Twelve and Holding - Das Ende der Unschuld

    • Twelve and Holding - Das Ende der Unschuld




      Produktionsland: USA
      Produktion: Andrew Spaulding, Leslie Urdang, Brian Bell, Michael Cuesta, Mike Downey, Frank Frattaroli, Michael Hoffman, Doug Mankoff, Michael Nozik, Amy Robinson, Jenny Schweitzer
      Erscheinungsjahr: 2005
      Regie: Michael Cuesta
      Drehbuch: Anthony Cipriano
      Kamera: Romeo Tirone
      Schnitt: Eric Carlson, Kane Platt
      Spezialeffekte: Drew Jiritano, Neil Ruddy
      Budget: ca. 400.000$
      Musik: Pierre Földes
      Länge: ca. 90 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Bruce Altman, Jayne Atkinson, Jesse Camacho, Martin Campetta, Marcia DeBonis, Conor Donovan, Joseph Foster, Michael C. Fuchs, Adam LeFevre, Mark Linn-Baker, Marcella Lowery, Jodie Markell


      Inhalt:

      In einem amerikanischen Vorort kämpfen drei vorpubertäre Zwölfjährige mit naiven Mitteln gegen ihre Einsamkeit und markieren damit gleichzeitig das Ende ihrer kindlichen Unschuld. Nach einem tragischen Vorfall, bei dem der mutige Rudy Carges im Klinsch mit einer verfeindeten Halbstarken-Clique tödlich verunglückt, sehen sich sein Zwillingsbruder Jacob sowie die besten Freunde Leonard und Malee plötzlich gezwungen, die heile Welt ihrer sorglosen Kindheit zu verlassen und erwachsen zu werden. Ihre Eltern, mit den eigenen Sorgen beschäftigt, sind ihnen dabei keine große Hilfe.

      Der schüchterne und ängstliche Jacob Carges, dessen linke Gesichtshälfte von einem Geburtsmal gezeichnet ist und der sich seinem tapferen Zwillingsbruder Zeit seines Lebens unterlegen fühlte, gibt sich die Schuld an Rudys Tod. Dieser hatte den schwächeren Bruder stets verteidigen und den Spott vonseiten einer verfeindeten Bande abwenden wollen. Bei seinen trauernden Eltern scheint Jacob nun erst recht im Schatten des toten Bruders zu stehen. Doch statt sich um ihren verbliebenen Sohn zu kümmern, schaffen sie Ersatz für Rudy in Form eines Adoptivsohns herbei. Währenddessen ist Jacob fest entschlossen, den Tod seines Bruders zu rächen.

      Auch Leonard "Lenny" Fisher, der beste Freund von Jacob und Rudy, ist bei dem Brandanschlag im Baumhaus verletzt worden. Der äußerst sensible, stark übergewichtige Junge hat durch den Unfall seinen Geschmackssinn verloren. Eine gute Gelegenheit, so meinen die Ärzte, die Ernährung umzustellen und abzunehmen. Dank seines Sportlehrers entwickelt Lenny den nötigen Ehrgeiz und beginnt, sich für Sport und Äpfel zu begeistern. Wenn da nicht die esssüchtigen Eltern wären, die kein Verständnis für den Sinneswandel ihres Sohnes haben und diesen mehr und mehr aus der familiären Fressgemeinschaft ausschließen.

      Auch die aufgeweckte Malee, einziges Mädchen innerhalb der Clique, fühlt sich ausgeschlossen - aus dem Leben ihrer Mutter, einer alleinstehenden Psychotherapeutin, die nur mit ihrer Arbeit und ihrem Frust beschäftigt ist, sowie aus dem Leben ihres Vaters, der vor Jahren die Familie verlassen hat und keinerlei Interesse an seiner Tochter zeigt. Die fehlende Zuneigung kompensiert die frühreife Malee, indem sie dem erwachsenen Gus, eigentlich ein Patient ihrer Mutter, bei seinen Problemen hilft. Das Mädchen glaubt an eine Seelenverwandtschaft und verliebt sich in den tief verletzten, attraktiven Bauarbeiter. Doch auch diese Liebe muss unerfüllt bleiben.


      Trailer:




      Meinung:

      Lustig ist, dass einer der Jungs die Jason Vorheese Eishockeymaske um hat, worauf dann auch schnell „Freitag der 13.“ im Dialog gehuldigt wird, diese Szenerie wird dann im Finale in ähnlicher Form noch sehr interessantes aufzeigen und auch eine brutal inszenierte Mordszenen wird es dann zu sehen geben. Der Film ist durchweg schwarzhumorig, liefert aber auch genau so viel dramatische Momente. Die Darsteller sind dabei durchweg gut besetzt und sie werden einem sympathisch.

      Anfangs wird mit einem Eimer die Pisse auf den Kopf geschüttet.
      Bei diesen Kinderstreichen wird es ein tragisches Unglück geben, wo einer der Jungs in der Baumbude verbrennen wird, darauf ist der Film dann bestens aufgebaut und zeigt den Hass einzelner Personen und ob sie vergeben können oder durch dieses Erlebnis psychischen Schaden nehmen. Inhaltlich erreicht der Film eine schöne Tiefe und wird somit anschließend einen beschäftigen.

      Es wird hier auf vieles aufmerksam gemacht, wie die Fettsucht oder Behinderungen anhand eines entstellten Gesichtes durch ein Muttermal oder die Rassen Problematik. All diese Nebenszenarien im Schatten der dramatischen Geschehnisse vom Beginn mit dem Tod eines Jungen. Es werden unerwartete Freundschaften geknüpft. Der Film hat mit Ende des ersten Drittels zwar einen kurzen Hänger, kommt dann aber wieder sehr gut auf Touren und wird mit der 2. Hälfte packend. Zum Finale gibt es eine bitter böse Wendung, mit der man zu diesem Zeitpunkt nicht rechnet. 12 and Holding hat nicht das höchste Film-Tempo, aber eine unglaublich gute und makabere Story zu bieten.

      Tot und Begraben. (Das Filmende ist gemeint)
      Solch eine Perle hätte ich Regisseur Michael Cuesta gar nicht zugetraut, wer sein Das schwarze Herz gesehen hat, der weis was ich meine.

      [film]9[/film]