Haus der Peitschen

    • Haus der Peitschen




      Originaltitel: House of Whipcord
      Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: Pete Walker
      Erscheinungsjahr: 1974
      Regie: Pete Walker
      Drehbuch: David McGillivray, Pete Walker
      Kamera: Peter Jessop
      Schnitt: John Black
      Spezialeffekte: -
      Budget: -
      Musik: Stanley Myers
      Länge: ca. 102 min.
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Barbara Markham, Patrick Barr, Ray Brooks, Ann Michelle, Sheila Keith, Dorothy Gordon, Robert Tayman, Ivor Salter u.a.


      Inhalt: Ein Model lernt auf einer Veranstaltung einen jungen Mann kennen. Die beiden kommen sich näher und am darauf folgenden Wochenende will der Mann die junge Frau mal bei seiner Mutter vorstellen. Während der Fahrt verhält er sich recht abweisend ihr gegenüber. Dort angekommen liefert er sie nur ab. Sie findet sich in einem privaten Gefängnis mit strengen Regeln sowie einem eigenem Gericht wieder welche von psychopathischen Leuten geleitet wird.


      Trailer:
      -


      Meinung:

      Auch wenn der deutsche Filmtitel vielleicht einen typischen Vertreter der Woman-in-Prison-Streifen vermuten lässt so ist der Film doch eher ein Horrorfilm wie ich finde. Zwar trifft die Hauptdarstellerin hier auch auf zynisches Personal mit strengen Sitten aber das Ganze läuft dann doch auf einer ganz anderen "Frequenz" ab wie all diese Frauengefängnis-Filme (tatsächlich werden dort auch eher nur wenige Frauen gefangen gehalten). Dieser britische Reisser von Pete Walker ("Frightmare - Der Alptraum" 1974, "Zeuge des Wahnsinns" 1978) hat auch eine recht düstere Atmosphäre und durchaus eine gewisse Spannung. Ähnlich wie in seinem ein Jahr später entstandenem "Haus der Todsünden" (1975) fielen mir hier die teils recht grimmigen Personen positiv ins Auge. Was in den echten Vertretern der Woman-in-Prison-Movies oft einfach nur lachhaft oder unglaubwürdig erscheint hat hier wenigstens einen gewissen Stil. In diesem Streifen wird das private Gefängnis von einer gestörten Frau geleitet die einerseits ihre damalige Entlassung nicht so ganz verkraftet hat aber andererseits ebenso wie ihre Mitstreiter davon überzeugt ist dass die Welt voller Sünde ist und die modernen Gesetze zu nachsichtig sind. So wird die Hauptdarstellerin bei ihrer Ankunft aufgrund dass sie Model sei und der Welt ihren nackten Körper zur Schau gestellt hat verurteilt um aus ihr einen anständigen Menschen zu machen. Abgesehen von dem hauseigenen "Gericht" spielt sich alles andere weitgehenst dann in recht dunkelnen Kammern ab. Erhängungen, ein Mann wird mit zahlreichen Messerstichen ermordet (kaum graphisch), der Rücken des Models ist mit blutigen Wunden durch Peitschenhiebe übersät aber das ist auch schon im Grunde alles, Pete Walker ist hier im Vergleich zu seinen späteren Werken also eher recht zurückhaltend in der Darstellung von Gewalt. Für mich funktioniert und lebt dieser Streifen sowieso von seiner eingängigen Handlung, der guten Atmosphäre des geheimen Gefängnisses sowie dem gestörten Personal mit den unglaublichen Ansichten die sie vertreten. Der Film hat mir gut gefallen, liegt vielleicht daran dass ich mit dem Stil von Pete Walker recht gut klarkomme, mal die Directors für Hammer Horror beiseite geschoben, so ist Pete Walker neben Norman J. Warren einer der bedeutensten Regisseure des etwas sleazigeren britischem Horrorfilms der 70er Jahre (zumindest für mich). Durchaus sehenswert!



      [film]8[/film]
    • Ich habe den vor vielen Jahren mal auf VHS gesehen. Begeistert war ich nicht gerade. Aber vielleicht würde mir der Film mit heute besser gefallen. Die DVD war mir bisher nur zu teuer.
    • Original von sid.vicious
      Ich habe den vor vielen Jahren mal auf VHS gesehen. Begeistert war ich nicht gerade. Aber vielleicht würde mir der Film mit heute besser gefallen. Die DVD war mir bisher nur zu teuer.

      Ich denke dass der Film bei mir recht gut ankam weil man die "Handschrift" von Pete Walker, dessen besten Werke vielleicht "Haus der Todsünden" (1975) und "Frightmare" (1974) sind... wobei ich den teils als etwas dünn geltenden "Zeuge des Wahnsinns" (1978) auch gut fand. "Haus der Peitschen" hätte ich früher auch schlechter betrachtet, heutzutage rücken bei mir da so Filme auf (sowas wie D'Amatos "Papaya" fand ich früher auch nicht ganz so toll wie heutzutage)... das Teil sieht oberflächlich betrachtet wie ein Woman-in-Prison-Erguss aus aber es hinterlässt nicht diesen übelen Nachgeschmack. Es ist sicherlich auch die Atmosphäre sowie die Story bzw. Idee dieses britischen Films. Die britischen Horrorfilme der 60er und 70er sind sowieso begehrte Teile bei mir.
    • "Zeuge des Wahnsinns" fand ich ziemlich schwach, den habe ich im Regal.

      Aber es ist in der Tat so, einige Filme, die ich früher sehr schlecht fand, sagen mir heute wiederum zu.
    • ...und wie mir der Film jetzt zusagt.




      Originaltitel: House of Whipcord
      Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: Pete Walker
      Erscheinungsjahr: 1974
      Regie: Pete Walker
      Drehbuch: David McGillivray, Pete Walker
      Kamera: Peter Jessop
      Schnitt: John Black
      Musik: Stanley Myers
      Länge: ca. 102 min.
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Barbara Markham, Patrick Barr, Ray Brooks, Ann Michelle, Sheila Keith, Dorothy Gordon, Robert Tayman, Ivor Salter u.a.



      Das Fotomodel Anne-Marie lernt auf einer Party einen angeblichen Journalisten namens Mark E. Desade kennen. Anne-Marie ist fasziniert von dem Mann und willigt ein, am Wochenende zu dessen Eltern zu fahren. Doch anstatt in elterliche Idylle und Geborgenheit, wird Anne-Marie in ein still gelegtes Gefängnis gebracht. Dort soll sie Zucht und Ordnung erlernen, denn Nacktmodelle befinden sich jenseits jeglicher Moral. Für Anne-Marie beginnt die Hölle auf Erden.

      „Das Haus der Peitschen“ ist ein Pete Walker-Vehikel aus dem Jahre 1974. Ein Film der eine ganze Menge zu bieten hat. Denn im Hause von Mrs. Wakehurst braut sich eine Mischung aus Horror und WIP-Film, verfeinert mit einer feinen Prise Psychoterror, zusammen.

      Walkers Film startet recht klassisch- zumindest im Sinne des britischen Horrorkinos. Die Credits werden in gotischer Schrift gezeigt und der Hintergrund bleibt dabei schwarz. Anschließend geht es in die 74er Partyszene, welche schnell vom Leben in einem düsteren und dreckigen Gefängnis abgelöst wird. Dunkel und dreckig, so lautet die Parole. Walker setzt sehr auf einen dunklen Hintergrund. Es sind meist nur die jeweiligen Personen erkennbar, die Beleuchtung in der stillgelegten Haftanstalt beschränkt sich auf das Allernötigste. Im Prinzip keine schlechte Idee, da auf diese Weise ein Unbehagen beim Zuschauer ausgelöst wird. Gefühle wie Beklemmung und Platzangst machen sich breit und man wird gut in das Leben hinter den Zuchthausmauern eingebunden.

      Die Besetzungsliste bietet mit Robert Tayman einen guten Bekannten aus dem Hammer-„Circus der Vampire“. Dort war Tayman als Graf Mitterhaus aktiv. Beim „Haus der Peitschen“ ist der Part von Robert Tayman ziemlich klein angelegt. Eigentlich hätte ich mir etwas mehr Spielzeit vom Zirkus-Blutsauger erwünscht. Aber zur Entschädigung bekommt man ein Trio geboten, das es wirklich faustdick hinter den Ohren hat. Barbara Markham als Gefängnisleiterin Mrs. Wakehurst und ihre beiden Bulldoggen Walker (Sheila Keith) und Bates (Dorothy Gordon). Absolut geniale Fratzen. Fratzen die so widerlich sind, dass man vor Ehrfurcht auf den Boden fällt. Die drei Damen sind natürlich allesamt vollkommen daneben. Mrs. Wakehurst eine Psychopatin par Excellence, Walker und Bates bekennende Sadistinnen. Das Trio hat irgendwie einen Hillbillie-Einschlag. Die Gegenwart interessiert nicht und und im Hause von Mrs. Wakehurst herrscht ein anderes Gesetz, nämlich das von Mrs. Wakehurst.

      Auch wenn die Story absehbar ist, so muss man dem Film hoch anrechnen, dass dieser bis zur letzten Sekunde spannend bleibt. Dazu verhilft die bedrohliche Atmosphäre sowie die großartige schauspielerische Leistung der drei Grazien: Markham, Keith und Gordon.

      8/10


      Die X-rated DVD kann im Bereich des Bilds leider nicht so überzeugen, wie es der Film kann. Schade, ein besseres Bild und der Film würde noch mehr Freude bereiten.
    • Der Film ist schon gut.

      habe ich irgendwo noch auf DVD rumliegen, war ja 8 Jahre her, als ich den geguckt habe
    • Joa die Französische Hauptdarstellerin macht äußerlich schon was her, aber das wird man ihr auch noch abgewöhnen das schönheit nicht alles ist...mit ein paar Peitschenhieben:-)
      Es hätte so schön sein können, etwas mehr härte hat hier eindeutig gefählt, die Frauenverachtung kann sich hören lassen, die Story spannend und die "Krankenschwestern" Böse wie eh und je.Es fehlt den Film an ON Film Szenen wo man richtig sieht wo Frauen ausgepeitscht und gedemütigt werden.Wer nen richtigen Frauenfeindlichen Film sucht ist hier leider falsch.
      Nicht der große Sprung dennoch nett anzusehen vorallem die nackten Frauen RRRRR :-)
      [film]6[/film]

    • Bibelfanatiker vs. Models!

      Kreischen können die gefangenen Damen ausreichend, aber es fehlt an Härte, es gibt nicht mal Peitschenhiebe auch wirklich zu sehen. Spannung baut sich nach 45 Minuten dann immerhin gut auf, sobald die Hatz im Haus beginnt und die Story ist an sich ganz ok, aber in ähnlichen Filmen auch so vorhanden und des öfteren unterhaltsamer vorgetragen.

      [film]5[/film]

    • Ein guter 70er Jahre WiP Vertreter, im weitesten Sinne. Schön düster und dreckig,
      mit einer hübschen Hauptdarstellerin, die in die Fänge von Mannweibern gerät, die
      Frauen gefangen halten, quälen und töten. Die richtige Härte spielt sich eher im Kopf ab,
      dennoch ist alles spannend, atmosphärisch und schauspielerisch hochwertig inszeniert.

      [film]8[/film]