitler

      Handlung:

      Sommer 1939. Unweit von Adolf Hitlers Berghof bei Berchtesgaden liegt der passionierte britische Großwildjäger Alan Thorndike im alpinen Gehölz, den „Führer“ im Fadenkreuz seines ungeladenen Gewehrs. Er zielt und zieht den Abzug durch.
      Es macht „klick“. Thorndike lacht kurz auf und „grüßt“ Hitler höhnisch mit einer Handbewegung.
      Da kommt ihm eine Idee: Wie wäre es, wenn er Hitler erschießen würde?
      Thorndike lädt eine Patrone und zielt erneut.
      Ein Blatt fällt auf seinen Gewehrlauf und verzögert das Attentat wiederum für einige Sekunden.
      Als Thorndike zum dritten Mal anlegt, stürzt sich von hinten ein für die Sicherheit Hitlers abgestellter Wachsoldat auf ihn.
      Der Schuss löst sich unkontrolliert.

      Thorndike gerät in deutsche Gefangenschaft und wird Major Quive-Smith, wie Thorndike ein begeisterter Jäger, vorgeführt.
      Dieser verhört ihn, zunächst gentlemanlike, sozusagen von Jäger zu Jäger. Thorndike erklärt, dass er auf Hitler nur aus „sportlichem Ehrgeiz“ gezielt, aber nie beabsichtigt habe, ihn zu töten.
      Quive-Smith verlangt daraufhin von Thorndike, eine Erklärung zu unterschreiben, der zufolge Thorndike von der britischen Regierung den Auftrag erhalten habe, Hitler zu ermorden.

      Als er sich diesem Ansinnen verweigert und sich über Hitler lustig macht, wird er aus dem Zimmer geführt und gefoltert.
      Thorndike droht im Falle seines Todes mit ernsthaften politischen Konsequenzen, da sein Bruder, Lord Risborough, ein ranghoher Diplomat sei.
      Daraufhin entschließt sich Quive-Smith, ihn fortzuschaffen und von einem Felsen stoßen zu lassen.
      Es soll wie ein tödlicher Unfall eines Bergwanderers aussehen.
      Doch Thorndikes Ranzen verfängt sich in einem Baum und bremst seinen Absturz ab.

      Thorndike kann aus Deutschland entkommen und setzt sich mit Hilfe des englischen Kabinenjungen Vaner auf einem dänischen Schiff in die britische Heimat ab.
      Doch die Gestapo ist ihm in der Person des ominösen „Mr. Jones“ dicht auf den Fersen und verfolgt jeden seiner Schritte...

      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Hintergrund:

      Die Uraufführung von Menschenjagd fand am 13. Juni 1941 statt, also rund ein halbes Jahr vor dem Kriegseintritt der USA.
      In weiten Teilen Europas lief der Film erst kurz nach Kriegsende im Mai 1945 an.

      Dem Film lag der Roman Rogue Male von Geoffrey Household zugrunde.

      Die Filmbauten stammen von Richard Day und Wiard Ihnen, die Ausstattung übernahm Thomas Little.

      In einigen Szenen, in denen George Sanders seinen Untergebenen Anweisungen erteilt bzw. mit Ludwig Stössel Schach spielt, spricht er in der Originalfassung Deutsch.

      Aufgrund von Anweisungen des Hays Code mussten Szenen, in denen Captain Thorndike gefoltert wird, entschärft werden.
      Jetzt ist aus dem Off nur noch sein schmerzerfülltes Stöhnen zu hören und sein Schattenumriss zu sehen, während die Kamera auf Sanders hält.
      Neuverfilmung, weitere Filme Langs gegen Hitlerdeutschland

      Eine Neuverfilmung dieses Stoffs entstand 1977 unter dem Vorlagetitel Rogue Male für das britische Fernsehen.
      Die Pidgeon-Rolle übernahm Peter O’Toole, dessen Charakter hier allerdings einen anderen Namen (Robert Hunter) trägt.

      Dieser Film war der erste von vier expliziten Anti-NS-Filmen, die Lang von 1941 bis 1946 drehte.
      Die Filme spielen hauptsächlich in Europa und handeln vom Widerstand ganz normaler Bürger gegen die Nationalsozialisten.

      Sie fordern in zunehmendem Maße das Eingreifen der USA beziehungsweise der Alliierten. Die Titel der weiteren Filme lauten:

      1943: Auch Henker sterben (Hangmen Also Die!)
      1944: Ministerium der Angst (Ministry of Fear)
      1946: Im Geheimdienst (Cloak and Dagger)
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
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