Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein

    • Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein




      Originaltitel: Blutgericht der gequälten Frauen
      Produktionsland: Frankreich, Spanien
      Produktion: -
      Erscheinungsjahr: 1972
      Regie: Jesus Franco
      Drehbuch: Jesus Franco
      Kamera: Raúl Artigot
      Schnitt: Roberto Fandiño
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Daniel White
      Länge: ca. 83 Min.
      Freigabe: Ungeprüft
      Darsteller: Lina Romay, Dennis Price, Britt Nichols, Anne Libert, Jesus Franco


      Inhalt:
      Graf Cagliostro und die Vogelfrau Melissa dringen in die Labors von Baron Frankenstein ein, töten diesen und stehlen sein Monster. Und weil sie schon mal dabei sind, kidnappen sie Frankensteins Tochter Vera, die eine Ehe mit der Kreatur eingehen soll, auch gleich noch. Vera aber möchte grausame Rache an den Mördern ihres Vaters nehmen...

      Trailer:
      -

      Mediabook (inkl. Blu-Ray): 22.03.2022




      Wer sich einem Franco hingibt, muss meistens das Schlimmste erwarten, wenn man mit Franco vertraut ist, weiss man, dass seine Filme der Inbegriff für ultrakruden Eurosleaze in Reinkultur sind, denn Franco vereint Pseudogrusel, herrlich exotische und gothische Kulissen und absolut creepy crappy Kostümierung in eine absolut banale und vor pseudoromantischer Poesie vollgestopfter Dramatik, dass man vor Erstaunen gar nicht mehr wegsehen kann. Francos Erzählweise ist dumpf, selbstverständlich und toternst, denn er inszeniert diesen Quatsch, anders kann man es nicht ausdrücken absolut weltoffen.

      Man muss wahrlich schon ein Faible dafür haben, denn dieser cineastische Vollschrott ist zwar ganz elegant gefilmt, wunderbar ausgestattet, für einen Eurogrusler mit solcher Thematik versteht sich, besitzt aber keinerlei Thematik oder Feinfühlvermögen auf seine eigentliche Intention. Einen durchsichtigen und nachvollziehbaren roten Faden besitzt der Film Anfangs nicht, denn Franco wechselt von Szene zu Szene, um keinerlei gereimten Kontext zu bilden, wirft dabei Fragen auf, wo eigentlich keine hätten sein müssen und sorgt für noch mehr Gelächter.

      Es ist unglaublich, diese Geschichte, mit all seinen Facetten zu erfahren. Der urklassische Frankensteinstoff in Verbindung mit einer zweiten Wissenschaftlergrösse. Dr. Caligrasto oder derart, gewillt eine neue Rasse zu züchten, im Besitz eines anmutendes Schlosses, auch hier eine Abfolge kühler und total depressiver Bilder, davorhin schmachtend in Pseudogruseligkeit, entmächtigt er sich der Kreatur von Frankenstein, um seine Rasse zu spezialisieren.



      Frankenstein wirkt indes zwar mächtig und boshaft, hühnenhaft in seiner Gestalt, doch sein absolut oberdämliches Make - Up zerstört die noch so antrabende und hoffnungsvolle Grundstimmung auf ernsthaften Grusel. Jeder normale Mensch würde wohl entsetzt fragen, was für ein Scheiss, dass doch nun sei, doch eben mit solch eifrigem Dilletantismus, ja, der zieht sich durch Francos komplette Filmographie von über 150 Filmen, trumpft eben so etwas auf. Nicht als Film, den man gerne weiterempfiehlt und für gut heissen kann, den man aber einfach mögen muss.

      Nebel, Eulen in der Nacht (erinnern mich vom Sound an The Crystal Rose), ein Blaufilter bis zum Exzess gebraucht, ein chromfarbengeschminktes Monster von Frankenstein, wie Geister umhertrabende Untote mit Plastikschädelmasken, deren unwichtige Präsens den herrlich cheasy Unterton untermauern, Freejazzklänge, die verstörend sein sollen, möchtegernphilosophische Dialoge, morbide Totenromantik bis zum abwinken, eine Kameraführung der sleazigsten Sorte, blinde Vogelmenschenwesen mit Krallen, ein theatralisch dreinglotzender Sektenführer und mittendrin die Tochter Vera Frankenstein, die den Tod seines Vaters rächen soll.



      Das ist Trash. Meist untalentiert und dermaßen gewollt, aber deswegen auch so erquieckend toll. Wahrlich gewöhnungsbedürftig, aber so Bahnhofsschmuddelkino der ultrakäsigsten Sorte hat seinen Reiz und ist in einer solch schnelllebigen Zeit, der allerbeste Zeitpunkt, um sich ohne viel Gezeder in solch banalen Käse fallen zu lassen.

      Man muss es einfach mögen.



      Fazit:
      Creepy Crap, cheasy and hilarious stupid, but fucking amazing. Sleaze at it's best, so fucking crude, that it's good.

      [film]8[/film]

      Für jeden normalen Menschen, die unter diesem Titel Bockmist erwarten:
      Schaut ihn euch nicht an...er ist halt wirklich schlecht. Es ist ein schlechter Film.

      Jesus Franco lives !
    • RE: Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein

      Juhu, Fun hat meinen Wunsch erfüllt! Dazu noch schön geschrieben, nicht das ich jetzt wahnsinnig neugierig auf ihn geworden bin, (dem Film) , aber wirklich gut beschrieben. PS.Frankenstein sieht auf den Covern ja nicht aus wie Boris Karloff, nein, neinnnnnnnnn lol
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Ich kenne Jemanden der hat bestimmt die Hartbox, findet den Film aber Shice.
    • Original von sid.vicious
      Ich kenne Jemanden der hat bestimmt die Hartbox, findet den Film aber Shice.


      Auf was spielst du denn nun an? lolp
      Ich habe nur die kostengünsitgere Fassung von NSM.
    • "Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein" ist für mich durchaus einer der besseren Filme von Jess Franco . Allerdings möchte ich damit diesen Film nicht unbedingt Leuten empfehlen die sonst so ihre Probleme mit den Werken des Regisseurs haben. Es beginnt schon recht kitschig und das bleibt es auch bis zum Ende. Für mich macht es den Streifen deshalb so sehenswert. Es gibt durchaus einige Lacher, sei es Frankensteins Monster hier im recht auffälligen Look... ein Dennis Price (Dr. Frankenstein) der hier mehrmals zum Leben erweckt wird was jedesmal nicht ganz unlustig ist... oder die recht sehenswerte Vogelfrau Melissa mit ihren unglaublichen Fähigkeiten (sowie der lustigen Stimme und Dialogen) an der Seite vom bösen Cagliostro (gespielt von Howard Vernon). Dazu gibt es dann noch den einen oder anderen Schnickschnack in für mich durchaus sehr sehenswerter Umgebung bzw. schönen Bildern. Auf so eine alte Synchro der frühen 70er muss man hier allerdings verzichten wobei ich persönlich diese Vertonung akzeptabel fand auch wenn man gewohnheitsmässig von den Bildern, den Darstellern wie Dennis Price oder Howard Vernon eher eine andere Stimme gewohnt ist. Jess Franco hatte übrigens im gleichen Jahr mit in etwa denselben Schauspielern den ebenfalls recht kitschigen aber amüsanten "Die Nacht der offenen Särge" (1972) gedreht (auch mit Frankenstein sowie Dracula). Wer mit sowas klarkommt der könnte vielleicht gefallen an diesem Streifen finden aber befürchte dass viele nach 10-20 Minuten eher die Stop-Taste drücken und den Film knicken. Ansonsten für Franco-Fans und Freunde von eher kitschigem "Grusel"-Kino durchaus empfehlenswert! [film]8[/film]
    • Kritik:

      Jesus Franco hat auch hier wieder einen richtig derb schlechten Film erschaffen. Insbesondere die Schauspieler nerven gewaltig. Sie spielen so unglaubwürdig und hölzern, dass es selbst für den Trashfan schon zu sehr weh tut. Die Dialoge hören sich an wie bei einer Theatervorführung. Um Atmosphäre ist Franco zwar bemüht, insbesondere wieder durch die Geräuschkulisse, aber wenn die Geschichte so wie hier überladen und wirr erscheint, da funktioniert auch das nicht und von Bedrohung kann man auch nicht sprechen. Selbst die trashigen Boris Karloff Filme sind um einiges ernster zu sehen. Was man sich hier mit dem Frankenstein im silbernen Techno-Outfit Gedacht hat entschließt sich mir ganz. Die Knochengesichter sind wohl noch das Witzigste hierbei, die sehen aber auch extrem künstlich aus. Härtere Szenen fallen zumeist der unsauberen und unübersichtlichen Kameraarbeit zum Opfer. Als Highlight wird eine Jungfrau geköpft, wo man zumindest mal schmunzeln kann auch wenn man wie erwähnt mit der Kamera aus schlechten Winkel draufhält. Von der sehr nervigen Sounduntermalung, schlechte Ausleuchtung, fehlender Nacktheit und dem Ohren betäubenden Geschreie der Opfer ganz zu schweigen.

      Jesus Franco unterstreicht mit Jungfrau in den Krallen von Frankenstein erneut, dass er einer der schlechtesten Regisseur ist, die es in den 60er bis 80er Jahren gab, auch wenn er noch größere Gurken erschaffen hat als diesen. Der Film ist wieder so mies, dass einen beim Lachen die Zunge im Halse stecken bleibt.

      [film]2[/film]
    • Deine Wertung kann man schon so stehen lassen, allerdings hat er durch seine perversen Defiizite, die du wunderbar erwähnst, wahnsinnig unterhaltsame Trashaspekte. So sehe ich das zumindest. Das silberne Frankensteinkostum ist echt albern und die Knochenmänner zum Jaulen, aber die Kostüme sind so abgedreht, dass es einfach nur geil ist, da zuzusehen. Wer Francofilme ernst nimmt, ist eh komisch gepolt. lolp
      Habe sonst alle Francofilme verkauft, weil sie echt unerträglich sind, selbst für die beinhartesten Antigucker, aber Jungfrau Frankenstein ist dann so was wie Zombi 3, dass ich den aufgrund seiner Absurdität liebe.
    • Alles was schlecht gewählt ist oder einen schlechten Geschmack hat, muss nicht immer lustig sein. Ich hatte den schon eine ganze Weile liegen, ich kaufe mir ja keinen Franco Film mehr. Als ich seinen Namen auf dem Cover gelesen habe.. lol
    • Bei Franco Filmen sollte man wissen worauf man sich einlässt.90% seiner Streifen sind für den Durchschnittskonsumenten mehr als unerträglich.Ich mag seine Werke ungemein.Nach normalen filmischen Masstäben kann man Franco Filme ohnehin nicht beurteilen.
    • Produktionsland: Frankreich, Spanien
      Produktion: Arturo Marcos
      Erscheinungsjahr: 1972
      Regie: Jesus Franco
      Drehbuch: Jesus Franco
      Kamera: Raúl Artigot
      Schnitt: Roberto Fandiño
      Musik: Daniel White
      Länge: ca. 83 Min.
      Freigabe: Ungeprüft
      Darsteller: Lina Romay, Dennis Price, Britt Nichols, Anne Libert, Jesus Franco





      Graf Cagliostro und die Vogelfrau Melissa töten Baron Frankenstein und stehlen dessen frisch erschaffene Kreatur. Die Tochter des Barons macht sich auf die Suche nach den Tätern und – das von ihrem Vater erschaffene - Monster. Dabei wird sie von Cagliostro gefangen genommen.

      Cagliostro, eine Vogelfrau namens Melissa, Frankenstein, Frankensteins Monster und eine Dame die sich Esmeralda nennt. Viele Anspielungen in Richtung unterschiedlicher Genreklassiker.

      Jess Franco drehte 1972 JUNGFRAUEN-REPORT, TODESRÄCHER VON SOHO und ROBINSON UND SEINE WILDEN SKALVINNEN für Atze Brauner. Interessant zu wissen, dass beim TODESRÄCHER VON SOHO sowie beim ein Jahr früher entstandenen SIE TÖTETE IN EKSTASE, neben Atze Brauner, auch Arturo Marcos zum Produzententeam gehörte. Mit Marcos arbeitete Franco innerhalb (der Harry Alan Towers Produktionen) DER HEXENTÖTER VON BLACKMOOR und NACHTS WENN DRACULA ERWACHT zusammen. Ferner gab es Zusammenarbeiten bei DIE NACHT DER OFFENEN SÄRGE, DIE NONNEN VON CLICHY und EINE JUNGFRAU IN DEN KRALLEN VON FRANKENSTEIN. Letztgenannter ist etwas ganz Besonders.

      Im Prinzip sind die Story und die gewählten Locations eine gute Mischung um einen ebenfalls guten Film zu kreieren. Ich frage mich oftmals wie der Film geworden wäre, wenn Jean Rollin auf dem Regiestuhl gesessen hätte? Die Ansätze sind nämlich durchaus ordentlich. Trotzdem kann der Film nicht (wie sollte er auch) seinen unfreiwilligen Humor im Zaum halten. Das Ganze erstreckt sich von dem vollkommen befremdlich agierenden Monster, über eine Vogelfrau mit Handschuhen vom letzten Karneval, bis hin zu einer – teils vollkommen hysterisch agierenden Darstellerin. Es ist schon ziemlich speziell was Onkel Jess uns bietet. Mir hat der (schlechte) Film recht gut (weil es so schlecht ist) gefallen, aber eine Empfehlung spreche ich trotzdem nicht aus.

      “Meister, lass es mich vorbereiten.“ (Melissa)

      Alles klar. Hau rein, Melissa!
    • Oh, denn sollte ich auch mal ansehen, steht schon ne weile im Regal. Klingt ja irgendwie gut rofl
      Zensur Ist Für´n A......!!

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      Meine Musiksammlung
    • Slayer schrieb:

      Oh, denn sollte ich auch mal ansehen, steht schon ne weile im Regal. Klingt ja irgendwie gut rofl
      Der ist richtig schön schlecht. ;-)
    • Demnächst von Wicked-Vision mit 2 Fassungen und Bonusmaterial:

    • Donau Film mit modernen Cover der normalen DVD Fassung. Dürfte so garnicht zum Inhalt passen. :3: