Deliver Us from Evil

    • Deliver Us from Evil



      Originaltitel: Fri os fra det onde
      Produktionsland: Dänemark, Schweden, Norwegen
      Produktion: Michael Obel, Tina Winholt
      Erscheinungsjahr: 2009
      Regie: Ole Bornedal
      Drehbuch: Ole Bornedal
      Kamera: Dan Laustsen
      Schnitt: Anders Villadsen
      Spezialeffekte: Hummer Høimark
      Budget: ca. -
      Musik: Johan Liljedal, Stefan Nilsson
      Länge: ca. 90 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Lasse Rimmer, Lene Nystrøm, Jens Andersen, Pernille Vallentin,Bojan Navojec, Mogens Pedersen, Kurt Ravn, Alexandre Willaume-Jantzen, Kim Kold, Bob Anders, Claus Gøran Eklund, Daniel Engstrup


      Inhalt:

      Der gut situierte Akademiker Johannes kehrt mit seiner Familie zurück in jenes beschauliche Dorf in Westjütland, in dem er mit seinem Bruder Lars aufwuchs. Viel hat sich hier nicht geändert: Die Gemeinschaft hält zusammen und man geht in die Kirche. Doch dann liegt plötzlich die alte Anna auf der Landstraße - totgefahren vom Taugenichts Lars. Es gibt keine Zeugen und so richtet Lars schnell den Finger anklagend auf Alain, einen Balkan-Flüchtling. Damit beschwört er einen brutalen Akt der Selbstjustiz herauf. Bevor die Hexenjagd endgültig eskaliert, gewährt Johannes dem Verletzten Alain Zuflucht in seinem Haus. Die Polizei, so hofft er, wird die Angelegenheit schon klären. Draußen steigert sich derweil Wut zum Blutrausch und mit Einbruch der Nacht stürmt ein rasender Mob das Haus. Der Schuldige muss bestraft werden, mit allen Mitteln, um jeden Preis. Als am nächsten Morgen die Sonne aufgeht, ist nichts mehr so, wie es war.


      Trailer:


      Fantasy Filmfest 2009
      Deutsche DVD Fassung: 24.09.2010 (Verleih: 25.08.2010)
      Mediabook (inkl. Blu-Ray): 22.01.2021
    • RE: Deliver Us from Evil

      Die Bilderpracht, Farbschärfe und prachtvolle Naturkulisse erzeugt eine moderne und gute Atmosphäre, wo einige experimentelle Kameraeinstellungen zu loben sind. Die guten Darsteller werden einem sympathisch und sie sind sehr emotional. Die Make-Up Crew hat bei den wenigen Schmierereien nicht besonders professionell gearbeitet, zumindest schaut einiges, wie nachgestellte Wunden etwas künstlich aus, aber viel gibt es davon zum Glück nicht. Der Film strahlt gute Laune aus, weil auch eine lange Festzeltparty zu sehen ist und die Dialoge werden von den „Knallköpfen“ hier hart geführt. Gelegentlich schön freizügig sind dann auch noch die Frauen im Film. Bräuche, wo die Männer im Festzelt alle unter dem Tisch pinkeln sind wirklich ungewöhnlich. Hier passiert ab Filmmitte derart viel, dass man ein wenig mit der Glaubwürdigkeit zu kämpfen hat, wo die Dorfgemeinde anhand von Gruppen sich gegenseitig neidermetzelt. Nichts desto trotz ist dieses Werk mitreißend und schockierend, insbesondere für die Psyche, wo es sogar eine richtige Vergewaltigungsszenen gegen eine Frau zu sehen gibt. Die Story ist wirklich gut, wenn gleich ein wenig übertrieben wird, insbesondere eine Szenen wo der Doktor erschossen wird und die Dorfgemeinde immer noch geschlossen eine Hatz veranstaltet, ist zu weit hergeholt, dafür aber nur Abzug in der B-Note.

      Deliver Us From Evil ist ein echter Bad Ass Film, den man gesehen haben sollte, insbesondere auch als Horrorfan. Er präsentiert so einiges an Psychoterror. Anschauen sonst verpasst man etwas.

      [film]8[/film]
    • Ein sehr merkwürdiger Film. Da baut Bornedal eine Stunde lang ganz und gar großartig eine unheilvolle Atmosphäre auf, porträtiert die Verlogenheit und scheinbare Idylle einer Kleinstadtgemeinde, erschafft glaubwürdige Charaktere, die sich schnell im "Schuld und Sühne"-Strudel beinahe Shakespearescher Dimensionen bewegen, lässt das Ganze dann auf der Bierzeltfeier meisterhaft kumulieren. - Und reisst in den folgenden 30 Minuten alles mit dem Arsch wieder ein. Aus einem subversiven Sozialdrama mit Thrilleranleihen wird ein Exploitationfilm mit Cartoon-Gewalt und unnötiger Vergewaltigungsszene, dem jegliche Glaubwürdigkeit schneller hoppsen geht, als man "The Last House on the Left" und "Straw Dogs" sagen kann.

      Unnötig ärgerlich waren obendrein die beiden Dorf-Bullen, die so ziemlich das dümmste Cop-Duo der Filmgeschichte darstellen dürfte, die Filme der "Police Academy"-Reihe eingeschlossen.

      Ich habe gegrübelt, ob Bornedal das alles wirklich ernst meint oder ob "Deliver us from Evil" möglicherweise eine Satire sein soll. Aber vermutlich wollte er nur mal richtig auf die Kacke hauen, hat sich aber dann doch nicht wirklich getraut. Und herausgekommen ist Euro-Sleaze für Akademiker. Wie schon gesagt, sehr merkwürdig.
      Allein der Schmerz vermag es, dich spüren zu lassen, dass du wirklich existierst.
    • Merkwürdig empfand ich ihn auch, so richtig logisch ist der Film an einem Punkt dann nicht mehr und zwar wo die alle Amok laufen, er hat mich aber sehr gut unterhalten. lol
    • Hat den sonst keiner gesehen?

      Gruß Samazone
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • RE: Deliver Us from Evil

      Doom meint gut. Musst dich schon damit zufrieden geben, denn solche Filme werden bei der Masse auf dem Videomarkt ganz übersehen.
    • Okay, dann verlasse ich mich mal auf dich, mein Lieber! :3:
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • Ob nun Satire oder nicht, der Film ist soetwas von sehenswert. Witzige, hintergründige Dialoge, dänische Idylle, eine Story, die zwar ein wenig übertrieben ist, aber ohne weiteres so stattfinden könnte. Teilweise hat mich der Film an Twin Peaks erinnert. Skurrile Figuren, wohin man schaut. Die Geschichte wird erzählt von einer jungen Dame. Dieses verleiht dem Film am Anfang einen speziellen Charme verleiht und man hat als Zuschauer das Gefühl, gleich sehe ich etwas Besonderes, etwas Neues, etwas Ungewöhnliches. Und so ist es auch.

      Viele Themen werden hier angerissen. Ausweglosigkeit, Mobilisierung der Massen, Kriegserlebnisse, Ängste, Hoffnungs- und Perspektivloskeit, Alleinsein, Anderssein, der ganz normale Alltag in einer dänischen Kleinstadt, Gewalt, Übergriffe an Frauen, aber auch Verlässlichkeit, Treue, Liebe, Vertrauen, für einander da sein, für etwas einstehen, und so vieles mehr.

      Mich hat der Film gefesselt und ich hatte etwas Angst vor dem Ausgang der Geschehnisse. Aber........
      Lasst euch überraschen! Unbedingt anschauen.

      [film]9[/film]
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • Interessant geschrieben Sama, könnte was für mich sein.
    • Erschreckend gutes erneut aus Skandinavien, dieses mal machen es die Dänen.
      Böse und ungeschminkt kommt Deliver Us from Evil daher.
      Ist dieses Dorf nicht überall?
      Nicht nur intensives Drama, auch für reichlich Gewalt ist gesorgt die hier real rüber kommt.
      Glaubhafte Darsteller machen ihn zum Pflichtprogramm für Filmfans die gerne nachdenken.
      Ist hier übrigens völlig falsch plaziert, gehört in die Rubrik Drama oder Film kontrovers. [film]9[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Am 22.01.2021 von Splendid im Mediabook (DVD+BD) ;