Vier Fliegen auf grauem Samt

    • Vier Fliegen auf grauem Samt



      Produktionsland: Italien
      Produktion: Salvatore Argento
      Erscheinungsjahr: 1971
      Regie: Dario Argento
      Drehbuch: Dario Argento
      Kamera: Franco Di Giacomo
      Schnitt: Françoise Bonnot
      Spezialeffekte: Cataldo Galliano
      Budget: ca. -
      Musik: Ennio Morricone
      Länge: ca. 97 Min (uncut nur die DVD von Retro)
      Freigabe: Ungeprüft
      Darsteller: Michael Brandon, Mimsy Farmer, Jean-Pierre Marielle, Bud Spencer, Aldo Bufi Landi, Calisto Calisti, Marisa Fabbri, Oreste Lionello, Fabrizio Moroni, Corrado Olmi, Stefano Satta Flores, Francine Racette


      Inhalt:
      Nachdem der junge Roberto versehentlich einen Mann tötet, von dem er sich verfolgt fühlte, macht ihm ein Unbekannter das Leben zur Hölle. Weitere Morde geschehen und Roberto gerät immer mehr ins Fadenkreuz der Ermittler. Wer steckt hinter den mysteriösen Vorgängen






      Wenn man denn so will, kann man den jahrelang verschollenen dritten Film von Argento als den schlechtesten seiner Frühwerke ansehen, denn, auch wenn der Film Giallotypisch bis zum Ende keineswegs erahnen lässt, wer der Mörder sein könnte, liefert er keinerlei Suspense es überhaupt erahnen zu wollen. Argento erzählt viel zu dumpf und stagnierend in ausschweifenden und nahezu unnötigen Charakterbegegnungen, bezüglich der Haupstory anliegenden Tatsache. Natürlich sind die Szenen, in denen der Rockmusiker von einem unbekannten Mann verfolgt wird und mit dem Mord im Theater endet und ein ein seltsam Maskierter Beweisfotos macht ganz angenehm und beklemmend abgefilmt, doch ansonsten ist das alles noch keineswegs so spektakulär, wie er es in Profondo Rosso (1975) ablieferte.

      Es mag doch jedenfalls als positiv angerechnet werden, dass Argento zumindest brav seine bekannten absurden Persönlichkeiten eingebaut hat, denn die geben dem Film den doch so angebrachten Pepp. Es ist lustig zuzusehen, wie Bud Spencer als allwissender Godfather den Beschützer und bester Rat für alles mimt, während der Protagonist, der ungewollte Mörder noch mit naiven, schnorrenden Philosophen und tuntigen Detektiven konfrontiert wird. Während alle Gialli immer total emotionslos durch die Story hechteten, ohne jede grössere Bezugsperson einzubauen, wusste wenigestens Argento dies tadellos umzusetzen.

      Doch leider blieb da sonst zuviel auf der Strecke. Die Morde sind allenfalls als gewollt zu bezeichnen, während die Traumsequenz mit dem abgeschlagenen Kopf fast schon zum effekthascherischen Selbstzweck verkommt. Und auch die weltberührtem Farb ,- Perspektive und Blickwinkelspiele mit der Kamera enthält uns Argento vor, wodurch der Film allenfalls als halbgar präsentiert und steril bezeichnet werden kann. Klar blitzt der spätere Enthuziasmus durch, klar reizt das Alles doch schon sehr, aber man wird sich sagen: Er kanns doch noch besser.

      Der verborgene Tathintergrund, gut verstrickt und nahezu unerklärlich spielt natürlich wieder auf psychologischer Ebene, und auch wenn der Film ab und an haltlose Sequenzen einführt, die in der Vergangenheit einer involvierten Person anzusiedeln sind, ist es eigentlich belanglos, wenn dies ohne Sinn und Halt passiert. Soll heissen: Wir wissen jetzt zwar, dass hier jemand als Kind gerne vom Vater gepeitscht wurde, weil er sich nicht Jungenhaft verhielt, aber wir wissen auch nicht, ob das was mit dem Mörder zu tun hat. Jedenfalls, die Lösung ist in seiner Logik nicht mehr zu erklären, und beiweitem aus dem Raum gegriffen, dass man sich die Hände nur noch vor den Kopf schlagen kann.

      Fazit:
      Kein schlechter oder langweiliger Giallo, aber enttäuschend für Argento - Verhältnisse. Sicherlich Pflichtprogramm für Gialli ,- und 60ties Beat Fans, aber keineswegs so spektakulär, wie diverse Spätwerke...

      [film]6[/film]

      PS: Wer die DVD von Retro kauft, sollte mit einer wechselnden Bild,- und Tonqualität rechnen, die zwischen extrem schmutzig - kaputt, verwaschen und unterstes VHS - Niveau anzusiedeln ist. Der Film war jahrelang verschollen und in Deutschland nur als Bootleg mit englischen Ton zu bekommen. Die Fassung von Retro ist diesmal sogar uncut.
    • RE: Vier Fliegen auf grauem Samt

      Ich habe schon öfter gelesen, dass dieser Film der "schlechteste" seiner Frühwerke sein soll. Auch, weil die Hauptperson ziemlich unsympathisch angelegt ist. Empfandest du das auch so?
      Als Argento-Fan werde ich mir den Film trotzdem irgendwann mal anschauen.
      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Nein, unsymphatisch fand ich keinen der Charaktäre. Was den Film eher durchschnittlich wirken lässt, ist eher der dumpfe Inszenierungsstil, und das die Motivation für den Mörder eher unlogischer bzw. banaler Natur ist.
    • Selbstverständlich ist der Film ein Pflichtprogramm für jeden Argento-Fan. Aber die Jenigen, die sich ausserhalb dieser erlesenen Gemeinde befinden, werden diesen Film wohl eher nicht kennen. Fakt ist: das es sich bei "Vier Fliegen auf grauem Samt" um keinen Über-Giallo handelt. Trotzdem bietet der Film duchaus einige interessante Momente. Ebenfalls ist hier deutlich zu erkennen, dass Argento keinen Hehl daraus macht, wer ihn in erster Linie insperiert hat und das ist zweifelsohne Alfred Hitchcock.

      Dieses soll allerdings nicht bedeuten, dass "Vier Fliegen auf grauem Samt" auch nur im Ansatz an Hitchsocks Werke ramkommt. Inspiration und Ergebnis liegen hier weit auseinander. Der Film hat ein großes Manko, da er in seinen Abläufen sehr behäbig ist. Es werden einige zur Lösung helfende Situationen aufgebaut, die allerdings wieder langsam verebben und dem Spannungsfluß, Abbruch tun.

      "Vier Fliegen auf grauem Samt" hat einfach nicht die Klasse, welche "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" aufweist. Trotzdem hat der Film wesentlich mehr Charme, als die heutigen Werke von Dario Argento und ist meines Erachtens, diesen um Längen vorraus.

      [film]7[/film]
    • RE: Vier Fliegen auf grauem Samt

      Original von Sawyer
      Ich habe schon öfter gelesen, dass dieser Film der "schlechteste" seiner Frühwerke sein soll. Auch, weil die Hauptperson ziemlich unsympathisch angelegt ist. Empfandest du das auch so?
      Als Argento-Fan werde ich mir den Film trotzdem irgendwann mal anschauen.


      Absolut nicht. Michael Brandon und Mimsy Farmer sind gute Charaktere.
    • Ich fand den film recht langatmig,er fängt an und es passiert einfach nichts und wenn man schon mal nen mord sieht dan auch nicht das volle programm.Das soll aber nicht heißen wie ich am ende war vom film das ich ihn schlecht gefunden hätte, nein im gegenteil dan kommt es einen wie ein geiler Edgar Wallace oder Detektiv film vor^^Kann man muss man aber nicht gesehen haben Wertung [film]5[/film] Ansehbar(obwohl ich nach den film mal für 2 stunden pennen gegangen bin)Neein das lag sicher nicht an den super spannend inszenierten film LOL)

    • Hoppla, kann mich gar nicht erinnern, darüber mal geschrieben zu haben. lolp
    • Ein etwas schwächeres Frühwerk von Argento, das ja lange nicht mit einer deutschen Tonspur erhältlich war, da diese als Verschollen galt und dann doch urplötzlich wieder vorhanden war. Die Bildqualität (bei der Retro-Fassung) ist nicht sonderlich gut und schwankt vom annehmbaren Niveau mit leichtem Steifen (dafür mit satten Farben) und unterirdisches VHS Niveau mit Streifen und sehr blassen Farben. Dies sollte sich jeder bewusst sein der denn Film in dieser Form kaufen möchte, ob das MB von NSM besser ist, ist mir noch nicht bekannt.

      Die Geschichte ist als ok zu beurteilen, nicht mehr und nicht weniger. Leider kommt die gewohnte Atmosphäre und Spannung (die Argento ja später auszeichnete) bei diesem Werk nur spärlich auf, oder besser gesagt nur bei einzelnen Szenen z.B. als die Haushälterin im Park verfolgt und getötet wird. Auch die genialen Kamerafahrten von Argento sind hier noch Mangelware.
      Dazu kommen Szenen die denn Film nicht wirklich weiter bringen, wie der immer wieder kehrende Traum von Roberto (zwar wird am Ende versucht dies zu erklären, für mich war dies aber nicht stimmig und doch sehr dünn) oder eine Sexszenen zwischen Roberto und der Cousine seiner Frau, bringt dem Film eigentlich nicht wirklich etwas.
      Das Szenario wird auch oft aufgelockert (ob dies bewusst oder unbewusst eingebaut wurde ist mir nicht bekannt) z.B. mit dem Postboten, der ein paar Mal, Opfer von Verwechslungen wird, oder dem sehr tuntigem Privatdetektiv. Gerade hier kann man sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Ich fand dies sehr angenehm.
      Die Auflösung des Geschehens hat dann noch einen netten Part in petto, ich sage nur das sich im Auge des letzten Opfers, nette Idee und auch nicht schlecht umgesetzt, aber seht selbst.

      Die Darsteller sind ok.. Gewöhnungsbedürftig fand ich nur Bud Spencer, aber nur weil man ihn eben aus denn zahlreichen hau drauf Komödien kennt und nicht gerade aus ernsten Filmen, trotzdem zieht er sich Ordentlich aus der Affäre, Respekt.

      Gewöhnungsbedürftig ist hier auch einmal der Soundtrack (von Ennio Morricone), was auch eher ungewöhnlich bei Filmen von Argento ist, ich empfand denn Sound auf Dauer etwas nervig.

      Auch die Morde fallen nicht sonderlich blutig oder Spektakulär aus, sage mal so, solides Krimi Niveau. Also in diesem Punkt nicht zuviel erwarten.

      Für mich nur ein Durchschnittlicher Film von Argento.

      Deswegen auch nur

      [film]5[/film]
      Zensur Ist Für´n A......!!

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    • Also erstmal zur Bildqualität muss man sagen, dass diese hervorragend geworden ist. 2 Szenen haben eine schlechtere Qualität aber es ist zu verkraften.

      Der Film an sich, hat mir sehr gut gefallen. Die Story ist schön undurchsichtig und ich hab zu keinem Zeitpunkt wirklich gewusst, wer der Mörder ist. War positiv überrascht was für einen geilen Film Argento hier gezaubert hat!

      [film]7[/film]
    • Eben, so verkehrt ist der Film nämlich garnicht.
    • Kritik:

      Die Nachtszenen sind zu dunkel, es fehlen dabei komplett die Konturen im Hintergrund, auch bei der Blu-ray sieht das nicht anders aus, man kann dabei so einiges nicht erkennen, wie eine Erdrosselung, auch wenn die Nachtszenen hier nicht so oft vorkommen, ist dies ein Manko. Die beste Szene im Film ist, wenn ein Opfer beim fliehen sich durch enge Wände quetscht. Der Auftritt von Bud Spencer samt seinem typisch prolligen Humor wirkt hier etwas befremdend, aber dennoch unterhaltsam. Interessante und kantige Charaktere wie insbesondere der Beschützer und der schwule Privatdetektiv machen die Handlung und Dialoge unterhaltsam. Die Kulissen sind abwechslungsreich und toll mit anzusehen, somit sich die Blu-Ray Qualität optisch sicher lohnt, mal die paar zu dunklen Nachtszenen ausklammert, hat Argento hier einiges schönes zu bieten. Zudem kann die außergewöhnliche Kamerafahrt überzeugen. Dem Charme kann man den Film nicht absprechen, die Schlagzeug spielende Band und der Look der Darsteller sind typisch 70er. Es gibt einige Aufnahmen des lebhaften Strassen Treibens, in italienischen Großstädten, was atmosphärisch gut eingefangen wird.

      Technisch schauen die Morde allerdings schlecht aus, ein Mord wird dabei besonders schlecht geschnitten, wo es so aussieht, als ob ein Kopf die Treppe runter rollt und der Angriff mit dem Schlitzermesser bleibt im Off, so dass man nicht richtig sehen kann, wie der Mord geschehen ist, einer der schwächsten Mordszenen die Argento je gezeigt hat. Langweilige Ermittlungen fallen weg, dennoch streckt sich die Geschichte im späteren Verlauf etwas. Der Film kann die Spannung nicht richtig aufrecht erhalten, ohne aber richtig langweilig zu werden, das liegt nicht an der Bild starken Inszenierung und den abwechslungsreichen Kulissen und recht unterhaltsamen Dialogen, sondern dass die Geschichte ab Mitte zu sehr auf der Stelle tritt und das Ratespiel doch zu plump wirkt. Das Geschehen ist an sich immer noch unterhaltsamer als z.B. Profondo Rosso, vielleicht hätte man die Mordrate noch höher setzen sollen, aber wahrscheinlich sind es die Blutszenen an sich, die doch sehr laienhaft ausschauen und dem Schnitt oder der Dunkelheit zum Opfer fallen und wenn das Ratespiel nicht motiviert, dann kommt halt nur reinste Durchschnittswahre bei raus. Dann ist Profondo Rosso wiederum doch die bessere Wahl, da dort wenigstens die Mordszenen was hergeben.

      [film]5[/film]
    • Endlich gibt es diesen Klassiker des Giallo - Films auch erstmalig ungeschnitten in deutscher Sprache. Nachdem die deutsche Synchronisation etliche Jahre als verschollen galt, hat Retro - Film diesen Klassiker jetzt rausgebracht. Allerdings schwingt auch gleich ein Wermutstropfen bei der ganzen Sache mit, denn wie sich herausgestellt hat, soll es sich um ein Bootleg halten. Und da mittlerweile herausgekommen ist, das es sich statt der 1000 sich im Umlauf befindlichen DVD's, sogar um 5000 handeln soll, ist es wohl mit einer offiziellen Veröffentlichung wohl erst einmal Essig. Dennoch sollte man als Fan froh darüber sein, das es überhaupt eine deutschsprachige Version des Filmes gibt, hat man doch extrem lange darauf warten müssen.

      Es handelt sich hier um den dritten abendfüllenden Film von Dario Argento , der gleichzeitig auch der Abschluß der "Tier-Trilogie" ist. Im Gegensatz zu anderen Vertretern des Genres beinhaltet dieses Werk sogar einige äusserst humorige Momente, was bei der ersten Ansicht schon etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber andererseits wird das Szenario dadurch auch herrlich aufgelockert. Allein schon der Kurzauftritt von Bud Spencer ist absolut sehenswert und bei den Aufeinandertreffen zwischen der Hauptfigur Roberto und dem für seinen Wohnbezirk zuständigen Briefträger kann man sich ein Lachen nur sehr schwerlich verkneifen. Dennoch verliert die erzählte Geschichte zu keiner Zeit ihre Ernsthaftigkeit und bietet ein teils verworrenes Rätsel das sich erst mit zunehmender Laufzeit lösen lässt. Bis dahin jedoch wird der Zuschauer auf etliche falsche Fährten gelockt und mit einigen auf den ersten Blick nicht zuzuordnenden Rückblicken konfrontiert, auf die man sich erst zum Ende hin immer mehr einen Reim machen kann. Das ist auch schon die größte Stärke dieses Werkes, als Zuschauer wird man fast die ganze Zeit über im Dunkeln gelassen, denn eine Motivlage für die mysteriösen Ereignisse sind lange nicht zu erkennen.

      Und diese mysteriösen Momente ziehen sich durch die gesamte Story, so das von ihr ganzzeitig etwas äusserst geheimnisvolles ausgeht, zudem geht von den Geschehnissen eine ungeheure Faszination aus, der man sich einfach nicht entziehen kann. Zu sehr fühlt man sich in das Szenario involviert und empfindet sich streckenweise schon fast selbst als ein Teil der Vorkommnisse. Die vielen falschen Spuren die Argento hier gelegt hat sorgen für ein immenses maß an Spannung, ausserdem weiss der Film zusätzlich noch durch seine erstklassige Atmosphäre zu punkten, die einen absolut in Beschlag nimmt. Gierig wie ein Schwamm saugt man vor allem die bedrohlichen Momente in sich auf, von denen es nicht gerade Wenige gibt und gibt sich nur zu gern der Faszination des Geschehens hin, die einen wie ein wohlig warmer Mantel einhüllt und einfach nicht mehr loslassen will. Das sorgt letztendlich für ein extrem spannendes Filmerlebnis, das auch nach mittlerweile schon vier Jahrzehnten rein gar nichts von seiner Klasse und seinem Reiz verloren hat.

      Auch die agierende Darsteller-Riege agiert in diesem Film größtenteils sehr ordentlich, man sollte nur keine schauspielerischen Wunderdinge erwarten, denn oscarreifes Schauspiel bekommt man sicherlich nicht zu Gesicht. Dennoch gibt es keinen Grund zur Klage, denn lediglich die humorischen Einlagen könnten vielleicht manch einem Fan etwas schwerer im Magen liegen, da man solche Passagen normalerweise nicht in Giallos geboten bekommt. Letztendlich aber ergibt sich ein äusserst stimmiges Gesamtbild, das man ohne Übertreibung als sehr gut bezeichnen kann.

      Noch einmal kurz zur DVD, die jetzt schon sehr schwer zu bekommen ist: die Bildqualität ist zum Großteil eigentlich recht gut, doch gibt es leider einige Passagen, die wie verwaschen wirken, es ist fast wie ein Kontrast von DVD und alter, teilweise schlechter VHS - Qualität. Dennoch bin ich glücklich darüber, die DVD mein eigen nennen zu dürfen. Dennoch besteht immer noch die Hoffnung, das "Vier Fliegen auf grauem Samt" irgendwann noch einmal eine offizielle deutsche veröffentlichung erhält, die dem Film dann letztendlich auch komplett gerecht wird.


      Fazit:


      Auch Argentos dritter Spielfilm kann wieder einmal absolut überzeugen und muss meiner Meinung nach zu den Klassikern des Genres gezählt werden. Als eingefleischter Fan kann ich eventuell nicht ganz objektiv sein, jedoch gibt es etliche andere Giallos, die nicht annähernd an die Klasse dieses Filmes heranreichen können, für den ich auf jeden Fall eine absolute Empfehlung aussprechen kann.


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Eben das erste Mal in der Qualität des Koch Media MB's gesehen und ich bin wirklich beeindruckt, was die noch rausgeholt haben. Damit hat die HB von Retrofilm ausgedient, sollte die jemand brauchen, kann er sich gern bei mir melden.
      Big Brother is watching you
    • Master Of Horror schrieb:

      ... jedoch gibt es etliche andere Giallos, die nicht annähernd an die Klasse dieses Filmes heranreichen können ...
      Und die wären...?
    • Ich mag das Wort Giallos überhaupt nicht und spreche (im Plural) lieber von Gialli. Wie Poliziesco (Singular) und Polizieschi (Plural).
    • sid.vicious schrieb:

      Ich mag das Wort Giallos überhaupt nicht und spreche (im Plural) lieber von Gialli. Wie Poliziesco (Singular) und Polizieschi (Plural).
      Das wissen aber nur die Insider. ^^
    • Desmodus schrieb:

      sid.vicious schrieb:

      Ich mag das Wort Giallos überhaupt nicht und spreche (im Plural) lieber von Gialli. Wie Poliziesco (Singular) und Polizieschi (Plural).
      Das wissen aber nur die Insider. ^^
      Ich finde das man sein Wissen weitergeben muss. Ich lerne täglich dazu und bin froh über jede neue Information.

      Ne, also finde das Wort Giallos, geht gar nicht. ;-)
    • Giallo = Zitrone
      Gialli = Zitronen

      "Ich gucke mir gerne Giallo-Filme an." = "Ich gucke mir gerne Zitronenfilme."
      "Ich stehe voll auf Gialli." = Ich stehe voll auf Zitronen." oder "Ich leide unter Gelbsucht."

      rofl
    • In sprachlicher Hinsicht ist Gialli nun mal richtig. Allerdings drehe ich keinem einen Strick daraus... die meisten Menschen auf der Welt sprechen halt kein Italienisch. ^.o

      Ganz ehrlich, von den drei Teilen der Tier-Trilogie ist "Quattro mosche di velluto grigio" / "Vier Fliegen auf grauem Samt" mein Lieblingsfilm.
      "Die neunschwänzige Katze" fand ich fast etwas fad, aber der hier hat gruslige Vibes. Die Story verliert quasi nie an Fahrt, ständig passiert irgendwas.
      Zwischendurch gibts zur Auflockerung ein paar leichtere Momente und nach der Auflösung dachte ich mir "Wow, echt jetzt? Nicht schlecht, macht Sinn."

      Was ganz anderes:
      Nachdem ich mittlerweile den Großteil von Argentos Stoffen gesehen habe, möchte ich mal hervorheben, dass bei seinen Geschichten auf angenehme Art viele verschiedene Arten von Menschen vorkommen.
      Für eine wirklich bewertende Aussage kenne mich noch nicht genug mit dem Giallo-Genre aus, aber für mich ist es toll zu sehen wie junge, alte, lesbische, schwule, blinde und was-weiß-ich-noch-alles Leute
      auftreten, als wäre das keine große Sache. Ist es eben auch nicht. :-)
      ^(^.^)^
    • Da sprichst du was interessantes an.
      Wenn behinderte, oder homosexuelle Leute in Argentos Filmen auftauchen, dann wird das eher normal und ohne großes Trara eingebaut.

      Schaue ich mir heute einen neuen Netflix Film an, z.B. den ersten Teil der "Fear Street" Filme, dann habe ich da eine Jugend Clique bestehend aus 6 Leuten. Alle stammen einer anderen Ethnie ab, der eine ist homsexuell, die andere ist lesbisch, der andere Transgender.
      Mir wird da zum einen ein völlig falsches Bild vermittelt, da solche Cliquen in Natura nicht existieren.
      Zum anderen wird mir das als Zuschauer zu sehr mit der politisch korrekten Moralkeule eingeprügelt, ich müsse das jetzt supidupi finden.

      Warum nicht einfach einen homosexuellen Charakter einbauen, der nicht dem gängigen Klischee entspricht, wie es in Filmen oder Serien meist 3 Level too much präsentiert wird, der z.B. mitten im Verlauf des Films plötzlich mit 'nem anderen Typen rumknutscht, ohne, dass das ganze noch groß thematisiert wird.
    • Hab ich also keine Tomaten auf den Augen, oder?
      Bevor mir das Gegenteil bewiesen wird, bin ich wirklich der Meinung, dass Dario Argento ein guter Kerl sein muss.
      Ihm wurde wohl immer mal wieder vorgeworfen zu viele Frauen den Filmtod sterben zu lassen... das könnte ich noch am ehesten verstehen, allerdings sehe ich auch das etwas anders.

      Abgesehen davon würde ich allgemein behaupten:
      Bau die Leute verschiedenster Gruppe ein wie du willst, aber quetsch sie nicht zwanghaft rein... Mich stört es null, wenn da jemand bi-, homo- oder was-auch-immer-sexuell ist, die Hautfarbe interessiert mich gleich gar nicht.
      Als aufgezwungen wirkende Keule nervts aber, seh ich wie du. Naja, vielleicht ist das einfach ein Prozess um das alles in der Filmindustrie zu normalisieren. Alteingesessene Werte brauchen manchmal lange bis sie endlich verschwinden...

      Reefer Sutherland schrieb:

      Warum nicht einfach einen homosexuellen Charakter einbauen, der nicht dem gängigen Klischee entspricht, wie es in Filmen oder Serien meist 3 Level too much präsentiert wird, der z.B. mitten im Verlauf des Films plötzlich mit 'nem anderen Typen rumknutscht, ohne, dass das ganze noch groß thematisiert wird.
      Sapperlot, das wärs ja! Wer weiß, hoffentlich bewegen wir uns irgendwann mal stabil auf dem Niveau... wo man nicht mehr nur von positiven Beispielen reden muss.
      Wie gesagt, mir ist Diversität schon recht. Es sind nun mal nicht alle Menschen weiß und hetero. Sind auch nur zwei Gruppen unter vielen und genau da müssen wir hin.
      ^(^.^)^