Produktionsland: Deutschland
Produktion: Peter Schiller, Christian Becker
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Dennis Gansel
Drehbuch: Todd Strasser (Roman), Dennis Gansel, Peter Thorwarth
Kamera: Torsten Breuer
Schnitt: Ueli Christen
Spezialeffekte: Adolf Wojtinek, Michael Apling
Budget: ca. 5.000.000€
Musik: Heiko Maile
Länge: ca. 102 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Jürgen Vogel, Frederick Lau, Max Riemelt, Jennifer Ulrich, Christiane Paul, Jacob Matschenz, Cristina do Rego, Elyas M'Barek, Maximilian Vollmar, Max Mauff, Ferdinand Schmidt-Modrow, Tim Oliver Schultz
Inhalt:
Deutschland. Heute. Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger startet während einer Projektwoche zum Thema "Staatsformen" einen Versuch, um den Schülern die Entstehung einer Diktatur greifbar zu machen. Ein pädagogisches Experiment mit verheerenden Folgen. Was zunächst harmlos mit Begriffen wie Disziplin und Gemeinschaft beginnt, entwickelt sich binnen weniger Tage zu einer richtigen Bewegung.
Der Name: "Die Welle". Bereits am dritten Tag beginnen die Schüler, Andersdenkende auszuschließen und zu drangsalieren. Als die Situation bei einem Wasserballturnier schließlich eskaliert, beschließt der Lehrer, das Experiment abzubrechen. Zu spät. "Die Welle" ist längst außer Kontrolle geraten!
Trailer:
-
Meinung:
Die Dialoge finden nicht immer im hochdeutsch statt, wobei das Werk dann langsam das typische Independent Flair erhält. Der Hauptdarsteller ist mit Jürgen Vogel sehr gut besetzt und auch die Jugend wirkt natürlich und sie sind einem sympathisch, wie ein Max Mauff der auch in Berlin Calling aus demselben Jahr, mich schon überrascht hat. Die Außenseiterrolle wird von Jacob Matschenz richtig gut besetzt sein. Vom Ablauf her merkt man zwar im Mittelteil, dass der Film aus Deutschland kommt, wo ein paar uninteressante Soap Dialoge stattfinden, aber insgesamt wird man nicht gelangweilt, wo sich vor allem zum Finale hin das Tempo noch mal enorm steiget. Einziger wirklicher Schwachpunkt ist die fehlende Logik, weil die Jugend denn als zu naiv hingestellt wird, als ob sie blind einem Lehrer als Diktator folgen würden. Für mich ein zwiespältiges Schwert, denn der Film hätte mit dieser Schwäche bei mir schnell ganz unten durch fallen können. Der „Quatsch Comedy Club“ wird als albern bezeichnet, wodurch dann auf mich die Sympathie früh übergeschwappt ist. Der Film ist emotional und die Schauspielleistungen sind sehr gut, dem steht aber wie erwähnt die fehlende Glaubwürdigkeit gegenüber, auch wenn die Charaktere sehr realistisch gespielt werden. Trotzdem wird der Film einen anschließend Beschäftigen, weil man zumindest den Charakter des Außenseiters sehr glaubhaft hinbekommen hat, bei diesen kann man die Naivität bestens nachvollziehen und genau deswegen ist der Film bei mir nicht durchgefallen, ganz im Gegenteil. Das Finale ist dann natürlich auch sehr hart für die Psyche, wobei es im Verlauf schon zunehmend und schleichend unheimlicher wird und das Experiment langsam aus den Bahnen gerät, wobei die Auflösung am Ende noch überraschen wird. Der Film wird sich jedenfalls im Gedächtnis einbrennen. Das Original gibt es nicht auf DVD, somit ich noch keinen Vergleich ziehen kann.
„Die Pseudo Disziplin ist alles Faschoscheiße“