Originaltitel: Emanuelle nera in America
Produktionsland: Italien
Produktion: Fabrizio De Angelis
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Joe D'Amato
Drehbuch: Ottavio Alessi , Maria Pia Fusco, Piero Vivarelli
Kamera: Joe D'Amato
Schnitt: Vincenso Tomassi
Spezialeffekte: Giannetto De Rossi
Budget: -
Musik: Nico Fidenco
Länge: ca. 100 min.
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Laura Gemser, Gabriele Tinti, Toger Browne, Riccardo Salvinio, Maria Piera Regoli, Matlide dell Agilo u.a.
Inhalt: Eine Fotoreporterin mischt sich unter den Reichen um heimlich Bilder mit einer versteckten Kamera in einer Kette von ihrem Leben (hauptsächlich Sexualleben) zu
machen.
Trailer:
Meinung:
Den Film hatte ich mir eher angesehen durch die Tatsache dass Joe D'Amato hier Regie führt und mir seine recht mit Sexszenen gefüllten Werke wie "In der Gewalt der Zombies" (1980) sowie "Nackt unter Kannibalen" (1977) recht gut gefallen haben. "Emanuelle in America" ist dann allerdings inhaltlich bis auf eine Ausnahme fernab vom Horrorfilm. Die Handlung erweist sich als dünner wie in den bereits genannten Werken und so sind wie es in einem Erotikstreifen zu erwarten war eben entsprechende Sexszenen die Höhepunkt. Fragwürdig und für die Entstehungszeit überraschend ist hier eine Zoophilie-Szene mit einem Pferd (Joe D'Amato hatte sowas später in seinem teils recht derben "Caligula 2 - The Untold Story" 1981 nochmals wiederholt). Einige Sexszenen sind durchaus optisch schön in Szene gesetzt, so zB. eine Sequenz in einem Swimming-Pool in der unter Wasser gedreht wurde. Ansonsten gibt es eben Füllszenen wie eine Party mit einer Verlosung und in einer riesigen Torte wartet eine nackte Frau auf den Gewinner und alle Gäste kommen dann in Stimmung. Wie bei "In der Gewalt der Zombies" sind einige Szenen durchaus Hardcore. Zum Ende hin gibt es dann noch zwei Sequenzen in der Emanuelle (Laura Gemser) von einer Leinwand schockierende Aufnahmen aus einem Foltercamp zu sehen bekommt. Diese Szenen sind dann recht grausam und hart für die Zeit, eine derbe Mischung aus Sex und Gewalt. So werden u.a. Frauen vergewaltigt, es werden Brüste abgeschnitten, eine Frau ist mit einem Speer durch die Vagina aufgespiesst oder einer Frau wird mit einem Fleischharken die Wange aufgerissen sowie ein paar weitere Derbheiten. Die Aufnahmen erinnern mich von der Machart bzw. dem Stil her an Ruggero Deodatos Jahre später entstandenem "Nackt und zerfleischt" (1979), ähnlich wie dort sind die Szenen dann auch auf echt getrimmt. Musikalisch dudelt durch den gesamten Streifen weitgehenst der Song "Celebrate Myself" von Armonium (teils auch nur in einer Instrumental-Version, komponiert von Nico Fidenco), passt dann aber als Untermalung recht gut. Die gerechte Bewertung des Streifens fällt mir recht schwer aber der Film wäre sicherlich weitaus besser geworden wenn die Handlung etwas mehr ausgearbeitet worden wäre (diese wirkt zeitweise auch etwas sprunghaft). Ich denke dass Italo- bzw. Joe D'Amato-Fans denen so Werke wie "Papaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen" (1978) noch zusagt haben hier eher enttäuscht werden könnten weil die Story eben dann doch wesentlich dünner und spannungsloser inszeniert ist meine ich. Der Film hiess früher auf Video "Black Emanuelle - Stunden wilder Lust".