Produktionsland: Frankreich
Produktion: Claudie Ossard
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Marc Caro, Jean-Pierre Jeunet
Drehbuch: Gilles Adrien, Marc Caro, Jean-Pierre Jeunet
Kamera: Darius Khondji
Schnitt: Hervé Schneid
Spezialeffekte: Jean-Baptiste Bonetto, Yves Domenjoud, Olivier Gleyze, Lionel Mathis
Budget: ca. 24.000.000 Französische Franc
Musik: Carlos D'Alessio
Länge: ca. 95 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Dominique Pinon, Marie-Laure Dougnac, Jean-Claude Dreyfus, Karin Viard, Ticky Holgado, Anne-Marie Pisani, Boban Janevski, Mikael Todde, Edith Ker, Rufus, Jacques Mathou, Howard Vernon
Inhalt:
Der arbeitslose Clown Louison wird Hausmeister in einem maroden Mietshaus. Den Fleischer Clapet freut das ganz besonders, denn er hat die Mägen der Hausbewohner zu stopfen und er schreckt nicht vor dem Äußersten zurück. Doch eine Gruppe vegetarischer Untergrundkämpfer steht Louison zur Seite.
Trailer:
Meinung:
Das Bild erscheint Anfangs sehr verstiebt, wie bei einem Sandsturm und dies stetig in der Umgebung eines Mietshauses. Anschließend ist die Optik in etwa so wie in einem Comic. Im letzten Drittel wird es dann noch sehr düster und atmosphärisch.
Der Film ist rein auf Kust und Komödie ausgelegt, wobei die Story ziemlicher Schwachsinn ist und dabei kein Spannungsbogen aufgebaut wird. Die Situationskomik ist allerdings einige male sehr gelungen, somit es reißerisches und ideenreich, aber vor allem künstlerisch umgesetztes gibt. Hinzu kommen einige sehr schräge Sequenzen, die auf die Psyche gehen können, zum einen weil es durchaus in die Horrorschiene geht, wie blutiger Kehlenschnitt, aber auch weils so verstörend surreal ist, wie es Herr Lynch seit den 90ern auch so hinbekommen hat. Es werden zu viele Charaktere eingeführt und man verliert den Überblick.
Der Film hat genau das, was ich an einer Komödie überhaupt nicht mag, zu viel überdrehte Charaktere die alle psychotisch wirken sollen und keine halbwegs brauchbare Handlung die dabei heraus springt. Spätestens wenn sich dann einige Szenen noch etwas wiederholen, wie das rhythmische quietschen von einem Bett, wird einem der Ablauf irgendwann überdrüssig.
Delicatessen ist eine vollkommen überdrehte Kunst-Komödien-Nudel, erinnert mich vom Humor her noch an die Tiny Toons der 90er und es ist somit was für Freunde von abgedrehten, überreizten Humor. Somit nichts für den Otto-Normalverbraucher, aber für die vielen Kunstfilmliebhaber sicher ein Meisterwerk.