127 Hours



    • Produktionsland: Großbritannien, USA
      Produktion: Tessa Ross, François Ivernel, John J. Kelly , Cameron McCracken, Bernard Bellew , Danny Boyle, Christian Colson, Lisa Maria Falcone
      Erscheinungsjahr: 2010
      Regie: Danny Boyle
      Drehbuch: Danny Boyle, Simon Beaufoy , Aron Ralston (Buch: Between a Rock and a Hard Place)
      Kamera: Enrique Chediak, Anthony Dod Mantle
      Schnitt: Jon Harris
      Spezialeffekte: Mark White
      Budget: ca. 18.000.000$
      Musik: A.R. Rahman
      Länge: ca. 89 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: James Franco, Lizzy Caplan, Amber Tamblyn, Kate Mara, Clémence Poésy, Kate Burton, Darin Southam, Elizabeth Hales, Norman Lehnert, Priscilla Poland, Patrick Gibbs, Fenton Quinn


      Inhalt:

      127 HOURS ist die wahre Geschichte des Abenteurers und Kletterers Aron Ralston, der während einer Tour durch den Bluejohn Canyon Utahs in eine dramatische Situation gerät. Sein Arm wird bei einer Kletterpartie von einem gelösten Felsbrocken in einer isolierten Felsschlucht eingeklemmt. Aron ist allein und hat niemandem eine Nachricht hinterlassen, wo er im Canyon unterwegs ist. Fünf Tage lang hofft er und versucht alles, um sich zu befreien, bis er schließlich erkennt, dass er all seinen Mut zusammen nehmen muss, da er nur eine Wahl hat.

      Während diesen 127 Stunden ruft sich Ralston seine Familie, seine Freunde und die zwei Wanderer, die er kurz vor seinem Unfall traf, ins Gedächtnis. Werden sie die letzten zwei Menschen in seinem Leben sein, die er traf?



      Trailer:
      -

      Kinostart in Deutschland: 17.02.2011
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 29.07.2011


      Review:

      Im Film wird gleich zu Beginn viel Werbung für Camcorder von der Marke Camon gemacht. Was sich auch über weite Strecken des Films noch ähnlich wiederholt, dann zwar der Situation auch dienlich, ist mir aber doch zu viel mit Werbung für moderne Kameras und Markennamen, was streckenweise einem langen Werbespot schon gleichzusetzen ist. Ebenfalls auffällig ist die gekonnt eingesetzte „Bild-in, Bild-in, Bild-in“ Technik, ebenfalls so wie Werbespots aufgebaut. Herausstechend sind dann noch die felsigen Landschaftsaufnahmen, die von Steppe umgeben ist. Nicht mal so seltsam anmutend ist die Huldigung an Freitag der 13. im Dialog, wenn man dann das Horror mäßige Finale des Films betrachtet, dass aber eher an SAW erinnert. Eingeführt werden waghalsige Charaktere, wo man sich fragt, wieso sie hier unbekümmert und nicht abgesichert zwischen engen Felswänden klettern, wo sogar Frauen ganz locker und lustig, ja unangestrengt mit teilnehmen. Dann lässt sich unser Hauptdarsteller sogar plötzlich tief in die Felsspalte fallen, was für ein Glück das in der Tiefe Wasser ist, wo er drin landen kann und natürlich hat es der coole Hauptdarsteller gewusst und die Püppies springen gleich zwischen den Felswänden hängend hinterher. Das hört sich alles lustiger an, als es ist, denn der typisch spaßige Teenager Horrorfilm hat doch weitaus mehr Grips, als das was hier die leichtsinnigen Charaktere servieren. Das Gehirn sollte man auch bei diesem aktuellen Blockbuster vorher komplett abgeben.

      Es war früh klar, dass bei diesem leichtsinnigen Klettern in Bergspalten was passieren muss, so trifft es aber nur unseren Hauptdarsteller allein, der auch kein Handy bei sich hat, somit weis niemand wo er ist und aus grober Fahrlässigkeit wird er nun um sein Überleben kämpfen. Ziemlicher Schwachsinn ist auch, das ausgerechnet ein großer Meteorit in die Felsenspate fällt, wo der Mann klettern musste, wo der Meteorit auf seine Hand fällt, worauf er dann halt gefangen ist. Werbung für allerhand Fruchtbrausen-Markenprodukte setzt das Ganze hier die absolute Krone auf. Dabei zischt das Gesöff etwa genau so wie bei den TV-Werbeblöcken zu sehen. Alles unter dem Deckmantel Traumvision des Mannes stattfindend. So etwas hab ich auch noch nicht gesehen, es wird immer schlimmer und inhaltsleerer was Groß-Hollywood uns anbietet. Da es sich hier um einen amerikanischen Film handelt, muss kurzerhand auf die auch so billigen Chinesischen Produkte hingewiesen werden, hier anhand eines Taschenmessers. (Da haben bestimmt viele drüber gelacht.)

      Auf der Habenseite ist neben der prachtvollen Kulisse und guten Kameraarbeit eine Traumszene mit einem Wasserfall, wo der Geist des Mannes zuhause ist, der Körper aber noch gefangen sein wird. Dies kann so real auch vorkommen, was dann aber nicht mehr passt ist, dass der Mann anschließend aus diesem Zustand herauskommt und wieder fröhlich ist, sogar eine Talkshow nachspielen muss. James Franco (Spiderman Trilogie) erweist sich als schlechter Hauptdarsteller, er kann sich in die Situation überhaupt nicht hereinfühlen und präsentiert sich eher als smarter Saubermann und Clown in einem. Die Rückblicke auf sein Familienleben stören nicht, sie sind sogar viel zu kurz um irgendeine Bindung zu jemand in dessen Träumen aufzubauen. Somit einem das Ableben oder Überleben von James Franco vollkommen egal ist, da er an der Situation vollkommen selbst schuld ist.

      Den Film rettet aber eines vor dem Totalversagen. Im letzten Drittel gibt es harte und blutige Szenen, wenn der Mann seinen Arm abschneidet, was früh ersichtlich ist, das es so enden wird. Immerhin können diese gut eingefangenen Szenen schön auf die Psyche schlagen. Diese harten Szenen hat man sehr intensiv hinbekommen, wie man sie bei einem gut gemachten Horrorfilm der Marke SAW auch so intensiv präsentiert bekommt, wodurch der Film die meisten vor allem diesbezüglich ansprechen wird.

      Der Film ist etwas für die breite Masse, von Klamauk-Soap bis psychische, sehr professionelle „Saw“ Härte ist alles vertreten. Nicht zu vergessen die schönen Landschaftsbilder, wo einige sich wieder einen von der Palme wedeln können. Was man aber vergessen hat, ist eine halbwegs glaubhafte Story und vor allem eine schlüssige Charakterzeichnung sowie dramatische Momente des Hauptdarstellers. 127 Hours erinnert von der Grundstory her an den diesjährigen spanischen Kinofilm „Buried - Lebend begraben“, der im Januar 2010 bereits beim Sundance Film Festival lief und weitestgehend gute Kritiken kassierte, was Hollywood evtl. für sich nutzte. Mir hat der Film persönlich aber auch schon nicht gefallen. 127 Hours könnte durchaus davon stark inspiriert worden sein, wobei ich nicht weis wann die Planungen dafür begannen, mittlerweile brauch Hollywood ja bei Leibe kein Jahr mehr um einen Film zu produzieren. Die Ähnlichkeiten sind jedenfalls sehr auffällig, bis hin zur Unglaubwürdigkeit des ganzen Ablaufs.

      So wie schon Slumdog Millionär zuvor, bekommt auch 127 Hours von Danny Boyle trotz der breit gefächerten sehr guten Kritik eine unterdurchschnittliche Bewertung. Beide Filme sind auf keinen Fall besser oder ähnlich gut wie Boyle sein 28 Days Later oder gar der meisterliche Trainspotting.


      [film]4[/film]



    • RE: 127 Hours

      Als ich darüber gelesen habe ist es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen, wie würde ich reagieren?
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Ich muss Dr.Doom im vielen zustimmen, zb. die nicht unbedingt ideale Besetzung mit James Franco, ich habe ihm nichts von dem abgenommen was dort passiert, das ist per se ja schon mal schlecht. Auch halte ich die wirre Regie und Kamerahaltung nicht für gelungen, jaja der grosse Danny Boyle, bla bla bla. Letzendlich hätte ich das ganze packender sehen wollen, Emotionen sind zwar zu bewundern, aber sie kommen nicht echt rüber. Aus dem Stoff hätte man 100% mehr rausholen können, ja müssen! [film]5[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Der Film ist halt so künstlich wie ein großer Teil unserer jüngeren Gesellschaft, deswegen kommt er vor allem dort so gut an. Bis gegen Ende ist er in Grunde genommen noch viel schlechter als der Buried, aber das Finale ist wirklich hart gewurden, deswegen gibts noch ein paar Punkte. Die Kameraarbeit würde ich als sehr gut sehen, die Bidlschnitte sind auch nicht wirklich schnell, nur darauf kommt es mir bei einem Film nunmal nicht an.
    • Ich finde zwar das die Kamerabilder Top sind was qualität anbelangt, aber diese wirren Schwenks und auf Optik getrimmten Bilder, sowie dieser dreigeteilte Bildschirm ödet mich nur an.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Ich glaub unsere jugend sieht das anders, da reicht ein langweiliges TV oder PC Bild nicht mehr aus. So etwas wird in Zukunft auch bei Blockbusterfilmen zunehmen.
    • Nomiert für folgende Kategorien beim Oscar, ich frag mich nur warum? Oscar 2011

      Nominierung in der Kategorie Bester Film für Christian Colson, Danny Boyle und John Smithson
      Nominierung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch für Danny Boyle und Simon Beaufoy
      Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für James Franco
      Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für A. R. Rahman
      Nominierung in der Kategorie Bester Song für A. R. Rahman, Rollo Armstrong und Dido (If I Rise)
      Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt für Jon Harris
      Gewonnen hat er nix..... lolp
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Vorab:
      Die Review beinhaltet den ein oder anderen Spoiler!!


      Tja, nach etwas Drumherum, landet der Typ dann "endlich" in seine anscheinend aussichtlose Lage.

      Klar, dass sich der Felsen durch Drücken, Ziehen, Schuppsen etc. nicht in seiner Position ändert - aber ich mein, wer hätte es nicht ebenfalls so versucht?
      Die Idee, das man den Felsblock zertrümmern könnte, kam mir auch. Nur, wie man sieht, war es ein aussichtsloses Unterfangen.
      Flaschenzug ist ebenfalls eine nette Eingebung, nur die Physik wollte hier leider nicht so, wie er.
      Arm abhacken wäre dann die letzte Variante, aber mit `nem stumpfen Billigmesser... no way. Spätetestens am Knochen würde die ganze Sache scheitern.
      Ärgerlich, dass er das Schweizer Taschenmesser, welches er am Dringensten braucht, beim Zusammenpacken in der Anfangssequenz nicht findet/ertastet.

      Während seines Martyriums schleichen sich nach und nach die ersten geistige Defizite - bedingt durch Unterkühlung, Wasser- und Nahrungsmangel - an.

      Diese "TV-Sendung"-Szene zeigt echt "gut" seinen angeschlagenen Geisteszustand.


      Ende vom Lied:
      Irgendwie muss der Arm ab.
      Also: Elle und Speiche durch Verrenken bis zum Äußersten Winkel des Armes gebrochen, Nervenenden und Sehnen mit dem Messer zerhackt. Die Sache mit den Nerven fand ich etwas komisch dargestellt... diese hohe Töne passen mMn nur bedingt dazu. Hätte man eventuell anders darstellen können.

      Vom Härtefaktor ist es schon recht ok, Blut spritzt, der zerstückelte Arm wird in diversen kameraeinstellungen gezeigt. Also "Blut-Fans" kommen auch nicht zu kurz.



      Harter Film für die Psyche - man fragt sich automatisch "wie würde ich reagieren, wie weit würde ich gehen?"

      Das alles noch auf einer wahren Begebenheit beruht, macht die Sache noch `nen Ticken schlimmer.


      Auch ein großers Plus an die schönen Landschaftsbilder!!!


      Alles in allem ein solider Streifen, den man gern mal empfehlen darf.

      [film]5[/film]
    • Ich fand den Film richtig klasse.
      Hätte nicht gedacht das mich ein Film, bei dem eigentlich sehr wenig passiert, so unterhalten könnte.

      Grössten Anteil hat hier James Franco, der so unglaublich gut spielt, dass man selber mit ihm mitleidet, und man sich fragt was würde man selber machen wenn man in so einer Lage wäre. Klasse :prop:

      Höchst unterhaltsam, spannend und dramatisch !
      Top Film ! :6:

      8 von 10
    • @ruhrpottdude
      Von der Bewertung her hätte ich bei einer [film]5[/film] eher damit gerechnet, dass der Film nicht besonders empfehlenswert ist oder nur vertan? lolp
    • Original von Dr.Doom:

      @ruhrpottdude
      Von der Bewertung her hätte ich bei einer [film]5[/film] eher damit gerechnet, dass der Film nicht besonders empfehlenswert ist oder nur vertan? lolp


      Original von ruhrpottdude:
      Alles in allem ein solider Streifen, den man gern mal empfehlen darf.


      Nun ja, das "mal" + die 5er-Bewertung sollet eigentlich ausdrücken, dass der Film kein "must see" ist, sondern ein solider Streifen. Kein schlechter 90-minütiger Mist, sondern ein feiner Unterhaltungsfilm für sonntags :3:
    • 127 Hours - Review

      Originaltitel: 127 Hours
      Länge: 94 Minuten
      Regie: Danny Boyle
      Drehbuch: Danny Boyle, Simon Beaufoy
      Darsteller: James Franco, Amber Tamblyn, Kate Mara, Clémence Poésy

      Story:

      Ohne nur einen Menschen zu benachrichtigen macht sich der abenteuerlustige Aaron Ralston (James Franco) auf in die Berglandschaft von Utah. In einer kleinen abgelegenen Schlucht gerät der Bergsteiger jedoch in eine lebensbedrohliche Situation, als ihm ein abstürzender Felsbrocken auf den Arm rollt und ihn scheinbar auswegslos gefangen hält. Ausgerüstet mit kargem Proviant und einer dürftigen Ausrüstung versucht Ralston zu überleben. Sein einziger Kompagnon ist ein Camcorder, mit dem er die qualvollen Stunden bis zu seiner aufreibenden Befreiungsaktion für die Nachwelt dokumentiert. Zwar muss er dabei mehr als nur Schweiß und Blut lassen, wird aber um eine wichtige Erkenntnis bereichert…

      Meinung:

      Der Film ist nicht nur besser als „Buried“ und „Brake“ zusammen, sondern auch plausibler. Nicht nur dass er nach wahren Tatsachen gedreht worden ist, er führt einem nicht nur die erdrückende und atemraubende Enge vor, sondern gleichzeitig, weist er auf Alltäglichkeiten hin die als selbstverständlich genommen werden, mit denen man draussen im freien Leben sorglos und maßlos umgeht und wie glücklich man sein sollte, das sowas als selbstverständlich erachtet werden kann. Sowas begreift man erst in Situationen wie dieser.

      Der Film braucht keine besonderen effekthascherischen Stilmittel, Mangel an dessen was der Körper und Geist braucht langen um hier einen Film voll auszufüllen. Ein bisschen Wasserknappheit, Verzweiflung, wirre Fantasien und Kälte.
      Wunderschöne Landschaftsbilder, wie auch schöne Kamerafahrten und ungewöhnliche Kamerapositionen, bzw. –Integration der Kamera in Objekten, werden hier passend zum Film sehr gut umgesetzt.

      Ein beklemmender und doch viel Spaß machender Film, der aus Überlebenswillen und Reue seine Schlüsse zieht.

      Ein Werk das ganz anders als viele andere in dieser Richtung, zwar einem die Beklommenheit der Enge vorführt aber auch gleichzeitig die unendliche Freiheit, die so nah ist, jedoch nicht zu erreichen.

      Man kann sich gut hineinversetzen und mitleiden. Vor allem gibt es ganz gewisse Stellen die zur visuellen Pein, zusätzlich noch durch wortwörtlich nervenzerreißenden Tönen untermalt sind.

      Es gibt Flashbacks, Träume, Illusionen, verrückte Einfälle des Opfers, die teilweise lustig wie dramatisch sind. Was passiert wenn man sich mit dem Tod abgefunden hat und was wenn wieder Hoffnung aufblüht. Was ist mit Enttäuschungen und mit Erfolg, den man vielleicht aber auch nicht so nennen kann. Wie ich finde, hier alles schön untergebracht, ohne Langeweile und sehr unterhaltsam.

      Meinetwegen hätte er noch weitere 127 Minuten gehen können.

      Für Fans von: Killing Room, Exam, Brake, Buried, The Hole.
      [film]10[/film]
    • Toller Film, mit einem überragenden James Franco. Die Kameraarbeit war klasse, der Soundtrack stimmig. Die (wahre Story) geht einem unter die Haut, die Szenen in der Felsspalte und der damit verbundene Kampf ums Überleben ebenso. Durch die Flashbacks wurde es zu keiner Minute langweilig und das Ende liess einem etwas den Atem stocken. Keine Ahnung, was ich in so einer Situation gemacht hätte. Wahrscheinlich wäre ich gestorben.

      [film]9[/film]
    • Habe es noch einmal versucht, ich werde mit dem Film nicht warm, mag aucgh daran liegen das James Franco für mich meistens nicht in die Rollen passt.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &