Wer wenn nicht wir

    • Wer wenn nicht wir



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Anne Leppin / ARD, SWR, WDR
      Erscheinungsjahr: 2011
      Regie: Andres Veiel
      Drehbuch: Gerd Koenen (Roman), Andres Veiel
      Kamera: Judith Kaufmann
      Schnitt: Hansjörg Weißbrich
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Annette Focks, Nikko Weidemann
      Länge: ca. 125 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: August Diehl, Lena Lauzemis, Alexander Fehling, Thomas Thieme, Imogen Kogge, Michael Wittenborn, Susanne Lothar, Sebastian Blomberg, Vicky Krieps, Martin Butzke, Christina Hecke, Maria Dragus, Rainer Bock, Susanne-Marie Wrage, Benjamin Sadler, Stephanie Stremler, Peter Benedict

      Inhalt:

      Deutschland in den frühen 60ern. Noch ist das Land ruhig, doch Aufbruch liegt in der Luft. Auch Bernward Vesper (August Diehl), Sohn des NS-Schriftstellers Will Vesper, begehrt auf. Nachts hackt er wütende Sätze in die Schreibmaschine, die er der erstarrten Gesellschaft ins Gesicht schleudern will.

      Als er auf Gudrun Ensslin (Lena Lauzemis) trifft, ist das der Beginn einer extremen Liebesgeschichte: bedingungslos, maßlos, bis über die Schmerzgrenze hinaus. Gemeinsam brechen sie auf, um die Welt zu erobern. Keine zehn Jahre später verliert sich Bernward auf Drogentrips im Wahnsinn, und Gudrun katapultiert sich in den bewaffneten Untergrund. Für beide wird es kein Zurück mehr geben.

      "Wer wenn nicht wir" erzählt von einer bedingungslosen Liebe, die untrennbar mit der Vorgeschichte des deutschen RAF-Terrorismus verbunden ist. In seinem ersten Spielfilm beleuchtet der preisgekrönte Dokumentarfilm-Regisseur Andres Veiel ("Black Box BRD") den Aufbruch einer Generation. Für die Hauptrollen stehen die Schauspieler August Diehl ("Die Fälscher", "Salt"), Newcomerin Lena Lauzemis sowie Alexander Fehling ("Goethe!") vor der Kamera von Judith Kaufmann ("Die Fremde", "Vier Minuten").

      In weiteren Rollen sind Thomas Thieme (als Vater Will Vesper), Imogen Kogge (als Mutter Rose Vesper), Michael Wittenborn (als Vater Helmut Ensslin), Susanne Lothar (als Mutter Ilse Ensslin) sowie Sebastian Blomberg (als Klaus Roehler) zu sehen.

      Der Film "Wer wenn nicht wir" basiert auf dem wegweisenden Sachbuch "Vesper, Ensslin, Baader - Urszenen des deutschen Terrorismus" von Gerd Koenen. Jenseits der abgedroschenen 68er-Klischees begibt sich der Film zurück auf Anfang und taucht tief ein in die entscheidenden Jahre der Bundesrepublik: die frühen 60er.

      Ein Trip in eine leidenschaftliche Zeit, in der alles möglich scheint. Ein Schlüsselfilm, der zeitlose Fragen stellt. "Wer wenn nicht wir" knüpft in seiner Aufbruchstimmung nahtlos an die derzeit beginnende Repolitisierung in Deutschland an.

      Trailer:




      Kritik:

      Ergänzung zu Der Baader Meinhof Komplex.

      Für Demos damals gegen Rechts, also gegen CDU, SPD und Springer Presse war der Vietnamkrieg der USA Schuld, aber auch und das erfährt man hier gut, so ist es tatächlich Kanzler Kurt Kiesinger gewesen, der von 66 bis 69 Deutschlands Oberhaupt war und von der CDU und SPD getragen wurde. Kiesinger war kein geringerer als guter Mitarbeiter von Göbels, also vor 1945 tief in der NSDAP verankert.

      Rainer Langhans in einer Szene vor Gericht „Es sollen auch Kaufhäuser in Berlin brennen, damit die Bevölkerung endlich auch ein knisterndes Vietnamgefühl bekommen.“
      Langhans der linksextreme Hippy: „Genau wie sie, sie Machwerk.“ zum Richter. rofl Unglaublich das der tatsächlich Freispruch erhielt, so wie er sich damals verhalten hat.

      „Wer wenn nicht wir“ ist der bis dato beste Film zur RAF, weil man hier mehr erfährt, die Darsteller sind gut und der Ablauf flott. Wenn gleich es mehr ein Drama um Andreas und Gudrun ist und Action gar nicht vorhanden ist. Also keine Anschläge, keine Befreiung und natürlich keine Lufthansa Entführung später. Das alles kann auch nur als Serie gebracht werden, über die RAF kann man keinen guten Gesamt-Film machen, dazu brauch es mehr Spielzeit. Wer sich dennoch Vorab informieren will, sollte nur zu diesen Film greifen. Selbst den Gerichtsprozess eines Stammheim - Die Baader-Meinhof-Gruppe vor Gericht brauch man aus meiner Sicht nicht wirklich, wenn man über die RAF was erfahren will.

      [film]6[/film]
    • @Doom Of Nightmare Das Thema scheint dich brennend zu interessieren. Warum eigentlich?