Nie Zweimal In Denselben Fluss: Björn Höcke Im Gespräch Mit Sebastian Hennig (Björn Höcke, Sebastian Hennig)

    • Nie Zweimal In Denselben Fluss: Björn Höcke Im Gespräch Mit Sebastian Hennig (Björn Höcke, Sebastian Hennig)

      Ein Fünftel habe ich noch zu lesen, dann bin ich durch. Bisher - und ich denk nicht, dass sich das mit den letzten Seiten ändern wird - bin ich begeistert. Nicht weil ich was völlig Unvermutetes erfahren hätte, sondern weil es genau so ist, wie ich es gehofft und auch angenommen hatte. Ob er sich auch genau so verhalten und Dinge so angehen und umsetzen würde, ist zwar sicher eine ganz andere Frage. Aber alles bisher Gelesene passt zu dem, wie ich Björn Höcke in sämtlichen, bisherigen Interviews oder Reden erlebt habe und auch, wenn ich für niemand Unbekanntes meine Hand ins Feuer lege, sagt mir mein Gefühl, dass er ein Guter ist, es aufrichtig ernst meint und eine herausragend integere Persönlichkeit ist, die in größerer Funktion diesem Land nicht nur gut tun, sondern es aus der Scheiße ziehen und auf den richtigen Pfad bringen würde.

      Sobald ich fertig bin, schreib ich mehr, aber falls jemand Bock und was zu sagen hat, kann er das gern schon tun.
    • Voorheesian Witch schrieb:

      dass er ein Guter ist
      Warten wir erst auf die Thüringer Landtagwahl ab. Der Austritt aus dem Rundfunkstaatsvertrag wäre der 1. Test. Dies versuchte der Landespräsident Haseloff von Sachsen-Anhalt. Machte dann aber kehrt. Generell wird die AfD den Karren nicht aus dem Dreck ziehen können. Zu viel Mist wurde in den letzten Jahren/Jahrzehnten gebaut.
    • Ich bin sehr gespannt auf Deine abschließende Meinung @Witch wenn Du es durch hast!


      Voorheesian Witch schrieb:

      wie ich Björn Höcke in sämtlichen, bisherigen Interviews oder Reden erlebt habe

      Ja, seine Reden und viele Interviews sind tatsächlich ein Erlebnis. Ich schaue jeden Tag auf seine Facebook-Seite und freue mich immer, wenn ich ihn sehe und höre. Tatsächlich ist er der einzige Politiker, den ich mir als Anführer wünsche. Ich bewundere seine Bildung und seine Intelligenz, diese auch umzusetzen und natürlich seine herzliche Leidenschaft.


      @Desmodus Das Höcke-Bild, nachdem Du gefragt hast, hab ich bisher nur bei Höcke selber gefunden und in anderen Variationen wurde es von der AfD mehrfach verwendet. Das Originale hab ich mal kopiert, bessere Qualität leider nicht gefunden:




      hier auch noch ein sehr schönes Bild:

    • Desmodus schrieb:

      Warten wir erst auf die Thüringer Landtagwahl ab. Der Austritt aus dem Rundfunkstaatsvertrag wäre der 1. Test. Dies versuchte der Landespräsident Haseloff von Sachsen-Anhalt. Machte dann aber kehrt. Generell wird die AfD den Karren nicht aus dem Dreck ziehen können. Zu viel Mist wurde in den letzten Jahren/Jahrzehnten gebaut.
      Naja, es würde definitiv auch Jahre und Jahrzehnte dauern, diesen Mist wieder zu reparieren. Das sagt Höcke auch selbst im Buch, aber man bräuchte diese seine Einschätzung gar nicht, um sich das selbst zu vergegenwärtigen. Das ist ja einfach klar. Für unmöglich halte ich es deswegen allerdings nicht und es könnte große Freude bedeuten, sich dafür einzusetzen.

      Und ja, absolut, vom Ausstieg spricht er ständig, tut das auch sehr überzeugt und daran wird er sich dann auch definitiv messen lassen müssen. Würde das bereits scheitern, direkt zu Beginn, könnte es schon den vertrauenstechnischen Todesstoß bedeuten.

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Tatsächlich ist er der einzige Politiker, den ich mir als Anführer wünsche.
      Ich auch. Also das heißt, ich würde zwar auch eine Alice Weidel oder einen Tino Chrupalla entsetzlich begrüßen, fraglos. Aber wirklich wünschen würde ich mir Höcke, wenn ich es mir aussuchen könnte. Bedauerlich, dass er im Westen nicht annähernd den gleichen Zuspruch erfährt, wie im Osten. Aber gut, das kommt ja auch nicht von ungefähr, denn er ist nun mal dort tätig und wird für die Wessis als das pure Böse dargestellt, wenn er überhaupt mal dargestellt wird. Die Leute hier kennen ihn quasi 0. Mal sehen, inwiefern sich das noch ändern wird, wenn er von Thüringen aus bald schon mglw. beachtliche Politik machen wird.

      Wie niedlich. So jugendlich verspielt. Völlig klar, was Andere da direkt denken werden: Guck mal, wie lausbubenhaft er sich geben möchte, um wie der nette Junge von nebenan zu wirken und so sein Nazisein zu kaschieren... Man kann zwar, wie gesagt, für niemanden, den man nicht näher kennt, seine Hand ins Feuer legen, oft genug nicht mal für die, DIE man kennt... Aber sein Buch hat an meinem Eindruck, dass er sehr wahrscheinlich einfach nur sehr wahr spricht, vorerst nichts geändert. Bedeutet, dass ich allem zustimme, was ich verstehe, dass ich allerdings auch ein philosophisches Leck und somit z.B. keine Haltung zu Heidegger und zum über ihn Besprochenen habe. Das Einzige, was ich über ihn "weiß", ist, "dass er iwie mit den Nazis in Verbindung steht", und ich schreibe es bewusst so platt, um zu verdeutlichen, wie's vielen gehen wird, was auch wiederum genau den Grund dafür veranschaulicht, warum viele Angst vor Höcke haben. Denn da wird also - so stellen Leute dann quasi fest - über einen Heidegger gesprochen, der, wie ich flüchtig nachgelesen habe, NSDAP Mitglied war. Frage also, die sich ein Mensch in diesem Zusammenhang natürlicherweise stellt: wird über Heidegger gequatscht, um den Leser langsam an etwas zu gewöhnen ohne dass er's merkt (Nazinähe) oder geht's darum, zu verdeutlichen, dass man - gerade auch in der philosophischen Auseinandersetzung, die ja nun mal Freigeistigkeit erfordert - nicht alles rigoros verteufeln und verbrennen darf, weil einem sonst Wissenswertes abhanden kommt? Mglw. würde sich diese Frage schlagartig erübrigen, würde man sich halt bereits auskennen, doch so lang das nicht der Fall ist, bleibt sie bestehen. Muss ich also erneut genauer prüfen. Und da das nicht mal so eben möglich sein wird, bedauer ich, dass ich an der Stelle jetzt also auch kein guter Diskussionspartner sein kann. Mist! Ich wusste, dass sich die Denke "Ich beschäftige mich nicht mit Philosophen, denn auch das sind nur Menschen und was interessiert mich, was XY für geistige Ergüsse erschwafelt hat - so markerschütternd können sie auch nicht gewesen sein und sicher ist die Bewunderung durch die Herde vermtl. einfach nur deren eigener Beschränktheit geschuldet." irgendwann mal rächen könnte lolp

      Kannst du zu Heidegger etwas sagen?

      Die Beschreibungen seiner Kindheit und Jugend waren angenehm plastisch, haben mir gut gefallen und nur bestärkt, dass Höcke jmd. sein muss, der von Anfang an besonders war. Ich möchte da von einem ganz bestimmten Feuer sprechen - manche haben es, die Allermeisten allerdings nicht, und das liegt auch einfach in der Natur der Sache -, das nicht einfach nur bloßen Ehrgeiz erzeugt, sondern wo sich Empathie, Tiefsinn und Intelligenz zu einer strebenden, leidenschaftlichen, letzten Endes hochgradig idealistischen Persönlichkeit vereinigen. Revolutionäre. Menschen, die nicht zusehen können, sondern von ihrem Gewissen dazu regelrecht genötigt werden, das Wort zu ergreifen, aufzuklären und handeln zu müssen. Und auf diese Weise natürlich andere Menschen dynamisieren, mitunter euphorisieren. So jmd. ist im Kern, glaube ich, relativ nahbar und verletzlich, denn die Ungerechtigkeit der Welt oder des Systems kränkt ihn fortwährend in der Seele. Eben das ist ja sein Motor. Und genau da liegt dann aber halt auch die Gefahr. Denn wenn es mit so jemandem durchgeht, entweder weil er diese angestauten Kränkungen nicht mehr ertragen kann oder weil ihm der Ruhm zu Kopf steigt, dann kann so jemand tatsächlich zum fanatischen Demagogen werden. Ich sage das nicht, weil unser aktuelles System einem Höcke diesen Stempel bereits aufdrückt, sondern weil das m.M.n. wirklich die folgelogische Kehrseite einer solchen, obig beschriebenen Persönlichkeit ist. Sollte man so jemanden deswegen am besten gar nicht erst politisch aktiv werden lassen? Doch. Denn wenn etwas erst festgefahren ist und mehr noch: sich gezeigt hat, dass denen, die uns festgefahren haben, auch de facto nicht zu trauen ist... dann braucht es solche Menschen, die die Gabe haben, Andere zu bewegen, weil nur die das Ruder rumreißen können. Es muss sich halt zeigen, wie stabil Höcke ist und ob er auch die nötige Fähigkeit besitzt, sich in erforderlichen Momenten bremsen, erholen, wieder ausgleichen und von Anderen beratschlagen lassen zu können.

      Ich wollt noch einiges mehr schreiben, aber muss jetzt erstmal 'n Cut machen, denn ich bin übermüdet, seh schon Hieroglyphen, wenn ich ins Leere guck, und muss pennen. Ich hoffe auf Reaktionen, Beisteuerungen und später geht's weiter.
    • Voorheesian Witch schrieb:

      Ich wusste, dass sich die Denke "Ich beschäftige mich nicht mit Philosophen, denn auch das sind nur Menschen und was interessiert mich, was XY für geistige Ergüsse erschwafelt hat - so markerschütternd können sie auch nicht gewesen sein und sicher ist die Bewunderung durch die Herde vermtl. einfach nur deren eigener Beschränktheit geschuldet." irgendwann mal rächen könnte

      Hmm.... Also ich persönlich finde, dass es nur wichtig ist, die Realität des Nihilismus anzuerkennen.

      Die meisten Menschen haben ohnehin nicht die Zeit, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Schade, dass solche Themen nicht in der Schule behandelt werden, wobei unsere Schulen momentan ganz andere Probleme haben. Jetzt müssen die Kinder erstmal wieder richtig lesen, schreiben und rechnen lernen. Also das Grundsätzliche muss erstmal wieder erlernt werden.

      Unsere Gesellschaft hat wirklich viele Dinge verlernt. Aber dieser komplett entartete Zustand kann natürlich wieder umgekehrt werden.


      Voorheesian Witch schrieb:

      über einen Heidegger gesprochen, der, wie ich flüchtig nachgelesen habe, NSDAP Mitglied war
      Es waren die meisten Deutschen irgendwie in der NSDAP oder deren Organe tätig. Das sagt ja wohl überhaupt nichts aus. Wäre mir jetzt auch nicht bekannt, dass Heidegger irgendwelche Kriegsverbrechen begangen hat.

      Wenn man sich mit dem beschäftigen möchte, braucht man sicher kein schlechtes Gewissen haben finde ich.

      Zu seiner philosophischen Arbeit kann ich überhaupt nichts sagen. Da hab ich mich nicht beschäftigt, obwohl er von sehr vielen Leuten immer wieder empfohlen wird. Ob es allgemein was bringt, zu philosophieren? Ich meine: nein. Es ist nur wichtig, dass man die Realität erkennt und akzeptiert (was natürlich nicht so schön ist, aber es ist, wie es ist). Außerdem gibt es noch so etwas wie einen gesunden Menschenverstand und auch Instinkt.


      Voorheesian Witch schrieb:

      Und genau da liegt dann aber halt auch die Gefahr

      Ja, da hast Du natürlich absolut Recht. Aber diese Gefahr ist immer da, egal bei welcher Person. Da wäre mir theoretisch ein etwas größenwahnsinniger Höcke (er ist zu klug dafür, wird nicht passieren) lieber als zum Beispiel ein größenwahnsinniger Habeck bzw. Bärbock.
    • Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Hmm.... Also ich persönlich finde, dass es nur wichtig ist, die Realität des Nihilismus anzuerkennen.
      Habe diesen Begriff früher, wie wohl die Meisten, verstanden als komplett gleichgültige Haltung gegenüber so ziemlich allem. Scheint aber nicht der Fall zu sein. Auch da müsste ich nochmal genauer forschen und überlegen. Kannst du kurz ausführen, was du damit meinst?

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Die meisten Menschen haben ohnehin nicht die Zeit, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Schade, dass solche Themen nicht in der Schule behandelt werden, wobei unsere Schulen momentan ganz andere Probleme haben. Jetzt müssen die Kinder erstmal wieder richtig lesen, schreiben und rechnen lernen. Also das Grundsätzliche muss erstmal wieder erlernt werden.

      Unsere Gesellschaft hat wirklich viele Dinge verlernt. Aber dieser komplett entartete Zustand kann natürlich wieder umgekehrt werden.
      Das stimmt total. Beides. Wie auch die Meisten keine Zeit haben, sich eingehender mit Politik zu befassen, als dass sie wirklich mitbekämen, was in diesem Land passiert. Und das ist nicht nur traurig, sondern gefährlich, denn so wird die Zeit, in der man längst hätte hinterfragen müssen, erst einmal verschlafen. Und bei dem daraus resultierenden Zenit der Vollkatastrophe sind wir jetzt ankommen...

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Es waren die meisten Deutschen irgendwie in der NSDAP oder deren Organe tätig. Das sagt ja wohl überhaupt nichts aus. Wäre mir jetzt auch nicht bekannt, dass Heidegger irgendwelche Kriegsverbrechen begangen hat.
      Wahrscheinlich. Ich weiß allerdings zu wenig über deren genaue Enstehung und genaue politische Haltung zu Beginn, als dass ich mir - gekoppelt an meinen eigenen moralischen Kompass - irgendwie ein Bild davon machen könnte, ab wann diese Partei einen destruktiven Weg eingeschlagen hat und zu meiden gewesen wäre.

      Wichtig für die Einschätzung bestimmter, einzelner Personen, z.B. eines Heideggers, wäre auch, inwiefern sie mit dem, was sich zugespitzt hat und letztlich geschehen ist, einverstanden waren, sprich ob sie der Partei entweder selbst zu diesem Zeitpunkt noch die Stange gehalten haben oder mglw. sogar erst so richtig in Fahrt gekommen sind. Erst, wenn ich dieses Wissensfundament hätte, könnte ich überlegen, wie ich zu Höckes dbzgl. Erwähnungen stehe.

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Zu seiner philosophischen Arbeit kann ich überhaupt nichts sagen. Da hab ich mich nicht beschäftigt, obwohl er von sehr vielen Leuten immer wieder empfohlen wird. Ob es allgemein was bringt, zu philosophieren? Ich meine: nein. Es ist nur wichtig, dass man die Realität erkennt und akzeptiert (was natürlich nicht so schön ist, aber es ist, wie es ist). Außerdem gibt es noch so etwas wie einen gesunden Menschenverstand und auch Instinkt.
      Im Prinzip seh ich's wie du und u.a. deshalb hatte ich auch nie großes Interesse daran, mich umfangreich philosophisch einzulesen. Obwohl ich als Mensch durchaus dazu neige, stark zu durchdenken und somit auch automatisch oft bei philosophischen Gedankenspielen lande. Man darf sich allerdings nicht in einer Form vergeistigen, die praktischer, ergebnisorientierter Vernunft zuwiderläuft, sonst wird man handlungsunfähig. Und handlungsunfähige Menschen und Politiker sind sicher nicht das, was ein Land voranbringt, ja.

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Ja, da hast Du natürlich absolut Recht. Aber diese Gefahr ist immer da, egal bei welcher Person. Da wäre mir theoretisch ein etwas größenwahnsinniger Höcke (er ist zu klug dafür, wird nicht passieren) lieber als zum Beispiel ein größenwahnsinniger Habeck bzw. Bärbock.
      Ideal wäre gar kein Größenwahn, aber auch ich denke, dass Höcke das nicht im Sinn hat und theoretisch, wie er auf mich wirkt, hoffentlich gute dahingehende Abwehrmechanismen hat. Sicher spricht er von großen Umwälzungen, die vielen, denen nicht aufgeht, das sie nötig wären, zwangsläufig hochgradig suspekt vorkommen müssen. Aber das liegt m.M.n. an deren eigener ungesunder Entfremdung und nicht daran, dass diese Denke und Absichten selbst falsch oder schon größenwahnsinnig wären. Die Leute sind vom gesunden nationalen Verständnis, das sehr wohl hilft, wo Hilfe wirklich nötig ist, sich aber nicht bis zur Selbstaufgabe verausgabt, so weit weg, wie sie auch von Natur oder gesundem Essen entfernt sind. Und da schließ ich mich ganz sicher nicht aus. Der Mensch hat den Bezug zu vernünftigen und gesunden Dingen/Einstellungen/Handlungen fast völlig verloren...

      Und dass ein Habeck oder eine Baerbock, allgemein die Grünen, nicht ganz sauber ticken und wirklich eine drastische Gefahr für dieses Land, seine Sicherheit und seinen Wohlstand darstellen, das sollte - unabhängig von der Frage nach der Sympathie oder Antipathie für die AfD - wirklich jeder hier langsam verstanden haben.
    • Weiter nun in Bezug auf das Höcke-Buch: Er spricht hier oft von Otto von Bismarck als ehrbarem Politiker und Staatsmann und auch hier wieder: hab ich keine Ahnung von. Was überaus beschämend ist. Ich weiß hier einen kleinen Schnipsel, dort einen kleinen Schnipsel, hinzu kommt das "Wissen", dass ich nie jemanden habe sagen hören, dass das deutsche Kaiserreich eine grauenhafte, boshafte Epoche war (so spricht man nur von Hitler und vom Nazi-Regime), also formt sich der nichtswissende Trottel daraus die vorsichtige Ahnung: muss also wohl eine zu der Zeit legitime Sache gewesen sein lolp
      Was assoziier ich sonst noch? Dass vermeintliche Nazis (vom System so dargestellt wohlgemerkt, was demnach anzuzweifeln ist; mitunter allerdings vielleicht auch Echte, das kann ich an der Stelle nicht beurteilen) ewig mit schwarz-weiß-roter Reichsflagge rumziehen. Die in der Tat nicht verboten ist. Warum tun Menschen das? Weil das wirklich alles Nazis sind? Zumindest aber heftige Demokratiefeinde durch & durch? Glaub ich nicht. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen. Vielmehr glaube ich, dass Menschen sich damit auf eine Zeit beziehen, von der sie der Meinung sind, dass Dinge dort korrekter gelaufen sind als heute. Dementsprechend hört man oft von deutschen/preußischen Tugenden und Werten. Auch damit müsst ich mich erst intensiver beschäftigen und das werd ich auch tun, aber was ich immerhin sagen kann: ich persönlich halte Demokratie für die beste Regierungsform. Bin dementsprechend für direkte Demokratie, sprich Volksentscheide, statt nur für eine repräsentative, wie wir sie aktuell haben. Und sehe in dieser gegenwärtigen, repräsentativen Demokratie die deutliche Gefahr, dass gewählte Parteien nach hinten raus tun, was sie wollen. Und genau diesen Zustand haben wir ja jetzt. Sicher, sie wurden gewählt, und viele sagen somit: tja, bekommen, wie bestellt (d.h. gewählt). Aber wenn Menschen, denen man auch jedweden Bezug zur eigenen Nationalität Stück für Stück genommen hat, ihnen ständig die moralische Daumenschraube verpasst und sie mit Angst- und Panikmache manipuliert, dann werden diese Menschen, die nun mal nicht politisch versiert sind, Parteien wählen, von denen ihnen unmöglich umfangreich klar sein kann, was deren Politik, hemmungslos gegen den Wohlstand und die Sicherheit des eigenen Volkes durchgeboxt, für einen eklatanten Schaden anrichten kann. Stichwort Grüne an dieser Stelle wieder. Langsam aber begreifen es die Leute. Und sie blicken auch langsam dahinter, dass rechts/volksnah/national nicht automatisch antidemokratisch/faschistisch/nazihaft bedeutet. Das aktuelle System, selbst sehr antidemokratisch in meinen Augen, versucht Menschen mit dem Vorwurf des Antidemokratentums mundtot zu machen. Und wenn man das erst einmal begriffen hat, dann fängt man auch vieles andere zu hinterfragen an...

      Alles sonst aus Höckes Buch, sprich wie er die Zustände im aktuellen Deuschland beschreibt; die weiteren Gefahren, auf die er verweist (Buch ist von 2017 und es ist inzwischen genau so herb gekommen, wie von ihm "prophezeit" - dazu braucht es keine hellseherische Gabe, weil es einfach absehbar war); sein Verständnis davon, was unsere Gesellschaft braucht; seine Beteuerung, mit Hitler oder sonstigen Diktatoren nichts zu tun zu haben; die NS-Verbrechen selbstverständlich auch als eben solche zu betrachten; deutsche Kultur allerdings auch nicht auf eben jene NS-Epoche zu beschränken (weg mit Schuldkult OHNE jene Greueltaten zu leugnen, zu verharmlosen oder zu vergessen -> korrekte Aufarbeitung -> Heilung der Volksseele); seine Empathie für die Beweggründe anderer Menschen, unbedingt in Deutschland ihr Glück versuchen zu wollen, darin aber etwas zu sehen, was man klar abweisen und zu Gunsten echter Flüchtlinge auch klar regeln muss; Remigration*; bessere Familienpolitik; seine Beteuerung, dass kein Volk besser oder schlechter als das andere ist und man vernünftigen Austausch und Handel anstreben sollte OHNE eigene Interessen dadurch zu verletzen; seine Kritik am Kurs der Nationalstaaten fremdbestimmenden bis zersetzenden EU-Politik, die dringend verändert werden müsste (ggf. Dexit); mehr Unabhängig von den USA und stärkere Einbeziehung Russlands (angepeiltes Gleichgewicht, keine zu große Abhängigkeit weder vom Einen noch vom Anderen); Wiedereinführung der Wehrpflicht usw. usf. - das finde ich alles einfach nur vernünftig klingend und richtig.

      * Zum Schluss des Buches hin tauchen diese beiden Aussprüche der "wohltemperierten Grausamkeit" und des "Verlierens mancher Volksteile" auf, über die hier auch an anderer Stelle im Forum schon mal kurz diskutiert wurde. Höcke führt nicht aus, was genau er damit meint und tatsächlich finde ich nicht, dass er sich damit einen Gefallen getan hat. Aber im Kontext des gesamten Buches betrachtet gehe ich davon aus, dass er hier vermtl. von einem knallharten Durchsetzen entweder schon bestehender Gesetze spricht, um Illegale und Kriminelle konsequent abzuschieben. Wahrscheinlich würden in diesem Zusammenhang auch weitere politische Deals mit anderen Ländern erforderlich werden, damit sie ihre Menschen zurücknehmen, denn mitunter wollen sie sie selbst nicht. Oder aber er plant eine Gesetzesänderung bzw. -rückabwicklung (ich meine, dass unsere Einwanderungsgesetze vor einigen Jahren noch anders und deutlich besser waren, als heute), die mglw. auch nur über einen Dexit erfolgen könnte. Und ich denke nicht, dass eine solche Änderung bedeutet, dass er das Militär mobilisiert, um sämtlichen Ausländern nachts die Tür einzutreten und sie an den Haaren aus diesem Land zu schleifen, wie manche vielleicht so ungefähr befürchten, sondern dass wahrscheinlich eine umfangreiche, genaue Prüfung erfolgt: wer hält sich hier auf, wer tut dies illegal, wer ist integrierbar, wer ist schon strafrechtlich aufgefallen, wer bezieht Leistungen obwohl er arbeiten könnte usw. Und dann wird er betreffende Menschen wohl entweder direkt ausfliegen oder ihnen Zeit und sowohl Druck als mglw. auch finanziellen Anreiz geben, das Land zu verlassen. Sollte die Lage aufgrunddessen zu eskalieren drohen, gehe ich davon aus, dass Polizei und Militär deutliche Präsenz zeigen würden.

      "Volksteile zu verlieren" ist die m.M.n. fragwürdigere Formulierung von beiden, weil man sie auf den ersten Leseblick tatsächlich mit Tod & Sterben in Verbindung bringen könnte. Kann das aber wirklich gemeint sein? Halte ich für ausgeschlossen. Vielmehr denke ich, dass hier gemeint ist, den Zuspruch mancher Bürger innerhalb des dann regierenden Systems zu verlieren. Und sicher mehr noch, denn einige davon könnten dazu neigen, diesem System dann wiederum den konkreten Kampf anzusagen. Durch komplettes, gesellschaftliches Ausklinken bis hin zu gewaltbereiter Linksradikalisierung. Und gegen solche Kräfte würde sicherlich mit aller Strenge des Gesetzes vorgegangen werden.

      Das alles ist wohlgemerkt Spekulation meinerseits, die sich aus Eindrücken aus Höckes Buch, seinen Reden, seinen Interviews sowie den Beiträgen und Ideen der AfD insgesamt zusammensetzt.
    • Voorheesian Witch schrieb:

      Kannst du kurz ausführen, was du damit meinst?

      Die Frage, was ich damit meine stellt sich nicht. Der Nihilismus ist die Beschreibung der Natur und kann nicht diskutiert werden. Daher kann man keine Meinung dazu haben.


      Voorheesian Witch schrieb:

      Auch da müsste ich nochmal genauer forschen und überlegen
      Ich will nicht schroff klingen, aber da muss man nicht besonders viel forschen (Wikipedia, YT usw.).


      Voorheesian Witch schrieb:

      Ich weiß allerdings zu wenig über deren genaue Enstehung und genaue politische Haltung zu Beginn

      Spannendes Thema die Geschichte der Thule-Gesellschaft, der Gründung der DAP und so weiter... Auch hier kann ich immer wieder nur betonen, wie super ich es finde, dass jeder Mensch sich alle Informationen zu jedem Thema sofort und direkt aus dem Internet holen kann.

      Auf jeden Fall sehr positiv, dass Dich Björn Höcke offenbar dazu bewegt, Dich mit solchen Themen zu beschäftigen.

      Wenn Du Dich also mal mit Nietzsche, dem Prinzip des Menschseins überwinden, Übermensch, Nihilismus, Moral jenseits von "gut" und "böse" auseinandergesetzt hast, dann wirst Du sehr wahrscheinlich verstehen, warum Höcke das Christentum als Pest bezeichnet, jedoch nicht unbedingt als christlich bezeichnete Werte. Weiter erkennst Du dann auf welch perfide Weise Heinrich Himmler und Co. (auch Hitler) Nietzsche missbraucht und verdreht haben.

      Ich lehne es aber grundsätzlich ab, über Philosophie zu sprechen, da es ohnehin zu nichts führt und das jeder mit sich selbst ausmachen muss.
    • Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Die Frage, was ich damit meine stellt sich nicht. Der Nihilismus ist die Beschreibung der Natur und kann nicht diskutiert werden. Daher kann man keine Meinung dazu haben.
      Dit hilft mir bzw. dem Versuch, hier auch weiterführende Diskussionen zu erzeugen, jetzt natürlich 0 weiter :5: Aber nicht dramatisch, so oder so würd ich eh eigenständig recherchieren.

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Ich will nicht schroff klingen, aber da muss man nicht besonders viel forschen (Wikipedia, YT usw.).
      Für den Anfang immer, klar. Je nachdem, wie sehr's interessiert, beschaff ich mir dann erst in einem zweiten Schritt Bücher oder so.

      Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Wenn Du Dich also mal mit Nietzsche, dem Prinzip des Menschseins überwinden, Übermensch, Nihilismus, Moral jenseits von "gut" und "böse" auseinandergesetzt hast, dann wirst Du sehr wahrscheinlich verstehen, warum Höcke das Christentum als Pest bezeichnet, jedoch nicht unbedingt als christlich bezeichnete Werte. Weiter erkennst Du dann auf welch perfide Weise Heinrich Himmler und Co. (auch Hitler) Nietzsche missbraucht und verdreht haben.
      Hat er als Pest bezeichnet, ja? Interessant. Habe jdf. schon so gewisse Vorahnungen, warum er das wohl so sehen könnte. Glaube, Nietzsche hat es auch so gesehen, wenn ich mich nicht täusch. Religion der "Schwäche" quasi. Der "Selbstverleugnung", "Triebbeschneidung", "Abtötung archaischer Kräfte", die man sich sonst hätte nutzbar machen können. Irgendsowas wahrscheinlich... Eine Ablehnung, die man - aus Menschenperspektive betrachtet - gut verstehen könnte. Ob es allerdings wirklich allein diese ist, die eine Rolle spielt, werden wir irgendwann mglw. noch erfahren... Oder eben auch nicht :0: