Berlin Is in Germany

    • Berlin Is in Germany



      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Gudrun Ruzicková-Steiner
      Erscheinungsjahr: 2001
      Regie: Hannes Stöhr
      Drehbuch: Hannes Stöhr
      Kamera: Florian Hoffmeister
      Schnitt: Anne Fabini
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Florian Appl
      Länge: ca. 92 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Jörg Schüttauf, Julia Jäger, Robin Becker, Thomas Jahn, Edita Malovcic, Robert Lohr, Valentin Platareanu, Oscar Martínez , Carmen-Maja Antoni, Doris Abeßer, Florian Appl, Dirk Borchardt


      Inhalt:

      Der große Kinoerfolg: Nach elf Jahren Haft wird der ehemalige DDR-Bürger Martin Schulz aus dem Gefängnis Brandenburg entlassen. Personalausweis, Führerschein, Geldbörse - Martins alte DDR-Habe taugt gerade noch zum Papierfliegerbasteln. Draußen wartet eine Welt, die Martin nur aus dem Fernsehen kennt. Das Neue ist da, das Alte noch nicht ganz verschwunden. Zufällige Begegnungen mit alten Freunden, neue Bekanntschaften, das Wiedersehen mit seiner Frau Manuela, die im schwäbischen Lehrer Wolfgang einen neuen Lebenspartner gefunden hat, sein Sohn Rokko, den er nun zum ersten Mal trifft - neugierig, zäh, charmant und couragiert beginnt Martin, sich die neue Welt zu eigen zu machen. Doch die macht es ihm nicht leicht, auf die eigenen Füße zu kommen und gerade zu stehen...


      Trailer:



      Meinung:

      Die Großstadtatmosphäre von Berlin wird vor allem zu Beginn gut aufgezeigt, wo die Kamera neben dem Fernsehturm und die Essbahnen auch mal zum Himmel fährt. Unser Hauptdarsteller wird nach 11 Jahren aus dem Gefängnis entlassen, wo er zu DDR Zeiten landete. Wobei es dann gleich emotional zur Sache geht, wenn er seinen 11 jährigen Jungen trifft und ihn beschenkt und er rettet einen alten Kumpel vor dessen Suizid. Die Dialoge sind im Mittelteil etwas ermüdend, was dann wie auf deutschem TV Format abläuft, mit einem langweiligem Dinner und einigen blassen Darstellern. Es gelingt ab Filmmitte einen sehr guten Bezug auf Hauptdarsteller Jörg Schüttauf zu bekommen, der als TV Seriendarsteller bekannt ist, wobei er hier seine beste Filmrolle bekommen sollte. Durch ihn wird man das dramatische und sehr realistisch wirkende Leben bestens aufzeigen, denn er geht hier ganz auf, dazu wird auch der Filmsound bestens platziert. Schüttauf wird zwar als gefährliche Person gelten, aber man sieht hier gut, dass er nicht vom Glück verfolgt wird, sondern dass er viel Pech hat. Super Mario wird einige male mit dem Game Boy gespielt, was auch schon was nostalgisches hat. Es wird noch das Kultstück der DDR präsentiert, der Trabbi. Eine bunte Techno-Disko ist zu sehen, die nebelige und versifft eingefangen wird. Richtig lustig geworden ist eine Schlägerei, wo die alten Männer ein paar vorlaute Prolls verdreschen. Die Kämpfe werden zwar im Off stattfinden, dies darf aber zum Ablachen animieren.

      „Berlin Is In Germany“ darf als ein atmosphärischer, dramatischer Großstadtfilm bezeichnet werden, der eine ordentliche Story hat und im Mittelteil etwas Leerlauf präsentiert. Wie das Skat spielen und eine Softsexszene. Doch im letzten Drittel dreht der Film hier noch mal richtig auf. Ganz stark aufgezeigt wird dabei, dass man als Vorbestrafter es ganz schwer hat einen Job zu finden und man wird zu schnell vorverurteilt. Der Schluss kommt ohne Happy End aus und hat mir gut gefallen. Regisseur Hannes Stöhr hat hier einen wirklich guten Erstling hingelegt, der durch einen starken Hauptdarsteller und des dramatische letzten Drittel noch sehr überzeugen kann. Einige Jahre später sollte Hannes Stöhr mit Berlin Calling noch einen drauf setzen.

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