Originaltitel: The Adventures of Tintin
Produktionsland: USA, Neuseeland, Belgien
Produktion: Peter Jackson , Ken Kamins, Kathleen Kennedy, Nick Rodwell, Stephane Sperry, Steven Spielberg
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Hergé (Comic), Steven Moffat, Edgar Wright , Joe Cornish
Kamera: -
Schnitt: Michael Kahn
Spezialeffekte: Weta Digital
Budget: ca. 135.000.000$
Musik: John Williams
Länge: ca. 107 Minuten
Freigabe: FSK 6
Darsteller: Daniel Craig, Simon Pegg, Cary Elwes, Jamie Bell, Andy Serkis, Sebastian Roché, Nick Frost, Tony Curran, Mackenzie Crook, Daniel Mays, Toby Jones
Inhalt:
Der von unstillbarer Neugier getriebenen Reporter Tim und sein überaus loyaler Hund Struppi entdecken ein Schiffsmodell, in dem sich ein explosives Geheimnis verbirgt. Tim wird damit in ein Jahrhunderte altes Rätsel verwickelt und gerät ins Blickfeld des diabolischen Schurken Iwan Iwanowitsch Sakharin, der davon überzeugt ist, dass Tim einen unermesslich wertvollen Schatz gestohlen hat, der mit dem niederträchtigen Piraten Rackham der Rote in Verbindung gebracht wird. Aber mit der Hilfe von Struppi, dem etwas grobschlächtigen und stets übellaunigen Kapitän Haddock sowie den beiden unbeholfenen Detektiven Schulze & Schultze, reist Tim um die halbe Welt. Dabei gelingt es ihm, seine Gegner mit Gewitztheit und Schnelligkeit zu übertrumpfen, um in einer atemlosen Hatz den Ort zu finden, an dem das Wrack der Einhorn begraben liegt. In dem Piratenschiff verborgen, soll sich der Schlüssel zu unfassbarem Reichtum befinden... und ein uralter Fluch.
Von der hohen See bis zu den sandigen Dünen der nordafrikanischen Wüste erstreckt sich das wendungsreiche Abenteuer, in dem sich Tim und seine Freunde in immer noch größere Gefahren begeben. Dabei beweisen sie, dass es nichts gibt, das man nicht erreichen kann, wenn man wagt, alles zu riskieren.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 27.10.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 22.03.2012
Kritik:
Der Hauptdarsteller Tintin ist für die Mädels süß ausgefallen. Jamie Bell (Adler der Neunten Legion) hat sein Modelgesicht dafür hergehalten und es wurde noch mal arg geglättet, es schaut sogar noch milchbubihafter aus, als Elijah Wood in Herr der Ringe. Die vom Computer erzeugte Mimik sieht bei Tintin sehr künstlich aus. Es fällt zu Beginn schwer zu ihm Sympathie aufzubauen. Die Detektive sind witzig, insbesondere anhand ihrer langen Nase. Allgemein sehen die anderen Charaktere immerhin recht echt aus, mit Ausnahme der Nasen, was für die Witzigkeit aber in Ordnung geht. Struppi ist allerdings nur für ein paar Hilfsaktionen und vor allem dem Niedlichkeitsfaktor da, er wird in der Geschichte ansonsten kaum integriert, sein Charakter wirkt völlig leblos. Emotionen bleiben somit ganz auf der Strecke, da die Charaktere viel zu oberflächlich sind und nur durch witzige Dialoge nicht richtig langweilig erscheinen.
Der Humor schwankt allerdings zwischen witzig bis hohl. Richtig zum Kopfschütteln ist eine Szene, wenn der Kapitän sein Ruderboot in Brand setzt, weil er friert. Wie dumm muss man eigentlich sein, so sehr dass man drüber lachen kann? Auf dem Schiffsszenario geht mit einem trunkenen Kapitän dann die Spannung im Mittelteil auch mal komplett verloren. Insbesondere da der Kapitän viel zu ausschweifende Traumvisionen hat, die den Film nicht voranbringen, sondern im Verlauf einfach nur nervig wirken. Spielberg ist mit seinem Latein längst so ziemlich am Ende, auch wenn er in den letzten 10 Jahren nicht mehr viel schlechter geworden ist. Zwar ist das Werk mit dem hohen Tempo und ein paar witzige Einlagen ganz unterhaltsam, aber nur als Komödie funktioniert es noch einigermaßen, gewiss aber nicht als spannungsgeladener Abenteuerfilm alla Spielberg Werke wie Jurassic Park, Hook oder Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Andererseits hätte es im aktuellen Hollywood auch noch schlimmer kommen können und zwar wenn der Computer nur überladenes Actiongebolze liefert, was nur vereinzelt mal so durchschimmert. Eine Verfolgungsszene wo es um die Schatzkarte geht, sieht im letzten Drittel immerhin sehr gut und packend aus. Wirklich logisch ist das Geschehen aber nie, so driftet die Geschichte arg ins fantasievolle und abgehobene. Die Abenteuer von Tim und Struppi hat zudem nur wenig zu erzählen, das Storygerüst ist klapperig. Das größte Problem der Verfilmung ist, dass die Drehbuchautoren nichts richtig Interessantes eingebaut haben.