Originaltitel: Sepolcro dei re, Il
Herstellungsland: Frankreich, Italien
Erscheinungsjahr: 1960
Regie: Fernando Cerchio
Darsteller: Debra Paget, Ettore Manni, Corrado Pani, Andreina Rossi, Erno Crisa, Yvette Lebon, Ivano Staccioli, Renato Mambor, Robert Alda, Betsy Bell, Pietro Ceccarelli, Angelo Dessy
Inhalt:
Die komplette Familie der syrischen Prinzessin Shila wird von dem jungen und verwirrt wahnsinnig kranken Pharao Nemorat getötet und soll diesen gegen ihren Willen zum Mann nehmen. Doch unter diesen Machenschaften weilt ein Untergebener namens Kefren, gewillt der Thronnachfolger zu sein und der Shila beschuldigt Nemorat mit einem Gift getötet zu haben, nachdem sie ihn abgewiesen hatte. Doch der heimliche Liebhaber von Shila und gleichzeitig königlicher Arzt von Nemorat namens Resi, schmiedet einen schweren und durchdachten Plan, die verurteilte mörderische Prinzessin zu retten und mit ihr ihre Liebe ausleben zu können. Doch bis dahin muss er sich mit Intrigen und falschen Spielen herumschlagen.
Das italienische Kino ebnete im Laufe der Filmgeschichte wahrlich ausserordentlich viele Filmgenres, daneben fertigten aber genauso viele kommerziell fixierte Regisseure unzählige Plagiate, meist mehr in deren Quantität erwähnenswert, anstatt ihrer herausragender Qualität oder gar Innovation. Dass das italienische Kino, in seinen Hochzeiten der 50er bis 80er Jahre, trotz all seiner Tiefschläge eines der liebevollsten der Filmgeschichte ist, sollte klar sein, vorallem wenn man mal das Genre des Western oder des Giallos in Betracht zieht. Doch unter allso vielen Plagiaten, trashigen Rohrkrepierern und unzähligen Westernmeisterwerken wandelt ein Genre, dass ebenso, meist recht liebevoll und routiniert ausgeschlachtet wurde. In den späten 50ern und auch in den 60ern waren jene Filme, die des Sandalenfilms, hochqualitative Beiträge, die heute gar, warum auch immer, fast vergessen zu sein scheinen. Sandalenfilme gab es anno dazumal wie Sand am Meer, trotzdem schaffte das italienische Kino nach und nach liebevolle und gar richtig gute Filme. Darunter zählt sicherlich auch "Der Fluch des Pharao", bei dem man froh und dankbar sein kann, dass solche Sender wie Tele 5 die Gnade haben, oder eben das Herz, solche Filme in Nachmittagsprogrammen oder zur besten Sendezeit zu senden. Ansonsten wäre es Schade drum, denn dieser in Ägypten zurzeit der Pharaonen spielende Historienfilm ist unterhaltsam und aber routiniert zugleich. Mal wieder eben so ein Filmepos der durchaus soliden Art, denn Filme jener Zeit zeichnen meist diesen typischen Charme aus, vorallem wenn man an typische Kostüme und Kulissen, Bauten und Drehorte dieser Filme denkt. Dass das alles allein schon eine recht authentische Atmosphäre schafft, ist klar, vorallem, wenn man an ähnliche Beiträge dieser Zeit, zb. Spartacus denkt. Diese Geschichte, eigentlich eher eine Rache bzw. Liebesgeschichte einer Prinzessin, die zur Hochzeit gezwungen, in eine Intrige eines machtgierigen Thronnachfolgers entwickelt und danach vom heimlichen Liebesgatten und königlichen Arzt befreit ist in seiner Inszenierung monumental ohne Ende. Dabei ist er zwar an einigen Ecken und Enden durchaus arg dialoglastig und zahm in seiner Entwicklung, dabei kann er sich aber nur allzu sehr die Zeit lassen, die Protagonisten zu vertiefen, symphatisch zu machen und das recht gut durchdachte, wie auch routinierte Drehbuch aufzubauen, wie auch Zusammenhänge und Beziehungen der Personen zueinander verständlich zu machen. Das dabei mehr geredet wird, als das denn mal wirklich was passiert lässt sich verschmerzen, denn Monumentalfans dürfen sich an recht ansehnlichen und bunten Kulissen erfreuen, ohnehin verzaubert der Film zweifellos mit seiner kompletten Darstellung. Interessant im Drehbuch sind aber dabei sicherlich die Wendungen, das Schauspiel wirkt indes wirklich sehr lebendig, wenn auch ab und an arg aufgesetzt. Die Dramatik um die Intrigen der Thronnachfolger, um Macht, Liebe und Ehre sind zweifellos vorhanden, das Ende in der Grabkammer, als der Arzt mit Grabräubern, dem geknechteten Bauherren und seinem Assistenten die lebendig begrabene Shila zu retten versucht und schafft, bildet ein Finale, das herzerweichender und kitschiger nicht ausfallen kann, aber so wollen wir es ja in solchen Szenen sehen.
Fazit:
Solider, schöner und recht routinierter Historienfilm mit Liebestragödienhintergrund. Der Fluch des Pharaos bleibt fern, bekommen tut man einen unterhaltsamen Abenteuerfilm mit kitschiger Musik und aufwendig gestalteten Kulissen. Ein leider unentdeckter Geheimtipp.
67%