Alexandra's Project

    • Alexandra's Project





      Produktionsland: Australien
      Produktion: Rolf de Heer, Domenico Procacci, Julie Ryan, Antonio Zeccola
      Erscheinungsjahr: 2003
      Regie: Rolf de Heer
      Drehbuch: Rolf de Heer
      Kamera: Ian Jones
      Schnitt: Tania Nehme
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. 2.000.000 $ (australisch)
      Musik: Graham Tardif
      Länge: ca. 98 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Gary Sweet, Helen Buday, Bogdan Koca, Samantha Knigge, Eileen Darley, Geoff Revell, Philip Spruce, Nathan O'Keefe, Peter Green, Martha Lott, Cindy Elliott, Gemma Falk


      Inhalt:

      Eigentlich dachte Steve, dass ihn zuhause eine Schar von Gästen zu seinem Geburtstag überraschen würde, doch in seiner stockdunklen, verlassenen Wohnung erwartet ihn nur ein Videoband mit der Aufschrift "Spiel mich". Als er es abspielt, sieht er zunächst seine Frau Alexandra und seine Kinder, die ihn fröhlich beglückwünschen. Dann schickt Alexandra die Kids auf ihr Zimmer und beginnt einen verführerischen Striptease. Doch dann hält sie sich plötzlich eine Waffe an den Kopf. Steve stoppt das Band und versucht die Polizei anzurufen, doch das Telefon ist tot und er muss zudem feststellen, dass er in seiner Wohnung eingeschlossen wurde. Er sieht sich das Band weiter an und was er im weiteren Verlauf der Aufnahme sehen muss, übersteigt seine allergrößten Ängste...


      Trailer:



      Kritik:


      Der Film ist durchweg witzig und zwar mit Niveau. Im Verlauf wird der Film aber seine ernste Seite auspacken.

      Unsere Hauptdarsteller spielen gut, mit Emotionen und vor allem Zynismus ausgestattet. Wir sehen einen erfolgreichen Geschäftsmann, wo die Kinder wohl erzogen erscheinen und der Frau müsste es doch eigentlich auch gut gehen oder? Naja, man wird noch eines besseren belehrt, dass Erfolg im Beruf nicht alles ist, solange der Zusammenhalt in der Familie nicht herzlich ist. Zu sehen ist sein Geburtstag, wobei in der Firma des Geschäftsmanns zunächst alles glatt läuft. Nur als er nachhause kommt, stimmt irgendetwas nicht und die Stille lässt den Mann vermuten, es handelt sich um eine Überraschungsparty für ihn. Seine Frau hat zuvor schon die Kinder mit dem Taxi weggeschickt. Die Glühbirnen sind aus den Lampen gedreht und ein Zimmer auch etwas verwüstet. Kamera und Fernsehen werden auffällig im Raum stehen. Hier stimmt was nicht!

      Der Film bietet einen packenden Ablauf, wo nun der Mann ein Video seiner Familie anschaut und sich erst mal ein Bier holen soll, wo die Familie ihm dann per Videobotschaft zum Geburtstag gratuliert, was witzig wirkt. Die Frau legt sogar für den Mann im Video einen Strip hin und wird ihre Brüste formen und dabei für jede Titte eine Stimme erfinden, die sie so einsetzt, als ob beide Titten miteinander reden würden. Als abgefahrenes Erotikspiel, geht dies locker durch. Wobei der Zuschauer in der Magengrube immer noch ein mulmiges Gefühl haben wird, aufgrund des zuvor gesehenem. Nach einigen Nacktszenen unserer Hauptdarstellerin, wird es zunehmend verstörender. Das Brustkrebs-Thema wird makaber präsentiert und Ekel macht sich breit, wie das reinritzen in die eigene Brust. Der Mann muss immer wieder das Video unterbrechen, zuerst aus Vorfreude, dann Trauer, gefolgt von Zorn, Wutausbruch und Verzweiflung, am Ende sogar Einsicht? Wer den Film nicht versteht oder rein oberflächlich betrachtet, wird sich zum Schluss hin fragen, weshalb der Mann so einknickt und nicht selber die Polizei ins Spiel bringt, ich fand es aber so gut rübergebracht wie es ist. Die Botschaft hinter ist sicherlich nicht einfach, dies macht aber den Reiz eines solchen Filmes abseits des Mainstream aus.

      Intakte Familien sollten sich den Film lieber nicht ansehen, denn " Bad Boy Bubby " Rolf de Heer liefert wieder schwere Kost.


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    • Alexandra's Project
      (Alexandra's Project)
      mit Gary Sweet, Helen Buday, Bogdan Koca, Samantha Knigge, Jack Christie, Eileen Darley, Geoff Revell, Philip Spruce, Nathan O'Keefe, Peter Green, Martha Lott, Cindy Elliott, Gemma Falk, Nicole Daniel, Duncan Graham
      Regie: Rolf de Heer
      Drehbuch: Rolf de Heer
      Kamera: Ian Jones
      Musik: Graham Tardiff
      Keine Jugendfreigabe
      Australien / 2003

      Eigentlich dachte Steve, dass ihn zuhause eine Schar von Gästen zu seinem Geburtstag überraschen würde, doch in seiner stockdunklen, verlassenen Wohnung erwartet ihn nur ein Videoband mit der Aufschrift "Spiel mich". Als er es abspielt, sieht er zunächst seine Frau Alexandra und seine Kinder, die ihn fröhlich beglückwünschen. Dann schickt Alexandra die Kids auf ihr Zimmer und beginnt einen verführerischen Striptease. Doch dann hält sie sich plötzlich eine Waffe an den Kopf. Steve stoppt das Band und versucht die Polizei anzurufen, doch das Telefon ist tot und er muss zudem feststellen, dass er in seiner Wohnung eingeschlossen wurde. Er sieht sich das Band weiter an und was er im weiteren Verlauf der Aufnahme sehen muss, übersteigt seine allergrößten Ängste.


      Der Hass einer Frau kann zerstörend sein


      Rolf de Heer (Bad Boy Bubby) hat mit dieser australischen Low Budget Produktion ein Ehedrama der aussergewöhnlichen Art geschaffen, das durch seine enthaltene Intensität auf jeden Fall einen sehr nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlassen dürfte. Die geschieht auf eine Art und Weise, wie es sicherlich nicht ganz alltäglich ist, aber dennoch beinhaltet dieses Werk eine nahezu erschreckende Authenzität, die insbesondere auf das männliche Geschlecht eines teils schon schockierende Wirkung hinterlassen dürfte. Dabei fängt die Geschichte doch sehr seicht an, man wird mit der scheinbaren Idylle eines australischen Vorstadt konfrontiert, in der Steve und Alexandra mit ihren beiden Kindern leben. Zwar bemerkt man schon in dieser Phase des Films, das im Verhältniss zwischen den beiden Eheleuten keine perfekte Harmonie herrscht, jedoch gibt es eigentlich keinerlei Anzeichen für das, was im weiteren Verlauf der Geschichte noch passieren wird. Insbesondere Steve scheint mit seinem Leben doch ausserordentlich zufrieden zu sein, ist er doch auch beruflich ziemlich erfolgreich und scheint seine Familie über alles zu lieben.

      Nachdem er allerdings an seinem Geburtstag nach der Arbeit nach Hause kommt, wird sein komplettes Leben vollkommen auf den Kopf gestellt, denn erwartet ihn doch eine Party der ganz besonderen Art. Nun weiss man ja nicht erst seit heute, das hassende Frauen zu Vielem in der Lage sind, um ihren Männern deren Fehler vor Augen zu führen, doch das "Projek", mit dem Alexandra ihren Mann überrascht, toppt doch so ziemlich alles, was man sich so in seinen kühnsten Träumen vorzustellen vermag. Dabei bedient sich die Ehefrau der einfachsten Mittel, um ihren Mann zu schockieren und zu demütigen, ist es doch eine banale Videocassette, die das Leben von Steve innerhalb kürzester Zeit aus dem Ruder laufen lässt. Näheres zum Inhalt des Tapes kann man hier nicht äussern, um nicht die gesamte Spannung vorwegzunehmen, allerdings ist das Videomaterial so hart und demütigend, das einem gerade als Mann kalte Schauer über den Rücken laufen und man das Gesehene erst einmal verarbeiten muss.

      Obwohl hier im Cast mehrere Darsteller aufgeführt sind, handelt es sich im Endeffekt um ein intensives Kammerspiel mit lediglich zwei Personen, von denen eine auch noch nur per Video präsent ist. Nun mag manch einer eventuell denken, das sich eine eher zähflüssige und langatmige Geschichte entwickelt, doch diese Befürchtung kann man von Anfang an im Keim ersticken. Vielmehr entsteht zwischen den beiden Eheleuten ein psychisches Katz-und Maus Spiel, in dem der Verlierer von der ersten Sekunde an feststeht. Steve hat nämlich keinerlei Chance, dieses perfide und sadistische Spiel zu gewinnen, ist seine Frau doch überhaupt nicht greifbar für ihn, so das er die gesamte Palette der Demütigungen über sich ergehen lassen muss, die das Video-Tape für ihn bereithält. Dabei schlägt ihm nicht der gesammte aufgestaute Frust und Hass seiner Frau entgegen, sondern wird im häppchenweise Stück für Stück vermittelt, wobei sich sein eigener Schmerz immer mehr steigert, bis es kaum mehr auszuhalten ist. Gerade die immer weiter ansteigenden Demütigungen seiner Frau sind es, die der Geschichte eine ungeheure Wucht verleihen und dem Zuschauer so manchen Schlag in die Eingeweide garantieren.

      Insbesondere als Mann gerät man dabei zeitweise in einen Zustand, der gar nicht mehr den Eindruck eines Spielfilms verleiht, befindet man sich doch mit einemmal selbst in Steves Fernsehsessel und stellt sich dabei vor, das es nicht Alexandra, sondern die eigene Ehefrau ist, die einem aus dem Bildschirm entgegenschaut. So sieht man dann das Geschehen streckenweise aus einem vollkommen anderen Blickwinkel und denkt über sein eigenes Verhalten innerhalb der eigenen Ehe nach. Bringt man der eigenen Ehefrau den Respekt entgegen den sie verdient hat, oder bewegt man sich auch in einer Art Scheinwelt, in der nach der eigenen Sichtweise scheinbar alles in Ordnung ist? So kann man sich dann auch hervorragend in die vorherrschende Situation des geschockten Ehemannes hineinversetzen und entwickelt trotz dessen offengelegter Fehler so etwas wie Mitgefühl, denn will man doch auf keinen Fall in seiner Situation sein, die sich mit der Zeit immer mehr zuspitzt. Denn durch die auf dem Tape gezeigten Geschehnisse gerät Steve immer mehr in einen Strudel, der ihn unaufhörlich immer weiter nach unten zieht und seine Psyche zunehmend belastet. Alexandra's Botschaft an ihn ist nämlich geprägt von Sadismus und psychischer Qual und entpuppt sich letztendlich als eine Machtdemonstration gegenüber einem machtlosen Menschen, der mit zunehmender Laufzeit immer mehr feststellen muss, das er keinerlei Chancen hat, seine Situation zu verbessern.

      Aus dem zu Beginn lebensfrohen und selbstsicheren Mann wird immer mehr ein psychisches Wrack, das die durch das Video entstehenden Qualen kaum noch begreifen geschweige denn verarbeiten kann. Und an diesem Punkt kommen wir nun zur größten Stärke dieser australischen Produktion und das sind ganz eindeutig die beiden Hauptdarsteller Gary Sweet und Helen Buday, die durch ihr brillantes Schauspiel für die ausgehende Intensität dieses Dramas verantwortlich zeichnen. Die immense Ausdrucksstärke der kleinsten Gefühlsregungen vermitteln einen so authentischen und glaubwürdigen Eindruck, das man wirklich streckenweise das Gefühl bekommt, ein Teil dieser Geschichte zu sein, die faszinierend und schockierend zugleich ist. Obwohl der Film keinerlei Action beinhaltet und sich fast ausschließlich in einem Zimmer vor einem TV-Gerät abspielt, entsteht eine solch dichte Grundstimmung, das man als Betrachter schweissnasse Hände bekommt. Dabei wird man die gesamte Laufzeit über ein starkes Gefühl der Beklemmung nicht los und steht auch lange nach der Sichtung des Filmes noch nachhaltig unter den Eindrücken, die er vermittelt hat.

      "Alexandra's Project" ist sicherlich nicht unbedingt ein Film, den man als mainstreamtauglich bezeichnen kann und wird so wohl auch lediglich einer betimmten Zielgruppe zugänglich sein. Wer allerdings ein extrem intensives und authentisches Drama zu schätzen weiss, der wird von diesem aussergewöhnlichen Werk nahezu begeistert sein. Mit den einfachsten und bescheidendsten Mitteln wurde hier das Maximale an Wirkung erzielt, so das man von einem nahezu brillanten Filmerlebnis sprechen kann, das insbesondere beim männlichen Geschlecht seine Spuren hinterlassen dürfte.


      Fazit:


      "Alexandra's Project" kann man durchaus als Mahnmal für Männer ansehen, die ihren Frauen nicht die nötige Zuwendung und den gebührenden Respekt entgegenbringen, den sie letztendlich verdienen. Sicherlich werden die eventuellen Folgen hier auf eine äusserst drastische Art dargestellt, die aber keinesfalls an den haaren herbeigezogen erscheint. Auf jeden Fall aber handelt es sich um einen brillanten Film, den man unbedingt gesehen haben sollte.


      Die DVD:

      Vertrieb: Splendid
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1,78:1 (16:9)
      Laufzeit: 99 Minuten
      Extras: Behind the Scenes, Interview, Trailer, Trailershow, Booklet


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Wieder mal nur ein einziger Beitrag zu diesem sehr guten Film,dem man wirklich eine Chance geben sollte.
      Am Anfang hatte ich mir zwar auch etwas mehr erhofft,aber der Film hat mich dann doch so nach und nach in seinen Bann gezogen.Ich finde man hat es hier mit einem sehr inteligenten Psychothriller zu tun,der widerum in einem Low Budget Format gedreht wurde.Desweiteren kommt auch dieser Film völlig ohne Gewalt aus und besitzt trozallem die Kunst,voll und ganz zu unterhalten.Über die Story will ich nicht allzu viel verraten,nur soviel das sich das ganze zu einer Psychologischen Zerreissprobe und einen beklemmenden Kammerspiel entwickelt.Oder eine unglücklich verheiratete Frau will sich per Videobotschaft an ihrem Sexistischen und egoistischen Mann rächen und ihm damit klarmachen,wie sie all die Jahre unter der Ehelichen Entfremdung sowie auch inneren Einsamkeit litt.Ein sehr aussergewöhnlicher und auch spannender Film. GEHEIMTIPP

      [film]8[/film]
    • Immer her mit halbwegs neuen Ideen, selten genug das der gemeine Filmfan noch durch irgend etwas überrascht wird, Alexandras Project gelingt das des öfteren.
      Wendungen die man nicht so vermutet, eine packende Handlung und Psychospiele.
      Ein Zwei Personen Stück das voller Emotionen ist, wirklich gut. [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &