Die Rache der Pharaonen

    • Die Rache der Pharaonen




      Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: Michael Carreras
      Erscheinungsjahr: 1959
      Regie: Terence Fisher
      Drehbuch: Jimmy Sangster
      Kamera: Jack Asher
      Schnitt: Alfred Cox
      Spezialeffekte: Bill Warrington
      Budget: ca. -
      Musik: Franz Reizenstein
      Länge: ca. 88 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Peter Cushing, Christopher Lee, Yvonne Furneaux, Eddie Byrne, Michael Ripper, George Pastell, Felix Aylmer, Raymond Huntley, George Woodbridge, Harold Goodwin, Denis Shaw, Gerald Lawson


      Inhalt:
      ach 20 Jahren Suche findet eine Gruppe britischer Archäologen (u.a. Peter Cushing) endlich das Grab der ägyptischen Prinzessin Ananka. Trotz der eindringlichen Warnungen durch die ägyptischen Arbeiter betreten sie die Gruft. Dabei wecken sie die einbalsamierte Mumie (Christopher Lee)




      Grandios atmosphärische Mumienverfilmung mit Peter Cushing als Archäologe und mit Christopher Lee als Mumie aus der glorreichen Zeit der kultigen und wegweisenden Hammer Film Studios aus England. Für seine doch sehr antiquietierten 50 Jahre, die der Film schon auf den Buckel hat, überzeugt der Film vorallem durch seine Kulissen, auch wenn diese zumindest in der agyptischen Szenerie etwas spärlich sind, und durch die perfekte, hochtrabende und stimmig - gruselige Inszenierung Lees als umherstampfende, krachselige, hühnenhafte und vermoderte Mumie dürstend nach Rache an den vermeintlichen Grabschändern. Die Rache der Pharaonen weicht ein wenig von der typischen Verfilmung aus dem Jahre 1932 mit Karloff ab, hat aber immer noch seine typischen Merkmale, denn auch hier gibt es ein Ebenbild der Göttin Ankara in der Neuzeit, die die Ehegattin des Archäolgen (Peter Cushing) ist. Zeitlich spielt der Film Ende des 19. Jahrhunderts, was nahezu typisch für die Hammer Verfilmungen ist, und somit auch der typische Gothicgruselcharme hervorsticht.

      Fazit: Rundum gelungen, atmosphärisch wie ein Dampfhammer, nicht zuletzt wegen der posaunenden Musik und atemberaubenden Moorkulisse und ein Beispiel, dass früher doch noch so einiges besser war, denn dieses Meisterwerk braucht kein CGI wie in den Neuverfilmungen, um vom Hocker zu reissen.

      [film]9[/film]
    • Atmosphärisch und Farbenfroh. Die Rache der Pharaonen ist DAS Highlight der Mumien-Filme die Hammer produziert hat. Schauspielerisch ist ebenfalls alles perfekt.

      So haben Horrorfilme auszusehen.

      [film]8[/film]
    • Die Mumie erhält Ende der 50er einen Neuanstrich durch die Hammerproduktionen, wie so einige andere Kollegen der Marke Dracula und Frankenstein. Mit dem Grusel-Horror Klassiker zuvor kann ich nichts anfangen, da gefällt mir diese farbige Präsentation schon wesendlich besser. Am meisten gefallen hat mir die Szenerie wo die Entstehungsgeschichte der Mumie präsentiert wird. Das Make-Up bei den Pharaonen schaut dabei mittlerweile etwas trashig aus, aber die vielseitigen stak mystischen Outfits sind richtig Klasse. Wirklich düster wirkt der Film nie, dafür ist er aber farblich gut anzuschauen und er wirkt nur sehr wenig eingestaubt. An Morde gibt es einiges zu sehen, natürlich ohne Blut zu vergießen, aber die Härte anhand von Nahkämpfe, wird zumeist halb im Off ok sein.

      Insbesondere die kräftige Mumie darf auch die heutige Monsterfilm-Generation gut ansprechen, sie schaut sehr schlammig braun aus und liefert das perfekte Serienkiller-Monster. Von den tappsigen Bewegungen her, wird sie gar etwas an den späteren Jason Voorhess erinnern.

      [film]7[/film]
    • Ja den hatte ich mir damals auch zugelegt.
      In der Tat einer dieser Hammer-Filme die einen besonders schönen Abend garantieren und entsprechende Fans zufriedenstellen sollten. [film]8[/film]
    • The Mummy (Die Rache der Pharaonen, 1959)



      Regie: Terence Fisher


      Produktion: Hammer Film Productions, GB, Drehzeit: 25.02.1959 - 16.04.1959


      Mit: Peter Cushing, Christopher Lee, Yvonne Furneaux, George Pastell, Felix Aylmer, Raymond Huntley, Eddie Byrne

      Handlung:


      Spoiler anzeigen
      Ägypten 1895: Eine Gruppe Archäologen unter der Führung von Stephen Banning, seinem Sohn Peter und dessen Onkel Joseph Whemple findet die Grabstätte der Prinzessin Ananka und wird von dem Ägypter Mehemet Bey eindringlich vor der Entweihung gewarnt, was die Wissenschaftler wenig beeindruckt. Die Männer wissen jedoch nicht, dass in der Grabkammer außer Ananka auch der Hohenpriester Kharis bestattet wurde, der die Prinzessin liebte. Er wollte diese mit den Worten aus der Rolle des Lebens der Gottheit Karnak nach ihrem Tod wieder zum Leben erwecken, wurde dabei allerdings ertappt und für den Frevel lebendig einbalsamiert, nachdem man ihm die Zunge herausgeschnitten hatte. Als Stephen Banning allein in der Grabkammer ist, liest er laut den Inhalt der Schriftrolle und erweckt dabei Kharis zum Leben. Bei seinem Anblick verfällt er dem Wahnsinn. Sein Sohn Peter und Joseph Whemple können sich seinen Anfall nicht erklären. Drei Jahre später in England befindet sich Stephen Banning, dessen Zustand sich nicht mehr gebessert hat, in einer Nervenheilanstalt. Der seltsame Mehmet Bey ist ein Anhänger des Gottes Karnak und kontrolliert mittlerweile die erweckte Mumie des Kharis, welche er in einer Kiste nach England transportieren lässt, wo sie bei einem Unfall in einem Sumpf landet. Er kann sie allerdings mit den Worten aus der Schriftrolle erneut erwecken. Sie entsteigt dem Sumpf und tötet Stephen Banning in seinem Zimmer. Das zweite Opfer ist Joseph Whemple und auch Peter Banning wird attakiert, wobei die Mumie von ihm ablässt, nachdem sie seine Frau Isobel erblickt, die Ananka täuschend ähnlich sieht. Peter stattet Mehmet Bay anschließend einen Besuch ab und erkennt, dass er hinter den Morden des wiedererweckten Kharis steckt. Beim nächsten Angriff der Mumie auf Peter tritt Isobel erneut in Erscheinung und wird von Kharis entführt, der nun auch Mehmet Bey tötet und mit ihr in den Sumpf steigt, wo er durch mehrere Schüsse vernichtet wird, nachdem er sie loslässt
      .


      Anmerkungen:

      Hammers „The Mummy“ ist ein gelungenes Remake des Boris-Karloff-Klassikers von 1932, an dessen Handlung sich der Streifen allerdings nur sehr lose orientiert. Übereinstimmungen sind: die Erweckung der Mumie durch die Worte aus der Schriftrolle des Lebens - der Umstand, dass der, eine verstorbene Prinzessin liebende, Hohenpriester lebendig einbalsamiert wurde - die optische Ähnlichkeit der Leading-Lady mit der altägyptischen Prinzessin, welche die Mumie dazu veranlasst, sie für deren Reinkarnation zu halten - der Wahnsinn, dem jener Wissenschaftler verfällt, der die Mumie aus ihrem Sarkophag steigen sieht - und der Name Joseph Whemple, den einer der Archäologen trägt.

      Ansonsten wird eine veränderte, eher an den Film "The Mummy's Hand" von 1940 erinnernde, Geschichte erzählt und eine durchaus gelungene farbige Atmosphäre geschaffen, die dem Fan auch einige, trotz ihrer Künstlichkeit tolle, typisch britische Sumpf-Aufnahmen nicht vorenthält. Die Farben werden teilweise recht verspielt und ohne Anspruch auf Realitätsbezug eingesetzt, was vor allem an dem seltsamen grün innerhalb der Grabstätte und dem merkwürdig roten Sumpf zu erkennen ist. Christopher Lee wandelt, mit Ausnahme der Rückblick-Szenen, im Gegensatz zur 1932er-Mumie vollkommen einbalsamiert herum und wirkt so wesentlich monströser und klischeehafter als die, deutlich menschlicher in Erscheinung tretende, Karloff-Interpretation. Dafür besticht Karloff durch die ihm eigene und einzigartige sinistre Ausstrahlung. Ein Voting zwischen den beiden dürfte die Fans in 2 Lager spalten, die entweder das sorgfältig nuancierte Spiel oder den wütenden Berserker bevorzugen, der immerhin Dank Lees Schauspielkunst durch Blicke und Körpersprache ein Maximum aus seinen begrenzten Möglichkeiten herausholt. Aufgrund seiner hühnenhaften Körpergröße, der schwerfälligen Bewegungen und der wirklich eindrucksvollen Sumpf-getränkten Bandagen, entpuppt Christopher Lee sich auch in dieser, mit Sicherheit furchtbar schweißtreibenden, Rolle ein weiteres Mal als Glücksgriff für Hammer. Die Attacken auf seine bedauernswerten Opfer, deren Lebenserwartung er stark reduziert, werden von dem mit übermenschlichen Kräften gesegneten Unhold mit brachialer Gewalt ausgeführt, was diese Version gegenüber der älteren deutlich actionreicher macht. In den Jahren 1964, 1967 und 1971 produzierte Hammer dann noch drei weitere Mumien-Filme, die mit Ausnahme des letzten Streichs ähnlich gestaltete und gern gesehene Aufgüsse darstellen. Chrisopher Lee, dessen Karriere mittlerweile so Richtig in Fahrt kam, nahm allerdings künftig von dieser Art Auftritt Abstand und bevorzugte bequemere Rollen ohne Mummenschanz, in denen die Kamera seine menschlichen Züge zeigen durfte.

      Auch Franz Reizensteins (1911-1968) Musik, die in weiteren Mumien-Hammers recycled wurde, ist schön monumental und passt ausgesprochen gut zum Thema. Der noch recht jung wirkende Mittvierziger Peter Cushing spielt, wie gewohnt, lebendig und mit vollem Engagement. Er ist hier so hager, wie man ihn eigentlich erst aus den 70er-Jahren kennt, was an einer überstandenen Ruhr-Erkrankung liegt. Ivonne Furneaux (geb.1928) stellt seine schöne Ehefrau dar und ist rein zufällig das Ebenbild der großen Liebe des titelgebenden Widergängers. Stammdarsteller und Wiedererkennungs-Ikone Michel Ripper hat eine kleine Rolle als Wilderer, der gegen Ende abgemurkst wird.

      Fazit:

      Obwohl diese Hammer-Version nicht den klassischen Flair der 1932er-Universal-Verfilmung ausstrahlt und Boris Karloffs darstellerische Leistung dort nicht getoppt werden kann, gebe ich ihr den Vorzug, da sie flotter, temporeicher und optisch attraktiver daher kommt. Ferner wird im Gegensatz zum 1932-er-Schinken deutlich mehr auf Action gesetzt.

      [film]8[/film]

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