Züri Metzgete

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      Originaltitel: Züri Metzgete
      Herstellungsland: Schweiz
      Erscheinungsjahr: 2000
      Regie: Oliver Kessler

      Inhalt:

      In Zürich kann der Dealer Mike, der selbst auch abhängig ist, in einem Hinterhof einen geheimnisvollen Dolch erstehen. Er ahnt nicht, dass es sich dabei um ein Opferwerkzeug einer Nazi-Sekte handelt. Darum wird kurz darauf seine Freundin von den Nazis entführt und brutal gefoltert. Doch Mike will Rache.

      Review:

      Der drogenabhängige Drogendealer Mike treibt sich in den Slums von Zürich herum und kommt in den Besitz eines mysteriösen Dolches, dessen Ursprung bei einer Nazi-Sekte ist und eben dieser Sekte gestohlen wurde. Nicht weiter verwunderlich, das die Sekte ihren Dolch wieder zurück haben will. So wird eben die Freundin von Mike entführt und gefoltert, um bei Mike Druck zu machen. Doch der Plan geht nicht auf und Mike sinnt auf Rache, die er auf gewaltvolle und blutige Weise umsetzt.

      Bis 2014 wurde in der Schweiz ein Eintagesrennen im Straßenradsport veranstaltet, was man unter Züri Metzgete kennt. Grob ins hochdeutsche übersetzt bedeutet das Doppelwort "Züricher Schlachtfest". Bei dem Kampf den sich die Teilnehmer lieferten wurde ohnehin mit harten Bandagen gekämpft, weswegen "Schlachtfest" sehr gut zu dem ganzen passt. Im Jahre 2000 erschien von dem Mann, der auch hinter dem Schweizer Amateursplatterfilm BLUTGEIL steckt, der knapp halbstündige Kurzfilm ZÜRI METZGETE. Thematisch bewegt man sich hier auf ganz anderem Niveau, weil man den Ärger, den man damals mit BLUTGEIL HATTE, aus dem Weg gehen wollte.

      Ich bin froh, das der Film nur eine halbe Stunde ging, weil er mich nicht ganz so sehr beeindruckt hat wie BLUTGEIL, was im übrigen mein absoluter Lieblingsfilm aus dem Schweizer Untergrund ist. Die Geschichte hier ist nicht wirklich der Rede wert, eigentlich schon typisch reißerisch, wenn man auf den Inhalt schaut. Das Nazi-Thema hat eben damals wie heute schon gezogen und wirkt oftmals wie ein Magnet auf manche Zuschauer. Eine okkulte Sekte hätte mir da mehr gefallen, weil es besser passen würde. Als kleinen Ausgleich bekommt man trotzdem was geboten: Ziemlich ordentliche und blutige Szenen samt Spezialeffekten, die zu gefallen wissen.

      Probleme wird man vermutlich nur bekommen, weil man dieses schweizerdeutsch nicht versteht. So kann man fast schon raten, was die reden oder man spitzt die Ohren. Einen kleinen Bruchteil versteht man schon, so kann man dem ganzen halbwegs folgen. Erschienen ist der Film bisher nur auf VHS von SPI, es gibt jedoch Mittel und Wege den Film auch auf DVD zu erwerben, googeln könnte hilfreich sein und man kommt an sein Ziel. Kein Film den ich unbedingt weiter empfehlen möchte, allerhöchstens dem geneigten Amateursplatterfan, der ihn im Normalfall jedoch eh schon in der Sammlung stehen hat.