Die Kanonen von Navarone

    • Die Kanonen von Navarone



      Produktionsland: USA, UK
      Produktion: Carl Foreman, Cecil F. Ford, Leon Becker
      Erscheinungsjahr: 1961
      Regie: J. Lee Thompson
      Drehbuch: Carl Foreman
      Kamera: Oswald Morris
      Schnitt: Alan Osbiston
      Spezialeffekte: John Evans
      Budget: ca. - 6.000.000 Mio. US $
      Musik: Dimitri Tiomkin
      Länge: ca. 158 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Deutscher Kinostart: 20. September 1961

      Darsteller:

      Gregory Peck: Capt. Keith Mallory
      David Niven: Cpl. Dusty Miller
      Anthony Quinn: Col. Andrea Stavros
      Stanley Baker: Pvt. „Schlächter“ Brown
      Anthony Quayle: Major „Glückspilz“ Franklin
      James Darren: Pvt. Spyros Pappadimos
      Irene Papas: Maria Pappadimos
      Gia Scala: Anna
      James Robertson Justice: Commodore Jensen
      Richard Harris: Squadron Leader Barnsby
      Bryan Forbes: Cohn
      Allan Cuthbertson: Major Baker
      Michael Trubshawe: Major Weaver
      Percy Herbert: Sgt. Grogan
      George Mikell: Hauptmann Sessler
      Walter Gotell: Oberleutnant Meusel
      Tutte Lemkow: Nicolai
      Albert Lieven: Kommandeur
      Norman Wooland: Group Captain

      Handlung:

      November 1943: Auf der fiktiven ägäischen Insel Navarone hat die deutsche Wehrmacht zwei riesige Kanonen in Stellung gebracht, um eine strategisch bedeutsame Meerespassage zu kontrollieren.
      Da die Passage eine Woche später von einem alliierten Schiffskonvoi befahren werden soll, um 2000 britische Soldaten von der Insel Kheros zu retten, müssen die Geschütze unbedingt außer Gefecht gesetzt werden.
      Der Versuch, sie durch den Angriff einer Bomberstaffel zu zerstören, scheitert kläglich.
      Somit bleibt Commodore Jensen auf Vorschlag von Major „Glückspilz“ Roy Franklin als letzter Versuch, einen Kommandotrupp loszuschicken.

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    • Entstehung

      Die Kanonen von Navarone war der zweite Roman des ehemaligen Lehrers Alistair MacLean und wurde 1957 publiziert. Produzent Carl Foreman kaufte die Filmrechte und schrieb auch das Drehbuch.
      William Holden, nach dem Erfolg von Die Brücke am Kwai einer der zugkräftigsten Stars, war für die Hauptrolle vorgesehen.
      Da Foreman die von Holden verlangte Gage (750.000 Dollar plus 10 % am Einspielergebnis) nicht zahlen wollte, engagierte er Gregory Peck.

      Zunächst sollte der britische Regisseur Alexander Mackendrick den Film inszenieren. Da Produzent Foreman mit Mackendricks zeitaufwändigem Inszenierungsstil nicht einverstanden war, wurde Mackendrick nach wenigen Tagen entlassen und sein Landsmann J. Lee Thompson engagiert.
      Thompson war ein Routinier, hatte allerdings noch nie bei einem Filmprojekt dieser Größenordnung Regie geführt.
      Er erwarb sich schnell das Vertrauen der Schauspieler und des Produzenten und leitete kompetent die aufwändigen Dreharbeiten.

      Als einer der Drehorte war zunächst Zypern ins Auge gefasst, doch weil dort ein Bürgerkrieg drohte, wich Produzent Carl Foreman in das nahegelegene Rhodos aus.
      Die Produktionskosten explodierten von ursprünglich geplanten zwei Millionen Dollar auf das Dreifache, u. a. wegen der abgelegenen Drehorte, aufwändigen Bauten und der Mieten für insgesamt ein Dutzend ausrangierter Kriegsschiffe samt 1000 griechischer Soldaten, die ein Wehrmacht-Regiment darstellten.
      Im Übrigen leistete sich Kameramann Oswald Morris ein ungewöhnlich aufwändiges Dreh-Verhältnis:
      Er nahm 67 Stunden Rohmaterial auf, viermal so viel, wie damals bei einer vergleichbaren Filmlänge üblich war.

      Die Aufnahmen dauerten von März bis Oktober 1960, drei Monate davon wurde auf Rhodos gearbeitet, anschließend in den Londoner Shepperton Studios, wo für eine Sturm-Szene ein riesiger Wassertank gebaut werden musste. Auf Rhodos wurde Anthony Quinn in den 1960er-Jahren die idyllische Vagies Bucht zum Dank für die mit dem Erfolg seiner in Griechenland spielenden Filme verbundene Fremdenverkehrswerbung von der damaligen griechischen Regierung zum Geschenk gemacht.
      Die Entscheidung wurde Jahre später widerrufen.
      Der Name Anthony-Quinn-Bucht blieb jedoch bis heute gebräuchlich.
      Weitere Drehorte waren die Insel Gozo nahe Malta und Tino im Ligurischen Meer.
      Das frühere US-Kriegsschiff USS Slater war zur Zeit der Dreharbeiten unter dem Namen Aetos (D-01) ein Ausbildungsschiff der griechischen Marine.
      Es dient seitdem als Museumsschiff im Hafen von Albany (New York).
      Trivia
      Weil Gregory Peck für seine Rolle des Capt. Mallory, der „Deutsch wie ein Deutscher“ sprechen sollte, die Sprache nicht gut genug beherrschte, wurden dessen Dialoge in der englischen Originalfassung teilweise vom britisch-italienischen Schauspieler Robert Rietty synchronisiert.
      David Niven erkrankte beim Dreh in einem Wasserbecken so ernsthaft, dass seine weitere Mitwirkung gefährdet war.
      Durch eine Verletzung seiner Lippe holte er sich eine Blutvergiftung.
      Es wurde daher in Erwägung gezogen, bereits gedrehtes Material mit einem anderen Schauspieler nachzudrehen, um nicht die gesamte Produktion zu gefährden.
      Allerdings wurde Niven nach einigen Wochen aus dem Krankenhaus entlassen und konnte seine Aufnahmen fertigstellen.
      Gregory Peck und Anthony Quinn wurden am 26. Juni 1960 bei Studioaufnahmen verletzt, als sie von einer überstarken künstlichen Welle erfasst wurden.
      Einige Mitglieder der griechischen Königsfamilie wirkten als Statisten mit, da sie an dem Tag die Dreharbeiten besuchten, als gerade die Szene im Café Mandrakos aufgenommen wurde.
      Die Landkarte, die im Film das fiktive Navarone zeigt, verweist tatsächlich auf die geographische Lage von Antikythera.
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    • Erfolge:

      Die Kanonen von Navarone war 1962 in sieben Kategorien für den Oscar nominiert, gewann aber letztlich nur jenen für die besten Spezialeffekte.
      In den sechs anderen Kategorien unterlag der Film, mehrheitlich dem Musical West Side Story (1961), das insgesamt 10 Oscars gewann.

      Oscar Nominierungen

      Bester Film
      Beste Regie: J. Lee Thompson
      Beste Musik: Dimitri Tiomkin
      Bester Schnitt: Alan Osbiston
      Bester Ton: John Cox
      Bestes adaptiertes Drehbuch: Carl Foreman

      Oscar gewonnen

      Beste Spezialeffekte: Chris Greenham, Bill Warrington

      Des Weiteren erhielt der Film zwei Golden Globes in den Kategorien Bester Film – Drama und beste Filmmusik für Dimitri Tiomkin. J. Lee Thompson war für den Preis als Bester Regisseur nominiert.

      Außerdem erhielt der Film den Laurel Award als Bestes Drama.

      Die Kanonen von Navarone wurde zu einem der größten Kassenschlager der frühen 60er Jahre und gilt als Klassiker seines Genres.
      Das Handlungsschema „Geheimkommando gegen Wehrmacht“ wurde in den 60er und 70er Jahren in mehreren Filmen erfolgreich variiert, unter anderem in Das dreckige Dutzend (1967), Agenten sterben einsam (1968) nach einem Originaldrehbuch von Alistair MacLean und Stoßtrupp Gold (1970).

      1978 wurde mit Der wilde Haufen von Navarone (auch als „Force 10 – Die Spezialeinheit“ betitelt) eine Fortsetzung produziert.
      Die Handlung entspricht dabei dem Buch Geheimkommando Zenica von Alistair MacLean.
      Die Rollen von Gregory Peck und David Niven wurden, da die Produzenten die Schauspieler mittlerweile für zu alt hielten, von Robert Shaw und Edward Fox gespielt. Der wilde Haufen von Navarone konnte bei Kritik und Publikum nicht an den Erfolg des Vorgängerfilms anknüpfen.

      Romanautor Alistair MacLean gelang mit der Verfilmung von Die Kanonen von Navarone der Durchbruch in Hollywood. Bis 1981 wurden 15 seiner Abenteuer- und Kriegsromane verfilmt.
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