Produktionsland: Kanada, Deutschland
Produktion: Paul W.S. Anderson, Jeremy Bolt, Don Carmody, Hartley Gorenstein
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Paul W.S. Anderson
Drehbuch: Paul W.S. Anderson
Kamera: Glen MacPherson
Schnitt: Niven Howie
Spezialeffekte: Tony Kenny
Budget: ca. 65.000.000$
Musik: tomandandy
Länge: ca. 96 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Milla Jovovich, Michelle Rodriguez, Sienna Guillory, Kevin Durad, Oded Fehr, Shawn Roberts, Li Bingbing, Johann Urb, Boris Kodjoe, Colin Salmon, Megan Charpentier, Aryana Engineer
Inhalt:
Das tödliche Virus der Umbrella Corporation wütet weiterhin über die Erde und verwandelt die Weltbevölkerung in fleischfressende Untote. Alice, die letzte Hoffnung der Menschheit, erwacht in einer geheimen Fabrik, und je weiter sie sich in dem Komplex durchkämpft, desto mehr erfährt sie über ihre mysteriöse Vergangenheit. Ihre Jagd nach den Verantwortlichen für den Ausbruch führt sie von Tokio über New York und Washington bis nach Moskau.
Trailer:
Kino USA: 14.09.2012
Kinostart in Deutschland: 20.09.2012
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 14.03.2013
Kritik:
Zu Beginn gibt es rückwärts laufende Bilder von CGI Wucht ummalt. Die bis dato erfolgreichste und auch sehr konstant gute Horrorsspiele-Reihe Resident Evil hat schon mit den ersten 3 Verfilmungen die Spielefans enttäuscht, mal davon abgesehen, dass ich Apocalypse durch den bedrohlich wirkenden Nemesis und der Einigelung der Protagonisten ganz ordentlich fand und auch Extinction hatte seine Momente zumindest anhand der Atmosphäre. Afterlife (Teil 4) war zuletzt dann nur schwer zu ertragen, ein sehr behäbiger Resident Evil Teil ohne Spannung, der zu sehr ins CGI Geflecht Hollywoods abgedriftet ist und die schaurige Atmosphäre dort überhaupt nicht mehr erzeugen konnte. Alle 4 bisherigen Resident Evil Verfilmungen sind vom Stil her völlig unterschiedlich, wenn man das mal mit der Underworld Reihe bisher vergleicht, wo trotz des Bruchs nach Teil 2 aber noch viel mehr Konstanz zu erkennen ist. Schlechter kann es mit Teil 5 doch nun nicht mehr werden oder doch? Der kommerzielle Erfolg ist jedenfalls weiterhin gegeben, sicher einzig getragen durch die bis dato ungeschorene, erfolgreiche Spielreihe. Der schwache Regisseur Paul W.S. Anderson hat sich an der Survival-Horror Reihe wie ein Terrier festgebissen. Ausgerechnet Teil 2 und 3 die nicht direkt aus seiner Regie stammten, gelten noch als die besseren Teile der enttäuschenden Resident Evil Reihe. Milla Jovovich bleibt der Heldenrolle treu und hat sich trotz mangelnder Umsetzung die Rolle der Alice optisch sicher eingeprägt.
Es wird die Geschichte noch mal kurz und verständlich aufgerollt, was gut zu heißen ist. Teil 5 ist wieder ganz anders als die bisherigen 4, irgendwie hat man nun das Gefühl, Paul W.S. Anderson versucht krampfhaft mit anderen Mitteln endlich einen gescheiten Resident Evil Film zu erschaffen. Zum ersten mal wird in der Reihe mit Elektro/Rocksound ganz passend untermalt, soweit ist das zumindest etwas überraschend, was von einem aktuellen Blockbuster nicht unbedingt zu erwarten war. Sehr schön das auf die Parasiten Köpfe der Zombies gesetzt wird, also so wie es auch in den schaurigen Spielen bis zuletzt stetig vorkommt. Bei den weiteren Effekten muss man ansonsten aber differenzieren, und zwar die Zeitlupeneffekte und die Kampfhandlungen an sich. Ich bin schlicht weg sprachlos wie sauschlecht und stocksteif Milla Jovovich von den computeranimierten Kampfszenen durchs Bild geschummelt wird, so schlecht das man schon drüber Lachen muss. Der Vergleich mit hölzern animierten japanischen Trashfilmen ist an dieser Stelle angebracht. Die Effekte machen aber nicht so lange Spaß wie zunächst erhofft, denn außer Geballere hat der Film nichts zu bieten. Insbesondere alle erwachsenen Darsteller sind richtig langweilig und blass, von der Handlung her hat der Film nichts zu bieten und alles was mehr als Schiesserei aufzeigen soll, ist zudem noch lückenhaft und wirr. Das Underworld 4 Effektspektakel hat zwar auch wenig auf Story gesetzt, dort reicht sie aber noch aus, um wenigstens an den abwechslungsreichen und übertrieben trashigen Szenen um einiges mehr Spaß zu haben, auch weil der Film auf der emotionalen Ebene für Trash durchaus Punkten konnte. Bei Resident Evil 5 machen sich im Verlauf immer mehr Ermüdungserscheinungen breit und ab dem letzten Drittel möchte man bei den überladenen Effekten am liebsten gleich ganz wegpennen, vor allem weil inhaltlich alles auf der Strecke bleibt und das Ganze total seelenlos wirkt. Es gibt keine Geschichte mehr, das Drehbuch wurde nebenbei bei dem Geschäft auf dem Scheißhaus geschrieben, die ist auch bei diesem aktuell Action-Hollywood Film in Grunde nicht vorhanden und wenn die Effekte nicht mehr Zeitgemäß sind, wird so ein Actiongebolze das aktuell hauptsächlich laut imbd von bis 18 jährige sehr umfeiert wird und das an den Kassen richtig dicken Umsatz macht, später als saumäßige schlechte Kinofilmzeit in Erinnerung bleiben. Nur die Masse dürstet aktuell nach diesen No-Brainer Shit am Stück, wie sie auch nach den neusten oberflächlichen, schick gestylten Youtube-Stars dürsten. Die womöglich nicht mehr Intelligenz haben, als das was Resident Evil 5 für diejenigen einfach nur wieder geben kann, ein sinnfreies, rein oberflächliches Optikfest. Auch deswegen wird die Resident Evil Reihe hier zwar längst Qualitativ aber nicht kommerziell begraben sein.
Nach diesem Auswurf hat man überhaupt keine Lust mehr auf Resident Evil, nun nicht mal mehr auf das bald erscheinende neue Spiel und das soll dann schon was heißen.