Original Titel: The Next Three Days
Produktionsland: USA
Produktion: Paul Haggis, Anthony Katagas, Agnès Mentre, Marc Missonnier, Michael Nozik, Olivier Delbosc
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Paul Haggis
Drehbuch: Paul Haggis
Kamera: Stéphane Fontaine
Schnitt: Jo Francis
Spezialeffekte: Drew Jiritano, Andrew Mortelliti
Budget: ca. -
Musik: Danny Elfman, Alberto Iglesias
Länge: ca. 133 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Russell Crowe, Elizabeth Banks, Michael Buie, Moran Atias, Remy Nozik, Toby Green, Tyler Green , Jason Beghe, Aisha Hinds, Ty Simpkins
Inhalt:
Wie plant man einen Gefängnisausbruch, ohne je einen Tag hinter Gittern verbracht zu haben? Vor diese schier unlösbare Aufgabe wird John Brennan gestellt, als seine Frau Lara aus heiterem Himmel wegen eines Mordes verhaftet wird, den sie nicht begangen haben will. Der College-Dozent verzweifelt fast daran, Laras Unschuld zu beweisen und seine Familie zusammenzuhalten. Doch als Lara auch in letzter Instanz verurteilt wird und nur knapp einen Selbstmordversuch überlebt, startet John eine irrwitzige Rettungsaktion: Mit Hilfe eines ehemaligen Gefängnisinsassen, viel Improvisationstalent und obwohl alles gegen ihn spricht, entwickelt John den perfekten Ausbruchsplan. Als Lara in ein anderes Gefängnis verlegt werden soll, bleiben nur noch 72 Stunden, in denen John alles riskieren muss für was er bisher gelebt hat...
Trailer:
Kinostart Deutschland: 20.01.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 07.07.2011 Verleih: (07.06.2011)
Review:
Zu Beginn werden wir mit 2 gereifte Frauen konfrontiert, die sich um die besseren Titten streiten, gefolgt dann von einem scheinbar idyllischen Familienleben mit Vater, Mutter, Kind.
72 Stunden - The Next Three Days ist das Remake des ordentlichen französischen Independentfilms Ohne Schuld, der erst 2008 erschienen ist. Ohne Schuld hatte seine Schwächen bei der teilweise fragwürdigen Charakterzeichnung des Jungen und auch die Handlungsweisen von Vater und Mutter waren bei der Flucht vereinzelt nicht ganz nachzuvollziehen. Dennoch lieferte dieser Franzose packende Unterhaltung und eine interessante Story. Das US Remake schafft dies wie fast zu erwarten auch hier wieder nicht ähnliches rüberzubringen. Der größte Schwachpunkt ist allerdings auch hier die Charakterzeichnung, wobei sie im Remake komplett oberflächlich verbleibt und somit kein Bezug zu den Hauptakteuren entsteht, was auch mit den zu intellektuell und emotionsarm vorgetragenen Dialogen zu tun hat. Diesbezüglich war das Original viel tiefer und intensiver verwurzelt. Bei den Darstellern fällt Russell Crowe in der Vaterrolle vollkommen unten durch, denn er hat stetig nur eine Gesichtsmimik parat und spricht auch nur sehr träge, zumindest anhand der deutschen Synchronisierung. Russell Crowe ist kein guter Schauspieler und eine so einfühlsame Rolle ist mit ihm absolut unpassend gewählt. Dann lieber Ritterrüstung und Action-Helden mit kaltem Gesichtsausdruck Herr Crowe, denn hier passt sie nicht her. Der Rest vom Cast ist ansonsten zufrieden stellend, Elizabeth Banks (Spider Man) ist in der Mutterrolle recht passend besetzt, ohne dabei heraus zustechen. Das Original war mit 1:30h Spielzeit optimal, hier werden gleich mehr als 2 Stunden geliefert, wo aber weniger schwungvolles enthalten ist und sich ganz schön Langeweile breit machen wird, bis es dann im letzten Drittel wenigstens mal etwas interessant wird. Eine Überraschung wird gegen Ende noch geliefert, was sich stellenweise vom Original unterscheidet. Die Sounduntermalung schwankt zwischen ganz stimmigen Popsound und der üblich nicht mehr ertragbaren Hollywood Action/Thriller Schallplatte, wie sie schon seit etwa bei den Bourne Filmen immer wieder neu eingesetzt wird und nur noch nervt.
Wer das Original kennt, wird hier nur gegen Ende etwas unterhalten, derjenige darf sich ansonsten richtig derb langweilen.