Produktionsland: Großbritannien / USA
Produktion: Dan Ireland / Ken Russel
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Ken Russel
Drehbuch: Ken Russell / Bram Stoker
Kamera: Dick Bush
Schnitt: Peter Davies
Spezialeffekte: Dave Eltham
Budget: ca. 2.500.000$
Musik: Stanislas Syrewicz
Länge: ca. 89 Min.
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Amanda Donohoe, Hugh Grant, Catherine Oxenberg, Peter Capaldi, Sammi Davis, Stratford Johns, Paul Brooke, Imogen Claire, Chris Pitt, Gina McKee, Christopher Gable, Lloyd Peters
Inhalt:
Der schottische Archäologe Angus Flint entdeckt bei Ausgrabungen einen Schlangenkopf. Zur gleichen Zeit wird die dörfliche Einsamkeit durch das Erscheinen der mysteriösen Sylvia Marsh, die früher als erwartet das Templeton House bezieht, unterbrochen. Durch die Bekanntschaft mit Lord James d´Ampton erfährt Flint von der Legende der Drachen-Schlange, die einen Vorfahren von d´Ampton getötet haben soll. Ein Rock-Folk-Sänger erzählt die Geschichte auf einer Party, die im Dorf anlässlich des Todes des Wurms gefeiert wird. Danach häufen sich merkwürdige Vorkommnisse – der gefundene Schädel wird gestohlen und Personen verschwinden. Nur die Uhr wird im Eingang der Höhle, welche die Legende mit der Schlange in Verbindung bringt, gefunden. Bald gerät Sylvia Marsh in Verdacht. Als sie Dorothy Trent entführt, kommt es zum Showdown in der Drachenhöhle, kurz bevor sie diese ihrem Gott Dionin, einem heidnischen Schlangengott, opfern kann. Es gelingt die Opferung zu verhindern, Sylvia Marsh wird selbst Opfer der Schlange, welche sie zu befreien versucht. Danach zeigen sich bei einem der Retter selbst Bissspuren, Vorzeichen einer Verwandlung.
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung (+Mediabook): 22.11.2019
Recht unterhaltsame und groteske Vampirfilmvariante, die den ureigenen Roman von Bram Stoker adaptiert, und zwischen bissiger Ironie und Ernst schwankt. Der Film, der einem Bilderrausch in surrealen und überzeichnet Höllenähnlichen Visionen ähnelt besinnt sich auf Jahrhundertealte heidnische Götterkulturen und besitzt seine Stärke definitiv in der Präsens der Amanda Donohoe, die den sexuellen und zu zynischen Kommentaren fähigen Schlangenfrau, die ihre Ritualsopfer, vordergründig Jungfrauen männlicher und weiblicher Gesinnung, meist wie ein Vampir umgarnt. Das wirkt ironisierend, ist beiweitem aber oftmals zu überspitzt, um wirkliches Gänsehautfeeling aufkommen zu lassen. Faszinierend ist der Film allemal, denn er verpackt seine Innovation in alptraumhafte Bilder und weiss auch in seiner drastischen, blutverpackten Hingabe zu gefallen. Ein offenherziges Splatterspektakel sollte man nicht erwarten, aber gewisse I-Tüpfelchen sind sicher zu verzeichnen.
Ein Vampirfilm , der eigentlich keiner ist, aber das Thema die Schlange im Menschen als solches zelebriert. Über geschichtliche Kenntnisse muss man nicht verfügen, um den Grundkern der Story zu durchschauen, aber dadurch macht sich auch ein orientalischer Charakter breit. Gewisse Hommage an alte erotisierende Hammer-Verfilmungen sind sicher zu verzeichnen, auch wenn der Film in der Jetzt - Zeit von 1988 spielt. An den Kassen ein Flop, kann man diese alternative Abhandlung aber sicher ohne weiteres goutieren, denn ein Absurdum an Film mit genug Reiz ist er allemal. Hugh Grant in seiner Rolle als versnobter Schnösel passt wie aufgegossen, wohingegen die anderen Charaktäre eher blass bis belanglos bleiben.
Seine Stärke ist aber mit Sicherheit die unheimlich züngelige Schlangenbraut, mit einer haargenau spitzen Synchronisation verpasst, dass sie den Charakter "Schlange" perfekt verkörpert.
Fazit:
Sehenswert und sollte im Regal eines jeden Vampirfilmfans stehen.
Durchaus: