Der Busenfreund

    • Der Busenfreund



      Produktionsland: Österreich
      Produktion: Erich Lackner
      Erscheinungsjahr: 1997
      Regie: Ulrich Seidl
      Drehbuch: Ulrich Seidl
      Kamera: Heinz Brandner, Jerzy Palacz, Hans Selikovsky, Peter Zeitlinger
      Schnitt: Walter Andreas Christen
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: -
      Länge: ca. 60 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Rene Rupnik


      Inhalt:

      René Rupnik hat genaue Vorstellungen von der idealen Frau, die er in Senta Berger verwirklicht sieht. Vor allem ihr Busen ist für ihn die perfekte Fleischwerdung mathematischer Kurven. Er ist ein wahrer Experte für Frauen im Allgemeinen und Senta Berger im Besonderen. Seit Jahren studiert er ihre Filme und ihre Formen, seit Jahren lebt er zusammen mit ihr - allerdings bloß in seiner Phantasie. In Wirklichkeit lebt der vierzigjährige René bei seiner alten Mutter. Seinen Beruf als Mathematiklehrer hat er aufgegeben, weil er ihm auf die Nerven ging. Ein soziales Leben hat er nicht, er verschanzt sich in seiner Wohnung inmitten von zu Türmen gestapelten Zeitschriften. Seine Mutter quält oder ignoriert er. Bis heute haben sich seine erotischen Wünsche nicht erfüllt.



      Trailer:
      -



      Meinung:

      Er kramt im Müll nach Zeitungen um sie bei sich Zuhause lagern zu können, dementsprechend schaut auch die Wohnung von ihm aus, wobei er locker als krankhafter Messie durchgeht. Die Rede ist vom Busenfreund René Rupnik. Er ist allein, nur seine alte und bald sterbende Mutter wohnt noch bei ihm, die öfter stinkt, deswegen wird wohl so oft der Raum gelüftet. Er hat weder Verwandte noch Freunde und erst recht keine Freundin, außer die österreichische Schauspielerin Senta Berger, die er gerne mal nachstellt (Stalker). Zumindest erfahren wir das im Dialog, was sich aber nur im Geist abgespielt haben wird. René Rupnik erzählt hier in Etappen immer wieder aus seinen kranken Gedanken heraus. Wobei man sich auf die wirre Erzählung erst mal einstellen muss, alles konnte ich auch nicht immer folgen, das meiste ist aber sehr abgedreht und lustig. Dafür benötigt man aber auch wieder einen speziellen und intelligenten Humor. René Rupnik ist in der Wohnung meist mit seinem roten Schlüpfer zu sehen, während er seine Messie Wohnung nach Schriften durchkramt. Das ironische dabei ist, dass er auch noch vorgibt Mathelehrer zu sein, was aber so direkt dann nicht aufgezeigt wird. Zumindest wird bei ihm nie eine Schulklasse zu sehen sein. Einzig er und seine Mutter werden hier Spielzeit bekommen. Nebenher wird vom unästhetischen Rupnik noch die Arschritze nackt zu ertragen sein, wobei er dann auch in der Natur nackt auf einen Baumstamm sitzt.
      Zumeist hat er immer wieder das Thema Busen parat, wobei er sich diesbezüglich Fetisch gibt. Es erweist sich aber auch als Hundehasser, denn wenn er Bürgermeister (Diktator) wäre, würde er verbieten dass die Hunde auch nur eine Tatze auf die Strasse hinterlassen dürfen, er möchte damit den Hundekot bekämpfen.

      Man muss hier mit sehr viel Aufmerksamkeit zuhören, um das Gesprochene zuordnen zu können, eine gewisse Intelligenz ist Grundvoraussetzung und dann spielt sich auch reichlich im Kopf des Zuhörers ab. Der Ablauf kommt ganz ohne Musik aus und einige Szenen sind dann auch ganz still, sie faszinieren aber gleichzeitig. Die Story ist keine Echte und René Rupnik ist auch nur ein brillanter Laiendarsteller, aber genau diese Geschichte könnte sich jederzeit und überall so ähnlich abspielen und das schockiert.

      „Das Fenster offen lassen, immer Lüften, immer Frischluft hineinlassen“

      [film]8[/film]


      Wenn jemand die „Ulrich Seidl Edition“ abgeben möchte, der kann mir gerne eine PM schicken, bin interessiert.