L.I.E. - Long Island Expressway

    • L.I.E. - Long Island Expressway



      Produktionsland: USA
      Produktion: Valerie Romer, Linda Moran, Rene Bastian, Michael Cuesta
      Erscheinungsjahr: 2009
      Regie: Michael Cuesta
      Drehbuch: Michael Cuesta, Gerald Cuesta, Stephen M. Ryder
      Kamera: Romeo Tirone
      Schnitt: Eric Carlson, Kane Platt
      Spezialeffekte: Drew Jiritano
      Budget: ca. 700.000$
      Musik: Pierre Földes
      Länge: ca. 93 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Paul Dano, Bruce Altman, Billy Kay, James Costa, Tony Michael Donnelly, Michelle Carano, Tatiana Burgos, Brian Cox, B. Constance Barry, Walter Masterson, Brad Silnutzer, Bob Gerardi


      Inhalt:

      Der 15-jährige Howie Blitzer (Paul Franklin Dano) hat es trotz des materiell gesicherten Zuhauses in seinem Leben nicht immer leicht. Seit seine Mutter bei einem Unfall auf dem Long Island Expressway ums Leben kam, sammelt er Zeitungsartikel über Todesfälle auf dem "L.I.E.". Howies Vater (Bruce Altman), ein zwielichtiger Unternehmer, kümmert sich nicht sonderlich um seinen Sohn. Emotional ist er den Bedürfnissen des Heranwachsenden erst recht nicht gewachsen. Der meidet die Schule so gut als möglich, zieht lieber mit seiner Clique durch die Suburbs. Als Arznei gegen den täglichen Frust und Langeweile brechen die Teenager in Häuser ein. Ziel Ihrer Raubzüge ist auch das Haus des pädophilen Big John Harrigan (Brian Cox). Doch der spürt die Täter schnell auf und verlangt wahlweise finanziellen Schadensersatz oder sexuelle Entschädigung für das gestohlene Diebesgut, zwei alten Waffen. Überraschenderweise sucht Howie bald die Nähe, Zuneigung und Anerkennung von Big John.


      Trailer:



      Meinung:

      Ein Junge treibt es angeblich mit seiner Schwester und die Jungs-Clique macht sich über ihn lustig, dass das daraus entstehende Kind 2 Köpfe bekommen wird. Die Jungs in der Hauptrolle spielen mit Schusswaffen herum und stecken deren Lauf in den Mund, was schon makaber ausschaut.
      Der Film liefert etwas schwarzem Humor, aber die nächste Schockszene lässt auch nicht lange auf sich warten, wie ein plötzlicher Herzanfall. Der Vater schlägt seinen Sohn mit der Faust brutal ins Gesicht und die Spuren sind darauf auch während des Filmes bei dem Jungen zu erkennen. Es geht dann um einen reichen, intelligenten alten Pädophilen, der Jungs gekonnt mit seinem dicken roten Auto ködert und anbietet, mit diesen zu fahren. Die Darsteller sind alle samt erstklassig besetzt, egal ob die Kinderdarsteller oder Erwachsenen, sie spielen alle auf einem hohen Level.
      Mitreißende und schockierende Szenen gibt es einige, wie unser junger Hauptdarsteller, der auf dem Gerüst der Autobahnbrücke steht und wohl überlegt sich das Leben zu nehmen, dabei werden auch Bezug auf bekannte Personen genommen, die auf der Long Island Expressway verstorben sind, unter anderem dann auch die Mutter des Jungen. Der Film hat zwar kein hohes Tempo, dafür aber eine vielschichtige und ungewöhnliche Erzählweise, es passiert hier dann doch einiges an Makabereren, was die Psyche beanspruchen wird. So wird das Thema Homosexualität von Minderjährigen aufgezeigt oder Eltern die ihre Kinder kein gutes Zuhause liefern und auch schlagen, wodurch sie im Leben auf die falsche Spur geraten und dementsprechend gibt es auch Diebstähle die begangen werden und Raufereien bleiben auch nicht aus. Richtig makaber wird es dann im letzten Drittel, als der Junge dann den alten Pädophilen Liebkost, weil er sich so fürsorglich verhält, was der Junge von sonst keinem bekommt. Wobei der alte Mann nicht etwa den notgeilen Bock raushängt, sondern er wird sehr bedacht und herzensgut präsentiert, was gerade dem Mainstream zu anstößig vorkommen wird. Diesbezüglich gibt es dann noch eine unerwartete Tötungsszenen, die auch blutig und schockierend ausfällt.

      Nach L.I.E. erschuf Regisseur Michael Cuesta mit Twelve and Holding - Das Ende der Unschuld sein 2. Independent Meisterwerk, ebenfalls mit Kindern in der Hauptrolle bestens besetzt, was einem anschließend genau so lange beschäftigen wird wie hier. Aktuell Cuesta ein sage und schriebe 12 Millionen$ Budget in den Sand gesetzt, mit dem Film Das schwarze Herz, dass dürfte dann wohl auch das letzte erwähnenswerte von ihm gewesen sein.

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