Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Sylvester Stallone
Drehbuch: Sylvester Stallone, Dave Callaham
Kamera: Jeffrey L. Kimball
Schnitt: Ken Blackwell, Paul Harb
Spezialeffekte: Andy Weder, Richard E. Perry, Erika Faccini, Sergio Farjalla Jr.
Budget: ca. 80.000.000 $
Musik: Brian Tyler
Länge: ca. 103 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Produktion: Guymon Casady, Boaz Davidson, Danny Dimbort, Basil Iwanyk, Kevin King, Avi Lerner, Matthew O'Toole, Trevor Short, Ivan Teixeira, Kevin King Templeton, John Thompson Les Weldon
Darsteller: Sylvester Stallone, Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Eric Roberts, Randy Couture, Steve Austin, David Zayas, Giselle Itié, Terry Crews, Mickey Rourke, Bruce Willis
Inhalt:
Das einzige, was sie im Leben kennen, ist der Kampf. Den einzigen Menschen, den sie vertrauen, sind sie selbst. Sie sind die Expendables: Anführer und Stratege Barney Ross, der ehemalige SAS-Messerexperte Lee Christmas, der Nahkampfspezialist Yin Yang, der auf Feuerwaffen spezialisierte Hale Caesar, der Sprengstoff-Experte Toll Road und der Scharfschütze Gunnar Jensen. Die Expendables werden beauftragt, sich in ein südamerikanisches Land einzuschleusen und dessen skrupellosen Diktator zu stürzen. Als die Mission in vollem Gange ist, erkennen die Männer, dass der Auftraggeber ein doppeltes Spiel mit ihnen treibt. Ein Spiel, dem auch die Expendables zum Opfer fallen sollen. Doch die sechs Männer sind hartnäckiger und widerstandsfähiger als gedacht...
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 26.08.2010
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 28.01.2011
Review:
Der neue Actionreißer „Expendables“ war mir zu hektisch geschnitten und die Kameraschwenks sind dabei zu wild. Insbesondere bei dem Kampf mit mehreren Söldnern und die daraus resultierenden Morde, lassen keinen richtigen Überblick zu und man verliert sich oft im Blitzgewitter der Knallerei.
Der Härtegrad ist streckenweise auf „John Rambo“ Niveau recht hoch und man sieht auch die Goreresultate und den ein oder anderen Splatter, dies aber auch oft verwackelt und unübersichtlich dargestellt.
Die Darsteller! Hier trifft sich wirklich die Starelite des modernen Actionfilms und wer nun meint hier nur rein oberflächlich betrachtet hochkarätiges zu sehen, dem werd ich widersprechen! Die Besetzung ist überraschenderweise unausgeglichen. Zuerst mal Sylvester Stallone, der ja auch Regie führte und somit wieder doppelt gefordert war. Er ist definitiv zu loben. Er spielt hier so gut wie in alten Tagen, sichtbar gealtert, aber auch noch markanter als in „John Rambo“ zuvor. Da kann man echt nur den Hut ziehen und der Witz zieht bei ihm wieder mal durchweg. Nicht überzeugt hat mich Hollywoods aktuelle Actionfilm Nummer 1, der Jason Statham. Er ist auch hier wieder so blass wie eh und je, allerdings war dies für mich keine wirkliche Enttäuschung, es wäre eher überraschend gewesen, wenn er emotional und rau gewirkt hätte. Somit ist er wieder der aalglatte junge Nachbarsbursche als der Gentelman-Muskelprotz. Wobei wir hier keine freien Oberkörper sehen. Bruce Willis hat nur kurze Rollen und er wirkt dabei steif sowie aufgesetzt, er besitzt auch in seiner einzig richtigen Szene den wenigstens Witz, seine Leistung ist nur zum Fremdschämen geeignet, zumindest im Vergleich zu früher. Arnold Schwarzenegger ist in dieser erwähnten kurzen Szenen auch zu sehen, er hat hier also nur eine Gastrolle, diese hätte man sich auch irgendwie ebenfalls sparen können, wenn dies so peinlich ablaufen muss. Dolph Lundgren, der ebenfalls längst selbst als Regisseur aktiv ist, war zu seiner Helden-Zeit nie ein guter Schauspieler, hat aber von seiner muskulösen Erscheinung und dem Witz profitiert. Nun wirkt er hier wie ein ekliger Drogenjunkie. Gut, er soll ja auch eine Fieslingsrolle spielen, aber wieso dann solch aktuell immer wieder verwendeten, Strunz dummen Wörter, wie ein „Fick Dich“ vom Stapel lassen? Jet Li, der immer mal wieder einen Ausflug nach Hollywood unternimmt, zählt zu den unscheinbaren Akteuren, im Duo mit Stallone funktioniert das Gespann aber gut. Der nur wenig bekannte Randy Couture (Scorpion King 2) ist hier noch überraschend gut besetzt. Die fiesen Charaktere wirken aber fast alle zu blass. Wrestler Steve Austin (Die Todeskandidaten) darf leider vom Dialog her oft nur dumm aus der Wäsche kucken. Wenn er dann mal durfte (gegen Stallone) ist dies durchaus überzeugend und liefert die witzigste Szene im Film, was dann wirklich an die 80er Jahre erinnert. Last den Steve Austin einfach mal in einem guten Filme die Hauptrolle inne, am besten anstelle von Bleichgesicht Statham.
Viele Sprüche der Actionstars erinnern an die 80er Jahre, allerdings kann der Cast den Humor nicht immer transportieren, insbesondere Statham und den Fieslingen gelingt es nur selten. Die Story gab es schon zich mal zu sehen und selten hat sie so abgelutscht gewirkt wie hier. Selbst nur im Rückblick auf mäßige B-Movie Wahre der 80er Jahre, wenn dies direkt mitteinader vergleichen würde, könnten sich hier nur die moderne Hektik (Kamera+Schnitt) und die Splatterszenen hervortun.
Insofern im Mittelteil weniger Actionszenen vorhanden sind, wird die Geschichte einen mäßigen Spannungsbogen aufzeigen. Richtig packend wie „John Rambo“ ist die Story sicher nicht. Die Kämpfe werden meist nur per Karategriffe/Martial Arts oder Wrestling-Moves aus dem Stand ausgeführt und wirken modern und sehen soweit die Kamera es überhaupt einfängt, auch ganz ansehnlich aus. Das letzte Drittel liefert dann enormes Actiongeknalle mit zahlreichen Explosionen, was den Film dann für den Mainstreamjünger zum Erlebnis werden lässt.
Sehr komisch das Stallone während des ganzen Films fast allein die Söldner Rolle übernimmt (eigentlich gut zu heißen) und sein dickster Kumpel Statham erst zum Schluss plötzlich wieder erscheint und Stallone angeblich rettet. Wobei dann Statham seine Schuld einlöst, bei einem Bösewicht, den Stallone doch längst handlungsunfähig zerschossen hat.